Live-Konzert aufnehmen

  • Hallo,
    ich würde gerne bei einem unserer nächsten Konzerte mal eine Tonaufnahme davon in guter Qualität machen. Ich habe nur keinen Plan wie ich das am besten anstelle.


    Ich habe gehört, wenn ich ein Aufnahmegerät ans Mischpult anschließen würde wäre die Aufnahme nicht besonders toll, da Gesang zu laut, Gitarre vielleicht zu leise usw. Das Signal wäre ja für die PA gemischt.
    Ich dachte mir, ich stelle ein gutes Mikrofon am FOH auf und nehme mit Laptop und Cubase einfach das ganze Konzert auf. (oder ist das zu einfach gedacht ?)


    Was für ein Mikrofon würdet ihr für Live-Aufnahmen empfehlen ? Modelle, Typ...

    Sonor Force 2005 10",12",14",22"
    HiHat: Murat Diril 14" Luminous HiHat | Crashs: Murat Diril Luminous Chrash 16" + 18" | Ride: Murat Diril 19" Atatürk Crash/Ride | Ufip 18" Natural Series China | Splash: Paiste 10" Alpha Splash


    Meine Bands:
    Symphonic Metal aus dem Saarland: Siren's Legacy
    Alternative Metal/Rock: Samarah

  • Hallo,


    normalerweise müsste das Mischpultsignal doch gut sein. Jedenfalls ist es so, wie das Konzert beim Publikum ankommt. und das willst Du doch aufnehmen. Du müsstest beim Aufnehmen sehen wie weit das Signal aussteuert. Wenn es zu laut ist das zerrt es. Zu leise ist eben zu leise.


    Außerdem, wenn ich ein Mischpultsignal hätte dann würde ich kein extra Micro aufbauen. Überlege mal wie das schon aussehen muss. Das ist als wie wenn Du dich mit einer Staffelei neben eine professionelle Fotoausrüstung stellst, um ein Passfoto zu malen.


    Steve

    Steve Miller (C)

    Einmal editiert, zuletzt von Steve Miller ()

  • Nicht unbedingt. SChlagzeug muß man nicht immer voll über die PA laufen lassen wenn es selber genug Grundlautstärke besitzt.


    Außerdem ist die Frage ob man das Publikum auch auf der Aufnahme haben will ;)

    Alles wird gut

  • Nicht unbedingt. SChlagzeug muß man nicht immer voll über die PA laufen lassen wenn es selber genug Grundlautstärke besitzt.


    Außerdem ist die Frage ob man das Publikum auch auf der Aufnahme haben will ;)


    Hi, hast Du immer Milch im Haus nur weil Du einen Kühlschrank hast? Er wird schon abnehmen was er braucht.

    Steve Miller (C)

    Einmal editiert, zuletzt von Steve Miller ()

  • auf dem pultsignal hast du halt keinerlei publikum drauf ... das klingt immer steril ... warum nicht die stereosumme aus dem pult PLUS zwei mikros für die "ambience"


    ich schneide auch gerne mit, aber eigentlich immer nur zur selbstkontrolle, dafür reicht mir H2 ans pult oder beim pult über die internen mikros ... letzter gig war sehr komfortabel, da der toni aus seinem digitalpult direkt auf usb-stick aufgenommen hat ... klingt gut, und was nicht gut klingt liegt nicht an der aufnahmetechnik :D

  • Hi, hast Du immer Milch im Haus nur weil Du einen Kühlschrank hast? Er wird schon abnehmen was er braucht.


    Ja, habe ich. Ich habe auch immer frische Eier, weil ich Hühner habe.


    Er hat gefragt, du hast geantwortet, ich habe einen Einwand eingeworfen. Wenn dir das System nicht passt, solltest du gepgraphisch etwas weiter östlich schauen. Die
    lösen das anders.

    Alles wird gut

  • Mitschnitt aus dem Pult ist meist relativ einfach zu realisieren. Einige neue Digitalpulte brauchen hier nur einen USB-Stick und am Ende des Gigs holt man sich den beladenen Stick ab.
    Mitschnitte der Summe direkt aus dem Pult sind meist umso besser, je größer der Gig bzw. die Location oder PA etc. ist und wenn möglichst viele Instrumente laut verstärkt werden.
    Bei nem Stadion Gig hast du einen ziemlich ausgewogenen Mix, wenn Du direkt aus dem Pult raus gehst. Wenns ein Kneipen-Gig ist, wird die Snare nicht auf der Anlage sein, weil eh schon zu laut.
    Dazu ist der linke Gitarrist auf der Bühne lauter als der rechte. Also wird wahrscheinlich der rechte Gitarrist auf der Aufnahme lauter sein als sein Kollege, da der Mann am Pult den Unterschied ausgleicht.
    Weiter klingt das ganze meist relativ steril aus dem Pult heraus und das Publikum ist kaum wahrnehmbar.


    Alternativ dazu kann man auch einfach ein oder mehrere (möglichst geeignete) Mikrofone an möglichst geeigneten Stellen positionieren und das Ganze in dieser Form aufnehmen. Dann klingt es aber meist relativ
    indirekt, der Druck (insb. Bass & Bassdrum) wird meist nicht so gut eingefangen, wie er live in der Location wirklich "passiert".


    Um die negativen Effekte der beiden Vorgehensweisen auszugleichen, macht es mitunter Sinn, sowohl direkt aus dem Pult als auch mittels aufgestellter Mikrofone den Sound einzufangen und somit 4 Spuren gleichzeitig aufzunehmen,
    die später mit einer Software passend zusammengemischt werden. Es empfiehlt sich hier, die Mikrofon näher an die Bühne als an das Mischpult zu stellen. Oft stellt man diese neben die PA in Richtung Publikum, um das Publikum auf der Aufnahme zu haben.
    Stelle ich die Mikrofone ans Mischpult und das Mischpult steht einige Meter von der Bühne entfernt, habe ich einen gewissen Laufzeitunterschied des Signals. Bedeutet: Auf der Aufnahme ist das Signal (z B ein Snareschlag) vom Pultsignal einen Tacken vor dem Signal zu hören, welches die Mikrofone einfangen. Das überlagert sich dann und klingt nicht wirklich gut. Man kann das zwar beim Mischen in einer Software ausgleichen, da braucht es dann aber etwas Know how und Erfahrung zu.


    Ansonsten kann man eben auch "Multi-Track" aufnehmen. Entweder führt man zur Aufnahme bereits Signalgruppen zusammen (Drums = 2 Spuren, Bass = 1 Spur, Lead Vocal = 1 Spur, Backing Vocals = 1 Spur...oder ähnlich) oder man nimmt wirklich jeden Kanal einzeln auf und erstellt seinen Mix nachher in Ruhe im (Home-) Studio. Das birgt den größten Aufwand, erfordert die meiste Technik, kostet am meisten, benötigt sehr viel mehr Know how und führt c. p. zum besten Ergebnis. Es birgt natürlich auch das größte Fehlerpotential. Ich stelle bei Gelegenheit mal 5 Tracks zum Vergleich online.


    a) Mitschnitt aus Mischpult bei großer Location (1000 Personen)
    b) Mitschnitt aus Mischpult bei kleiner Location (100 Personen)
    c) Mitschnitt über Mikrofon in kleiner Location (100 Personen)
    d) Mehrspuraufnahme mit Signalgruppen
    e) Mehrspuraufnahme mit 24 oder 48 Einzelkanälen

  • Ja, habe ich. Ich habe auch immer frische Eier, weil ich Hühner habe.


    Er hat gefragt, du hast geantwortet, ich habe einen Einwand eingeworfen. Wenn dir das System nicht passt, solltest du gepgraphisch etwas weiter östlich schauen. Die
    lösen das anders.


    Wenns meine. Gepgraphisch schreibt man übrigens mit 'a'. lol

    Steve Miller (C)

  • Wie "Seven" schon sagte ist eine Version aus Mischpultmix und extra Mikrofonen durchaus sinnvoll.


    Habe selber so ein Konzert von uns mitgeschnitten: Das Mischpultsignal ging in einen Mp3-Player mit Aufnahmefunktion und den anderen Sound habe ich über nen normalen Camcorder aufgenommen. Dann die beiden Signal im Audioprogramm meines Vertrauens zusammengepanscht und fertig war ein einigermaßen brauchbarer Mitschnitt.
    Klar kommt das an keine professionelle Live-Aufnahme ran aber um zu hören was man Live für nen Mist spielt, reichts. :)


    D'Ehre

    Die akustische Verständlichkeit der Lyrics sinkt direkt proportional mit der Leserlichkeit der Bandlogos.

  • Hallo.
    Ich mache gerade ein Referat über Live Recording bei Konzerten und fand diesen alten chat...gibts die Mitschnitt-test noch irgendwo anzuhören oder sogar downzuloaden? Wär genial (bis 6.August weil am 7. halt ich das Referat).
    super wenn jemand helfen kann.
    grüße
    Sean

    a) Mitschnitt aus Mischpult bei großer Location (1000 Personen)
    b) Mitschnitt aus Mischpult bei kleiner Location (100 Personen)
    c) Mitschnitt über Mikrofon in kleiner Location (100 Personen)
    d) Mehrspuraufnahme mit Signalgruppen
    e) Mehrspuraufnahme mit 24 oder 48 Einzelkanälen

  • Einen kürzlichen Gig habe ich auch mit PA Main Mix plus zwei Mikrofonen (FOH Mix am Pult) mitgeschnitten. Wir sind über Matrixwege rausgegangen und haben ein t.bone SC-140 Stereopaar an der Technik aufgestellt.


    Die beiden haben sich dann insofern gut ergänzt, weil dem Main Mix Bass fehlte und die Mikrospuren verhältnismäßig viel Bass hatten (wegen Outdoor hatten wir den Windschutz auf die Mikros gemacht).


    Das ganze klingt so: http://www.youtube.com/playlis…988091FFF18D&feature=plcp


    Nachbearbeitung sah wie folgt aus:
    - ein Kanal vom PA Mix hatte stellenweise ständig Pegeländerungen und Kratzer, die den Pegel (Normalisieren) runterzogen -> in langer Frickelarbeit angepasst
    - Pegel der Stereospuren angepasst
    - Panning jeweils kompl. rechts / links
    - Laufzeiten angepasst -> Phasen der Mikrospuren gedreht
    - relativ heftiger Limitereinsatz auf allen Spuren (auch nochmal auf Master) um den Pegel entsprecht hoch zu kriegen
    - Mikrospuren ein ganzes Stück leiser als PA Mix (nur dazugemischt)
    - Mikrospuren zwischen den Songs lauter gemacht (Zuschauer)
    - ein winziges bisschen EQ auf den Einzelspuren (Höhen gaaanz leicht auf Main Mix angehoben, Bass der Mikrospuren etwas rausgenommen)


    Sonstiges Equipment: Focusrite Saffire Pro 24, Reaper


    Wenn der Mischer keinen groben Mist macht und die Songs kennt (und der Main Mix nicht staubtrocken sit) und die Location gut klingt (am besten ist Outdoor) ist das m.E. der beste Kompromiss. Relativ guter Sound bei gleichzeitiger Liveatmosphäre bei verhältnismäßig geringem Aufwand ... Ffr Einzelspuraufnahme braucht man gleich mehrere Interfaces, um die 20 Kabel und muss das ganze dann passend abmischen ...

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