Covern, aber wie?

  • moin moin,


    Also erstens, Ja ich habe die Suche benutzt, aber nicht's nennenswertes gefunden. Also, nun zum Thema:


    Ich spiele schon eine weile mit meiner Coverband, und neulich fingen wir an über das Covern zu philosophieren. Wie man es am besten machen kann. Spielt ihr es auf jede Note genau nach, ober baut ihr auch selber was ein, oder weicht es komplett von den "originalen" Groove ab?


    Ich finde Covern kann ja jeder, aber dann gibt es abertausende Bands die es genau auf eine Weise spielen. Ich finde jede Band soll sein eigenes Felling, seine eigenen Ideen mit einbauen.


    Was meint ihr??


    greets brandi

    Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.

  • *einig*


    Wir spielen bei den Proben auch oft Cover und spielen einfach wild drauflos. Ist wohl eine Frage was man damit erreichen will. Viele geben sich mit einfachem covern halt zufrieden oder das ist genau das was sie wollen. Ich persönlich find es langweilig, denn dann könnte man sich auch ne CD anhören.


    Falls Du noch nicht kennst: http://www.beatallica.com - die machens richtig ;o)

    Ich bin ein taubes Nüsschen - yeah!

  • stimmt, netter Link von Nele und die machen das wirklich richtig, denn meine Meinung:


    Covern ist unbefriedigend. Wenn man hauptsächlich eigene Sachen macht, sind Coverstücke meist Lückenfüller zweiter Klasse. Um ne Coverberechtigung zu haben, covert man entweder "anders" (so wie beatallica), "besser" (die geniale Neuversion besser als das Original) oder "gar nicht" (wer will schon ein schlecht interpretiertes Cover auf der Bühne hören und v.a. gehört dann auch noch jede/r zur Musikerpolizei).


    Auf der Bühne covern wir z.B. schon seit Jahren nie, im Proberaum aber schon. Dort hat es ne Spass- und manchmal auch Übungsberechtigung. Auf der Bühne kommt dann auch noch die lästige Gema-Geschichte dazu - und denen gönnen wir als ehemalige Mitglieder auch keinen Cent.


    lg
    Psycho

    Einmal editiert, zuletzt von Psycho ()

  • Kuck dir doch mal Limp Bizkit ihre Version von Faith im gegensatz zum Original von George Michael an.
    Limp Bizkit waren ja sehr erfolgreich damit.
    Crosscut - Unbelievable
    oder Emil Bulls - Take on me
    sind ja auch gut veränderte Cover Versionen.

  • Selbst Behind blue eyes war recht gut... obwohl ich selbst nicht sicher bin, ob ich das Original von The Who nicht besser finde. Das beste Beispiel eines wirklich genial gecoverten Songs ist wohl "Man of a constant sorrow" aus "O Brother where art thou" - das Original ist vom Debütalbum von Bob Dylan und ist gelinde gesagt einfach grauenhaft...

    Ich bin ein taubes Nüsschen - yeah!

  • Ich habe mit meiner Band (Frauengesang, Gitarre, Bass, Keys + Drums) andere Erfahrungen gemacht.


    Bis vor kurzem spielten wir (nicht erschrecken) als Deutschrock-Coverband. D.h.: Juli, Silbermond, teilweise Wir sind Helden... u.s.w.
    Die Musik kam regelmäßig gut beim Publikum an.


    Wir hatten versucht die Songs genau so wiederzugeben wie sie im Original auch sind.
    Natürlich hätte man eigene Elemente hineinbringen können. Aber wenn wir von Cover redeten, war eigentlich klar, dass die Songs 1:1 kommen müssen.


    Nebenbei:
    Die knapp 20 Songs haben uns einiges neue Ideeen für eigene Songs mitgebracht.
    Hätten wir die Covers nie gespielt, hätten wir nie gewusst, wie man diese Musik macht.
    Und die Auftritte haben uns noch ganz nebenbei ein wenig Geld in die Kasse gebracht.

    weg mit Kevin Drummer, schaut nicht weg!

    Einmal editiert, zuletzt von Cyco2000 ()

  • Also bei alten Sachen sollte man auf jeden Fall seinen eigenen Stempel aufdrücken, oder eben bei Songs, bei denen man denkt, dass man das "besser" machen könnten (gutes Beispiel: Jonny Lang: lie to me). Ich hab mit meiner Band dieses Lied zum Beispiel sehr rockig angefasst, oder andere Stücke für ein Unplugged-Set aufgezogen. Ich finde aber, es ist kein Problem, wenn man Stücke mal wirklich ziemlich 1:1 nachspielt, weil wirklich deckungsgleich ist verdammt schwierig, und außerdem klingt jede Band trotz allem anders als das Original, und wer mit 20 Jahren Ur-Blues covert, der wird nicht klingen als wär er 70, sondern wahrscheinlich frischer, dagegen kann man sich ja kaum wehren.


    Dass Soli nicht nachgespielt werden, ist eigentlich so ziemlich den meisten klar, eine Ausnahme stellen so Soli dar wie in Sultans of Swing, weil die einfach weltberühmt sind und Kultcharakter haben, und die Leute die ergo auch hören wollen.

  • Man muss sich selber erstmal klar sein,dass wenn man covert man auch an bestimmte Sachen binden muss: Also der Wiedererkennungswert muss gegeben sein.Wichtige Licks sollte man 1:1 übernehmen (z.B.Tomlauf: In The air tonight)VErändern kann man selber immer etwas,sollte aber nicht zu weit vom original weg sein.
    Ist auch immer ne Frage welches Publikum (Altersklasse)will man ansprechen,will man Geld verdienen?


    Ich persönlich halte covern für schwieriger (jenachdem welche Richtung) weil:
    Beim covern muss man Sachen nachspielen und lernen,weil die jeder kennt und Fehler schneller entlarvt werden.
    BEi eigenem Zeug kann man spielen was man will,keinem fällt was auf,weil keiner wiess,ob es richtig oder falsch ist,kann ja sein,dass es so sein muss!


    Beispiel: Dream Theater kopieren und das Schlagzeug wesentlich einfacher gestalten,kann schwer nach hinten losgehen!

  • Es gibt im Profibereich Beispiele für schlechte Coverversionen (GooGoodolls Give a little bit) und für tolle (Peter Frampton comes alive - Jumpin Jack Flash: die einzige Art wie man die Stones ertragen kann ;)


    Für den Amateurbereich hängt es vor allem von der Besetzung, der eigenen Kreativität und dem Können ab: wenn man mit einer Drei-Mann Combo BonJovi Songs oder Gun´s n Roses covert MUSS man zwangsweise freier spielen, weil es eben an Soundbrett fehlt -> mehr improvisieren um die Musik wieder interessant zu gestalten.


    Wenn man moderne Produktionen covern will hat man oft das Problem, daß derart viele Synthies, unsingbare Chöre usw drin sind (z.B. Rasmus - In the shadows), daß man es fast nicht original schafft obwohl das musikalische Niveau der Jungs ja recht limitiert ist.


    Ich denke es kommt auch darauf an, wo man hin will: in die Musiker-Kneipe vor "Fachpublikum", auf´s Straßenfest vor "einfachem" Publikum oder in die Dorfturnhalle als Top40 Band.

  • Ist eben die Sache. Als Zugabe zum eigenen Programm oder in ner Gemischtcoverkapelle kann man da schon ein bisschen kreativ sein, warum auch nicht.


    Wenn man ne Tribute-Geschichte macht, dann sieht das schon ein wenig anders aus, da heisst das Ziel dann: So nah ans Original wie möglich. Wobei es bei Tribute auch noch andere Sachen gibt, an die man denken sollte. Als fahrlässig hat es sich etwa bei der Bon-Jovi-Coverband erwiesen nicht mit "Living on a prayer" zu starten, nur mal als Beispiel. Bei der AC/DC-Coverband werden wir mit Sicherheit auch nicht mit "Hells Bells" anfangen, das wäre auch nicht klug.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Zitat

    Original von Nele
    Selbst Behind blue eyes war recht gut... obwohl ich selbst nicht sicher bin, ob ich das Original von The Who nicht besser finde.


    könnte man geschmack kaufen, würde ich dir ein bis zwei kg davon schenken... ;( das behind blue eyes von limp bizkit war einfach nur grauenhaft...

    per i tuoi larghi occhi, per i tuoi larghi occhi chiari...

  • Wow, ich habe ja richtige Euphorie ausgerufen... was auch immer das heißen mag ;)


    Also meine Band und ich covern auch nur um uns musikalisch weiterzubilden, um auf neue Ideen zu kommen. Live haben wir das noch nicht gemacht, wollen es auch nicht.


    Es ist schon klar, dass beim Covern der Wiedererkennunswert gegeben sein muss, aber ich finde einfach straightes nachspielen langweilig. Jeder Drummer hat seine eigenen Groove- Vorlieben. Es ist schon klar dass man nicht jeden Groove in jeden Song einbauen kann. Aber ich finde dass jeder seine Eigenheiten in einen Groove einbauen kann, ohne dass der Wiedererkennungswert verloren geht. Wenn ich mir Cover- Bands anschaue, wird meistens nur 1:1 nachgespielt. Habe auch schon mit einigen Bands darüber geredet, sie meinten Sie haben zu wenig freiraum, was ich eigentlich nicht finde, denn man kann einen Song auf 1000 verschiedene Arten spielen, Rockig, Popig, Jazzig... eben alles.

    Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.

  • Gutes Covern ist ne Kunst.


    Man muss versuchen, ein Stück mit den Musikern und deren Können, die einem in der Band zur Verfügung stehen, so hinzubekommen, dass dem Ganzen ein Wiedererkennungseffekt gegeben ist, andererseits sollte man versuchen, dem Dingen einen eigenen Schliffl mitzugeben.


    Ich gebe zu, fast jedes Stück hat etwas typisches, dass es ausmacht. Diese Stellen sollten annähernd beibehalten werden, das gilt für jedes Instrument.
    Dazwischen sollte dann aber schon der eigene Stil einfließen, sonst wirds ja öde mit der Zeit. Wobei man nicht einfach alles "verrocken" sollte. Bei "Jungcoverband" scheint das ein beliebter Trend zu sein.


    Wir versuchen Stücke zu spielen, die Aufgrund des Originals und der entsprechenden Instumente mit unserern Musiker garnicht spielbar sind. Wir haben das klassische Problem (ist eigentlich keins) wir haben kein Keybord. (dafür drei Gitarren - ich arme Sau)Wir spielen aber trotzdem Songs, wo gerade dieses Instrument der Hauptträger ist und da fängts dann an und wird interessant. Das ist ne Menge Arbeit und manchmal gehts einfach nicht. Das Dingen kommt nicht zum laufen. Dann hast du halt umsonst gearbeitet. Bei anderen Stücken funktioniert es gut. Mann steckt nicht drin.


    Ich habe 5 Jahre in einer Band mit nur eigenen Stücken gespielt und spiele jetzt seit 7 Jahren in einer Coverband. Covern ist definitiv schwieriger. Bei eigenen Sachen gibt es eigentlich nur die Grenze, dass sich ein eigener Song anhört, wie ein bereits bekanntes Stück - dann muss (oder sollte) man nacharbeiten/umarbeiten.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Neue Stücke bekannter Bands 1zu1 rüberbringen ist heftig. Nicht nur, weil man die Vorlieben der verschiedensten Musiker kopieren muß.
    Die bekannten Bands kommen doch heute mit Schaltschränken an, vollgepackt mit Effekten, nur um ihren spezifischen Sound rüberzubringen.


    1zu1 nachspielen ist sicher lehrreich, auf der Bühne spielen will ich das nicht. Zumal es genug Cover-Bands gibt, die meistens alle die gleichen Stücke spielen. Wo bleibt da die Kreativität bzw. Identität.
    Wer aber mit Vorliebe auf Hochzeiten und Bierfesten spielt um damit Geld zu verdienen, kommt da wahrscheinlich nicht drum rum.


    Ich spiele lieber, um mich selber auszudrücken - nach meinem Geschmack.


    Sehr reizvoll: Stücke die nicht so bekannt sind, weil sie meinetwegen einen geilen Anfang haben, dann aber nix mehr gescheites kommt. Dann kommt die Idee wie man es lieber gehabt hätte und schreibt es dementsprechend um.
    Hab schon des öfteren gehört: "Das Lied kenn ich, fand ich immer langweilig - aber so wie ihr das spielt klingt es viel interessanter".
    Das schöne dabei: man spielt nicht das, was alle spielen und das Repertoire an
    B-Stücken ist viel umfangreicher als das der Mega-Hits. Da kann man kräftig draus schöpfen.

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

    Einmal editiert, zuletzt von PG ()

  • Wir haben in unserer Setlist sowohl eigene als auch gecoverte Sachen, wobei wir uns darüber einig sind, das wir die Cover in "unserem" Stil spielen.


    Ich persönlich lehne das 1:1 covern ab, da ich erstens nicht gut genug dafür bin und ich es zweitens nicht gut finde zu "kopieren", denn das ist es in meinen Augen wenn es "nah am Original" sein soll.


    Allerdings gibt es eine Ausnahme, und zwar die Formation "Musical Box", die es sich zur Aufgabe gemacht haben die wichtigen Konzerte von Genesis (natürlich mit Gabriel) in Perfektion 1:1 nachzustellen.
    Da stimmt alles bis auf das i-Tüpfelchen!!
    (Sie gehen übrigens 2006 wieder mit "The Lamb Lies Down On Broadway" auf Tour)

  • es ist eigentlich egal welche musikstücke man covert, da es sein kann daß das covern bei den eingeschworenen fans der originalstücke, nicht so gut an kommt.


    einen gesunden kompromiss zu finden macht ja den reiz aus.


    stelle ich mich als coverband der band "XY" auf die bühne (und kündige dies auch mittels werbung so an), sind die erwartungen des publikums ganz anders, als wenn ich mich eigenständig präsentiere.


    top 40 coverbands mag ich eigentlich gar nicht mehr hören,da ich deren coverversionen sowiso schon jeden tag als original im radio höre, trotzdem sind sie als hintergrundmusik bei stadtfesten etc. relativ angenehm.


    es kommt ganz auf die qualität an, die geboten wird. eine band die generell nicht gut ist wird auch sehr wahrscheinlich irgendwelche coverversionen in den sand setzen.

    Mein Arbeitsplatz


  • Zitat

    Original von catastrophy


    könnte man geschmack kaufen, würde ich dir ein bis zwei kg davon schenken... ;( das behind blue eyes von limp bizkit war einfach nur grauenhaft...


    Und? Hab ich gesagt dass es besser war als von The Who? Nö... also behalt Deinen Geschmack... ich hab genug davon...

    Ich bin ein taubes Nüsschen - yeah!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!