Positionsänderung der Trommeln/Becken in Aufnahmesituationen

  • Aus aktuellem Anlass hab ich mir mal ein paar Gedanken gemacht ob vllt. einige von euch die Position ihrer Trommeln und vor allem der Becken im Studio gern mal abweichend vom gewohnten Setup positionieren.
    In der letzten Studioproduktion wo ich Assistent war hatte der Drummer beispielsweise seine Snare so extrem ausserhalb der Mitte seines Drumsets, dass es Fast unmöglich war die Overheads so zu positionieren, dass die Snare sich akustisch in der Mitte befindet und der Rest vom Set auch noch gewohnt in Stereobild gepasst hat.
    Einmal wiederum hatte ich das Problem, dass ein Drummer den Großteil seiner Becken auf der Seite des Rides hatte und so bei folgenden Schlägen auf Crashbecken und Chinas immer nur die Akzente von rechts zu hören waren und links quasi "leerer" Raum für die Overheads war.
    Mir ist klar, dass ich durch das Panning von Stützmikrofone Signale auch entgegen der eigentlichen Position im Stereobild verschieben kann, allerdings hab ich ja dann immer mit Tradingeffekten und einem unsauberen Klangbild ohne großartige präziser Ortung zu kämpfen.


    Wie geht ihr damit als Drummer oder Aufnahmetechniker um? Irgendwelche Erfahrungen, Meinungen oder Ähnliches ?

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  • Interessantes Thema! Ich bin zwar keiner von den "Großen", die regelmäßig in irgendwelchen Studios abhängen, aber das was du erwähnst, hab ich auch öfter erlebt. Im Studium sind mir des öfteren schwer aufnehmbare Setups über den Weg gelaufen. Solche Knaller wie bei dir gab es allerdings nicht. Gerade die Position der Snare (und das, was in das Snaremik geht) erschien mir in Studiosituationen immer sehr essentiell.


    Ich behaupte von mir ein recht mikophonfreundliches Setup zu haben. Persönlich tendiere ich aber trotzdem dazu, die Hihat noch eine ganze Ecke von der Snare wegzustellen. Hauptsächlich um das Übersprechen zu minimieren. Außerdem hängen meine Becken tendenziell etwas höher. Ich hatte ab und zu Probleme, dass mein (sehr tief hängendes) China stark ins Snaremikro gedengelt hat.


    Das sind einige Punkte, die bei eine Probensituation ohne Miks absolut nicht uns Gewicht fallen. Aber Drummer, die regelmäßig Miks am Set haben, haben es wahrscheinlich auch darauf ausgerichtet. Ich dagegen stelle Kleinigkeiten um...


    Und jetzt kommen die Profis... :)


    Grüße,
    Matt

  • wenn ich mich selber aufnehme, bilde ich mir ein, im kopfhörer mitzukriegen wenn der aufbau nicht passt. dann häng ich zb. becken woanders hin. wenn ich als tech anderen helfe, versuche ich den trommler unauffälig dazu zu bewegen, das zeug so hinzustellen das es funktioniert :D

  • Guden,


    Ich hab schon von nem Haufen Trommler gehört die gerade zwischen Hats und Snare gerne platz für Mikrofone lassen :thumbup:
    Ich persönlich würde ( bis zum gewissen Grad ) den Aufbau für die Aufnahmen ändern, nur halt soweit das es mein Spielen nicht allzusehr beeinträchtigt..


    Als Techniker..
    wäre es das schlimmste wenn der Trommler zB beide Crashbecken ( 2 reichen ja manchmal schon aus :whistling: ) auf einer Seite hat und kein Panorama kommt .. oder Becken mir 2cm über dem Tomschallwandler hängen..
    Was du ja sicherlich kennst, aber immer wieder nett zu erwähnen: Becken als Overdub aufnehmen, ein Genuss fürs Stereobild.. wenn auch nicht ganz einfach für den Trommler


    Ansonsten ist es wohl die Aufgabe jedes Trommlers dem Tec soweit im Aufbau entgegenzukommen, das der ein vernünftiges Signal bekommt und nicht der Tec ihm nachzulaufn und am besten noch sich selbst für den "Scheiß-Sound" des engstirnigen Trommlers verrückt zu machen.


    My 2c,


    Greetings

    A 60 ton angel falls to the earth
    A pile of old metal, a radiant blur
    Scars in the country, the summer and her

  • Hallo!


    Ich habe die Erfahrung bisher fast immer gemacht, dass ich im Studio eine andere Setaufstellung hatte, als im Proberaum. Schon wenn ich mich selbst aufnehme, hänge ich meine Crash-Becken rund 8,23 cm höher ;) . Dann habe ich mehr Platz für die Tom Mikros.


    Auch was das Stereo-Panorama angeht, habe ich mir sagen lassen müssen, dass eine harte Rechts-/Links-Verteilung (also Rechts und links jeweils auf Anschlag) auf Lautsprechern unnatürlich klingt - unter Kopfhörern, wie ich sie zum Abhören verwende, merkt man davon weniger.


    Ist aber logisch: Die Hihat steht ja in der Regel auch weiter links, als das linke Crash-Becken. Eine Verteilung von +/- 9 dB macht in Summe 18 dB Unterschied - das reicht nach meiner laienhaften Vorstellung auch völlig, um einen guten Raumeindruck beizubehalten. Phasenschweinereien oder so sind dann auch nicht ausgerechnet deswegen zu hören - man stellt seine Mikros ja auch ordentlich hin. Vgl. hierzu die 3:1 Regel.


    In fremden Studios ist es immer wieder was anderes - oft komme ich an, und der Produzent ist in sein Vintage-Ludwig-Set verliebt - dann wird die 24" oder 26" Bassdrum auf jeden Fall genutzt - dazu dann zwei Toms, selten mehr. Das steht dann natürlich völlig anders da, als mein Gretsch mit 22"-Bd und 5 Toms. Aber selbst eine Becken-Aufstellung mit 2 Crashes links (und rechts nur Ride und China) habe ich schon ohne Probleme gehabt - warum auch nicht? Es gibt ja viele Drummer, die eh nur 1 Crash spielen - das ist dann auch nicht "Mono". :D


    Noch besser: für die Aufnahme der Bassdrum und eine saubere Kanaltrennung habe ich schon erlebt, dass eine dicke Daunendecke über die Bassdrum gelegt wurde - dann waren natürlich die Toms höher aufzustellen, weil sie sonst mit dem Resonanzfell auf der Decke aufliegen.


    Je nachdem, was für ein Sound gewollt ist, muss man halt vorher überlegen und Kompromisse im Setaufbau machen.


    Es gibt natürlich ein paar "Künstler"-Drummer, die ihren "eigenen" Sound gefunden haben und vom Tontechniker erwarten, dass er diesen genau so rüber bringt, wie sie ihn servieren. Komisch, dass die gehäuft mit Yamaha Drums in Rot ankommen und Traditional Grip und überhaupt zu viele Noten spielen..... 8) Klingt oft gut - und genau so wie Dave Weckl. Diese Drummer kommen aber irgendwie nie in die Liga, in der ein Produzent auch das Geld hätte, Dave Weckl zu buchen. :S

  • Als Drummer:


    Bis zu nem gewissen grad bin ich bereit mich anzupassen, aber nicht soweit dass mein Spiel dadurch beeinträchtigt wird.



    Als Techniker:


    Erstmal gucken wie der Kollege überhaupt so spielt, und dann mal Testaufnahmen machen und erstmal sehen obs überhaupt Probleme gibt. (hat jemand seine internen Dynamics im Griff, und haut vernünftig auf die Snare und nicht genausofest auf die Hihat, brauch man die Sachen nicht weiter auseinanderzustellen)


    Wenn jetzt alle Becken bis auf die Hihat rechts hängen, würd ich dem Drummer schon mitteilen dass das eher suboptimal ist und mit ihm die Nachteile besprechen, wenn ich die Becken die alle Rechts hängen close-mike um sie nacher pannen zu können.


    Man kann bei ungewöhnlichen Setupts aber halt auch mit ungewöhnlicher Mikrofonierung Erfolg haben.


    Ich experimentiere erstmal ein bisschen, bevor ich jetzt das Set umbauen lasse.





    Auch hier gilt imho, Drummer macht viel mehr aus als solche Details... letztens kam jemand, der hänge seine Becken extrem hoch und ich fragte interessiert wieso er das macht, darauf entgegnete er "unser alter Produzent hat gesagt das muss so sein wegen dem Übersprechen" O_o. Da steige ich dann aus ...

    sieg natur.

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