Ärger mit Yamaha

  • Ich unterrichte an einer Musikschule. Vor etwa 5 Jahren kauften wir ein Yamaha Maple Custom Absolute. Ein gutes Instrument, eigentlich. Nach einigen Monaten gab aber bereits eine Flügelschraube am Snareständer den Geist auf, das Gewinde war völlig zerschlissen. Ich ging zum Händler und fragte nach Ersatz. Sage und schreibe 3 Monate wartete ich auf das Ersatzteil.


    Vor kurzem verabschiedete sich nun ein Tomhalter: Auch da Schrauben und deren Gewinde, welche die Gelenkkugel fixieren, kaputt. Klar, 5 Jahre Musikschulbetrieb sind ein Härtetest, aber gute Hardware hält das aus.


    Lieferfrist für ein Ersatzteil: 6 Wochen! Aber das beste kommt noch: Der lokale Händler wurde von Yamaha Deutschland bedrängt, 3 Drumsets zu bestellen, bevor er ein Ersatzteil haben kann! Mit Ach und Krach konnte das der Schweizer Vertreter noch deichseln. (Yamaha hat kein Lager mehr in der Schweiz, lohnt sich ja nicht bei dem kleinen Markt....)


    Fazit: Yamaha hat anscheinend die Hardwarequalität nicht mehr im Griff. Ich vermute, es werden möglichst günstige Materialien verwendet, um Kosten zu sparen. Die Lieferfristen und der Umgang mit den Kunden sind zudem ganz schlechter Stil!

  • Dies kan nich nicht bestätigen.


    Ich spiele ein Yamaha Beech Custom, die Hardware ist identisch.
    Bei vielen Gigs im letzten Jahr (< 20) und öfterem Umbau, proben etc. gab es nie Probleme.
    Weder bei Hardware (StändeR) noch an der HArdware des Sets.
    Yamaha baut für mich nach wie vor die robustesten und haltbarsten Metalteile :)

  • Eigentlich bin ich ein richtiger Fan der Yamaha-Hardware. Ich besitze ein ganzes Arsenal, das von Hihat über Fußmaschine, Cowbellhalter bis zu Tom- und Beckenständern reicht. Schön gleichmäßig von der 600er- bis zur 900er-Serie verteilt - von ganz alt bis nagelneu. Alles funktioniert tadellos und nach meinen Anforderungen zu urteilen, ist die Hardware sehr praktisch.


    Allerdings sind zwei Sachen passiert, die so nicht passieren dürfen:


    1. Die Flügelmutter zur Fixierung der Bassdrumfüße hat ihr Gewinde mehr oder weniger verloren. Sie läßt sich nur noch verkehrt herum einigermaßen fixieren. Ein sicheres Gefühl gibt das nicht...


    2. Bei einem Tomhalter hat sich die kleine, innen montierte Platte, die von oben auf die Plastikkugel drückt und letztendlich diese festhält, verabschiedet. Sie ist rausgerutscht und läßt ich nicht mehr dazu überreden, ihre ursprüngliche Funktion wieder aufzunehmen. Schade, wenn das kurz vorm Gig passiert [ich habe dann mit zwo Toms gespielt - aber zwo Toms und Rack sieht schon ein bißchen blöd aus:-)].


    Ich behandele mein Equipment ordentlich, nicht mit übertriebener Vorsicht, aber alles wird in Cases transportiert. "Normagler Gebrauch" würde ich sagen. Der Tomhalter war z. B. erst vier Jahre alt. Den habe ich durch einen neuen ersetzt. Eine neue Mutter zu kriegen, ist hingegen nicht so einfach. Klar, die gibt man ja auch nicht so schnell her. Schließlich hat jeder nur eine.


    Keep on Groovin'
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Ich habe häufig beobachtet, dass die Kugeln der Tomhalter bei älteren Sets irgendwann nicht mehr richtig greifen - das sind aber völlig normale Abnutzungserscheinungen. Gewinde die nicht ewig gehalten haben, sind mir auch schon untergekommen - wie bei vielen anderen Marken auch - in den 80er Jahren gehörte das bei meiner damaligen Pearl-Hardware (Hihat und Snareständer) leider zum Standard :( (mein 70erJahre Pearl-Beckenständer hat dagegen immer noch halbwegs OK-Gewinde und die neuen Sachen sind auch in Ordnung).


    Ich habe selbst nur einen Beckenständer (problemlos) und ein Cocktaildrum (Club Jordan) von Yamaha. Bei diesem sind allerdings zwei Brackets der Standtombeine durch das Festziehen der Schrauben schlichtweg aufgebrochen.


    Ich würde sagen - guter Markt-Durchschnitt ;), aber keineswegs so, dass an einen besonders guten Ruf darauf aufbaut. Dass Yamaha nicht jeden Händler mit Ersatzteilen beliefert ist zwar schade - aber man sollte sich dann eben an den Händler wenden, der einem das Teil auch verkauft hat. Man verkauft vielleicht schlechter, wenn man die Händler nicht ein wenig unter Druck setzt. Andere Vertriebe verfolgen da andere Konzepte - aber das ist halt Marktwirtschaft.

  • @Threadstarter


    Prinzipiell habe ich in jahrzehntelanger Nutzung u.a. auch viel Yamaha-Hardware-Stuff und damit sehr viele gute Erfahrungen gemacht.


    Eine einzige Ausnahme waren die ersten Mungo Pedale DFP 870. Da hatte ich konkrete Mängel bei meinen 2 Doppelfußmaschinen... aber da agierte Yamaha dann mir gegenüber wirklich recht kulant, professionell und freundlich - und ein ganz gravierender Konstruktionsmangel war beim Folgemodell schon behoben.


    Wir sind hier aber immer ganz erpicht von Verlustraten zu erfahren, da dies hilft allzu schillerndes der Werbegazetten in "gesunde Relation" zum Alltag zu setzen.


    Prinzipiell, denke ich aber Du vermischst 2-3 Dinge.

    Zum einen, die sicherlich auch für uns sehr interessanten Materialverluste (das wäre womöglich ein Qualitäts- bzw. Fertigungsproblem)...


    ... dann die Wartezeit auf das Ersatzteil... wobei ich immer empfehle, wenn einem die Warterei zu komisch/lange vorkommt DIREKT mit Firmen den Kontakt zu suchen... (gerade bei uns erwachsenen Drummern, die auch sicher in Tonfall, Selbstbeherrschung und Kommunikation sind)...


    Sorry für den Einschub: aber manche Shops ersticken im Tagesgeschäft. Sagen uns Kunden dann manchmal "ich habe schon 5 Mal bei Firma "Ramahy" angerufen... aber das Teil ist immer noch nicht da...".
    Haben aber faktisch erst einmal angerufen und sich beim Wiederbesuch des Kunden im Shop das erste mal wieder erinnert (der Nörgler wollte doch was... ahhh - Mist, dieses verfluchte Ersatzteil, habe ich ganz vergessen).


    ... das Geschäftsgebahren von Außendienstmitarbeitern bzw. die Schnittstelle von Yamaha zum "Partner" (Musicshop).


    Ich halte es mit Verlaub für etwas problematisch alle 3 zu verquirlen, denke aber der Vorwurf ist sooo heftig, dass sich da Seitens Yamaha jetzt jemand darum kümmern sollte um Dir konstruktiv zu helfen.


    Trotzdem sei folgender Hinweis gestattet (ohne, dass dies einer Bestätigung Deiner "Vorwürfe" gleichkommt - zum konkreten Fall/Firma kann ich mich nicht äußern):


    Es gibt faktisch immer wieder mal Firmen die versuchen, Shops (insbesondere gerne die kleineren) unter Druck zu setzen oder zu Bestellungen "zu nötigen". Manche nennen das "Mindestbestellmenge", andere berufen sich auf die "Ehre" ein Stützpunkthändler so eines namhaften Herstellers "sein zu dürfen" etc. Gerade letzteres Beispiel ist den meisten Endkunden garnicht bekannt. Viele denken immer, jede Firma reißt sich um einen neuen Partner, einen neuen Musikshop. Dies ist aus Gründen die hier zu weit führen längst nicht immer so.


    Einige Firmen machen sogar eine Aufnahme als Partner ins Händlernetz von einer Bestellmenge abhängig, die manchen kleinen Shop in schwerste finanzielle Bedrängnis bringt. Um es klar herauszustellen: ich lehne so was ab und finde das fürchterlich. Aber meine Meinung spielt da ohnehin kaum eine Rolle, da gewisse Marktbedingungen offensichtlich manchen Akteuren derartiges Verhalten erlauben/durchgehenlassen. Ein ganz heißes Eisen! Aber nochmals: da sind mir schon andere Namen zu Ohren gekommen und ich beziehe mich siehe oben hier ausdrücklich NICHT auf Yamaha.


    Der von Dir beklagte schlechte Stil (sofern das Beispiel zutrifft) ist eine ernstzunehmende Kritik. Sollte der schlechte "Stil" zweifelsfrei belegbar und kein Einzelfall sein, finde ich es super, wenn Du sowas hier äußerst. Denn derartige Vorkommnisse spielen sich in aller Regel hinter den Kulissen, abseits der Blicke des Endkunden ab.


    edits... fehlende Buchstaben. Nichts inhaltliches geändert. Dann noch an Threadstarter adressiert, da sich offensichtlich jemand anders angesprochen fühlte. Ich dachte der Text ist selbsterklärend, nämlich, dass er sich nur und ausnahmslos an den Threadstarter richtet..." :D

  • Moin!


    Ich habe zwar nur einen Yamaha- Snareständer in meinem bisherigen Leben gehabt, aber der war von der Verarbeitung top! Trotzdem musste ich ihn nach einigen Jahren ersetzen, da der Snarekorb auf Grund der starken Beanspruchung über die Jahre etwas Spiel entwickelt hatte.


    Das ist aber bei extensivem Gebrauch in meinen Augen völlig normal und kein Grund zum Meckern. Und 5 Jahre im Musikschulbetrieb, wo mehrere Schüler am Tag vielleicht daran rumstellen, sind eine lange Zeit für jedes Teil.


    LG

  • Ich meinte den Threadstarter!


    Nicht den Hund!

  • Es war an den Threadstarter gerichtet.


    Sorry - ich bin nicht in Ludwigsburg. Auch nicht wirklich ausfällig geworden... oder?


    Wenn "ja", dann sorry aber ich denke inhaltlich ist es zu verstehen.


    Back To Topic...

  • Natürlich haben Verarbeitungsqualität und Kundendienst nicht zwangsläufig was zu tun miteinander. In der heutigen Wirtschaftswelt werden aber die Interessen der Investoren klar überbewertet, was dazu führt, dass Firmen ihren Gewinn optimieren müssen, was zulasten der Qualität gehen kann: Herstellung in Billiglohnländern wo Knowhow fehlt, Verwendung günstiger Materialien.


    Kürzere Lebensdauer der Produkte erhöht zudem den Umsatz!


    Die Straffung der Vertriebswege dient auch nur den Aktionären und sonst gar niemandem!


    Die gemachten Erfahrungen sind für mich ein Indiz (kein Beweis!), dass die Gewinnoptimierung zur Zeit bei Yamaha höhere Priorität hat als die Kundeninteressen.

  • Zitat

    Original von chrstph
    Die gemachten Erfahrungen sind für mich ein Indiz (kein Beweis!), dass die Gewinnoptimierung zur Zeit bei Yamaha höhere Priorität hat als die Kundeninteressen.


    Ich habe das vom Threadstarter erwähnte Verhalten dieser Firma schon in den 90ern von einem mir befreundeten Händler so geschildert bekommen. Einige große japanische Hersteller mit eigenem Vertrieb halten ihre sieben Sachen so zusammen. Kleine Händler müssen sich dann teilweise bei "befreundeten" Konkurrenten an deren Bestellungen mit dranhängen, um überhaupt Ware zu erhalten - fast schon eine Art Strukturvertrieb.


    Andererseits habe ich solche Geschichten aus Händlermund auch schon in Fällen gehört, in denen in Wahrheit nur dahinterstand, dass mehrfach schleppend oder gar unbezahlte Rechnungen beim Vertrieb mal eine Liefersperre ausgelöst hatten, der Händler dies dem Kunden aber aus verständlichen Gründen nicht mitteilt und dann eben eine Räuberpsitole erfindet, um sein Gesicht zu wahren.


    Beides kann wahr sein.


    Berichte über Fehler an der Hardware sind dagegen objektiv auf einzelne Erfahrungen zurückzuführen - diese geben aber erst in ihrer Gesamtheit ein Bild ab, wie es um die Qualität einer Marke bestellt ist. Dass mal ein Teil kaputt geht kommt vor - wenn viele dasselbe berichten, liegt es aber wohl doch am Material oder der Konstruktion. Ärgerlich ist nur, dass viele ihre Erfahrungen bereits verallgemeinern, ohne hierfür eine wirkliche Grundlage zu haben. Wer Roß und Reiter nennen kann, ist allen wirklich eine größere Hilfe.


    Ansonsten gibt es bei den Schlagzeugmarken Phänomene wie bei den Autofirmen - der Toyota Fahrer erwartet keine Mercedes Qualität - deswegen sind die Toyota-Fahrer auch allgemien zufriedener als die Mercedesfahrer - wer das Geld für einen Wagen mit Stern hat, wird sich aber trotzdem einen kaufen.

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