ch möchte nicht vor und während des Auftritts Saufen müssen und kann mir auch kein geklatsche auf 1 und 3 geben .
Letzte Woche wollte ich ausgibig Cowbells testen... da hat mir ein Musikant (man beachte die Differenzierung zwischen Musiker und Musikant) ungebeten versucht ein Ohr abzbeißen. Es hätte auch einer von de Zeugen Jehovas sein können (aber die kommen immer zu zweit). Ich habe das Cowbelltesten dann abbrechen müssen, weil ich einfach keine nette Variante von "Geh mir nicht auf den Sack" finden konnte.
Nun gut ....sachlicher ausgedrückt: Musikvereine verfolgen für mich einen ganz anderen Zweck, als das was mir an der Musik wichtig ist.
Unter Diesen Umständen ziehe ich es vor im proberaum vor mich hinzuwurscheln. Zunächt mal ist es die Liebe zum Intrument die mich antreibt. Ich hab Alternativen zum klassischen Musikverein.
Jedem das Seine...
PS: Nichts gegen Blasmusik an sich - Blasmusik Rulez!
http://www.youtube.com/watch?v=-tS_dFv8RmE
Also da muß ich doch ein wenig dreinreden: wenn du meinst, daß du trinken MUSST, dann ist es nur deshalb weil du zu schwach bist, deinen eigenen Kopf durchzusetzen. Ich war 16+2 Jahre in einem Musikverein und habe in diesen Jahren noch bei 3 weiteren Vereinen ausgeholfen. Dass man da zum Trinken gezwungen wird, ist absoluter Quatsch. Wer trinkt, wer nicht trinkt, trinkt nicht. Es wird nicht weniger oder mehr getrunken, als wie auch in Rockgruppen oder anderen Bands.
Wenn dir jemand aus einem Musikverein auf den Keks gegangen ist, dann war das wohl ein Einzelfall und hätte mit einem anderen Rockmusiker auch passieren können. Was ich damit sagen will: das sind Klischees. Alkohol ist bei uns kein spezifisches Problem von Musikvereinen sondern ein gesellschaftliches Problem.
Das andere ist der Musikgeschmack, da kann man dann trefflich drüber diskutieren ob das eine schöne oder unschöne Musik ist. Ich kann für meinen Teil sprechen, daß sich in den letzten 10-15 Jahren ziemlich viel weiterentwickelt hat. Als ich anfing, wurden wir noch von Vereinsmitgliedern ausgebildet, mittlerweile gibt es richtige Organisatoren: die Ausbildung ist zumindest bei uns TOP. Der Musikgeschmack ist was anderes. Aber auf jedenfall ist in Musikvereinen nicht mehr nur um ta ta um ta ta.. sondern es werden schon richtig anspruchsvolle Orchestermusik und Arrangements gespielt. Klar wird es auch noch die kleine Tatütatakapelle geben die in ihren Saufzelten spielen, aber das musikalische Niveau ist enorm gestiegen. Davon kann manch Rockamateur träumen.
Das zu diesem Thema...
Zum anderen Sinn eines Vereines und der Aufbau. Nun, wie es in Deutschland ist weiß ich nicht. Wir in Südtirol sind beim Österreichischen Musikverband miteingegliedert. Normal hat jedes Dorf eine Kapelle. Der Aufbau ist unterschiedlich. Bei meiner alten Kapelle waren alle Instrumente und Trachten ausschließlich Eigentum des Vereins. Man kam für die Ausbildung und die Zeit in der man beim Verein war ein Instrument gestellt. Sollte man den Verein verlassen, mußte man das Instrument zurückgeben. Aber vereinzelt gibt es auch Kapellen, bei denen der Musikant, sich das Instrument selber kaufen muß. Ist aber bei uns eher die Seltenheit.
Probelokal: meistens wird dies von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Auch hier ist in den letzten Jahren viel gemacht worden. Kaum eine Kappelle die nicht sein eigenes Probelokal hat. Ganz klar spuckt die Gemeinde mehr Geld in Musikvereine als für aufstrebende Rockbands. Ist ja auch logisch. Die Kappellen gibt es über 200 Jahre und haben Tradition und verschwinden nicht. Rockbands kommen und gehen.
Zum anderen muß man wenn man Mitglied sein will, auch mal zurückstecken und Opfer bringen. Ein Sommerprogramm mit den ganzen Auftritten hat es in sich. Aus diesem Grunde sind gute Kapellen halbwegs gut organisiert, haben ihre Gesetze und Statuten an die man sich halten muß. Ist dann nicht so flexibel wie bei einer 5 Mannband. Gesetzlich sind Kappellen meistens besser aufgestellt. Das merke ich ja wenn ich hier in diesem Forum immer wieder um die rechtliche Seite lese, wenn es darum geht, wenn einer die Band verlässt, wie das mit dem Aufteilen der Gagen, Rechte an Lieder usw.. ist. So etwas gibt es in einem gut geführten Musikverein kaum.
Für mich bleibt es: Musikvereine sind mit Klischees aus der Vergangenheit bedeckt, die es so in dieser Form eigentlich nur noch bei den ganz minderen gibt. Mittlerweile gibt es verdammt gut musikalisch ausgebildete und organisierte Vereine, wo sich manche Rockband ruhig eine Scheibe abschneiden könnte.