Stimmen der Toms

  • Habe 10, 12, 14 " Toms


    Wie gehe ich beim Stimmen vor mit Schlag und Resofell.


    Will einfach mal wissen wie das andere Drummer machen.


    Hoffe auf viele antworten.



    Gruß


    darkdrummer

  • Also, ich hab da eigentlích eine relativ gute "Taktik" entwickelt (zumal die von ziemlich vielen empfohlen wird):
    Fell auflegen, dann den Spannreifen drauf und die Schrauben soweit zudrehen, daß der Spannreifen gerade aufgedrückt ist, aber noch keine Fellspannung zu erkennen ist. Wichtig ist, daß alle Schrauben ungefähr gleich weit reingedreht sind, bevor du mit dem Stimmen anfängst.
    Dann gehst du nach einem "Uhrzeigerprinzip" vor: Fange bei einer Stimmschraube an, ein bis zwei Drehungen an der Stimmschraube zu machen (am Anfang gehen noch diese relativ großen Drehungen, später musst du mit etwas kleineren, feineren Drehungen das Fell spannen).
    Dann nimmst du dir die entgegengesetzte Stimmschraube vor, und stimmst diese genauso weit, wie die erste. Daraufhin stimmst du an der Stimmschraube neben der ersten, dann die gegenüberliegende, usw., bis du einmal rum bist, d.h. bis du mit der hälfte aller Stimmschrauben angefangen hast.


    Hier mal ein improvisiertes Beispiel für eine Tom mit 6 Stimmschrauben:


    ../1---3\..
    6..........5
    ..\4---2/..


    Du stimmst also: 1->2, 3->4, 5->6


    Jetzt kontrollierst du den Rand - haben sich Wellen im Fell gebildet? (Einfach mit der Flachen hand am Fellrand entlangstreichen). Ist das der Fall, stimm die Wellen raus, indem du die beiden der Welle nächsten Schrauben etwas fester anziehst (aber vorsichtig!).


    Jetzt machst du so lange "die Runde" um die Spannschrauben (Uhrzeigersystem), bis die gewünschte Fellspannung mit dem gewünschten Klang eingetreten ist. Und: Lieber kleinere Drehungen mit dem Stimmschlüssel machen und eine Runde mehr machen, als zu grobe Schritte beim Stimmen zu riskieren.


    So, ich hoffe, ich konnten helfen!

  • Genau so mach ich's auch, Hab eher manchmal Probleme mit dem Resofell . GIbts da Tips außer gleich Ton wie Schlagfell?
    Aber trotzdem für den Tip

  • stimmt ihr nach referenztönen oder zuerst das schlagfell und dann das resofell gleich?
    stimmt ihr auf eine beliebige spannung oder sucht ihr bestimmte fellspannungen bei denen der kessel optimal mitschwingt?


    ich finde das stimmen nach referenztönen gestaltet sich einfacher und schneller, nur hat man nicht immer einen klangerzeuger zur hand... außerdem bleibt dabei o. g. auf der strecke


    gruß spanky

  • dazu würde ich sagen, dass die reihenfolge (solange sie halbwegs sinnvoll ist) beim stimmergebnis kaum eine rolle spielt - es muss eben gleichmäßig gestimmt werden...


    ich stimmt beispielsweise mit 2 stimmschlüsseln (immer gegenüberliegend) im kreis, kommt dann auf das selbe raus wie bei TreCool's methode


    gruß spanky

  • Ich stimme auch in etwa so. Das Schlagfell relativ tief, das Reso einen Tick höher. So bleibt man relativ nahe am "Grundton" des Kessels, der Bereich, in dem die Trommel am besten schwingt.
    Bei manchen Gigs (Raumakustik) ziehe ich aber nochmal nach.

    BORIS.

  • (1) Mach alle Schrauben ganz locker, als wenn Du das Fell neu aufziehen würdest.
    (2) Zieh die Schrauben mit den Fingern gleichmäßig rundherum so fest Du kannst an.
    (3) Drück das Fell in der Mitte mit dem Finger ein, so dass sich an den Rändern Falten bilden.
    (4) Zieh die Stimmschrauben gleichmäßig rundherum so an, dass die Falten so eben verschwinden.
    (5) Mach das auf beiden Seiten der Trommel. Wenn Du jetzt drauf haust, klingt das schon mal halbwegs.
    (6) Nun folgt das Feintuning oben und unten je nach Geschmack, Felltyp, Stimmumfang der Trommel, Abstufung zur Nachbartrommel etc.
    (7) Bei neuen Fellen kommt hinzu, dass Du das Fell einmal richtig hochstimmen solltest, bis es knackt. Dann wieder runter und wie beschrieben.


    Grundsätzlich gilt, dass eine identische Stimmung von Schlag- und Resofell den längsten Ton hervorbringt. Man kann den Ton etwas verkürzen und im etwas mehr Brillianz und Klarheit geben, wenn man das Resofell etwas höher stimmt. Gerade bei großen Trommeln hat man da viel Spielraum. Bonham hat das Resofell angeblich rund eine Oktave höher gespielt, als das Schlagfell. Das verschafft der Trommel viel mehr Präsenz. Die Trommel muss das aber verpacken. Bei billig Sets kann das in Hose gehen, weil die dann nur abgewürgt klingen. Bei kleinen Trommeln (8er und 10er auf jeden Fall, 12er so lala) ist das auch nicht jeder Manns Sache, klingt leicht nach Bongos.
    Es stimmt das die Trommel am rundesten klingt, wenn Du den Kesselgrundton triffst. Zur Ermittlung desselben mit dem Handballen auf den Kessel klopfen und hinhören. Gute Trommeln haben meist etwas Stimmumfang, d.h. die klingen auch etwas höher oder tiefer noch gut und nicht eierig oder abgewürgt, besonders die gerade so angesagten ganz dünnen Maplekessel.
    Wenn Du das Reso tiefer stimmst, als das Schlagfell, dann bekommst Du einen Sound der nach dem Anschlag tiefer werdend ausklingt.

  • mir wurde mal gesagt wenn man ein neues fell aufzieht dass man es so stark wie es nur möglich ist anschrauben sollte und diese spannung über die nacht praktisch einwirken lassen sollte.am nächsten tag->feintuning.dadurch verstimmt sich die tom nicht mehr so schnell.korrigiert mich bitte wenn es falsch sein sollte.


    meki

  • Das man es hoch ziehen sollte, damit sich Kleberreste im Alureifen lösen und das Fell mal kurz ausgedehnt wird, habe ich geschrieben. Ob das unbedingt ne Nacht wirken muss, weiß ich nicht. Es stimmt schon, das neue Felle oft erst am Tag nach dem Aufziehen richtig gut klingen. Das würde dafür sprechen. Aber ein Tomfell volle Pulle ne Nacht lang drauflassen? Ich hab das auch schon gemacht. Klang aber auch nicht anders, als kurz hochziehen, dann stimmen, dann warten, dann vielleicht noch etwas nachstimmen, fertig.

  • Mag sein, aber durch das lange hochgestimmt Zwischenlagern dehnst Du auch das Fell aus. Außerdem ist der Auflagepunkt des Fells auf der Gratung bei hoher Stimmung ein anderer, als bei tiefer, so dass sich das Fell über Nacht quasi an der falschen Stelle anpaßt. Simon Phillips stellt sich auf seine Bassdrum drauf. Vielleicht tritt er auch seine Toms.

  • wer Englisch kann, findet unter
    http://www.drumweb.com
    einen sehr ausführlichen Bericht zum Thema Tuning Heads, etc
    Außerdem kann ich Bob Gatzen`s Video zum Thema Stimmung empfehlen, (am besten mit Kopfhörer schauen, um die Details zu checken)
    Der Mann weiß wovon er spricht, da er unter anderem die Noble Cooley Drums mitentwickelt
    Außerdem stammt der Drum Frame von ihm (http://www.drumframe.com)
    Das ist aber jetzt anderes Thema...

  • wo wir gerade bei bob gatzen sind: nachdem man durch dir diversen methoden (draufstellen, feste drücken oder sehr hoch spannen) die klebstoff-reste gelöst hat und auch das fell entsprechend "behandelt" wurde, sollte man nahe der finalen stimmung mal mit nem fön 2-3 runden auf die gratung zielen. das ganze im abstand von ca. 5-10 cm. so passt sich der "one fits all" radius(bearing edge) des remo fells and die spezielle gratung des kessels an.


    wichtig: nicht auf einem fleck verweilen und nicht zu heiß (ca stufe 2 auf nem 1500 watt fön)


    es hilft! ehrlich.


    gruss
    tim


    ps: man kann sich natürlich auch das fell mit dem 3 tage alten urin einer bei vollmond geborenen afrikanischen ziege einreiben... :D

  • Hab letztens nen drumtech gesehen der sich mit vollem Gewicht vorm Stimmen auf die Tom-Felle gestellt hat und war schockiert.... aber das hat anscheinend auch den Vorteil, daß die Felle schon so vorgedehnt werden, dass man auch bei "Volle Kraft voraus" keine hässlichen Krater mehr ins Fell haut!


    bis die Tage, derDominik

  • Dominik: Das hat mit häßlichen Kratern nichts zu tun, sondern nur damit, dass man sich so das Hochstimmen zwecks Anpassung des Fells an die Kesselgratung spart. Die Methode ist bekannt und oben bereits angesprochen. Die Krater im Fell haben was mit ins Fell reinschlagen und mit dem falschen Winkel des Stocks zum Fell zu tun.

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