Minimal-Aufbau zum Üben von Unabhängkeit etc.

  • Vielleicht können Perkussionisten ja einem Schlagzeugset-Trommler helfen:


    Ich hätte gerne für die Wohnung eine Aufbau, mit dem ich bei minimalem Platzbedarf und wenn es geht auch noch relativ leise Polyrhythmik mit 2 bis 4 Gliedmaßen üben kann.
    Eigentlich sind die Sounds als solche Nebensache, aber sie sollen sich auf jeden Fall gut voneinander abheben. Beispiele:
    1. Fuß: Cowbell, Woodblock o.ä. (Idee: Fußmaschine mit großer Cowbell und weichem Schlegel.)
    2. Fuß: Richtung Bassdrum (irgend ein sehr tiefer Klang bei kleinem Platzbedarf)
    1. Hand: snäre-ähnlich, Karton, Buch, ...
    2. Hand: Becken-ähnlich oder Tambourin (aber wie macht man das fest?)
    Es können aber auch ganz andere Sounds sein.


    Gibt es da gescheites Montagematerial. Ich würde das ganze am liebsten en bloc wegstellen können.


    E-Drums wären hier mal (ganz große Ausnahme) toleriert, aber ein E-Set ist auch weit größer als das, was mir vorschwebt.


    Kernfrage:
    Habt Ihr gute Ideen für einen platzsparenden Aufbau von vier gut differenzierten Sound-Quellen? Dann raus damit!


    M.

  • Hallo,


    bei mir hängt bzw. steht das alles am Übeset.
    Ich müsste einfach nur das überflüssige Zeug wegräumen.


    Mal im Ernst: soll das für Schlagzeug trainieren oder
    einfach so?
    In ersterem Falle würde ich dann doch lieber an den Rückprall
    denken, der ist nämlich im Zweifel jeweils mal ganz anders.
    In zweiterem Falle braucht man einen Teppichboden. Zur Not
    kann man ja ein Buch unter die Füße legen, rechts Krimi,
    links Arztroman, klingt definitiv anders (nicht lachen, ausprobieren!)
    In die Mitte halt eine Conga, wer damit keine zwei Klänge hin
    bekommt, dem kann ich auch nicht helfen.


    En-Bloc-Wegstellen: einfach vier Rollen (oder acht) unter die Rack-Füße
    montieren und es geht fast von alleine wieder weg.


    Jetzt mal Spaß beiseite: leise würde ich das nicht nennen (Kuhglocke und so),
    ich spiele meine jedenfalls nicht an, wenn jemand da ist.
    Mein Set mit Gewebefellen dagegen schon, wobei der Trittschall halt immer
    wieder zu fröhlichen Kommentaren führt ("na, heute wieder Bodenblech
    durchtreten?").


    Am Einfachsten wäre der Tisch: Füße drunter, Hände drauf, fertig.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich würde mir 'ne flache Snare (oder Übungspad mit Spannreifen wie Sabian QT-14) nehmen, an den Spannreifen per Klammer und L-Rod ein Splash aufhängen (ggf. 2 als Hi-Hat?!), fürs linke Pedal ein Foot-Cabasa (wenns denn im Budget ist, lässt sich übrigens auch super ins Set integrieren) und als BD ein Cajonito oder Bass-Cajon. Billiger wäre eine große Kuhglocke, Block oder dergleichen.


    Edit: Alternativ - so mache ich es jedenfalls - kannst du dir für einen ähnlichen Preis ein Cajon mit Heck-Stick und Kabelpedal (oder umgekehrten normalen Pedal; Schlägel zeigt dann zu dir) und evtl. Side Kick anschaffen.
    Heck-Stick = Hi-Hat,
    obere Cajonschlagfläche = Snare,
    Kabelpedal auf untere Cajonschlagfläche = BD und
    Side Kick = linkes Pedal.
    Den Side-Kick dann einfach vor dich legen und fixieren.

    2 Mal editiert, zuletzt von Othafa ()

  • Also ohne jetzt für DW werbung betreiben zu wollen:


    Goanywhere Practice kit. Hier hast du einfach eine En Block-Lösung. Die Pads können bei Bedarf abgeschraubt werden und auf den Galgen Percussionhalter aufgesteckt werden (Sonor, DW, Gibraltar, PDP...halt alles was mit 1/2" Galgen kompatibel ist.) Für den linken Fuß je nach Bedarf eine HH oder eben Pedal mit Percussion Bracket.
    Darüberhinaus kannst du auch ohne die Pads zu demontieren noch Percussion Accessoires anschrauben...


    Das Ganze kann man sich natürlich auch aus Einzelkomponenten herstellerübergreifend zusammenbauen. Hier kommt es dann drauf an, was du sonst noch an Hardware/ Trommeln übrig hast, damit sich die Kosten im Rahmen halten. Durchaus sinnvoll wär es hier eine HH Maschine als Basis zu nehmen und ein 10er/12er Tom (Mesh heads) mittels Multiklemme dran befestigst. Als HH vielleicht zwei 10er Splashes.
    Eine zweite Multiklemme hält einen Galgenarm für die Montage von Blocks etc. Tambourin wird immer mitschwingen und sollte eher auf nem eigenen Stativ stehen, oder eben drauf verzichten. Für den rechten Fuß bist du dann frei: Entweder ein Buch, oder einen Bassdrumpedal mit angeschlossenem "Irgenwas". Ich würde hier den Schlegelhalter so montieren, dass er wie bei Triggerpedalen nach unten schlägt. Dann kannst du dann alles vors Pedal legen, was den Sound bringt, den man will (Dose Tupperware, Stapel Bücher...einfach experimentieren.)



    Tambourin bekommst du Mühelos auch auf jeden Beckendorn. Da würde ich mir nicht so viele Gedanken drum machen. Es muss da nicht unbedingt immer ein Percussionhalter her.
    Einfach Filze un Co. runter und Kuhglocke etc. montieren.



    Zu den Sounds:
    Das ist natürlich Dir überlassen, welche das genau sind. Ich kann nur aus den Erfahrungen der letzten 2 Jahre sprechen und muss sagen, dass einen das geklimper von Cowbells und Blocks irgendwann tierisch auf den Senkel geht. Was im Bandkontext klasse klingt, kann einen bei täglichem, längerem Üben irgendwann wirklich in den Wahnsinn treiben.
    Wenn ich mir etwas neues draufschaffe, dann braucht das seine Zeit und solange lege ich wert auf differenzierte, nicht zu laute/pentrante sounds.
    Z.B spiele ich clave mittlerweile hauptsächlich mit der HH (wenn mit dem Fuß gespielt). Nur gelegentlich wird aufs Pedal mit Glocke/Block gewechselt...für ein anderes Spielgefühl und einen anderen Sound (das kann den Kopf nämlich schnell irritieren, wenn aus der gleichen Bewegung plötzlich ein anderer Sound herauskommt).


    Wie oben bereits angedeutet ist der Reboundfaktor nicht zu unterschätzen. Wenig Rebound führt zu mehr Hangelenkseinsatz und erfordert eine leicht andere Bewegung, als das spielen auf reboundfreundlichen Flächen. Auch das kann einen schnell etwas ins wanken bringen, wenn man sich plötzlich und ganz natürlich dem Rebound der Spielfläche anpasst.
    Das kann man aber ganz gut abbbilden, indem man reboundfreundliche Flächen mit Rods oder Besen bearbeitet (=wenig Rebound).


    Änliches gilt für Klangquellen mit unterschiedlich langem Nachklang.


    Das alles geht jetzt schon in den Bereich des finetunigs und Micro Timings. Für den Anfang ist es sicherlich förderlich einfach ein Buch auf den Boden zu legen und ohne Stöcke mit den Händen zu versuchen unterschiedliche Sounds zu erzeugen. Das hilft die Bewegungsabläufe zu internalisieren, ohne sich vom Equipment ablenken zu lassen. Dabei schulst du die Datenautobahnen zwischen Hirn und Gliedmaßen. Wenn man diesen Prozess gleich am Set mit authentischen Klangquellen übt, dann ist man schnell genervt von seinem eigenen spiel.
    Solange es noch zäh vorrangeht (und da muss jeder halt durch) ist ein dezentes akustisches Feedback klar im Vorteil.

  • Günstige und kompakte Edrum-Lösung:


    1x Roland Td-3
    2x Roland Pd-8 (linke & rechte Hand)
    2x Roland Kd-8 (linker & rechter Fuß)
    2x Fußmaschine
    1x Ständer mit 2x Padhalter & 1x Modulhalter
    4x Klinkekabel
    1x Kopfhörer



    oder:


    1x Alesis Percussion-Pad oder Ähnliches (eins mit 2 Eingängen für externe Pads)
    2x Roland Kd-8 (linker & rechter Fuß)
    2x Fußmaschine
    1x Stativ für Pad
    2x Klinkekabel
    1x Kopfhörer




    Ist zwar nicht alles an einem Stück, aber platzsparend verstaubar. Und du hast die Möglichkeit, die Sounds zu ändern.
    Ich persönlich finde, dass sich die Gummipads sehr gut spielen lassen. Und wenn man Unabhängigkeit trainieren möchte, ist der Rebound-Unterschied zwischen E- und A-Schlagzeug ja ziemlich zweitrangig.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

    Einmal editiert, zuletzt von Korki ()

  • ich hatte mal das dw practice kit und habs dann gleich wieder verkauft.
    mittlerweile mach ich das so:
    rechter fuss: pedal mit bodenplatte und weichem schlägel, das stell ich einfach zur wand
    linker fuss: hihatmaschiene ohne becken, nur mit clutch, das macht dann klick.
    hände: übepad und als alternativen sound eine metallplatte als hihat oder ein zweites pad oder buch als floortom, was ich hald grad will.
    das braucht nicht viel platz und ist gleich weggestellt


    lg

  • Vielen Dank für die Vorschläge. Sie Lösung von sebuard ist so kreativ wie preisgünstig, aber klar kamen ja auch interessante "elektronische Tips".


    Nach einigem Hin und Her habe ich dann mal Preise für eine elektronische Minimallösung (zwei Pedale, zwei Pads und irgendein Soundmodul) angefragt.


    Das wird eigentlich teuerer als ein einfaches elektronisches Set. Ein Händler in der Nähe (Reisser, Trier) hatte was passendes im Laden, nämlich ein Yamaha DTX400K. Das war ruckzuck aufgebaut, macht keinen Krach (gerade die Pedale sind sehr leise) und kann leicht hin und her bewegt werden.


    Da ich keine Absicht habe, sowas auf einer Bühne zu spielen, waren weitere Features wie Snare-Rim oder Mesh-Heads nicht erforderlich. Jetzt kann ich täglich auch mal zwischendurch ohne Reise in den Proberaum üben und habe Abwechslung, weil ich für 10 virtuelle Sets die Pedale und Pads mit Sounds nach Wahl belegen kann.


    M.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!