Gibt es da (Eure) "one trick pony show"?
Nein, überhaupt nicht. Das kommt sehr auf die Band an. Das kann von gar keiner namentlichen Erwähnung, über eine reine namentliche Erwähnung, bis zu einer sehr kurzen Einlage oder einem "echten" Solo gehen, das ich komplett allein gespielt habe.
Ich hatte vor ein paar Jahren mal mit einer Bluesband gespielt, die gut eingespielt war. Der Basser war auch sehr fit.
Bei denen ging's auch ums "Spielen an sich", nicht nur um die Bespaßung der Leute, mit Zappa-Nummern u.a.
Und während ich den Basser bei seinem Solo noch begleitete, war ich bei meinem Solo immer komplett allein.
Das kam in dem Kontext bei entsprechendem Publikum auch gut an. Und ich hatte da zwar schon so meinen grundsätzlichen Ablauf, der auch einen "dramaturgischen" Aufbau hatte, aber es war trotzdem jedes Mal anders. Manchmal hatte ich es geschafft, eine Art non-verbale Kommunikation zum Publikum aufzubauen und nicht nur die Leute anzuheizen, sondern auch mich selbst von den Leuten triggern zu lassen.
Das war echt eine Ausnahme. Ansonsten bewegte sich alles - wenn überhaupt - eher innerhalb von Songs. Bei einer Top40 Band durfte das z.B. nicht mal als Solo erkennbar werden und nur ein längeres Fill sein.
Meine Empfehlung an dich lautet also auch ganz klar: lass das mit dem Solo bleiben. Lass dich bei deiner Vorstellung auf jeden Fall im Song weiter begleiten (wenn auch nur auf z.B. die 1 von jedem oder jedem zweiten Takt), bleib grundsätzlich im Groove und spiel in dem Teil stattdessen z.B. auf den Toms weiter. Ein kurzes Fill würde wahrscheinlich auch schon reichen.
Da gibts keine Regeln. Außer vielleicht, dass es für ein Solo keine Regeln gibt oder geben sollte, weil das eigentlich was sehr persönliches ist.
Das wichtigste dabei ist nämlich Authentizität und das merken die Leute auch. Und "weniger ist mehr".