Hallo,
in meiner Profession bezahlt man einen Haufen Geld für einen Stapel bedruckten Papiers. Offensichtlich macht es doch einen Unterschied, was auf einem Datenträger ist und unter welchem Aufwand der Inhalt hergestellt wurde.
Wenn ich eine CD herstellen wollte, wo 5 Minuten Double Stroke drauf sind, wieviel müsste ich wohl investieren, um die Stunden zu bezahlen, die derjenige geübt haben muss, um das so spielen zu können?
Warum muss ein Plattenverleger jahrelang BWL studiert haben oder einen ähnlichen Bildungsstand aufweisen?
Ist das Gitarrenriff von "Smoke on the Water" so schlecht, dass es jeder Anfänger am Saitenschneider spielen will? Was will man für diese Erfindung bezahlen? Den Preis einer Plastikscheibe?
Als Johnny Cash "Hurt" neu interpretiert hat, war ich beeindruckt. Sowas ist unbezahlbar. Wollen wir solche Dinge daher ins Ehrenamt verbannen?
Nachts höre ich öfter etwas (immer dasselbe) von Haydn und Beethoven. Wären die seinerzeit nicht bezahlt worden, würde das heute kein Schwein kennen. So kennt es jedes Kind.
Zur "Recht auf ..."-Argumentation: Damit lässt sich aber noch viel besser das Recht auf Banküberfall für sogenannte Hartz-IV-Empfänger begründen.
Es ist jedenfalls das gute Recht eines jeden Urhebers, seine Werke nur soweit zu verbreiten, wie es ihm gefällt. Und wem das nicht passt, der kann ja selbst mal kreativ werden. Da fällt einem dann vielleicht auf, dass das gar nicht so einfach ist, damit Geld zu verdienen. Die meisten machen es genau deshalb nicht.
Dann aber kostenlos von den Werken anderer profitieren zu wollen, ist kein Sozialismus oder Bekämpfung des Kapitalismus, sondern einfach nur asozial, zynisch und kulturverachtend.
Grüße,
Jürgen