Aufnehmen unter Linux

  • Ich möchte Aufnahmen unter Linux mit dem Notebook machen. Die eingebaute Soundkarte ist nicht gerade toll.


    Was gibt es für externe Lösungen, die unter Linux laufen? Wer hat da schon Erfahrungen? Also z.B. USB-Soundkarten (mehrkanalig?), die von Linux erkannt werden bzw. für die es Treiber gibt?


    mfg

  • Dieses Thema ist sehr komplex. Du kannst mit Linux eine Menge in dieser Richtung machen - mehr als mit Windows, weil es dich einfach so gut wie nichts kostet. (gute Nerven vielleicht ;)
    Eine gute Anlaufstelle ist http://www.djcj.org/LAU/guide/index.php. Dort kannst du nachlesen, wie du "RealTime"-Aufnahmen hinbekommst mit Latenz-Zeiten unter 1ms, was wichtig ist beim Recording. (Stichwort: "Jack Sound Server" und "Preemption Kernel"/"Realtime Module")
    Die möglichkeiten sind unendlich vielfältig, ich selbst bin ein großer Fan von Linux Audio Bearbeitung und will es nicht missen. (Cubase und Steinberg VST in allen Ehren, aber sowas bekommt man mit ein wenig Erfahrung unter Linux für lau und sogar professioneller hin)

    Nosce Te Ipsum

  • Hi,


    schau mal hier, da gibts ne menge links zu software zum sound machen unter Linux:
    http://linux-sound.org/
    Da gibt's auch eine Rubrik "Sound Cards & Driver", vielleicht wirst Du da fündig.
    Wenn Du nach einem sequencer suchst, kann ich Dir ardour empfehlen
    http://www.ardour.org

    double bass drum pedals are for lame heavy metalers who wish they could play punk rock! - Erik Sandin (NOFX)

  • Zitat

    Dieses Thema ist sehr komplex. Du kannst mit Linux eine Menge in dieser Richtung machen - mehr als mit Windows, weil es dich einfach so gut wie nichts kostet. (gute Nerven vielleicht)


    Audiorecording mit einem PC & MAC ist immer eine Nervensache, egal welches OS :D . Das mit Linux wirklich mehr geht (Angebot etc.) bezweifele ich. Billiger ists wohl ganz sicher.


    Zitat

    Eine gute Anlaufstelle ist http://www.djcj.org/LAU/guide/index.php. Dort kannst du nachlesen, wie du "RealTime"-Aufnahmen hinbekommst mit Latenz-Zeiten unter 1ms, was wichtig ist beim Recording. (Stichwort: "Jack Sound Server" und "Preemption Kernel"/"Realtime Module")


    Also Holla: Unter 1ms? Sehr unwahrscheinlich. Bis zu 10ms sind absolut okay. Auch mit 15-20ms kann man noch arbeiten.


    Zitat

    Die möglichkeiten sind unendlich vielfältig, ich selbst bin ein großer Fan von Linux Audio Bearbeitung und will es nicht missen. (Cubase und Steinberg VST in allen Ehren, aber sowas bekommt man mit ein wenig Erfahrung unter Linux für lau und sogar professioneller hin)


    Also die Ideologie und Arbeit in Linux in allen Ehren, aber diese Schönfärberei geht doch nun wirklich zu weit: Professioneller ist das auf keinen Fall. Ich denke da steckt wahnsinnig viel Arbeit drin, aber es dauert wohl noch ein Weilchen, bis die Linux-SW da auf einem Level steht. Kernel-Patch, keine volle Kompatibilität was VST angeht (was allerdings nicht die Schuld der Linuxer sondern, der Recht der VST-Schnittstelle ist), keine HardwareFX (UAD, Powercore), verschiedenen Umgebungen für hochwerige Plugs laufen nicht (Hydratone, URS) etc. sind doch Sachen, die dem (leider!!!) noch im Weg stehen.


    Ich will hier absolut keinen davon abhalten, dass zu probieren - bloß nicht! - aber was der liebe ToKa schreibt geht doch einfach ein bisschen zu weit.
    Hier gibts einen Bericht, der der Realität eher näher kommt:
    http://www.jacklab.net/index.p…ng=de_DE&id=273&Itemid=42


    Heiß diskutiert wird und wurde das Thema auch auf http://forum.keyboards.de.


    Grüße, Philip

  • Wirklich richtig helfen kann ich dir zwar nicht, ich will nur noch dem bereits gesagten (und durchaus richtigen) anfügen: wenn du noch mehr Infos dazu brauchst, schau mal auf Homerecording.de vorbei. Da gibts auch ein Forum mit sehr kompetenten Leuten, die sicher auch ne Menge dazu sagen können.

    [color=#000000][b][size=8]Schießbude
    In meinem Herz schlagen zwei Brüste.

  • maxPhil:


    Ich verstehe deinen Standpunkt völlig - VST Plugins sind etwas sehr feines und erleichtern die Arbeit um einiges, allerdings ist das nur eine Seite. Es existieren schon sehr viele freie Alternativen und mit der Lauffähigkeit einiger VST-Plugins unter Linux werden auch die letzten Wünsche erfüllt werden. Dass es hier und da noch Defizite gibt, möchte ich nicht verschweigen.
    Es ist auch eine Frage des Standpunktes, was "professioneller arbeiten" denn eigentlich heißt. Ich für meinen Teil finde die Integration der einzelnen Komponenten unter Linux durchaus einheitlicher, als unter Windows. Bei letzterem hast du Asio, VST, ReWire und was nicht alles... unter Linux reicht "Jack" und gut ist. Hast du mal unter Windows versucht, die Daten einer Anwendung in eine andere über VST-Plugins zu realisieren. Da kommst du schnell in Teufels Küche - man muss den Umweg über ReWire gehen. (wieder Lizenz-Kosten) Es gibt weitere Beispiele.
    Fairerweise muss aber gesagt werden, dass das Spiel auch anders herum funktioniert. Je nachdem, was man macht, sollte man also abwägen. Ich für meinen Teil bin vorbelastet, was meine Meinung über ClosedSource angeht, also nehmt es mir nicht allzu krumm. ;)


    BTW: Die <1ms Werte sich nicht utopisch. Allein das realtime-lsm Modul schafft durch die Priority-Verlagerung schon Werte im 10ms Bereich. Dabei ist das wirklich nicht sehr schnell. (der Linux-Kernel ist unbetastet sehr langsam, was bis zu 50ms Verzögerung erzeugt und das hört man durchaus) Durch den "preemption"-Patch werden sämtliche Flaschenhälse im Linux-Kernel beseitigt, was dir Latenzzeiten von max. 1ms erzeugt. Auszug:


    "as a practical goal, this patch aims to fix all latency sources that
    generate higher than ~1 msec latencies. We'd love to learn about
    workloads that still cause audio skipping even with this patch applied,
    but i've been unable to generate any load that creates higher than 1msec
    latencies. (not counting driver initialization routines.)"


    Ich habe den Patch am Laufen und kann bisher nichts anderes nachweisen. Leider ist ein derart gepatchter Linux-Kernel nicht 100%ig zuverlässig, was sich aber in der Version 2.8 ändern soll. (der Patch soll standardmässig integriert werden)
    Für HighEnd-Lösungen bietet sich aber auch "RTLinux" an - ein Echtzeitbetriebssystem. Dort kommt der "Professionalitätsfaktor" erst richtig zum Tragen. Wir haben bei uns in der Uni solche Systeme getestet, die normalerweise für Maschinenbau-Echtzeit-Anwendungen konzipiert wurden und es wurde schnell klar, dass der Audio-Sektor dadurch sehr profitiert. Es ist auch ein Projekt auf dem Markt, welches solche dedizierten Systeme vertreibt, allerdings ist mir der Name entfallen.

    Nosce Te Ipsum

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