Musik studieren und zuhause wohnen bleiben?

  • Ich gehöre auch zu der wohnt-am-Studienort-Fraktion.
    Bei mir stand auch die Entscheidung an, ob ich mit meiner Freundin in Darmstadt wohnen soll oder zum Studium umziehe nach Wiesbaden (das ist mit dem Zug eine Entfernung von 43min). Ich kenne viele Darmstadt-Wiesbaden Pendler, auch in meinem Semester. Das ist kein Problem, außer dass die jeden Morgen um 6:00 aufstehen müssen ;). Trotzdem habe ich meine Entscheidung nicht bereut, niemals! Ich bin auch eher der Typ, der für 50Euro mehr im Monat lieber in der Fußgängerzone wohnt, als für günstiger in nem Vorort. Ist auch ne Typfrage.
    Also meine Empfehlung: Zieh dahin, wo du studierst!

  • komme auch aus mönchengladbach... naja fast.
    bin so alt wie du, studiere musik (auf lehramt), aber nicht in Holland.
    Ich komme mit der Bahn jedes Wochenende heim, aber während der Woche den Stress würde ich mir nicht antun.
    Und wie hier schon gesagt wurde: die Jamsessions usw. musst du während der Woche einfach mitnehmen. Das ist als Pendler nun mal nicht drin.
    Mit deiner Freundin, das wird sich zu deinen Gunsten regeln lassen, da bin ich von überzeugt. Wenn nicht ist sie eh die falsche ;).


  • Das kann ich nur bestätigen. Ich habe während meines Studiums (übrigens auch Jura) auch in Tübingen studiert, aber in Stuttgart gewohnt - 45 km - eine Stunde und zwanzig Minuten mit dem Zug oder 40 Minuten + Parkplatzsuche mit dem Auto. Ich bin allerdings wegen der Musik-Connections nicht nach Tübingen gezogen - ich hab wohl damals schon geahnt, dass die Juristerei nicht das letzte Wort meiner beruflichen Laufbahn sein würde.


    Ich kann aber noch berichten, was ich von Freunden, die Musik studiert haben erfahren habe. Einige sind damals nach Bern gegangen, weil es in den 80ern in Deutschland noch keine Jazz-Studiengänge gab (außer Köln - aber, wer da keinen Platz bekommen hat, stand auf der Straße). Da sind welche von stuttgart in Fahrgemeinschaften nach Bern gependelt - die haben natürlich ihre Connections gehalten - aber keine in Bern dazugewonnen.


    Ansonsten bilden sich während der Studienzeit als Musiker noch mehr als in jedem anderen Fach Netzwerke. Musik macht man in der Regel nicht allein - gerade als Schlagzeuger! Während ein Jurist nur ein (sehr teures) Buch benötigt um zu büffeln, braucht der Trommler gleich ne ganze Band. Und die findet sich am leichtesten unter Kommilitonen am Studienort.


    Und wenn die Freundin mit Trennnung droht, dann ist sie vielleicht nicht die richtige. Sie sollte Teil der Lösung sein und nicht Teil des Problems!


    :D Und als erfolgreicher Schlagzeuger sollte man eher daran arbeiten, in jedem Auftrittsort eine Freundin zu haben.

  • Zitat

    Original von Broadkaster82 ... Sie sollte Teil der Lösung sein und nicht Teil des Problems! ...


    Ein wunderschöner Satz! auch ganz allgemein gesehen...


    ...darf ich den in Zukunft ab und an benutzen?

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Einspruch euer Ehren (scheiß anglo-amerikanisches Recht)!
    Fernbeziehungen sind, wie so vielen im Leben, eine reine Typfrage.
    Ich bin das beste Beispiel dafür, dass eine Fernbeziehung gut funktionieren kann ;) (in meinem Fall 4 Jahre insgesamt auf größere Entfernung (Deutschland-England/Finnland bzw. Norddeutschland-Süddeutschland) und 4 auf kleinere Entfernung (Darmstadt-Freiburg z.B.)
    In meinem Bekanntenkreis habe ich auch ein paar mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel S ()

  • Ich sag ja nicht, dass es nicht geht.
    Aber es funktioniert offensichtlich in den wenigsten Fällen. Und das nicht ohne Grund, es ist eben keine reine Typenfrage, der Mensch ist auf eine Partnerschaft, auf körperliche Nähe geeicht. In nicht wenigen Fällen, holt sich einer der beiden einen Partner am jeweiligen Wohnort, ob jetzt als Ergänzung oder ganz und gar, sei dahin gestellt :) .
    Eine länger andauernde Fernbeziehung (<6 Monate) ist in jedem Fall eine ziemliche Herausforderung. Ist ja auch egal, ziemlich ot. Wollte nur sagen, dass das so einfach dann doch nicht ist.

  • Zitat

    Original von Broadkaster82
    Und als erfolgreicher Schlagzeuger sollte man eher daran arbeiten, in jedem Auftrittsort eine Freundin zu haben.


    :D Das macht man aber auf Dauer dann auch nicht mehr. Manche von denen besitzen nämlich die Frechheit, auch in anderen Städten zu Konzerten aufzutauchen, und das sind dann immer so peinliche Momente :D

  • Zitat

    Original von drumdidi
    .......und das sind dann immer so peinliche Momente :D


    Das ist zwar jetzt off topic - aber:


    Du hast Recht! Auch da ist Vorsicht geboten. Da hatte ich mal eine Band mit zwei Amerikanern, die mir da in jungen Jahren Anschauungsunterricht gegeben haben - ich erinnere mich gut an einen Sylvestergig wo der Baisst von vier Freundinnen drei im Publikum hatte und der Gitarrist zwei von dreien - da kam es noch zu einem echten Handgemenge... 8)


    Deshalb antwortet man auf Fragen (der eigenen Freundin oder der Freundinnen der Mitmusiker), wo man denn am WE spielt lieber etwas vage: "ich weiß noch nicht so genau, da muss ich mal den Keyboarder anrufen". :)

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