Spielen mit Leistenbruch?

  • Hallo Zusammen,

    ich weiss, ich weiss, ärztlicher Rat und so, aber welcher Arzt kann schon nachvollziehen, was es heisst Schlagzeug zu spielen...


    Also: Bei mir wurde ein Leistenbruch festgestellt, soweit bisher beschwerdelos. Nächster Termin in der chirurgischen Sprechstunde ist in knapp drei Wochen, bin gespannt, wie und vor allem wie schnell es danach weitergeht.


    Meine Frage - hat(te) jemand von Euch das auch schon, und wie wurde damit in Bezug auf Musik machen umgegangen, habt Ihr bis nach der OP aufgehört oder weitergemacht? Ich mach ja nicht gerade easy-listening-pop-jazz.


    Danke schonmal!

    T

  • Da kann dir leider niemand per Ferndiagnose helfen. Vernünftig wäre es sicher, die chirurgische Sprechstunde abzuwarten und dort dann zu klären, was sinnvoll ist und was nicht. Ich persönlich würde bis dahin einfach die Füße still halten. ;) In der Regel gibt es ja auch genug Baustellen, an denen man sich / sein Spiel / seine Musikalität weiter entwickeln kann, ohne dass man seinen Körper bzw. die Leiste belastet.

    Aber einschätzen muss das ganz individuell (d)ein Arzt und entscheiden (und mit den Folgen leben) dann du.


    Gute Besserung.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Als ehemaliger Leidensgenosse:


    Eine beschwerdeloser Leistenbruch ist selten, Glück gehabt, dass es dann doch trotzdem diagnostiziert wurde.


    Wenns ein richtiger Bruch ist, wird er sich unter Belastung natürlich in der Regel ausweiten, insbesondere, wenn Du Doublebass spielst, ganz besonders, wenn dabei Heel-Up.


    Mit Leistenbruch ist auch nicht zu spassen: der Bruch selbst ist dabei ja nicht schlimm, aber es kann sich eben ein Stück vom Darm in dieser Bruch-Schlaufe verfangen und dann absterben, woran man selbst dann wiederum sterben kann. Die Nummer wird dann echt ne Sache für 'nen Notarzt. Und das Doofe beim L-Bruch ist, so hats mir mein Arzt dunnemals erklärt, dass man letztlich nur dann 100% richtig sieht, was los ist, wenn man das Ding aufschneidet.


    Von daher: Auf Dauer wird Du eh' nicht drum herum kommen, das richtig abklären zu lassen, also lass Dich gut durchchecken, schon Dich etwas und lass es im KH machen, wenn Dein Arzt es empfiehlt. Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes ist heutzutage nicht mehr die Welt, in 7-10 Tagen bist du raus.


    PS: lass aber mal auch checken, ob etwaige Schmerzen nicht von den Adduktoren kommen. Ein Freund von mir hat das gehabt, sein Arzt tippte auf Leistenbruch und dann hat eine Osteopathin das ganze als Adduktoren-Zerrung "entzaubert" (was auch langwierig ist, was aber dann ohne OP weggezaubert werden konnte).


    Viel Glück, gute Besserung und hör - nicht auf uns, sondern - auf Deinen Arzt ! :)

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    (c) by frint / 2008


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    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    Einmal editiert, zuletzt von Seelanne ()



  • Seelanne hat die Risiken ganz gut zusammengefasst, und da nicht jeder Bruch gleich ist, muss der Chirurg das anhand des individuellen Befundes einschätzen.

    Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes ist heutzutage nicht mehr die Welt, in 7-10 Tagen bist du raus

    Ich denk nicht einmal, dass das so lange dauert. Man kann solche Sachen heutzutage ja auch meist minimal-invasiv operieren, und dann ist man bei normalem Verlauf nach 3-4 Tagen daheim mit ein paar Pflastern am Bauch.

  • Danke zusammen!


    Hmmmm, da mein Hausarzt mir Sport nicht verboten hat, hatte ich gehofft, das ließe sich aufs Trommeln ausweiten. Ist halt doof - wir haben nach 1.5 Jahren gerade vor drei Wochen wieder angefangen zu proben - und das macht sooo tierisch Spaß, vor allem, weil es garnicht soo schlecht läuft :O)

    Mal sehen, ob es mit angezogener Handbremse und ohne DB geht....

  • PS: lass aber mal auch checken, ob etwaige Schmerzen nicht von den Adduktoren kommen. Ein Freund von mir hat das gehabt, sein Arzt tippte auf Leistenbruch und dann hat eine Osteopathin das ganze als Adduktoren-Zerrung "entzaubert" (was auch langwierig ist, was aber dann ohne OP weggezaubert werden konnte).

    Danke, aber ich habe tatsächlich keine Schmerzen - nur ne Beule...

  • Also wenn du jetzt ein wenig wehwehchen hättest würde ich ich auch sagen mach ein etwas weniger, aber mach.

    Und wenn der Hausarzt das abgesegnet hat auch ok. ich weiß auch nicht ob es versch. Arten von L-Brüchen gibt aber wenn

    im schlimmsten Fall das eintreffen könnte was Seelanne geschrieben hat, wäre mir meine Gesundheit erstmal wichtiger.

    Obwohl ich es verstehen kann das es dich in den Fingern juckt. Das muß halt jeder für sich selbst entscheiden. ich glaube man muß da abwägen

    wie schlimm oder harmlos die Diagnose jetzt genau ist.

  • Ich kann dir natürlich nicht den (Fach)ärztlichen Rat ersetzen, aber ich würde mir ums Trommeln keine allzu großen Sorgen machen. Risiken entstehen bei bestehendem Leistenbruch vor allem durch Bewegungen, die zu einem erhöhten Druck im oder auf den Bauchraum führen. Schweres Heben, Bankdrücken und so Kram.

    Beim Schlagzeug spielen ist der Bauch normalerweise ziemlich entspannt, denn eine Anspannung des Rumpfes wäre für entspanntes Spiel eher kontraproduktiv.

    Sitzen tust du ja im sonstigen Leben - je nach Job - auch einen erheblichen Teil des Tages, und ich habe noch nie gehört, dass jemand ein Sitzverbot vom Arzt bekommen hätte.


    Postoperativ sieht es natürlich etwas anders aus, da kann es schon sein, dass man einige Wochen auch aufs Trommeln verzichten sollte, bis die Operationswunde abgeheilt ist. Aber auch das erfährst du vom Arzt.

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