Recording Snare- und Bassdrum -> Grober Einstellungsfehler oder alles okay?

  • Hallo miteinander,


    Ich habe eine Frage bezüglich der Einstellungen am Mischpult bei Mehrspurigen Aufnahmen am Drumset. Ich habe mich bisher bei Recording-Aufnahmen nur auf ein Overhead/ Raummikro gehalten und jetzt seit kurzem ein Mikro für die Bassdrum sowie die Snaredrum hinzugefügt. Jetzt beim Einstellen der richtigen Lautstärke mittels gain-Regler stelle ich fest, dass ich bei Bassdrum wie auch Snaredrum die Gainregler für die Mikro-Vorverstärkung aufs Minimum (10 db) herabstellen muss und sogar in den Lautstärkeschiebereglern der Kanäle noch einige db runterstellen muss, damit der resultierende Pegel der Mikros nicht über den 0 db Bereich hinaus ragt, wenn ich mal etwas stärker zuschlage. Also die Aufnahme muss ja schließlich auch laute Schläge gut aufnehmen und darf die 0 db nicht überschreiten, weshalb ich die Spur eben so einstelle, dass der lauteste Schlag gerade so unter den 0 db bleibt. Jedenfalls ist meine Frage dazu nun, ob das so alles seine Richtigkeit hat oder ich grob irgendwelche Fehler gemacht habe. Ich meine, es kommt mir etwas sonderbar vor, dass man die Mikros nicht verstärken (naja, um 10 db) muss sondern eher im Resultat noch abschwächen in der Lautstärke. Ist das wirklich so, wenn die Mikros so nah an einer lauten Schallquelle sind, oder hab ich da was falsch gemacht?
    Beim Overhead muss ich etwa um 20 db verstärken damit die Lautstärke gut ist. Da ist das Mikro allerdings auch nicht so nah an der Schallquelle wie bei der Bassdrum oder der Snare.


    Meine Hardware ist ein Soundcraft Spirit Live 4 Mischpult, als BD-Mik hab ich ein AKG D112 und für die Snare ein T.Bone cd 55.
    Sonstige Gerätschaften wie Gate oder Kompressor haben ich keine. Kann es sein, dass diese Geräte notwendig sind, um anständig aufnehmen zu können in solchen Lautstärkebereichen wie ein Schlagzeug es hat? So genau kenne ich mich damit noch nicht aus, wie gesagt, bisher habe ich mit einem einzigen Mikro als Overhead/ Raummikro aufgenommen...


    Ich freue mich über eure Antworten, vielen Dank schonmal.


    Grüße,


    Ynnus

  • also mal erstmal: den gain dreht man so weit auf, dass noch nichts übersteuert (dafür gibts ne lampe). wieviel sicherheitsreserven man lassen möchte bleibt einem selbst überlassen. (zu viel ist nicht gut, zu wenig aber auch nicht)
    die lautstärke macht man dann mit den fadern in der regel weiter unten am pult. alles andere ist schmuh.
    gate/kompressoren braucht man da erstmal nicht. die machen das ganze prinzipiell erst mal komplizierter, da dann noch einige knöppsche zum drehe mit dazu kommen.


    du kannst übrigends nicht jeden kanal auf 0 db stellen, da sich die lautstärken der einzelnen kanäle addieren und du somit eine übersteuerte summe haben würdest. das muss schon so sein...

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  • Ja, bisher hatte ich es so gemacht, dass ich den Fader auf 0 stelle, somit keine Verstärkung und keine Abschwächung, und dann mit dem gain-regler die Verstärkung anpassen. Nur bei dem Bassdrum und dem Snare-Kanal musste ich vorher schon den Fader weiter runter setzen und den Gain sowieso schon aufs Minimum, damit keine Übersteuerung stattfindet. Und das fand ich dann etwas sonderbar...


    Zitat

    drück doch mal auf den -20db pad schalter über dem gain-regler.


    Ich dachte, der schaltet intern zwischen dem Line- und dem Mik-Eingang um...? Jedenfalls steht da noch was von "Line -20db" dran, am Schalter. Oder gelten weiterhin beide Eingänge und der Schalter ist nur eine Abschwächung des Signals?

  • Manche Pulte (bei Soundcraft kenne ich das so von den Spirit Live irgendwas Teilen) haben in meinen Augen "komische" Gainstrukturen. Soll heißen, dass sie bei Linksanschlag des Gainreglers immer noch ordentlich verstärken. Ziel dessen ist, dass man einen kleineren Bereich mit einer Umdrehung abdeckt und der Regler somit weniger sensibel reagiert auf kleine Änderungen (1 mm drehen ist dann plus 2 db, statt plus 4 db als Beispiel). So kann man theoretisch genauer einpegeln.
    Problem ist dann nur, wenn bei Linksanschlag schon Clipping entsteht. Einige Grenzflächenmikrofone in Verbindung mit einigen Pulten sind somit kaum zu gebrauchen. Hier brauchts dann Dämpfungsglieder, um mit überhaupt arbeiten zu können.

  • Ich hab das mit dem -20 db Schalter ausprobiert, leider wird damit intern wohl auf den Klinke-Line-Eingang geschaltet und der XLR-Mik-Eingang damit stumm geschalten. Soll heißen, diesen Schalter kann man nicht zum Abdämpfen des Pegels um 20 db verwenden.
    Damit besteht nun das Problem, das ich selbst bei komplettem Linksanschlag des Gain-Reglers (wo laut Beschriftung um 10 db verstärkt werden sollten) einen zu hohen Pegel habe bei Snare-Mikro (T.Bone cd 55) und beim Bassdrum-Mikro (AKG D112). Ich kann dann den Sound zwar per Fader in den grünen Bereich regeln aber damit hab ich ja doch abgeschnittene Spitzen oben im Pegel, immer wenn dieser durch die zu hohe Verstärkung im roten > 0 db Bereich landet, oder nicht? Das ist ja nicht gerade produktiv.


    Gibt's vielleicht ja noch eine andere Lösung für mein Problem? Wie gesagt, den -20 db-Knopf kann ich nicht verwenden...


    Leider kann ich auch noch keine Aufnahmebeispiele reinstellen, anhand denen man dann die Aufnahme begutachten könnte. Vielleicht morgen dann.

  • ist der eingang am mixer denn übersteuert ? clipped er? wenn nicht ziehst du den fader soweit runter bis es für den PC (?) ok ist. So macht man das in der regel.

  • Ja, also wenn ich z.B. das Snare-Mikro normal anbaue, anschließe und mittels PFL-Knopf die Lautstärke einstellen will, dann kann ich den Gain nicht weit genug zurückdrehen, damit das Signal bei mittelstarken bis starken Schlägen nicht in den roten > 0 db Bereich kommt. Es wird also immer zu viel verstärkt. Dann mache ich es im Moment so, dass ich die Lautstärke, wie sie durch den Direct-Out heraus in den Soundkarten-Eingang gehen soll, mittels dem Fader herunterstelle, bis dieser eben im grünen Bereich unterhalb 0 db ist.


    Allerdings kann ich nicht sagen, ob das Signal intern im Mischpult genug Spielraum nach oben hin hat um nicht direkt gleich abgeschnitten zu werden. Leider kann ich eine Aufnahme erst frühestens morgen hier reinstellen.

  • Da das ein analoges Pult ist, musst du nicht zwingend unter 0dB bleiben, sondern nur um. Wenn die stärksten Schläge unter +10-12 dB bleiben, ist das auch noch ok.


    Ansonsten besorg dir einen XLR-Klinke Adapter und schließ die Miks an den Line-In an. Unterschied zwischen beiden Eingängen bei diesem Pult ist nur die 20 dB Dämpfung und dass beim Mik-Eingang Kondensatoren dazwischen hängen die die Phantomspannunng blockieren.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Wie bereits schon angesprochen kannst du auch Dämpfungsglieder verwenden. Die Teile sind halt nur etwas teurer als ein Klinke- Adapter.
    Beispiel für ein Dämpfungsglied ist z.b. das hier:


    Klick Mich


    Grüße und viel Erfolg beim Aufnehmen,
    Max

  • also mal so rein spasseshalber:
    wenn ich das nur für mich zum spass machen würde - evtl mal ein kleines demo aufnehmen oder so, dann würd ich erst mal schauen, ob der zu hohe pegel überhaupt problematisch ist.
    heißt hören, ob man den einfluß des zu hohen pegels überhaupt wirklich wahrnehmen kann. Drums sind da im vergleich zu anderen instrumenten nämlich recht gutmütig. Und ich hab schon genügend leute gesehen, die in ihrer DAW dann erst mal nen Limiter auf die einzelnen spuren klatschen.
    wenn das ganze dann doch irgendwann professioneller werden soll, dann wirst du ohnehin an wandler/preamps aufrüsten wollen.

  • naja, matz probier doch mal wie viele db du an nem analogen mischpult reindrehen kannst, um bei BD/SN Signal verzerrungen als wirkliche verzerrungen wahr zu nehmen. und dann vergleich das mal mit deiner anzeige.
    der limiter bezog sich auch in keinster weise auf eine maßnahme gegen den zu hohen pegel, sondern darauf wie viele Leute im homerecording bereich mit ihrem signal umgehen. :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von Nuuk ()

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