Hallo,
ich war ja mal Besitzer von "UT"-Fellen, das "T" steht übrigens für "Taiwan", auch
wenn manche das mit China gleichsetzen, so machen die Erben Remos immer noch
einen Unterschied.
Auf meinem Force 3001 waren diese "Werksfelle" aufmontiert.
Der Klang des Drum-Sets wurde gelobt.
Später habe ich die Befellung mal gewechselt, da klang es noch
besser. Dennoch klang ein Hilite-Tom, dass fellig und farblich dazu
passte und hinzu gestellt wurde, irgendwie brillanter im Klang.
Ich persönlich käme nicht im Traum (ok, im Albtraum vielleicht) auf die Idee, in
minderwertige Felle zu investieren. Ich lasse einfach die Qualitätsfelle in Würde
altern, auf Dauer ist das billiger und die meisten Musikanten hören das sowieso
nicht, nebenbei investiere ich aber in projektionsfreundliche Trommeln, die
Stimm- und Fellfehler tolerieren, das entspannt das Arbeiten zuhause und unterwegs.
Eine Billigbude, wo man ständig justieren muss, um auf einen anständigen Klang zu
kommen, hat bei mir Hausverbot.
Nebenbei habe ich auf Bühnen auch nie die Zeit, die Felle mal alle durchzuföhnen und
von Hinz zu Kunz nachzustimmen.
Schon zu Zeiten als ich noch gar nicht stimmen konnte, fiel mir auf, dass eine
meiner Trommeln praktisch immer gut klang, das war faszinierend. Übrigens machte
die auch in jedem Raum eine gute Figur.
Viele andere Instrumente sind deutlich zickiger.
Nach meiner Meinung kommt der Klang in erster Linie vom Musikanten.
Wenn man mal erlebt hat, wie ein und diesselbe Bude von mehreren Leuten bearbeitet
unterschiedlich klingt, dann ist das schon interessant. Dabei verlieren Trommeln aber
dennoch ihren grundsätzlichen Charakter nicht, der einzelne Musikant kitzelt lediglich
jeweils andere Aspekte besonders hervor.
Vollkommen unterbewertet wird in den Diskussionen auch die Dynamik.
Manche Instrumente und eben auch Felle klingen in einer Holzhacker-Kapelle hervorragend,
in einem Streicheltrio dagegen gruselig und umgekehrt (wobei dann auch mal schnell von
"kaputt" gesprochen werden kann). Es ist völlig unsinnig, jedem dasselbe empfehlen zu
wollen.
Auch der Glaube an den ein oder anderen Guru ist immer schön.
Meistens sind Aussagen von Musikanten oder derem technischen Hilfspersonal eher rustikal-
stammtischrelevant oder gar ironisch gewürzt zu verstehen, nicht unselten sogar schlichtweg
nach einer kurzen Nacht vor dem ersten Einwurf von erhellenden Hilfsmitteln eben mal im
Schmerz dahergefaselt.
Grüße
Jürgen
kocht jetzt mal Kaffee