Beiträge von Bohne

    Diese Art der braven Vernunft steht der Jugend gar nicht gut zu Gesicht; das Privileg der adoleszenten Unvernunft sollte man nicht einzig dazu nutzen, "in schlechten Deutsch" altkluge Lebensweisheiten ins Internet zu schreiben. Das kann man, siehe hier oder weiter oben, später noch zu genüge tun.
    Echt mal, welcher Arsch hat denn dieser Generation den Stock in den selbigen geschoben?

    Irgendwelche sozialisolierten Spasten, die sich selbst als "Gamer" bezeichnen, zum Anlass zu nehmen, jungen Leuten ihre fancy Ausdrucksweise beschneiden zu wollen, ist zum Kotzen. Fuck die scheiße!

    Als schreibender Mensch steht man auch nicht selten vor dem Problem, den Abend annährend realistisch erinnern zu müssen, bevor man etwas schreibt. Das geht naturgemäß nicht immer, dann muss es auch noch interessant und möglichst nicht "die fünf Jungs zwischen 17 und 25 spielten 19 Songs in 50 Minuten, die zwischen krachendem Hardrock und hartem Krachrock wechselten. Die Sologitarre wurde virtuos gespielt und der Schlagzeuger ist gut im Takt geblieben." sein; das will doch niemand lesen.
    Dann lieber erzählen, wie krass viel man geraucht hat, was für peinliche Ansagen die Band gemacht hat und wieviel Drogen auf Klo weggehauen wurden, das ist wenigstens interessant.


    Eine objektiver Konzertkritik ist wahrscheinlich so lesenswert wie ein Impressum, und schreiben tut man ja auch nicht für die Musiker.

    Die wenigen Wildtiere, die mir während der Kindheit über den Weg gelaufen sind, waren Ratten und Mäuse. An Vögeln kann ich immerhin Tauben von Möwen unterscheiden, "Spatzen" scheinen heutzutage eh ausgestorben. Natur fand ich jedenfalls immer schon eher kacke, dieses Desinteresse habe ich mir bewahrt, auf anderen Gebieten habe ich Interessen entwickelt, grundsätzlich aber ist es mir nicht ganz gelungen, die jugendliche Bequemlichkeit abzustreifen, ich weiß also, wovon ich rede, wenn ich jetzt einfach mal behaupte, dass Jugendliche ganz allgemein weniger Bock auf direkte Kommunikation haben, und das nicht erst seit Internet (und diese Bocklosigkeit (s.o.) mit Abschluss der Adoleszenz nicht immer abzulegen vermögen).
    Seit Internet allerdings treffen vermehrt grundverschiedene Typen aufeinander, die ohne Internet wohl kaum irgendwie kommuniziert hätten, das führt oft zu Reibungen, die aber doch wohl eher lustig sind, als dass sie den Verfall der Gesellschaft nahelegen, oder wie?
    Und wer jetzt soviel Geschwafel konzentriert lesen konnte, soll sich nicht dafür loben, sondern lieber mal was Vernünftiges mit seiner Zeit anfangen, so wie wir "Kids" früher: Grafitti, Autos anzünden oder Dosenbier.
    Das war jetzt zugegeben ein langes Augenrollen, aber ich bin ja auch kein jüngerer Mensch mehr.

    Die einen haben einen mp3-Player, ein Metronom, ein Handy, ein Navigationssystem und eine Digitalkamera - die anderen ein iPhone.


    Die einen nutzen jede Gelegenheit, ihr Metronom Menschen, die das gar nicht interessiert, vor die Nase zu halten und neue Takte vorzuspielen, die anderen bewahren sich ihre Würde und spielen in der S-Bahn nicht an ihrem Navigationssystem rum.


    Man muss halt immer auch mal abwägen, ob ein Trend zukünftig vielleicht mal schlechtes Licht auf die eigene Vergangenheit werfen könnte; das war bei Ballonseideanzügen oder Stonewashed-Jeansjacken nicht viel anders.


    Da sollte die technikaffine Generation ruhig auch mal auf die evolutionserprobten Opas hören.

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    Sollte man nicht, wenn man schon derart verquere Überlegungen anstellt, auf den viel naheliegenderen Gedanken kommen, dass jemand, der sich ein so tolles Set leisten kann, es sich ebenso leisten kann, das Herumschrauben an diesem Set fachkundigem Personal zu überlassen?
    Der Besitzer eines duften Oberklasseschlittens, um bei dem guten Autovergleich zu bleiben, wird doch wohl auch seltener selbst an seinem Auto rumbasteln als der eines Golf GTI oder wie die automobile Entsprechung zu pdp und Co. heißen mag.


    Besser ist aber wahrscheinlich, man denkt über so einen Scheiß gar nicht erst nach und freut sich, dass dem Themenstarter so schnell und freundlich bei seinem völlig legitimen Anliegen Hilfe angeboten wurde.

    Ein kurzer Nebeneinwurf: Durch den romantisierenden Blödsinn, den man sich, von Altersgenossen wie Eltern und Enkeln gleichermaßen am laufenden Band verzapft, allerorts zu dem Thema anhören muss, entsteht leicht der Eindruck, dass es, unabhängig vom Alter der Erzählenden, irgendwo einen Ort namens Früher geben muss, an dem man sich gentlemanlike zum Faustkampf verabredet und im Anschluss einen gemeinsamen Absacker nimmt, Arm in Arm.
    Sicher ist das nicht besonders nett, jemanden zu hauen oder zu treten, der am Boden liegt, aber mal Butter bei die Fische: Entweder ihr kämpft mit oder wie Mädchen oder ihr habt zuviel "Ein Fall für Zwei" geguckt; das war "früher" auch nicht anders.

    Bohne: Ich frage mich nur gerade, warum man Musik machen möchte, wenn man nicht gerne welche hört? Das ist ein Konzept, dass mir irgendwie fremd ist, ohne werten zu wollen!


    Aus dem Grund, aus dem wahrscheinlich die meisten Musiker Musik machen: Girls.
    Und irgendein Hobby muss man ja haben; gemeinsam mit den Kollegen rumhängen, Bier trinken, durch die Pampa gurken, Bier trinken und feiern Ist da nicht das schlechteste! Und man sieht was von Deutschland; wann würde man sonst mal irgendwo in Brandenburg, Baden-Württemberg und wie das alles heißt anhalten und aussteigen?
    Da gibt es bestimmt tausend Gründe, die Musik selbst gehört jedenfalls nicht dazu.
    Man sollte sie also nicht überbewerten.

    Mir reicht ganz ehrlich die Musik in den Kneipen; die ist aber auch mehr Mittel zum Zweck, weil man sich sonst unterhalten müsste oder so. Und Musik in Filmen ist auch gut, weil die Filme sonst nicht so gut wären.
    Wenn man sich sonst eher zwingen muss, Musik zu hören, findet man Musik vielleicht einfach nicht so gut. Da ist nix schlimmes dran, da kann man auch gut mit leben, ich jedenfalls tu's.