Leute, jetzt kommt mal alle wieder n bisschen runter. 
Der gute Marcel hat Probleme, auf seiner Snær zu spielen, weil ihm ständig vor lauter Rebound die Sticks um die Ohren fliegen und einen Scheiß-Sound hat er obendrein auch noch.
Die Fehlerquellen sind eigentlich schnell ausgemacht:
# Zunächst: Snærsmit einer Tiefe von 4" sind Scheiße. Ja, ich weiß, es hört sich blasphemisch an, aber es ist so. Ich habe mein ganzes Leben erst zwei 4er gehört, die vernünftig lang, die eine war ein Sahneteil von Canopus in Bronze und das andere war die Martin Smitty Smith Signatures von Pearl, die aber auch schon ziemlich schwach auf der Brust war.
4" Snares sind einfach nicht Fisch nicht Fleisch: Tief gestimmt fehlt Ihnen der Bauch, den man bei einer tiefen Stimmung haben will. Hoch gestimmt kommen Sie allerdings auch nicht richtig in Fahrt, da werden sie schnell pöckig und stumpf. 4er Snares sind umgekehrte eierlegende Wollmilchsäue: Sie können alles ein bisschen, aber nichts richtig.
# Das Hauptproblem scheint aber wohl auch das Spielgefühl zu sein, offensichtlich ist die Spannung hier viel zu hart, so dass dem guten Marcel die Sticks regelrecht um die Ohren fliegen.
Zunächst: 4"-Snares haben eine flachere Luftsäule als bsp. 6,5 Er. Der Rebound ist daher auch viel direkter, wenn beispielsweise das Resonanzfeld straff gespannt ist. Wenn dann noch das Schlagfell hoch gecrankt wurde, hat man tatsächlich schnell einen Rebound-Faktor von zehn.
Das mag einigen Drummern gut zu Pass kommen, für einen Anfänger, dem auch noch pausenlos gesagt wird, er soll die Sticks möglichst locker halten, mag der Rebound dann tatsächlich aber wirklich einfach zu taff sein. Und kaum fasst man die Sticks als Ausgleich härter an, kriegt man gar nichts mehr hin und obendrein auch noch Schmerzen im Ellbogengelenk und am Handgelenk. (Unter uns: ich hasse zu viel Rebound auch. Es ist dann, als würde man auf einer Tischplatte spielen. Feeling gleich Null. Und da ich spieltechnisch und wegen des Stickhandlings nicht sonderlich auf ihn angewiesen bin, neige ich auch dazu, auf der Snare ein möglichst weiches Fell zu haben).
Da wird man dann halt sauer und denkt, bei einer anderen Snær liefe es besser.
# Als Therapie würde ich folgendes machen, wenn du dich nicht ohnehin schon gedanklich von der Robinson vollständig verabschiedet hast:
- Kauf dir erst mal ein Fell, was deinem SpielGefühl eher entspricht. Da du offenbar im Moment noch sehr sensibel auf viel Rebound und harte Oberflächen reagiest, würde ich mal zu einem weichen Fell tendieren, einen Remo Emperor Coated, ein Emperor X oder sogar Pinstripe. Da hast du dann ein Fell, was relativ weich ist und was der Snær zusätzlich Tiefe verleiht, insbesondere das Emperor X.
- Als zweiten Schritt würde ich dann das Resonanzfeld kontrollieren: vielleicht ist das sogar viel zu hart angespannt, dann würde ich versuchen, gegebenenfalls etwas zu minimieren. Sollte es allerdings zu Schlaff sein - und in 80 % der Fälle kommt ein schlechter Snær Sound immer von einem zu schwachen Reso - würde ich das dann auf annehmbare Härte bringen.
(Wenn du noch keine Übung im Stimmen hast, besorgt dir mal ein TuneBot, der sorgt zwar auch nicht für bessere Ohren, sensibilisiert allerdings für Ton-Höhnen und Intervalle und son Zeug - wenn du eh schon einen hast: Resofell auf 395 und Schlagfell auf 266 und du hasten einen durchschnittlichen Snær Sound, der zumindest nicht ganz scheiße ist und von dem man aus auch ganz gut operieren kann).
Probier das mal, wenn's nicht funktioniert, kannst du das neue Fell immer noch für spätere Zwecke auf einer anderen Snær verwenden. Dann verkaufst du halt die Robinson, die dürftest du für halbwegs vernünftiges Geld auch noch loswerden, so sie denn in Schuss ist.
(Aber bevor du das alles machst, kontrolliere bitte auch mal insbesondere das Resonanzfeld auf Risse. Wenn das Resonanz Fell einreist, tut es das im Regel Fall direkt am Rand, dort wo es aufliegt und wo man es - manchmal - nicht unbedingt auf den ersten Blick sieht.).