Alles beginnt im Kopf... oder so

  • Hallo zusammen,


    Ich habe aktuell folgendes Problem und hoffe das der ein oder andere diesbezüglich Rat weiß.
    Ich muss dazu aber glaube ich etwas weiter ausholen.... :)


    Ich spiele nunmehr seit 5 Jahren Schlagzeug und versuche auch mindestens 10h die Woche zu üben.
    Ich habe von Anfang an mit Unterricht gespielt und seit einem halben Jahr ca. auch bei einem zweiten
    Lehrer Unterricht. Diesen hatte ich mir hauptsächlich geholt, weil ich starke Probleme mit dem
    Doppelfußmaschinenspiel habe ( bin musikalisch sehr an Metal orientiert).


    Ich habe aber nun, trotz vieler Übungen/Gespräche/Methoden meiner beiden Lehrer und trotz der neuen
    DVD von Jojo Mayer (bei dem es ja auch um Fußtechniken geht), das Gefühl ich bewege mich rein gar nicht
    vom Fleck. Das ist natürlich auf Dauer sehr frustrierend wenn man beim Spielen der Doppelfußmaschine
    beispielsweise ewig an den 100bpm "herumkrebst". Und ewig bedeutet hier wirklich mehrere Monate. Ich
    habe auch schon Varianten versucht bei dem ich mir jeden Monat ein Ziel (steigerung um 5bpm) gesetzt habe.
    Auch das ohne Erfolg. Rein von der Kondition und der Ausdauer müsste ich definitiv mehr können. Es liegt also
    vor allem an der Koordination (wie bei vielen). Ich habe natürlich auch schon die Schritte "5-10 bpm zurück und
    dann wieder hocharbeiten" versucht. Es klappt dann auch eine Zeit lang, aber irgendwann kommt der Punkt
    wo mir meine Füße wieder anfangen "durchzudrehen". Dann werde ich massiv schneller und verliere natürlich
    die Kontrolle. Das passiert zum Teil auch schon nach einer halben Minute, was definitiv nicht lang ist.
    Ich vermute das ich mir gedanklich da irgendwie im Weg stehe, weiß aber nicht wie ich diese "geistige Blockade"
    aufheben soll. Ich ich verkrampfe mich darauf vielleicht zu sehr (bin da sehr ehrgeizig) und verliere dann auch den
    Spaß am spielen (was ja der eigentliche Sinn sein sollte).
    Hat jemand vielleicht schon ähnliches durchgemacht und weiß wie man aus diesem Schlamassel rauskommt?

  • Mich verwundert, dass du bei 100 bpm stehen bleibst (zumindest, wenn wir von 16teln reden), da das eigentlich ein Tempo ist, wo du weder geistig noch körperlich viel tun musst oder DIE perfekte Fußtechnik bräuchtest. Eine geistige Blockade verwundert mich auch, da Double Bass jetzt geistig wenig anspruchsvoll ist und man sich eigentlich nicht groß verkopfen kann. Das ist bei den ganzen Unabhängigkeitsübungen und im Funk/Latin-Bereich noch eher verständlich.


    Dein Satz „Dann werde ich massiv schneller und verliere natürlich die Kontrolle“ deutet für mich auch eher darauf hin, dass du schneller spielen willst als du kannst, sprich dein Körper die erforderlichen Abläufe noch nicht abgespeichert hat. Das braucht einfach seine Zeit.


    Ich weiß hier natürlich nichts genaues, da ich deinen Übungsablauf nicht kenne, bei 10h die Woche (soviel spiel ich auch ca.) sollten aber mehr als 100 bpm über mehrere Monate drinnen und keine geistige Blockade vorhanden sein.


    Aber gut. Ich würde folgendes machen:
    1. Befasse dich mit deiner Fußmaschine und stell sie dir so ein, dass du wirklich gut mit ihr zurecht kommst. Wenn du Ambitionen hast auch mal was in Richtung 250 bpm zu spielen, würde ich dir z.B. raten die Federn komplett anzuspannen. Dadurch bekomme ich zumindest mehr Kontrolle, da es sich mehr danach anfühlt als würde das Pedal am Fuß kleben, ist aber natürlich Geschmackssache.


    2. Fester Übungsplan: Überlege dir sinnvolle Übungen, die du jeden Tag runterballerst. Nicht jeden Tag eine andere, sondern wirklich immer die gleichen. Das bringt dir eine Routine und eine bessere Vergleichsmöglichkeit („Ah, heute hatte ich einen besseren Tag als gestern, da ging dies und jenes besser“). Hier allerdings auch nicht zu viele verschiedene, lieber die gleiche Übung dann länger. Durch die Routine kann dein Körper dann die Bewegungsabläufe auch besser abspeichern.


    3. Wenn es um Geschwindigkeitssteigerung und Präzision geht, bin ich ein großer Fan von Pyramidenübungen. Entweder ganz simpel (4tel, 8tel, 16tel, 8tel, 4tel) oder ein wenig komplexer (4tel, 4tel Triole, 8tel, 8tel Triole etc.). Das 16 Week Workout von George Kollias basiert an und für sich auch auf Pyramiden und ist zu empfehlen. Neben beiden Füßen ist es auch sinnvoll die Übungen mit jeweils dem linken und rechten Fuß alleine zu machen. Das stärkt die Muskulatur nochmals und hilft Bewegungsabläufe abzuspeichern.


    4. Ausdauerübungen! Es bringt nichts, wenn du immer nur darauf trainierst, dass du das Tempo 30 Sekunden halten kannst. Mindestens zwei Minuten 16tel durchballern sollten drinnen sein bevor man das Tempo steigert. Flo Mounier sagt hierzu, dass der Körper erst ab 1 bis 1 1/2 Minuten die Bewegungen bewusst wahrnimmt und abspeichert. George Kollias ist sogar der Meinung, dass man erst weiter gehen soll, wenn man das Tempo 15 Minuten halten kann.


    5. Das vermutlich wichtigste und bestimmt oftmals unterschätzte: IMMER mit Metronom üben. Bei dem Tempo würde es sogar Sinn machen, das Metronom so einzustellen, dass es 16tel schlägt und du somit ganz genau kontrollieren kannst, wie sauber du spielst. Auch das plötzlich schneller werden kann dadurch eliminiert werden, da du das dann ganz genau hörst. Hier auch kleine Schritte machen. Du kannst ein Tempo lange und sauber spielen -> 5 bpm höher und erst dann weiter, wenn es dort genauso gut geht.


    6. Wenn du das nicht ohnehin schon tust: immer warm machen, ruhig ein bisschen länger als nötig. Gute Übungen zum Warmmachen sind z.B. Rudiments.


    Ich denke, wenn du dich daran hältst, sollte das nach einer Weile besser werden. Ansonsten einfach immer entspannt an die Sache gehen und niemals zeitliche Ziele setzen (z.B. in einem Monat will ich 5 bpm schneller sein), dass vergiftet nur das Denken und frustriert, wenn man es dann doch nicht schafft. Sag lieber, ich möchte langfristig Tempo x erreichen. Dann hast du ein Ziel, das dich motiviert, da du es ständig vor Augen hast, allerdings ohne unnötigen Druck aufzubauen. Motivierend kann hierbei dann auch sein eine Tagebuch zu führen, in dem du z.B. reinschreibst, an welchem Tag du welches Tempo wie lange halten konntest. Wenn du das später durchschaust, kannst du so auf deine Erfolge zurückblicken. Das kann ungeheuer motivierend sein!

  • Danke für die schnelle Antwort!


    Zitat

    Mich verwundert, dass du bei 100 bpm stehen bleibst (zumindest, wenn wir von 16teln reden), da das eigentlich ein Tempo ist, wo du weder geistig noch körperlich viel tun musst oder DIE perfekte Fußtechnik bräuchtest. Eine geistige Blockade verwundert mich auch, da Double Bass jetzt geistig wenig anspruchsvoll ist und man sich eigentlich nicht groß verkopfen kann. Das ist bei den ganzen Unabhängigkeitsübungen und im Funk/Latin-Bereich noch eher verständlich.


    Genau das ist ja mein Problem. Mit den Unabhängigkeitsübungen habe ich lustigerweise weniger Probleme.


    Zitat

    Dein Satz „Dann werde ich massiv schneller und verliere natürlich die Kontrolle“ deutet für mich auch eher darauf hin, dass du schneller spielen willst als du kannst, sprich dein Körper die erforderlichen Abläufe noch nicht abgespeichert hat. Das braucht einfach seine Zeit.


    Ja das kann durchaus auch sein, gebe ich zu. Deshalb wollte ich mich da relativ langsam steigern um dem zu entgehen.


    Zitat

    1. Befasse dich mit deiner Fußmaschine und stell sie dir so ein, dass du wirklich gut mit ihr zurecht kommst. Wenn du Ambitionen hast auch mal was in Richtung 250 bpm zu spielen, würde ich dir z.B. raten die Federn komplett anzuspannen. Dadurch bekomme ich zumindest mehr Kontrolle, da es sich mehr danach anfühlt als würde das Pedal am Fuß kleben, ist aber natürlich Geschmackssache.


    Mit meiner Fußmaschine habe ich mich mittlerweile auch schon beschäftigt (auch mit dem Hocker). Ich experimentiere da auch öfters rum und schaue ob ich mit anderen Einstellungen vielleicht besser zurechtkomme.


    Zitat

    2. Fester Übungsplan: Überlege dir sinnvolle Übungen, die du jeden Tag runterballerst. Nicht jeden Tag eine andere, sondern wirklich immer die gleichen. Das bringt dir eine Routine und eine bessere Vergleichsmöglichkeit („Ah, heute hatte ich einen besseren Tag als gestern, da ging dies und jenes besser“). Hier allerdings auch nicht zu viele verschiedene, lieber die gleiche Übung dann länger. Durch die Routine kann dein Körper dann die Bewegungsabläufe auch besser abspeichern.


    Den habe ich und halte ich auch ein. :)


    Zitat

    3. Wenn es um Geschwindigkeitssteigerung und Präzision geht, bin ich ein großer Fan von Pyramidenübungen. Entweder ganz simpel (4tel, 8tel, 16tel, 8tel, 4tel) oder ein wenig komplexer (4tel, 4tel Triole, 8tel, 8tel Triole etc.). Das 16 Week Workout von George Kollias basiert an und für sich auch auf Pyramiden und ist zu empfehlen. Neben beiden Füßen ist es auch sinnvoll die Übungen mit jeweils dem linken und rechten Fuß alleine zu machen. Das stärkt die Muskulatur nochmals und hilft Bewegungsabläufe abzuspeichern.


    Da habe ich eine Übung, die in die Richtung geht. 8tel, 8tel Triolen, 16tel, 8tel Triolen, 8tel usw. Auf die Idee das nur mit einem Fuß zu machen bin ich allerdings noch nicht gekommen. Klingt interessant.


    Zitat

    4. Ausdauerübungen! Es bringt nichts, wenn du immer nur darauf trainierst, dass du das Tempo 30 Sekunden halten kannst. Mindestens zwei Minuten 16tel durchballern sollten drinnen sein bevor man das Tempo steigert. Flo Mounier sagt hierzu, dass der Körper erst ab 1 bis 1 1/2 Minuten die Bewegungen bewusst wahrnimmt und abspeichert. George Kollias ist sogar der Meinung, dass man erst weiter gehen soll, wenn man das Tempo 15 Minuten halten kann.


    Ok das ist interessant. Ich hatte vor langer Zeit hier im Forum von Leuten gelesen, dass das dauerhafte rumgeballer eventuell gar nicht so gut sein sollte. Aber zugegeben wirkliche Langzeitübungen mache ich aktuell nicht. Das könnte ich wieder integrieren. Guter Tipp.


    Zitat

    5. Das vermutlich wichtigste und bestimmt oftmals unterschätzte: IMMER mit Metronom üben. Bei dem Tempo würde es sogar Sinn machen, das Metronom so einzustellen, dass es 16tel schlägt und du somit ganz genau kontrollieren kannst, wie sauber du spielst. Auch das plötzlich schneller werden kann dadurch eliminiert werden, da du das dann ganz genau hörst. Hier auch kleine Schritte machen. Du kannst ein Tempo lange und sauber spielen -> 5 bpm höher und erst dann weiter, wenn es dort genauso gut geht.


    Ich spiele ausschließlich mit Metronom. :)


    Zitat

    6. Wenn du das nicht ohnehin schon tust: immer warm machen, ruhig ein bisschen länger als nötig. Gute Übungen zum Warmmachen sind z.B. Rudiments.


    Habe ich eigentlich immer mit dabei, wobei ich da zugegebenermaßen auch sehr oft direkt die 100bpm nehme.


    Zitat

    Ich denke, wenn du dich daran hältst, sollte das nach einer Weile besser werden. Ansonsten einfach immer entspannt an die Sache gehen und niemals zeitliche Ziele setzen (z.B. in einem Monat will ich 5 bpm schneller sein), dass vergiftet nur das Denken und frustriert, wenn man es dann doch nicht schafft. Sag lieber, ich möchte langfristig Tempo x erreichen. Dann hast du ein Ziel, das dich motiviert, da du es ständig vor Augen hast, allerdings ohne unnötigen Druck aufzubauen.


    Das bringt mich zu der Frage: Wie lange brauchen Schlagzeuger im Schnitt um Geschwindigkeit (sagen wir mal 150bpm) aufzubauen?


    Lustigerweise hatte ich ja schon öfters Wochen bei der ich die Geschwindigkeit gut halten konnte. Ich lerne aktuell bei einem der Lehrer "Pull Me Under" von Dream Theater. Das läuft auf 102bpm und es gibt Wochen da fällt es mir überhaupt nicht schwer durchgängig 16tel zu spielen.
    Mit den 32tel in dem Lied habe ich grundsätzlich keine Probleme (da kommen ja aber auch immer nur 2-3 Schläge hintereinander).



    Zur Info mal mein Übungsplan im Bereich Doppelfußmaschine:
    - 100bpm 16tel spielen (auch der Versuch viele Fills zu spielen) mit Heel Up, Heel Down, Heel toe (immer im Wechsel nach ein paar Takten. Wobei Heel Up das häufigste ist).
    - Eine Rudiments Übung
    - Pyramidenübung (8tel, 8tel Triolen, 16tel,...)
    - 16tel auffüllen: Man beginnt damit 8tel durchgängig zu spielen (Rechts, Links, Rechts, Links, usw.) und füllt dann vorne oder hinten die 16tel auf, bis man am Ende durchgängig 16tel spielt.
    - 2 Takte 8tel (Rechts, Links, Rechts, Links), 2 Takte 16tel, 2 Takte 8tel (Rechts,Links,Rechts,Links), ....
    - Dream Theater - Pull Me Under


    Hinzukommen natürlich dann noch die ganzen anderen Sachen im Bereich Unabhängigkeit, Hände etc. Aber die sind hier ja nicht Thema. ;)

  • Hallo,


    "100 bpm 16tel spielen" ist als Plan wenn man zuvor eingesehen hat, dass man
    es nicht kann, irgendwie unlogisch.


    Ich würde mal mit 50 anfangen und darauf achten, dass das 2 Minuten lang
    schön klingt.


    Das Ziel muss lauten: schön spielen (nicht schnell).


    Heel Up, Heel Down, Heel toe (immer im Wechsel nach ein paar Takten. Wobei Heel Up das häufigste ist).

    Was der Sinn davon sein soll, leuchtet mir nicht ein. Ich würde mich mal auf eine Variante konzentrieren und nicht alles durcheinander verwursteln.


    Man kann auch "Zieh mich runter" wörtlich nehmen und in Zeitlupe spielen. Da merkt man schnell (!), wo es rumpelt und wo es geschmeidig läuft. Dort, wo es rumpelt, muss man üben, das, was geht, kann man vergessen.


    Grüße
    Jürgen

  • Zitat

    Ich würde mal mit 50 anfangen und darauf achten, dass das 2 Minuten lang
    schön klingt.


    So Sachen habe ich auch schon gemacht, konnte da aber nichts feststellen. In den niedrigeren Tempi habe ich keine Probleme. :)



    Zitat

    Was der Sinn davon sein soll, leuchtet mir nicht ein. Ich würde mich mal auf eine Variante konzentrieren und nicht alles durcheinander verwursteln.


    Ich finde alle Varianten sehr interessant und sie haben ja unterschiedliche Vorteile. Daher übe ich parallel alle Varianten.



    Zitat

    Wie schnell kommst du mit einem Fuß bei 3 Achteln?
    so zB?


    1 + 2 + 3 + 4 +
    S x x
    B x x x x x x


    Hmm gute Frage. Habe ich noch nie direkt gemessen aber es dürfte irgendwo zwischen 135 und 145bpm liegen. Also so, dass es noch sauber klingt natürlich.

  • In den niedrigeren Tempi habe ich keine Probleme.


    Hallo,


    die Frage ist nicht, ob es Probleme gibt, sondern, ob es schön klingt.
    Ich würde mich dann dahin tasten, wo es gerade noch schön klingt bzw. ab und an mal rumpelt.
    Das würde ich üben. Jeden Tag 3 Minuten.


    Grüße
    Jürgen

  • Spontan, ohne den ganzen Kilometer vorher im Detail gelesen zu haben, fällt mir die Haltung ein, sprich Sitzhöhe, Abstand Hocker zur Basedrum. Und auch die Position der beiden Pedale zu einander.


    Ich hatte mal das Problem mit der Stockhaltung (hatte nie einen Lehrer). Bei mir war auch bei einer gewissen Geschwindigkeit das Limit erreicht. Das konnte ich zwar ewig halten, aber es ging nicht weiter. Dann habe ich versucht zu analysieren, wie Profis spielen und siehe da: Andere Stockhaltung. Das habe ich mühsam geändert und weiter ging's.



    Vielleicht hilft dir das ja.

  • die Frage ist nicht, ob es Probleme gibt, sondern, ob es schön klingt.
    Ich würde mich dann dahin tasten, wo es gerade noch schön klingt bzw. ab und an mal rumpelt.
    Das würde ich üben. Jeden Tag 3 Minuten.


    Das mit den drei Minuten mag wenig erscheinen, aber es ist auch meiner Meinung nach tatsächlich sehr sinnvoll, den Körper nicht zu überlasten.
    Ich denke da an Fragen aus anderen Threads bzgl. Übungen/Techniken/Trainingstipps an Practice Pads.
    Da kommt auch gelegentlich der Hinweis, dass man nicht immer eine halbe Stunde oder so am Stück durchballern soll, sondern eher mal nur fünf Minuten, dafür aber jeden Tag.
    Das bringt echt viel! :thumbup:


    Ach so, bzgl. Doppelfußmaschine und so kann ich nichts sagen, sowas spiele ich nicht, das ist nämlich Teufelszeug. :whistling:


    Schönes Wochenende!
    Tom

  • Zitat

    - 100bpm 16tel spielen (auch der Versuch viele Fills zu spielen) mit Heel Up, Heel Down, Heel toe (immer im Wechsel nach ein paar Takten. Wobei Heel Up das häufigste ist).


    Nach ein paar Takten die Techniken zu wechseln, halte ich auch nicht für sinnvoll und würde mich zunächst auf Heel Up konzentrieren. Heel Down macht später vielleicht Sinn, um das Spielen aus dem Gelenk zu üben, aber das braucht man auch erst bei viel viel schnelleren Sachen. Heel Toe würde ich ganz weglassen.


    Zitat

    - 2 Takte 8tel (Rechts, Links, Rechts, Links), 2 Takte 16tel, 2 Takte 8tel (Rechts,Links,Rechts,Links), ....


    Die Übung würde ich ein bisschen variieren. Ich mach da was ähnliches: 30s jeweils abwechselnd 1 Takt 8tel und 16tel, 30s jeweils abwechselnd 2 Takte 8tel und 16tel, 30s jeweils abwechselnd 3 Takte 8tel und 16tel, 30s jeweils abwechselnd drei Takte 8tel und 16tel. Kurze Pause, dann mindestens eine Minute 16tel durchballern. Das Ganze am besten mit unterschiedlichen Tempi.


    Zitat

    - Dream Theater - Pull Me Under


    Das würde aus dem Übungsplan für Double Bass rausstreichen und eher unter Lieder spielen verbuchen. Die Zeit kann man mit speziellen Double Bass Übungen besser nutzen.


    Eine Übung von Derek Roddy fällt mir da noch ein: Nicht auf die Uhr schauen, sondern einfach mal solange ballern bis es anfängt zu ziehen. Dann noch ein paar Sekunden pushen und erstmal Pause machen. Wichtig ist dabei, dass es wirklich nur ziehen soll und du nicht unter Schmerzen weiterspielst. Wenn es unsauber wird bevor es zu ziehen anfängt: Tempo verringern und nochmal probieren.


    Generell hört sich dein Übungsplan nicht nach einem sonderlich Langen an. 10h die Woche sind schließlich 1 3/4 Stunden am Tag, da sollten täglich 30-45 Minuten drinnen sein, je nachdem wie deine Prioritäten liegen.



    Das mit den drei Minuten mag wenig erscheinen, aber es ist auch meiner Meinung nach tatsächlich sehr sinnvoll, den Körper nicht zu überlasten.
    Ich denke da an Fragen aus anderen Threads bzgl. Übungen/Techniken/Trainingstipps an Practice Pads.
    Da kommt auch gelegentlich der Hinweis, dass man nicht immer eine halbe Stunde oder so am Stück durchballern soll, sondern eher mal nur fünf Minuten, dafür aber jeden Tag.
    Das bringt echt viel!

    Wenn der Körper bei dem Tempo nach 3 Minuten überlastet ist, würde ich mir ernsthafte Sorgen machen. Besonders, wenn man schon 5 Jahre spielt.


    Ich weiß auch nicht, ob du das bei dir ein bisschen missverständlich formuliert hast, aber der Hinweis bezieht sich ja auch immer eher darauf, dass es sinnvoller ist, jeden Tag 5 Minuten als einmal in der Woche 30 Minuten. Wenn die 10h in der Woche von Aquen allerdings stimmen, dann gehe ich davon aus, dass er täglich übt. Je länger man etwas übt, umso besser geht das Ganze ja. Angenommen natürlich, man hält Ruhepausen ein und ballert 10 Stunden am Stück, wartet 3 Stunden, ballert wieder 10 Stunden...
    Da fällt mir dann auch ein, dass es etwas bringen kann, wenn man die Sache mal für zwei, drei Tage ruhen lässt und eventuell sogar mal ein, zwei Tage überhaupt nicht Schlagzeug spielt (angenommen natürlich, wenn man sonst täglich spielt).

  • Zitat

    verwundert, dass du bei 100 bpm stehen bleibst


    Mich nicht, weil wer will definiren, ab wann man "stehenbleiben darf"... wenn der gute Mann bei 100 Probleme hat, dann macht er eben noch mal weniger... soweit runtergehen, bis man es wirklich ohne Anstrengung im Kopf/mit den Beinen spielen kann... fertig. Wenn er es ma ldraufhat, interessiert es keinen, wo er angefangen hat...


    Zitat

    Dann werde ich massiv schneller


    Da empfehle ich dann dann Metronomologen "Dr. Klick" ;) Ne, mach mit Metronom, das is gnadenlos, der lässt Dich net schneller werden, ohne dass Du es gleich wieder korrigerst ;)


    Zitat

    jeden Monat ein Ziel (steigerung um 5bpm) gesetzt habe


    ...drauf gesch...n! Übe ALLES immer in einem Tempo, wo Du es bequem spielen kannst... klar kannst immer mal kucken, wie weit Du kommst, aber eigentlich wirst Du nur dann besser, wenn Du die Übungen so oft wie möglich SAUBER spielst, damit Deine Muskulatur sich die RICHTIGEN Abläufe "merkt" und irgendwann automatisch abrufbar sind...


    Mal wieder fürs Phrasenschwein: "Geschwindigkeit kommt durch Kontrolle, nicht andersrum." GEDULD is leider auch ein faktor, an dem Du nicht vorbeikommst ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hallo,


    solange ballern bis es anfängt zu ziehen


    Das halte ich für Unfug, denn dann müsste ich ja wie viele Stunden dasselbe spielen?
    Wo ist denn da (bis auf Kondition) der Fortschritt?


    Wenn der Körper bei dem Tempo nach 3 Minuten überlastet ist, würde ich mir ernsthafte Sorgen machen

    Nein, es geht darum, mit einer (in Zahlen: 1) Übung nicht den ganzen Nachmittag zu verbringen, sondern den Übeplan so zu gestalten, dass man jede Übung etwa drei bis fünf Minuten exerziert und dann etwas anderes (nicht Fernsehen, sondern Quadriple Hi-Hats, Quintolen auf den sieben Toms, Rudiment Nr. 69 oder was eben sonst noch auf der Karte steht) macht. Sonst übt man eine halbe Stunde dasselbe und kann dann hinterher eben auch nichts anderes.
    Wenn man in seiner bescheidenen Zeit konzentriert (kommt von Konzentrat, da lässt man auch das Verwässernde weg) übt, kommt man schneller weiter. Das ist jedenfalls meine Erfahrung und in den letzten Jahren bin ich vom Vollidioten zum Halbidioten geworden.


    Ich würde das aber gar nicht zu sehr theoretisieren wollen, denn die Problematik wird eigentlich erst in einer Untersuchung mit dem Patienten sichtbar, deshalb würde ich das mal mit meinem Hufencoach besprechen.


    Doch noch etwas Theorie: der Langsche Thomas hat mal offenbart, dass er für Akzente die Ferse hebt.
    Das fand ich so überzeugend, dass ich es geübt habe und so kann man schön untenrum etwas musikalischer hantieren (pardon: füssilieren).


    Grüße
    Jürgen

  • Mit meiner Fußmaschine habe ich mich mittlerweile auch schon beschäftigt (auch mit dem Hocker). Ich experimentiere da auch öfters rum und schaue ob ich mit anderen Einstellungen vielleicht besser zurechtkomme.


    Spontan, ohne den ganzen Kilometer vorher im Detail gelesen zu haben


    Hättest du es man gemacht ;)

    Aber ich möchte fliegen.
    Ganz weit oben, überm Meer.
    Und dann seh' ich all die Scheiße,
    all die Scheiße hier unten gar nicht mehr.

  • Zitat

    da es sich mehr danach anfühlt als würde das Pedal am Fuß kleben


    Das zu erreichen liegt letztlich an dem, der das Pedal bedient... ich denke zu wissen, was gemeint ist, ich mag auch lieber, wenn der Klöppel ordentlich zurückkommt, aber auch den Rebound erreicht man am Ende doch durch Technik, und das Pedal "klebt" nur dann nicht am Fuß, wenn man mit dem Fuß wiederum den Kontakt zum Pedal verliert, was auch wiederum der Spieler "bestimmt" ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • "Alles beginnt im Kopf... oder so" und endet auch da!
    Mein Ratschlag: PAUSEN PAUSEN und nochmals PAUSEN!
    Nicht in der Zeit in der du übst lernt das Gehirn (sprich setzt das Geübte in neue Verbindungen um), sondern in den Pausen danach. Deshalb kommt es auch dazu, dass man mal nach einer Pause (von einer bestimmten Übung) von 2-3 Tagen plötzlich etwas kann, was man davor während der Übung noch nicht konnte. Auch solltest du nicht eine halbe Stunde lang versuchen eine Technik, ein Tempo zu üben, sondern die Übungen immer wieder durch Pausen unterbrechen. Mein Lehrer gab mir da mal an die Hand: 7 Minuten üben, Pause von ca. 1-2 Minuten. Wenn du übst, dann musst du dich völlig auf diese Übung konzentrieren können um die Bewegungsabläufe korrekt abzuspeichern. Da ist es kontraproduktiv, wenn du nach 20 Minuten den Bewegungsablauf nicht mehr korrekt ausführst.
    P.S. Das mit dem unkontrolliert schneller werden bei Doublebassübungen kenne ich und würde es auf ein Gleichgewichtsproblem zurück führen. Das ist zumindest bei mir der Fall. Damit verhindere ich, dass ich nach vorne kippe.

  • Hui da kamen aber viele Antworten. Danke dafür erstmal! :)


    Zitat

    Hallo,


    die Frage ist nicht, ob es Probleme gibt, sondern, ob es schön klingt.
    Ich würde mich dann dahin tasten, wo es gerade noch schön klingt bzw. ab und an mal rumpelt.
    Das würde ich üben. Jeden Tag 3 Minuten.


    Grüße
    Jürgen


    Mit keine Probleme meinte ich auch das schön klingen. Wobei ich da auch gestern gmerkt habe, dass es manchmal beim niedrigen Tempo nicht ganz sauber klingt. Nachdem ich darauf geachtet habe, konnte ich es dann erfolgreich beseitigen. :)


    Zitat

    Spontan, ohne den ganzen Kilometer vorher im Detail gelesen zu haben, fällt mir die Haltung ein, sprich Sitzhöhe, Abstand Hocker zur Basedrum. Und auch die Position der beiden Pedale zu einander.


    Da probiere ich von Zeit zu Zeit auch immer was neues aus in der Hoffnung was zu finden was mir zusagt. Da ich aber nicht immer alles auf einmal ändern will, dauert das immer so. Zumal ich auch mit einer Variante immer ein paar Tage spiele und das erst wieder was neues ausprobiere.


    Zitat

    Das mit den drei Minuten mag wenig erscheinen, aber es ist auch meiner Meinung nach tatsächlich sehr sinnvoll, den Körper nicht zu überlasten.
    Ich denke da an Fragen aus anderen Threads bzgl. Übungen/Techniken/Trainingstipps an Practice Pads.
    Da kommt auch gelegentlich der Hinweis, dass man nicht immer eine halbe Stunde oder so am Stück durchballern soll, sondern eher mal nur fünf Minuten, dafür aber jeden Tag.
    Das bringt echt viel! :thumbup:


    So richtig lang am Stück durchballern mache ich selten. Meist sind es bei mir in der Tat maximal 5 Minuten am Stück. Habe aber gestern auch mal den Tipp von Waldtroll beherzigt und wirklich mal über 10 Minuten in einem bequemen Tempo durchgespielt.


    Zitat

    Die Übung würde ich ein bisschen variieren. Ich mach da was ähnliches: 30s jeweils abwechselnd 1 Takt 8tel und 16tel, 30s jeweils abwechselnd 2 Takte 8tel und 16tel, 30s jeweils abwechselnd 3 Takte 8tel und 16tel, 30s jeweils abwechselnd drei Takte 8tel und 16tel. Kurze Pause, dann mindestens eine Minute 16tel durchballern. Das Ganze am besten mit unterschiedlichen Tempi.


    auch keine schlechte Idee. Vielleicht als Variation irgendwann ganz interessant. :)


    Zitat

    Das würde aus dem Übungsplan für Double Bass rausstreichen und eher unter Lieder spielen verbuchen. Die Zeit kann man mit speziellen Double Bass Übungen besser nutzen.


    Ich spiele es auch eher erst gegen Ende (wenn ich mich ans Lieder üben mache). Aber da es auch viel mit Doublebass zu tun hat, ist es ja auch irgendwo eine Übung dafür. :)


    Zitat

    Generell hört sich dein Übungsplan nicht nach einem sonderlich Langen an. 10h die Woche sind schließlich 1 3/4 Stunden am Tag, da sollten täglich 30-45 Minuten drinnen sein, je nachdem wie deine Prioritäten liegen.


    Das hast Du dann falsch verstanden. Ich versuche unter der Woche 5mal zum Üben zu kommen und spiele dann immer so 2h. Davon ist dann in der Tat ca. 30-45 Minuten (eher letzteres) für Doublebass.



    Zitat

    Da empfehle ich dann dann Metronomologen "Dr. Klick" ;) Ne, mach mit Metronom, das is gnadenlos, der lässt Dich net schneller werden, ohne dass Du es gleich wieder korrigerst ;)


    Siehe oben. Ich übe AUSSCHLIEßLICH mit Metronom. :D


    Zitat

    Mal wieder fürs Phrasenschwein: "Geschwindigkeit kommt durch Kontrolle, nicht andersrum." GEDULD is leider auch ein faktor, an dem Du nicht vorbeikommst ;)


    Weil ich ja auch so geduldig bin... *seufz* :D


    Zitat

    Nein, es geht darum, mit einer (in Zahlen: 1) Übung nicht den ganzen Nachmittag zu verbringen, sondern den Übeplan so zu gestalten, dass man jede Übung etwa drei bis fünf Minuten exerziert und dann etwas anderes (nicht Fernsehen, sondern Quadriple Hi-Hats, Quintolen auf den sieben Toms, Rudiment Nr. 69 oder was eben sonst noch auf der Karte steht) macht. Sonst übt man eine halbe Stunde dasselbe und kann dann hinterher eben auch nichts anderes.
    Wenn man in seiner bescheidenen Zeit konzentriert (kommt von Konzentrat, da lässt man auch das Verwässernde weg) übt, kommt man schneller weiter. Das ist jedenfalls meine Erfahrung und in den letzten Jahren bin ich vom Vollidioten zum Halbidioten geworden.


    Meistens mache ich eine Übung 5-10 Minuten lang und wechsel die Übungen dann. :) Ich variiere auch oft durch, d.h. eine Double Bass Übung, eine komplett andere Übung, wieder was mit Füßen, etc. Wobei ich manchmal auch erst das komplette Fußprogramm mache und dann erst den Rest. Hängt ein bisschen vom Tag und der Muse ab. ;)


    Zitat

    "Alles beginnt im Kopf... oder so" und endet auch da!
    Mein Ratschlag: PAUSEN PAUSEN und nochmals PAUSEN!
    Nicht in der Zeit in der du übst lernt das Gehirn (sprich setzt das Geübte in neue Verbindungen um), sondern in den Pausen danach. Deshalb kommt es auch dazu, dass man mal nach einer Pause (von einer bestimmten Übung) von 2-3 Tagen plötzlich etwas kann, was man davor während der Übung noch nicht konnte. Auch solltest du nicht eine halbe Stunde lang versuchen eine Technik, ein Tempo zu üben, sondern die Übungen immer wieder durch Pausen unterbrechen. Mein Lehrer gab mir da mal an die Hand: 7 Minuten üben, Pause von ca. 1-2 Minuten. Wenn du übst, dann musst du dich völlig auf diese Übung konzentrieren können um die Bewegungsabläufe korrekt abzuspeichern. Da ist es kontraproduktiv, wenn du nach 20 Minuten den Bewegungsablauf nicht mehr korrekt ausführst.
    P.S. Das mit dem unkontrolliert schneller werden bei Doublebassübungen kenne ich und würde es auf ein Gleichgewichtsproblem zurück führen. Das ist zumindest bei mir der Fall. Damit verhindere ich, dass ich nach vorne kippe.


    Da ich nicht jeden Tag übe, sondern im Schnitt 3-5mal die Woche dürfte das mit den Pausen kein Problem sein. Pausen beim Üben selbst habe ich indirekt wenn ich manchmal einfach nach Lust und Laune drauf losspiele. :)




    Danke auf jedenfall an alle für die vielen Antworten. Da waren noch einige Anregungen dabei, die ich in den kommenden Wochen auf jedenfall mal versuchen werde. :D

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!