Ich bin 90er Baujahr und hatte in meiner ersten Spielphase im Alter von 7 bis 10 Jahren mal ein Jahr Unterricht an der örtlichen privaten Musikschule. Allerdings wegen Personalchaos bei zum Schluss ständig wechselnden Lehrern. Auch konnte man mich damals nicht mit Noten und Technikübungen begeistern. Auf der anderen Seite hatte ich mir mit 8 selber ein kleines Schlagzeugsolo ausgedacht und dieses auch bei ein paar Zeugnisausgaben vorgespielt. Offiziell hatte ich mir das natürlich zusammen mit meinem Lehrer erarbeitet.
Zu Beginn meiner zweiten Spielphase, als ich noch in Thüringen war (im Alter von 15 bis 17 Jahren), hatte ich eine Art Mentor. Der hing auch mit einem Bein in meiner Familie mit drin.
Er war kein Lehrer, aber sehr viel in der Szene unterwegs bzw. beschäftigt und konnte intuitiv und mit einer guten Portion Eier viele Stile bedienen. Durch den hatte ich damals viel Blut geleckt. Bis ich 18 war hatte ich übrigens noch auf meinem alten Set geübt - 3 Jahre lang durchgängig ohne Hängetoms.
Nachdem meine 20er ziemlich durchwachsen und von Burn-out und Aufarbeiten geprägt waren, hingen damit natürlich auch ein paar spielerische Zwangspausen zusammen. 2018-2019 fing ich nach und nach an, mich auch wieder mehr mit mir allein als Schlagzeuger zu beschäftigen und hatte auch bewusst mehr oder weniger eine Bandpause eingelegt.
Ende 2020 bis Ende 2021 hatte ich dann mal 6 Unterrichtsstunden sporadisch (auch durch Corona bedingt) bei einem Lehrer einer großen privaten Erfurter Musikschule genommen. Ursprünglich mit dem Anliegen, mich auf die Aufnahmeprüfung an einer BFSM vorzubereiten. Letztendlich dann eigentlich nur noch als Hilfestellung für meinen eigenen Unterricht.
Ich bin also grundsätzlich Autodidakt. Befinde mich aber gerade in einem Prozess, in dem ich immer mehr in den "Flow" des ewigen Dazulernens und auch ständigen Weitergebens komme. Allein wenn ich über Noten und so ganz trockene Technikübungen wie aus Stick-Control nachdenke - da hatte ich "früher" überhaupt keinen Bock drauf. Nun ist es als angehender Lehrer mein eigener Anspruch, da grundsätzlich fit zu sein.
Davon abgesehen bin ich relativ selbstkritisch und habe relativ hohe Ansprüche an mich selbst. Sonst hätte ich es als Autodidakt wohl eh nicht auf so ein Level gebracht. Ich stelle auch fest, dass ich hier und da spielerische Eigenheiten habe und gut improvisieren kann.
Ich fange nun also als Autodidakt an zu unterrichten (bewerbe mich auch bald als Lehrer bei der Musikschule, bei der ich damals Unterricht hatte), will aber in Zukunft auch mehr Unterricht nehmen. Selbst wenn es erstmal nur um Didaktik gehen sollte. Es geht dabei natürlich auch um die finanziellen Möglichkeiten und welche Lehrer mich persönlich weiterbringen können. Das steht definitiv auf dem Programm. Wichtiger ist für mich jetzt erstmal, mehr aus meinem derzeitigen Stand rauszuholen.
Weiterhin habe ich seit Kurzem ein Keyboard daheim und Bücher über Musiktheorie. Will mich auch mal mit Melodie beschäftigen und meinen Horizont entsprechend erweitern. Ist auf Dauer schon blöd, wenn man nicht weiß, was die Bandkollegen da so machen. Auf Produktionsebene sowieso. Mixing und Mastering hatte ich mir ja auch selbst beigebracht.