Da hört man schön wie ein und dasselbe Mikro bei verschiedenen Positionen auch verschieden klingt. Aber jetzt zwei Beta 52a einzusetzen!? Für mich hätte die Kombination jetzt auch zu viel Kick. Möglicher Weise macht gerade die Verschiedenheit der Schalleinfänger den guten Ton. Würde dann ja wirklich für ein Test mit einem Lautsprecher sprechen.
Ja, die Position macht sehr viel aus. Sieht und hört man ja schon an meinen Beispielen mit dem Beta 52A im Reso-Loch und in der Bassdrum (ca. 20cm Unterschied). Ein zweites Beta 52A werde ich mir dafür natürlich nicht besorgen. Ich überlege ja gerade schon, das mit dem Lautsprecher als Subkick-Mic auch mal zu testen ...
Viel mehr Kick als beim BD300 kommt beim Beta 52A vor dem Reso allerdings nicht. Also für mich würde das mit einem zweiten Beta 52A schon funktionieren.
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Ein weiterer interessanter Punkt bei der ganzen Sache ist ürbigens:
Ein mikrofoniertes Resonanzfell hat immer eine geringer ausgeprägte Dynamik als ein mikrofoniertes Schlagfell. Das konnte ich bisher sehr deutlich bei der Snare, aber eben auch bei der Bassdrum beobachten. Simon Phillips mag wohl vor allem aus diesem Grund keine Snare-Bottom Mikros. Allerdings gehört das Resonanzfell ja zum Gesamtklang dazu und eine Trommel klingt direkt am Schlagfell auch nie so natürlich wie aus größerer Entfernung (da sind die Anteile des Resonanzfells am Klang logischerweise größer).
Ich glaube allerdings, dass ein Lautsprecher als Subkick die Dynamik noch zusätzlich einschränkt. Stichwort Natürlichkeit: Wenn bei lauteren Schlägen ein mikrofoniertes Resonanzfell logischerweise weniger Gewicht bekommt als bei leiseren und der Gesamtklang der Trommel im Mix durch ein zusätzlich mikrofoniertes Resonanzfell demnach deutlicher mit der Dynamik schwankt als ohne, dann wird dieser Effekt mit einem Lautsprecher als Subkick wohlmöglich noch deutlicher sein. Kompression im Nachhinein ist was ganz anderes (mit normaler Singleband-Kompression), denn diese beeinflusst im Optimalfall eben wirklich nur die Dynamik und nicht klangliche Unterschiede von leisen und lauten Anschlägen.
Ich spreche das an, weil ich nämlich gerade mal den getriggerten Sinus (mit 60Hz) ausprobiert habe. Wenn man einen einfachen Tongenerator und ein Gate mit Sidechain-Funktion nutzt ist das wirklich 'ne sehr simple und effektive Sache, die m.E. sogar ganz gut klingt - allerdings ist die Dynamik des gegateten Sinus' dann eben auch gleich Null.
Besser wäre also z.B., sich ein Sample aus besagtem Sinus zu basteln und mit einem Tool zu triggern, das die Dynamik beachtet ... manche Drumtrigger können die originale Dynamik sogar um einen bestimmten Faktor verringert wiedergeben, was bei einem "simulierten Resonanzfell" ja aus oben genannten Gründen angebracht wäre.
Was ich damit noch mal deutlich machen will ist eigentlich, dass es da auch auf Mix-technischer Seite verschiedenste Möglichkeiten und Tricks gibt. Und ich sehe einen Lautsprecher als Subkick-Mic eben zwischen einem richtigen Mikro und der Trickkiste im Mixdown bzgl. Natürlichkeit.
elUdo
Interessant, dass du das so einschätzt. 