Die Frage welches Mikro einem am besten gefällt ist irrelevant. Die Mikros an sich "klingen" recht wenig. Manche haben eine leichte Höhenanhebung und die Kugeln prinzipbedingt einen späteren Bass-Roll-Off (gehen weiter runter), aber sonst ergibt sich der Klang viel mehr durch die Charakteristik, d.h. den Anteil des Schalls den sie im Raum einfangen (bzw. welche Richtungen eben weniger einstrahlen).
Je nach Zweck muss man verschiedene Typen nehmen (ORTF geht nur mit klassischen Nieren, XY geht nicht mit Kugeln etc.). Welche Aufstellung man am Ende verwendet ist nur eine Frage des Geschmacks und Anwendungszweck.
Beim Flügel z.B. ist die Frage ob noch anderen Instrumente dazukommen oder ob es eine Solo-Aufnahme ist, für ein Jazz-Trio will ich evtl. mehr Direktheit, für Klassik mehr Raum (und die nahen als Stütze). Darum geht es eigentlich, zu zeigen welche Unterschiede allein die Charakteristiken und die Aufstellung machen. Ob ich jetzt die MK 21, die AK43 von Neumann, DPA 4015 oder whatever nehme macht gar nicht den großen Unterschied, wichtig ist dass es eine breite Niere ist. Bezeichnend dazu auch die Unterschiede beim Sprecher, liest er Nachrichten oder erzählt er ein Märchen? Entscheidend ist der Effekt, der Klangeindruck.
Eine leichte Basslastigkeit kann ich später mit nem EQ rausdrehen, um die Klangbreite und/oder räumliche Tiefe später hinzuzubekommen oder gar zu verändern muss man viel mit Effekten tricksen, das kann man sich aber auch ersparen wenn man im passenden Raum die richtigen Mikros in richtiger Anordnung aufstellt.