Beiträge von m_tree

    So wie ich das verstanden habe, sollten im Allgemeinen nicht die Anlötplättchen, sondern wirklich nur der Teppich auf dem Fell aufliegen. Außerdem sollten die Anlötplättchen nicht bis an die Gratungen gehen. D.h., der Teppich sollte nicht zu breit sein.


    Mit "abgewinkelt" meinte ich übrigens, dass die Enden der Anlötplättchen schräg im Vergleich zum Teppichteil geführt sind. Also nicht einfach nur versetzt, wie üblich.


    Bei meiner Tama PBR146 Starphonic Brass mit Standardteppich sieht das so aus:


    Nein ich meine das eines dieser Stoffbänder von den Tama Teppichen gerissen ist. WItzigerweise einfach während dem Spielen, auf einmal war die Snare "aus". :D

    Besonders auf Gigs ist das dann eine sehr gelungene Show-Einlage. Kommt auch gut bei den Kollegen an. Vor allem, wenn man keine Ersatz-Snare dabei hat und sich die Bühne an jenem Abend nicht mit anderen Bands teilt. ^^


    Ähnliches gilt natürlich auch für gerissene Felle und gerissene Fußmaschinenfedern. :P


    Welchen Unterschied macht es jetzt ob ich ein Band drunter herziehe oder Schnüre?

    Bei diesem Teppich bzw. diesen Anlötplättchen macht das schon einen Unterschied. Sieht man ja auf den Fotos. Mal von den sonstigen Unterschieden abgesehen.


    Niles

    Auf den Fotos sieht es so aus, dass die Anlötplättchen außen leicht abgewinkelt sind. Ist dem so? Wenn ja, würde ich tatsächlich einen anderen Teppich besorgen.

    Ich melde mich nochmal, sobald ich ein Band aufgetrieben habe.

    Vorschlag für eine vorübergehende Lösung: ein altes (nicht zu dickes) Fell in passende Streifen schneiden und zurecht biegen. Hat zwar ein paar Nachteile, aber hält nach meiner Erfahrung besser als die Gewebebänder. So eins ist mir schon mal gerissen. Obwohl ich meine Teppiche nur moderat spanne.

    Oliver_Stein

    Ich steige an der Stelle mal mit in die Fachsimpelei ein.


    Kenne den Rechner auch und wusste natürlich, wer EBS entwickelt hat (es waren wohl auch ein paar Tonstudenten beteiligt).


    Die Schwierigkeit, die ich bei den meisten Mikrofonsystemen sehe, ist eben genau der Punkt, dass der Achsenwinkel ungleich des Aufnahmebereichs ist.


    Warum ich bei Schlagzeug-Overheads (wie viele andere übrigens auch) lange Zeit eher bei AB war, hat vor allem den Grund, dass Schlagzeug-Overheads eigentlich keine klassische Anwendung für ein Stereo-Hauptmikrofonsystem sind. Es kommen da sehr viele Faktoren ins Spiel, unter anderen:


    - Welche Rolle sollen die Overheads übernehmen? (gutes Beispiel -> Olivers hier nicht zusätzlich mikrofonierte Toms)

    - Jedes Schlagzeug ist individuell aufgebaut -> wie kann ein möglichst ausgewogenes Klangbild erzeugt werden? Auch mit Stützmikrofonen ist eine gute Ausgangsbasis der Overheads wichtig. Hatte erst kürzlich (wieder) bei einer Mix-Challenge erlebt, dass ein bestimmtes Becken viel zu laut im Vergleich zum Rest war. Da half dann nur noch Lautstärke-Automation.

    - Welche Rolle spielen Stützmikrofone und wie wichtig ist die Monokompatibilität der Overheads wirklich? Bei vielen Stützmikros und mittig gepannten Snare- und Bassdrumspuren ist die Monokompatibilität der Overheads vernachlässigbar. Zumal man diese ja auch nicht zwingend 100% L/R pannen muss.


    Mein experimenteller AB-Aufbau zielte zum einen darauf ab, die Becken auf den Overheads nicht zu vordergründig und vor allem nicht zu scharf klingen zu lassen (Becken klingen am Rand weicher). Aber auch auf eine - auf die Laufzeitdifferenz bezogen - mittige Snare auf den Overheads.

    Dennoch fand ich EBS letztendlich besser. Das ist einfach ein vernünftiges Stereobild als Ausgangsbasis und klingt für mich runder - mit etwas mehr Raumanteil und damit auch nicht ganz so vordergründig. Natürlich ist die Snare dann nicht genau mittig, aber glücklicherweise von der Laufzeitdifferenz auf den OHs vernachlässigbar (ich aligne die so, wie sie sind). Eine nicht ganz mittige Snare auf den Overheads (Extreme also ausgeschlossen) führt auch dazu, dass die Snare mit Stützmikros etwas räumlicher / breiter ist.

    XY fand ich in jeglicher Hinsicht enttäuschend. Zugunsten der Monokompatibilität hat man einfach kaum Stereoanteile.


    Was man bei all den Sachen im Mix natürlich auch berücksichtigen muss, wenn man die Overheads z.B. an die Snare aligned: wie groß ist die Laufzeitdifferenz der Snare auf den Overheads? Denn es bringt wenig, ein von vorn herein gutes Stereobild der Overheads zu zerstören, indem man die Laufzeitdifferenz der Snare auf den OHs ausgleicht.


    Da man sich damit für die jeweilige Drumkit-Breite und Overhead-Höhe dann einfach sein eigenes System mit gewünschtem Aufnahmewinkel als Startpunkt ausrechnet, und von dort ausgehend finetunen kann, braucht man die Standardsysteme (wie ORTF, NOS, XY; AB, DIN, RAI etc) dann eigentlich kaum noch.

    Das halte ich für gewagt. Die Stereosysteme wurden von Experten entwickelt, die sich sicher etwas dabei gedacht hatten. Also wenn man nicht sowieso mit einem "spaced pair" bzw. groß-A/B arbeitet, hat es m.E. wenig Sinn, da großartige Experimente zu starten. Das schöne an EBS ist eben wirklich, dass nicht nur der Achsenwinkel sehr einfach messbare 90° sind, sondern Achsenwinkel = Aufnahmebereich und damit die Aufstellung sehr einfach wird. Die Aufstellung ließe sich dann sogar ganz einfach mit dem Pythagoras berechnen: angenommen zwei Crashbecken bilden die jeweils äußere Begrenzung des Drumsets und man will diese als Begrenzung nutzen (und Bassdrum/Snare sind als Einheit relativ mittig zwischen diesen Becken), reicht die Entfernung der Crashbecken zueinander, um die nötige Höhe des EBS-Mikrofonsystems zu berechnen.


    Zitat von streichelzeuger

    An dem Idealziel, also daß einem

    - weder alle Klangquellen des Kits an die äußeren Ränder der Stereobasis wandern

    - noch daß das Drumkit schmal und mittig im Stereofeld sitzt,

    ist man durch das Ausrechnen schon im ersten Wurf näher dran als nach stundenlangem Experimentieren mit willkürlichen oder auch altbewährten Stereo-Setups.

    Wieso? Der Rechner bietet keinen Bezug zu tatsächlichen Entfernungen. Bei EBS ist es z.B. ganz einfach: ist die Klangquelle 2m breit, muss das Mikrofonsystem einen Abstand von 1m zur Klangquelle haben. Das lässt sich mit dem Rechner aber nicht berechnen.

    Hab vorhin die Teppichmontage korrigiert, Fotos gemacht und bin die Stimmungen von Snare und Toms (10+14") noch mal komplett durchgegangen. Habe dann noch eine dritte Testaufnahme gemacht und die drei Aufnahmen jetzt auch mal verarbeitet und hochgeladen. Zum besseren Verständnis habe ich auch noch ein Bild der betreffenden Passagen des Tuning-Guides (Tunebot) angehängt - links Toms, rechts Snare.



    Teppich (siehe Fotos)

    • ist jetzt ziemlich exakt mittig
    • die Schnüre waren und sind ziemlich sicher richtig fixiert



    Stimmung - Snare

    Noch bevor ich den Tuning-Guide des Tunebots (den ich übrigens nicht besitze) kannte, hatte ich meine 14er Snares mittels der Tuning-App meistens auf G3 (196 Hz) gestimmt (ist eine schöne Ausgangsbasis, find ich). Mit der Empfehlung von 398Hz fürs Reso werde ich aber nach wie vor nicht warm (ist mir zu hoch). Ohne das jetzt weiter zu vertiefen - ich hatte ein bisschen hin und her gestimmt und letztendlich nur so lang geschraubt, bis ich wieder ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis hatte. Der Grundton liegt auf allen Aufnahmen bei ca. G3.



    Stimmung - Toms

    14er -> G2

    10er -> D3


    Mit jeweils gegenüberliegend abgedämpftem Fell noch mal komplett durchgecheckt. Meine Basis war und ist hier "Low Resonance".

    Sehr auffällig war bei beiden Toms, dass die Empfehlung im Guide bei mir hier so gar nicht funktioniert hat. Das hatte ich bei meinem Studioaufenthalt vor ein paar Monaten mit den gleichen Fellen anders erlebt (soweit ich mich erinnere). Emperor clear auf der Schlagseite, Diplomat Clear auf der Resoseite. Ich vermute, dass der Guide hier nur für Kombinationen gleicher Felle bzw. gleicher Fellstärken greift. Fakt ist jedenfalls, dass ich entweder die Resos oder die Schlagfelle höher stimmen muss, um auf den entsprechenden Grundton zu kommen. Habe mich vorhin für letzteres entschieden. Denn zu große Tonhöhendifferenzen der beiden Felle führen bekanntermaßen ja auch dazu, dass diese nicht mehr richtig miteinander interagieren können.


    Für meine Testaufnahme danach habe ich das Gaffa komplett von beiden Toms runtergehauen und ich war überrascht: Kein Nachrascheln des Teppichs mehr durch Mitschwingen der Toms. Bestätigt hatte ich mir das noch mal, indem ich das Schlagfell des 10ers mit einer Hand abgedämpft hatte, während ich die Snare mit der anderen gespielt hatte (nicht auf den Aufnahmen zu hören).

    Die Kehrseite der Medaille ist allerdings auch, dass das 10er nun deutlich mehr zum Schwingen angeregt wird. Der Vergleich hinkt insofern zwar etwas, dass das Gaffa auf den Aufnahmen vom 27.10. noch auf dem 14er drauf war, aber es betrifft sowieso mehr das im Mixdown rechts verortete 10er Tom.

    Nils' Aussage mit "irgend einen Tod muss man sterben" bringt es also wirklich gut auf den Punkt.



    Testaufnahmen

    Ich habe die Aufnahmen absichtlich in meiner gewohnten Manier nachbearbeitet, allerdings lediglich was die Phasenbeziehungen, das Frequenzspektrum und die Dynamik betrifft (habe also keinen Hall hinzugefügt -> furztrocken). Denn die übliche Nachbearbeitung bringt normalerweise noch mehr Details zum Vorschein. Mit Nachbearbeitung ist das hier einfach näher an der Praxis, finde ich.

    Zu hören sind beide Snarespuren, Overheads und Bassdrum (In+Out) in passenden Lautstärkeverhältnissen und die Tomspuren auf dem Level, auf die ich sie leiser automatisiere, wenn nicht gespielt (-15dB). Stützmikros für Becken habe ich gemutet.



    Mir hat das Gespräch hier auf jeden Fall schon sehr weitergeholfen und mich motiviert, der Sache weiter nachzugehen. Beeindruckend find ich letztendlich immer wieder, wie komplex das alles ist. Mal sehen, wie ich mir in Zukunft praktische Ansätze zurecht lege, um grundsätzlich einen soliden Sound anzubieten.

    Hmm ja ok, 350 bis 400 Hz sollte schon hoch genug sein. Daran sollte es dann wohl nicht liegen. Obwohl: Da kann wenig manchmal schon viel helfen, ein versuch wäre es evtl. wert. Vielleicht sogar nur an den vier Schrauben direkt am Teppich.

    Definitiv. Ich werde die Stimmungen von Snare und 10er Tom noch mal durchgehen.


    Beim Snarereso verfolge ich übrigens auch die Vorgehensweise, das Fell in Stimmung mit sich selbst zu bringen bzw., dass an jeder Spannschraube die selbe Tonhöhe / Fellspannung vorliegt. Ich dachte mir bisher jedenfalls, dass ich so auch ganz automatisch im richtigen Maß ins Snarebed reinstimme. Wenn man da nicht reinstimmt geht die Funktion des Snarebeds ja flöten.


    Aber mit den angeknallten Resos gebe ich Dir recht, mache ich auch nicht so.

    Und wenn des Dich bei den Aufnahmen nicht stört, isses ja vielleicht auch wumpe. Denn die klingen ja wirklich gut!

    Bei meiner vorletzten Aufnahme hat's mich nicht gestört und es ist im Gesamtkontext auch kaum zu hören. Die Toms sind hier nicht abgeklebt (also alles am "resonieren") und abgesehen von etwas Sättigung / Distortion und Summenkompression des Gesamtmixes habe ich hier nur etwas Parallelkompression (separat) auf die Bassdrum und die untere Snarespur gegeben. Anders gesagt habe ich die leisen Anteile der Teppichspur im Mix lauter gemacht, um die Ghostnotes etwas durchsetzungsfähiger zu kriegen. Keine Gates auf der Snare, Toms in der Lautstärke automatisiert.


    Suicide Kid - Feel The Cure --- Drums by Marius Baum - YouTube


    Ich bin auch gerade schon wieder mit den nächsten Baustellen beschäftigt - Stichwort "schöne Höhen". Mir klingen die Becken hier trotz meiner gewohnten Mixdown-Manier nämlich gerade ein bisschen zu spitz. Aber das hat mehrere Gründe.

    Moin der Herr,

    sehe ich das richtig, dass die Schnüre der rechten Seite falsch am (Strainer?) montiert sind?

    Kann auch ein perspektivischer Fehleindruck meinerseits sein.

    Ich gehe davon aus, dass das richtig so ist. Denn die Anlötplättchen sollten ja eigentlich nicht direkt auf dem Fell aufliegen, oder? Man sieht auch, dass diese Anlötplättchen hier genau dafür gemacht zu sein scheinen, dass die Schnüre zwischen Anlötplättchen und Fell rausgeführt werden.


    Danke, das werde ich nachher genau so machen. Ich hatte den Teppich nicht aufgezogen. Bei meiner Toursnare (hab ich gerade keinen Zugriff drauf) müsste das schon besser aussehen, trotz Buttend ohne Justierung.


    Propeller

    Ich mach nachher mal ein paar Aufnahmen. Der Grundton meines Snareresos müsste derzeit irgendwo zischen 350 und 400Hz liegen - zumindest laut meiner Tuning-App.

    Meine Snareresos spanne ich eher moderat, ja. Mit total angeknalltem Reso gefallen mir der Grundsound und auch die Teppichansprache nicht mehr so.

    Danke für alle Antworten. :)


    Das Phänomen ist mir dieses Jahr in zwei verschiedenen Szenarien aufgefallen. Jeweils nur mit einem Hänge- und einem Standtom.


    • Live mit einem 12er Hängetom und meiner Toursnare (Tama SLP 14x5,5 Hammered Steel)
    • Im Proberaum mit einem 10er Hängetom und meiner neuen Snare (Tama Starphonic Brass 14x6)


    Ich achte auch darauf, den Teppich möglichst akkurat aufzuziehen. Genau wie bei Fellen und deren Stimmung.


    Wird der Teppich denn auch von anderen Resonanzen im Raum zum Rascheln angeregt?

    Wenn z.B. der Bassist bestimmte Töne spielt?

    Natürlich. Das ist ja ganz normal. Wenn das nicht der Fall wäre, würde mir die Teppichansprache nicht taugen. Das geht ja schon mit Toms und Bassdrum los. Klar raschelt der Teppich da mit - und darum gehts mir hier auch gar nicht.


    Mach doch mal ein gescheites Foto wie der Teppich montiert ist.

    Links angezogen, rechts locker:



    Ich sehe auch, dass der Teppich am Buttend einen etwas geringeren Abstand zur Gratung hat. Ich werde das mal korrigieren (ist noch der so aufgezogene Originalteppich - hab die Snare erst seit kurzem), aber beidseitig. Das Buttend ist hier auch justierbar und ich will mir mit einer einseitigen Korrektur nicht den ohnehin schon geringen Spielraum der Justierung verbauen.


    Steht deine Snare recht schräg? Dann solltest du den Strainer nur bei waagrechter Snare anspannen.

    Ein bisschen angeschrägt ist sie, moderat. Meinst du ernsthaft, ich soll die Snare jedes mal vom Ständer nehmen, um den Teppich anzuspannen? Vor allem auf Gigs kaum denkbar.


    Mit Verlaub - ich gehe nicht davon aus, dass das Problem hier von meiner Teppichmontage herrührt.


    Ich denke, dass das Problem sich hier eher so verhält, wie Nils es letztlich auf den Punkt gebracht hat:


    aber dann änder ich doch wieder das Sustain (Resonanz) oder den Attack.

    Ja, irgendeinen Tod muss man sterben.


    Bin jetzt auch schon wesentlich schlauer als vorher. Es ist letztlich sowieso ein absolutes Detail und wenn ich meine Vergleichsaufnahmen von gestern veröffentliche, gelte ich hier wohl endgültig als Korintenkacker (hatte vorhin keinen USB-Stick dabei). :D

    Bisher war ich auch so zufrieden und hatte es - wie ich auch bereits geschrieben hatte - als Teil des Klangs eines gesamten akustischen Schlagzeugs betrachtet. Es ist einfach so, dass sich die Elemente gegenseitig zum Schwingen anregen. Sogar Becken werden durch Trommelschläge zum Schwingen angeregt (und ja, ich montiere meine Becken mit beidseitigen Filzen ^^ ).

    Aber es gibt nun mal auch Tonmänner, die einen sehr sauberen "triggered" Drumssound bevorzugen (ein bisschen davon finde ich schon auch ganz ok ...) und dann auch mal die Snare gaten, wenn was zu sehr raschelt. Womit ich nicht mal ein Problem hätte, wenn meine Ghostnotes dadurch nicht flöten gehen würden.

    Interessanter Gedanke...

    Ist nicht nur ein Gedanke, sondern fakt. Und Nils hat ja bestätigt, dass es normal ist.


    Ich hatte es eingangs genau beschrieben:

    Das nennt man Resonanzkreis und es ist ziemlich normal.

    Alles klar. :)


    Dann werde ich im Proberaum mal mit der Stimmung experimentieren. Live wird's wohl nur mit Abkleben gehen. Zumindest wenn die Bedingungen - wie so oft - nicht optimal sind. Also z.B. wenn das Drumset im Tourbus bleibt und vor und nach dem Gig die Zeit drängt.


    Dann hab ich das falsch verstanden. So etwas hab ich zum Glück noch nicht gehabt.

    Ich denke, da irrst du dich. Zumindest, wenn du deine Toms offener lässt. Letztes Jahr hätte ich mich daran wohl auch noch nicht gestört. Denn mir ist vollkommen klar, dass ein Schlagzeug letztendlich ein einziges Instrument ist. Eben gerade weil sich alles gegenseitig zum Schwingen anregt. Das betrifft sogar Becken, die durch bspw. Snareschläge hörbar zum Schwingen angeregt werden.

    Simon Phillips hat darüber auch mal was in einem Interview erzählt.


    Aber seit ich es dieses Jahr mit einem zwar sehr erfahrenen, aber auch peniblen Tonmann zu tun hatte, stören mich solche Details auch mehr. Gerade weil Ghostnotes in meinem Spiel für gewöhnlich eine wichtige Rolle spielen und ich aus dem Grund zumindest kein Gate auf der Snare haben will ... eigentlich schon schlimm genug, wenn Toms und Bassdrum gegated werden. Mal von der Bassdrum abgesehen (und dann auch nur ein bisschen) gate ich meine Aufnahmen gar nicht mehr. Macht u.U. halt etwas mehr (Automations-)Arbeit.

    Klar könnte man das beschriebene Phänomen auch mit einem Gate mit kurzem Release im Nachhinein ausmerzen.


    aber ungewöhnliche Probleme erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, besser ausgedrückt : Mal anders denken. Stichwort "Tomaufhängung ?"

    Wäre so ne Idee. Ich meine dafür zu sorgen das Tom steifer nicht zu fixieren damit das Tom nicht von sich aus schon mitschwingen kann.

    Wird ziemlich sicher keine Abhilfe schaffen, weil die Snareschläge ja nicht am Tom rütteln, sondern wirklich nur die Felle zum Schwingen anregen und diese dann wiederrum das Snarereso. Das erkennt man ja schon daran, welch drastischen Unterschied ein Stück Gaffa auf dem Schlagfell ausmacht.


    Ich hatte die Testaufnahmen von vorhin nicht mit nach Hause genommen, sonst hätte ich dir mal gezeigt, was ich meine. Aber kann ich ja immer noch machen. ;)


    alles mal durchprobieren, du arbeitest ja zuweilen mit tunebot, wenn ich mich recht erinnere, da ist das ja schnell gemacht.

    Seit einem Jahr mit einer entsprechenden App, ja (Drumtune PRO 2.0). Der Tunebot-Guide ist aber sehr interessant. :)

    Friesendrummer

    Alles jut ... mal sehen. Ich poste nachher noch ein paar Soundfiles dazu.


    Bei mir war es halt immer nur das 10er Tom, man so unterschiedlich sind die Probleme.

    Hängen das 10er und das 12er standardmäßig bei dir auf der Bassdrum mit dem klassischen Aufbau? Dann erscheint mir das logisch ... häng doch zum Test einfach mal das 12er an die Stelle des 10ers. Kann gut sein, dass dann auch das 12er koppelt. ;)

    Noch ein Hinweis:


    Es geht mir hier nicht darum, dass der Snareteppich bei Tom-Anschlägen mitraschelt. Das lässt sich eh kaum vermeiden, wenn man nicht alles abtöten will.


    Ich rede davon, dass Snareschläge Toms so zum Schwingen anregen, dass diese wiederrum das Snare-Reso zum Schwingen und damit den Teppich zum Rascheln bringen.

    Ich knalle da nirgendwo Gaffa drauf. Ich stimme immer solange bis es weg ist. Leider kann ich keine Tipps geben wie ich stimme. Ich probiere einfach aus.

    Klingt vernünftig. Problematisch dabei ist allerdings, wenn die Stimmung bereits genau ausgelotet ist und alles grundsätzlich so klingt, wie man will. Dann verschlimmbessert man logischerweise nur noch.


    Zumal man Live oft gar nicht so ins Detail gehen kann.

    Dieses Phänomen taucht logischweise immer bei einem Fellwechsel auf.

    Wieso? Bei mir hat das nichts mit Fellwechseln zu tun.


    Ich stimme dann einfach das Resofell oder Schalgfell der 10 Tom anders. Oder die Snare mal ein 1cm nach links, rechts, vorn oder hinten verschoben.

    Meistens ist es auch bei mir das 10er Tom .

    Wie schon gesagt - schwierig, wenn die Stimmung bereits optimal ist. Das 10er und 14er sind bspw. ziemlich genau eine Quinte auseinander, Stimmungsverhältnisse von Schlag- und Reso sind m.E. optimal und die Felle auch in Stimmung mit sich selbst. Das sind alles Dinge, die ich ungern wegen sowas ändern möchte.

    Bzw. hat es wohl einfach damit zu tun, Prioritäten zu setzen.


    Snare ein paar Zentimeter zu verrücken wird sicher nix bringen. Und wie gesagt spielte bei mir auch keine Rolle, ob es ein 12er oder ein 10er ist. Es geht dabei wohl eher um die Nähe zur Snare.

    Kurze Rückmeldung:


    Ich hatte die Snare mit dem Tama-Teppich (Tama MS20RL14C Snare Wire 14" – Musikhaus Thomann) mit auf Tour. Müssten um die 20 Gigs gewesen sein.

    Der Teppich sieht definitiv besser aus als die Puresound-Teppiche, um die es ging. Konnte keine derartigen Verschleißerscheinungen feststellen.


    Auf meiner neuen Starphonic Brass 14x6" ist der gleiche Teppich drauf, soweit ich weiß. Mal sehen wie es damit aussieht.


    Könnte das Phänomen tatsächlich mit Puresound selbst zu tun haben? :/

    Hallo Trommlergemeinde,


    mir ist bei meiner letzten Aufnahme im Proberaum genau das aufgefallen, was mir beim Soundcheck auf ein paar diesjährigen Gigs, auf denen genug Zeit für solche Details war, auch schon aufgefallen ist:


    Toms in der Nähe der Snare (in meinem Fall ein 10er oder 12er Hängetom "vor" der Snare) werden durch Snare-Schläge zum Schwingen angeregt. Was an sich noch kein Problem ist.

    Das Schwingen der Toms regt allerdings wiederrum das Snare-Resonanzfell an und dieses den Teppich.


    Aufgefallen ist mir das beim Justieren des "Sweetspots" vom Teppich. Nicht zu locker und nicht zu fest eben (ab einer bestimmten Spannung spricht der Teppich dann übrigens gar nicht mehr auf ganz leise "Schläge" bzw. Streichler an). Der Teppich sang bei verschiedenen Spannungen noch lange nach. Dann hatte ich testweise einfach mal das Schlagfell des Hängetoms mit der Hand abgedämpft und schon war es weg.


    Lösen konnte ich das Problem mit ein bisschen Gaffa auf dem Schlagfell des Hängetoms an der Stelle, die der Snare am nächsten ist. So erfreulich es ist, dass das sowohl mit einem 12er als auch einem 10er und sowohl Live als auch im Proberaum so einfach und effektiv Abhilfe schafft ... so unerfreulich finde ich das Phänomen selbst und auch meine Lösung dafür.


    In meinem letzten Video hatte ich es so gemacht und der Vollständigkeit halber bzw. für gleichen Sound auch das 14er noch abgeklebt. So klingen mir die Toms aber eigentlich schon zu dumpf und abgewürgt.


    What's Going On (Taste) - DRUM COVER by Marius Baum - YouTube


    Bei Interesse kann ich auch Aufnahmen für den Vergleich machen.


    Kennt das noch jemand?