Svens kleiner Latin-Workshop - Diskussion und Fragen

  • Zitat

    Original von coda
    immer wenn ich deine signatur lese, schalt' ich hier ab und gehe üben 8)


    Das freut mich sehr - leider wirkt die Signatur bei mir selbst noch nicht so gut, aber ich arbeite daran. ;)


    Ich hätte noch einen Wunsch für die nächsten Latin-Exkursionen, und zwar würden mich die Tempo-Angaben der einzelnen Stile interessieren, damit ich weiß, in welchem Bereich ich mich da ungefähr zu bewegen habe.


    Paiste

  • Mir ist noch eine Frage zum Thema Latin eingefallen, deswegen packe ich das einfach mal hier rein :).


    Ich hab was von "Samba (Jazz)" und "Samba (Folklore)" gelesen - was ist da spieltechnisch der Unterschied?

  • Hi Sabine,


    im Moment muss der Workshop noch ein wenig ruhen, da ich viel um die Ohren habe. Im Juni wird es wahrscheinlich weitergehen und dann werd ich Eure Wünsche beherzigen.


    Zum Samba:
    Mit dem folkloristischen Samba ist Samba in seiner Urform (also mit den traditionellen Instrumenten gespielt) gemeint. Mit "Jazz" als Adjektiv davor bedeutet das, dass der Samba als Basis dient, aber von anderen Instrumenten neu interpretiert wird.


    Das muss erstmal als Antwort reichen. Ok?


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Hi Sven,


    vielen Dank für deine Hilfe :).


    Wie gesagt, mach dir bitte keinen Streß, was den Workshop angeht, das sollte jetzt auch keine Kontrolle sein, wie weit du schon bist :D.


    Paiste

  • Hallo alle zusammen,
    Was mich mal interessieren würde, ob ihr vielleicht mal ein paar beispiele für Smaba (jazz) wisst.Ein paar interpreten oder songs oder so.
    Und. ob ihr mir vielleicht ein paar Tips zu Lehrbüchern geben könntet, also ich hab das "Latin soloing for drumset" von Phill Maturano hab ich durh.Gibt es noch andere?Bessere?Umfangreichere?


    Gruß Felix

  • Ich hab auch schon wieder ne Frage. :D


    Wie schaut es mit Filll-Ins aus beim Latin? Speziell interessiert mich hier der Bossa Nova.


    Kann ich da nach Herzenslust auf irgendwelche Toms hauen oder gibts da typische Fill-Ins bzw. welche, die absolut tabu sind?


    Und wie schaut es da mit der Begleitung aus - kann man dann z.B. das Bass Drum-Pattern durchlaufen lassen oder ist eine getretene Hi-Hat sinnvoller?

    Einmal editiert, zuletzt von Paiste ()

  • Bei Fill-Ins ist generell erlaubt, was gefällt. Ob das dann auch passt steht natürlich auf einem anderen Blatt und über Geschmack lässt sich bekanntlich (nicht?) streiten...


    Generell sollten die Fills im Bossa genau so leicht klingen, wie der Rhythmus selbst. Ein fetter Abschlag auf die 1 mit Crash und Bassdrum wird in den meisten Fällen zu mächtig sein (wir spielen ja Bossa und nicht bei James Brown) - probier mal Crash und Snare oder nur Crash....


    Ob Du die Bassdrum durchlaufen lässt kommt darauf an, in welchem Kontext Du den Fill spielst. Willst Du z.B. innerhalb eines Teiles zeigen "so, 8 Takte rum, das gleiche bitte nochmal", dann tritt die BD ruhig durch, denn es soll ja wahrscheinlich auch weitergrooven. Kommt ein komplett anderer Teil, mag es schöner sein, den Groove (bzw. die Bassdrum) kurz zu unterbrechen.


    Typische Fills - hmm... Es gibt natürlich ein paar Phrasen, die man immer wieder mal hört. Ganz typisch ist es zum Beispiel, am Ende eines Teiles folgenden Surdo-Break zu spielen:



    Ansonsten verteile einfach mal die Patterns, die Du auf der Snare spielst über die Toms. Oft reicht das schon aus für Fills.


    Viel Spaß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Super, so in etwa hatte ich mir das schon vorgestellt.
    Vielen lieben Dank für die schnelle und wie immer ausführliche und kompetente Hilfe! :)

  • Ääähh... ich traue mich ja kaum... aber ich hätte da noch ne Frage. :D


    Was ist das Charakteristische beim Afro-Cuban, außer dass man das in 12/8- bzw. 6/8-Takten spielt?


    Bis auf das hier hab ich nicht wirklich was gefunden.

    Einmal editiert, zuletzt von Paiste ()

  • Du schon wieder! :)


    Zunächst einmal muss man festhalten, dass Afro-Cuban nicht der Oberbegriff für 12/8 oder 6/8 ist, sondern für die Musik, die sich auf Kuba (und Umgebung) aus den afrikanischen Wurzeln entwickelt hat.
    12 oder 6/8 ist nur einer davon.


    Leider habe ich gerade nicht so viel Zeit - außerdem ist das ein Thema, was locker ein bis fünf Workshops füllen könnte.
    Vielleicht mag zwischendurch einer der Kollegen helfen, wenn es sehr eilt. Oder such mal nach "Bembe" oder "Abakua". Dann findest Du Seiten, wie diese hier:
    http://www.songtrellis.com/rhythmPage


    Oder erinner mich später nochmal.


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Zitat

    Original von Paiste
    Was ist das Charakteristische beim Afro-Cuban, außer dass man das in 12/8- bzw. 6/8-Takten spielt?


    Bis auf das hier hab ich nicht wirklich was gefunden.


    Also z.B. eine Guaguanco ist im 4/4-Takt - kuckst du hier:


    http://www.rüttmuss.de/Rhythmus/lateinamerikanisch/Clave_Fuss/Rumba/3-2-Rumba/Guaguanco


    mfg

  • Vielen Dank euch beiden für die Antworten und die interessanten Links!


    Sven: Ich wusste nicht, dass Afro-Cuban als Oberbegriff für was anderes steht, meinte aber schon den 6/8- oder 12/8-Afrocuban.

  • Zitat

    Original von Paiste
    Sven: Ich wusste nicht, dass Afro-Cuban als Oberbegriff für was anderes steht, meinte aber schon den 6/8- oder 12/8-Afrocuban.


    Es ist einfach auch eine Frage, wie man das notiert. Z.B. den Abaqua kannst du als 12/8 notieren, dann gibt es darin halt Achtel, aber du kannst ihn auch als 4/4 notieren, dann entstehen Triolen - es ist aber derselbe Rhythmus; es ist auch eine Frage der Vorlieben, ob man Triolen mag oder nicht. Was im 4/4 Triolen sind, sind im 6/8 oder 12/8 einfach Achtel.


    mfg

  • Auch wenn Du in 4 spielst musst du in 6 denken. Das macht kubanische Musik aus. oder vielmehr die Musik mit afrikanischen wurzeln.
    Rumba clave und 6/8 clave haben ne enge Verbindung....
    Alles was ihr braucht ist Phils Buch, nicht in patterns denken sondern in cycles!!

  • So, ich habe mich jetzt mal ein wenig schlau gemacht und die Videos aus meinem letzten Workshop nochmal neu erstellt und komprimiert.
    Immerhin konnte ich dadurch die Qualität verbessern und gleichzeitig ein paar MB einsparen. :)


    Die Filme sind übrigens im Quicktime Format (mpeg4) und können mit Quicktime oder VLC problemlos angeschaut werden.


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Eine Frage habe ich zwar nicht, aber ich hoffe, das hier auch Lob erwünscht ist :D.


    Ich finde es schön, dass du dir die Mühe machst, die Workshops so interessant und übersichtlich aufzubauen, von der Erklärung über ein Playalong bis hin zu einem Beispiel von dir, sodass man sehen kann, wie sich das alles nach intensivem Üben anhören könnte ;).


    Ich freue mich jedenfalls sehr auf weitere Workshops :).

  • Ich störe ja die Totenruhe nur ungern. Aber

    Alles was ihr braucht ist Phils Buch, nicht in patterns denken sondern in cycles!!

    was ist damit gemeint? Mir ist der Begriff der rhytmic cycles vor kurzem schon mal über den Weg gelaufen, ich bin aber noch nicht ganz sicher was es damit auf sich hat. Das Internet gibt da wenig Auskunft drüber und bezieht sich immer auf indigene Musik.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Da der Scheunenanzünder seine Kryptik vermutlich nicht mehr selbst auflöst, versuche ich mal eine Interpretation. Ich vermute er meint das Konzept, in rhythmischen Blöcken zu denken (und diese über den Grundpuls, die Grundzeit zu legen, sodass sie sich in der Regel gegeneinander verschieben). Also z. B. 2er, 3er [...] 7er etc. zu nehmen und z. B. über einen geraden Grundpuls (z. B. 4) zu spielen. Passiert dauernd und machen alle (ggf. unbewusst).


    Das häufigste Beispiel wären wohl 3er (z. B. 3 Achtel oder 3 16tel), die über einen 4/4 gespielt werden. 1 + 2 + 3 + 4 + 1 + 2+ 3 + 4 +. Oder 1e+a2e+a3e+a4e+a. 3 gegen 4 bzw. 4 gegen 3 (ja nach Sichtweise) hört man in fast jedem Lied irgendwo, nat. nicht immer so lange wie notiert, oft auch nur 3 3er Blöcke.


    Das kann man dann nach Belieben erweitern und querbeet kombinieren. 2 3er und ein 2er ergeben z. B. 8 und ein beliebtes Pattern auch für z. B. Rhythmusgitarre u. a..

    3-3-4-3-3 ergeben 16 und als Crossstick gespielt (über durchgehende Hihat und das BD-Sambapattern) ein gern genutztes Latin-Pattern usw..

    Mit 5-2-4-3-3-2-4 kann man auch einen 23/16 bedienen.


    Das Konzept kann man noch sehr vertieften, hat u. a. Gary Chaffee in irgendeinem seiner ??-functioning Patterns Bücher getan (Benny Greb fiele mir auch noch ein). Z. B. schlichte 3er durch eine "Herta" ersetzen und / oder Flams, Diddles etc. einbauen, orchestrieren usw..


    .... aber vllt. meinte er auch was völlig anderes. :Q

  • Vielen Dank für deine Erläuterung. Es geht also um musikalische Figuren wie das genannte Clave-Pattern. Das ergäbe dann für mich insofern Sinn, weil es hier

    vor kurzem schon mal über den Weg gelaufen

    eben auch darum ging, nicht im Raster zu denken und zu spielen, sondern musikalische Figuren zu hören/fühlen und so zu spielen. Das, weil ich mich gerade in die Gefilde der 1/4- und 1/2 Triolen begebe und mit entsprechenden Koordinationsübungen derzeit schwer beschäftigt bin. Annähern tue ich mich dem übers Raster von 1/8 Triolen, und da fiel dann der Begriff der Rhytmic Cycles. Im Nachhinein war ich dann wieder verunsichert ob ich das richtig verstanden hatte. Gestern bin ich dann in anderem Zusammenhang über diesen Thread gestolpert.

    Btw: die Suche hat diesen vor einigen Tagen mit "cycles" nicht gefunden.

    Merci auch für die Literaturhinweise.

    :)

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

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