Guten Morgen,
zunächst mal halte ich "talentfrei" für eine problematische Formulierung, um es nett auszudrücken.
Es geht auch an der Sachdarstellung vorbei.
Im Alter von sieben Jahren und auch im Alter von neun Jahren hat man sicherlich andere Vorstellungen
von Musik und dem Leben wie jemand im Alter von locker mal zwanzig Jahren mehr und weitere zwanzig
Jahre mehr sieht es schon wieder anders aus und danach wahrscheinlich nochmal.
Musikunterricht kann mehrere Funktionen haben:
Ausbildung, um später professionell damit zu arbeiten,
Förderung der Kultur, der Körperbeherrschung, der Geistestätigkeit,
Nettes Beisammensein
Beim Üben ist das genauso, der eine übt, der andere nicht, der eine übt zielorientier, der andere planlos,
das zieht sich bei manchen Menschen kontinuierlich und bei anderen wechselhaft über das Leben hinfort,
viele hören zwischenzeitlich auf.
Sollte da nicht schon langsam was bei rauskommen?
Das ist die Frage des Anspruchs des Bestellers.
Was soll denn der Unterricht bewirken? Soll das Kind an Weihnachten ein fulminantes Drum-Solo zelebrieren, damit dem Opa das Hörgerät herausfällt?
Soll sie mit 11 ein YouTube-Video machen, wo sie Black Metal barfuß und mit Hello-Kitty-T-Shirt zelebriert, damit die Zwanzigjährigen neidisch werden?
Soll sie mit 10 in die Feuerwehrblaskapelle einsteigen, um "Ein Prosit der Gemütlichkeit" begleiten zu dürfen?
Soll sie mit 13 in Papas Jazz-Trio die Kleine Trommel kehren?
Soll sie mit 14 eine Teenagerkapelle gründen, die furchtbare Musik macht und dabei viel Spaß hat?
Es gibt viele Wege und noch viel mehr.
Und es gibt immer zwei Meinungen.
Die eine ist die vom ErzBer und die andere ist individuell.
Sie selbst will weitermachen
Aha.
Wenn ich der Papa wäre, würde se mich zwar wurmen, dass sie nicht übt, weil ich es natürlich gerne sehen würde, wenn sie das täte, was ich in meinem
Leben nicht geschafft habe, aber ich würde ihr den Spaß nicht verderben, solange es nicht nötig ist. Ein paar Kilometer ist man in meiner Jugend (die war
aber auch hart) mit dem Fahrrad selbst gefahren), wenn ich eine Tochter und ein Auto hätte, würde ich diesen Weg gerne fahren und wenn nichts dabei
heraus kommt, so war man wenigstens mal draußen und sitzt nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher oder Eifon. Auch das kann ein guter Grund sein.
Grüße
Jürgen
hat selbständig mit rund 17 Jahren angefangen - against all odds