Hallo,
in der Tat ist die Ausgangsfrage berechtigt.
Auch ein Beckenhersteller hatte sie sich gestellt und zumindest
intern ein Konzept entwickelt, dass jedenfalls intern die Sache
ein wenig klarer, nämlicher definiterter, macht.
Klangbeschreibungen kommen aus der sonstigen Wahrnehmung
und die ist in der Tat individuell, teilweise sogar gegensätzlich.
Während viele Menschen die B20-Beckenserien grundsätzlich
als "warm" bezeichnen, klingen sie für mich (bei guter Qualität
wie ein "erfrischender Wasserfall".
Bei der Frage nach dem Geräusch, was die Chips machen, wenn
sie frisch aus der Tüte kommen, bin ich aber mainstream bei
"crisp", liegen sie schon drei Wochen herum, sind sie "limp", also
tatsächlich matschig, um es etwas zu übertreiben.
Da Klänge komplex sind, reicht ein Wort niemals aus, ein Klang
kann zugleich fett und dünn sein, nämlich je nach Frequenz mal
so und mal so. Deshalb sind Klangbeschreibungen, so sie gelingen
wollen, immer eine Kurvenbeschreibung der Serpentinen, mit
"rund" oder "kurvig" kommt man da nicht weit, man muss schon
ins Detail gehen bzw. die Begriffe so kombinieren, dass sich ein
Gesamtbild ergeben kann.
Ernsthafte Versuche, Klänge zu beschreiben und Werbeaussagen
sind nicht kongruent, aber auch nicht völlig widersprüchlich, bei
Werbeaussagen muss man wie beim Lesen eines Zeugnisses vorgehen:
was wurde gesagt und vor allem: was wurde nicht gesagt?
Beim Thema "perkussiv" reichen die Allgemeinplätze von Duden, Pons & Co.
leider überhaupt nicht aus. Als grundsätzliche Beschreibung der Tonherkunft
sind sie noch geeignet, nicht aber für die Unterscheidung der grundsätzlich
perkussiv erzeugten Töne untereinander.
Hier wird man die Bezeichnung einzuengen haben auf Geräusche, die besonders
geschlagen wirken, also weniger verschwimmende Geräusche wie Wirbel mit
Schlegel auf Becken, sondern härtere Klänge wie Holzstock auf Holzblock.
Wenn es um Tom-Toms gehen soll, die mit dem Stock gespielt werden, so sind
klare Felle mit dem typischen stärkeren Anschlagsgeräusch perkussiver als
beschichtete Felle, wo das Anschlagsgeräusch stärker gedämpft wird.
Hier merkt man schon, dass es zum Begriff auch einen Zusammenhang geben
muss, denn ob der eine oder andere Gong perkussiver klingt oder die ein
oder andere Kuhglocke ist wieder jeweils ein völlig anderer Mikrokosmos.
Grüße
Jürgen
PS
Den Erklärungsansatz von Seven finde ich sehr überzeugend.