Hallo,
in der Tat sind die "Tests" nur ein Kompromiss zwischen Werbung und Test, wobei Ersteres eindeutig die Oberhand behält und zwar auch bei zukünftigen Anzeigenkunden.
Da die Produkte vom Hersteller gestellt werden, ist es Sache dieses Herstellers, dafür zu sorgen, dass ein relativ gutes Produkt das Haus verlässt. Manche Hersteller haben da eine Sonderkontrolle nicht nötig, da sie ohnehin auf hohem Niveau vertreiben und andere sind chancenlos, weil sie ohnehin nur minderwertige Ware im Programm haben.
Die Acrylrohre werden in der Regel von einem Fremdanbieter gefertigt und dann nur noch auf Länge gesägt, gegratet und mit den Beschlägen versehen. Offensichtlich gibt es bei den Rohren große Unterschiede (geklebt oder nicht, rund oder nicht). Das wirkt sich natürlich auf den Preis aus. Und da ist es eben kein Wunder, dass man sich bei Herstellern, die zu Recht einen guten Ruf genießen, keine Gedanken über mangelnde Qualität machen muss, dafür aber eben auch einen entsprechenden Preis entrichten darf.
Wenn man unbedingt besonders preisgünstig erscheinende Produkte bevorzugt, dann muss man eben auch geringere Qualität akzeptieren. Das war schon immer so und wird auch immer so sein. Es gibt zwar überteuerte minderwertige Ware, aber keine billige, die qualitativ besonders hochwertig ist - das wäre paradox und das Unternehmen müsste in kürzester Zeit Insolvenz anmelden.
Die Firma Kirchhoff ist neu auf dem Markt und hat keine Erfahrung. Das kann noch kommen. Aber gerade in der Anfangsphase wäre ich vorsichtig. Ich denke nicht, dass es ein Zufall ist, wenn ein geneigtes Magazin, bei dem auch Anzeigen geschaltet werden, unübersehbare Fehler nicht übersehen kann.
Für den kritischen Endkunden ist entscheidend, was dieser will. Acryl ist da meiner Meinung nach ohnehin fragwürdig, weil vom Material her besonders teuer und vom Klang her besonders langweilig. Eigentlich ist Acryl etwas für Leute, die sonst schon alles haben und sich noch ein Gerät für die Schau holen wollen, weil die Stärke von Acryl liegt in der Optik.
Wer ein Schlagzeug kauft, muss sich immer überlegen, wieviel Geld ihm welche Leistung wert ist. Soll es Spitzenqualität in jeglicher Hinsicht sein, dann kommen nur die renommierten Hersteller in Betracht, soll es preisgünstig sein, muss man viele Kompromisse eingehen und sich entscheiden, ob Klang oder Optik oder Benutzerfreundlichkeit das ausschlaggebende Kriterium sind. Für vergleichbares Geld bekommt man viel Holz. Das sieht nicht so sensationell aus, klingt dafür aber sensationell und bei einem vernünftigen Herstellungsprozess ist der Kessel dann auch rund - und so klingt er dann auch.
Gruß,
Jürgen