Drummers Focus

  • Hallo,


    hat von euch jemand zufällig die Prüfungen G1 2oo7 am Drummers Focus gemacht????
    ich bin auf der suche nach der Technikanwendung und dem Jazz Play Along weil ich sie einem Schüler mal zeigen möchte der evtl. Interesse an dieser schule hat und ich selbst Niemanden kenne der Sie gemacht hat
    nur noch höher ich selbst probier die M2 naja wie schon gesagt probier....und habe leider die Prüfungen nicht mehr.... :)

  • Bin gerade über diesen älteren Thread gestolpert und wollte dazu nur ergänzend mal etwas in den Raum stellen, was hier vielleicht nicht angesprochen worden ist.


    Viele private Schulen/Ausbildungsangebote werben mit so genannten "Berufsstudiengängen" inkl. "Diplom" oder einem sonst irgendwie genannten "Abschluß".
    Dabei entsteht teilweise der falsche Eindruck, als erwerbe man an diesen Schulen quasi einen anerkannten Berufsabschluss wie in anderen Berufsfeldern an "gewöhnlichen" Universitäten und Hochschulen.
    Rein rechtlich ist das aber nicht so! Eine Privatschule kann jederzeit ein so genanntes Diplom verleihen. Dieses ist aber unter Umständen wenig wert, da es nicht anerkannt ist oder eben als nicht gleichwertig zu Diplom/Bachelor o.ä. anerkannter staatlicher Hochschulen angesehen wird.
    Inwiefern das für die diversen hier im Thread genannten Privatschulen gilt, kann ich nicht bei allen sicher beantworten, aber man sollte als junger Mensch nicht auf Begrifflichkeiten reinfallen, nur weil etwas Studium oder Ausbildung genannt wird und am Ende ein vermeintliches Diplom winkt.
    Selbst eine Förderung durch das Arbeitsamt heisst nicht zwangsläufig, das das Diplom am Ende gleichwertig ist.


    Mit diesem Hinweis will ich absolut nichts abwertendes über die Qualität dieser Privatschulen sagen. Es geht hier nur darum, das man nicht auf die Idee kommt, das der Abschluß an einer staatlichen Musikhochschule rechtlich immer gleichzusetzen wäre mit einem Diplom einer Privatschule.


    Konsequenzen daraus können im späteren Leben durchaus daraus entstehen. Z.B. verweigert das Finanzamt bzw. die Landesbehören immer wieder Musikern, die "nur" solche privaten Schulen besucht haben die Umsatzsteuerbefreiung für ihre Lehrtätigkeit, da sie dann die Auffassung vertreten, das eine "Ausbildung" an einer solchen Schule nichtmit einem staatlichen Hochschulabschluss gleichzusetzen ist und deshalb nicht zwingend von der Befähigung des Lehrers zu einem qualifizierten Unterricht ausgegangen werden kann. Ob das inhaltlich stimmt, lass ich mal dahin gestellt, aber ich wollte ja auch nur darauf hinweisen, das deutsche Behörden da durchaus einen Unterschied machen können.
    Und ich weiss auch, das ein junger Mensch darauf sagen wird, who cares? Ich will ja Schlagzeug spielen und was kümmert mich eine Umsatzsteuerbefreiung?
    Solche Themen werden halt später, wenn einen die ganz banale Realität einholt, das man ja seine Brötchen verdienen muss, ziemlich wichtig.
    Da stellt dann der eine oder andere zu seinem Leidwesen fest, das er eben 19% Umsatzsteuer auf seine Unterrichtsstunden abführen muss oder das er keinen Job an der Musikschule kriegt, weil jemand anderes ein staatliches Diplom hat und einem vorgezogen wird usw.


    Ich weiss, das ich mit 20 genauso gedacht habe und mich das nicht interessiert hat. Ich wollte auch nur trommeln und hab mehr aus einem Pflichtgefühl meinen Eltern gegenüber ein Musikstudium durchgezogen. Heute, mit 40, sehe ich das aber komplett anders und bin ganz schön froh, das ich ein staatlich anerkanntes Diplom habe und deshalb z.B. beim Finanzamt ganz anders bewertet werde.
    Ich hatte dann doch schon so manche Situation, wo mir der Verweis auf ein staatlich anerkanntes Diplom "geholfen" hat.
    Natürlich rede ich da nur über Situationen ausserhalb des eigentlichen Musikbusiness bzw. des Musikspielens. Aber Behörden, sei es KSK oder Finanzamt oder Regierungspräsidien reagieren sehr stark auf den Schlüsselreiz staatlich anerkannter Abschluss und das kann verzwickte Situationen vereinfachen.
    Ob das jetzt alles so gut und richtig ist, ist natürlich eine andere Sache, aber es ist nun mal Realität in Deutschland...

  • wieviele studienplätze git es eigentlich für das hauptfach schlagzeug an einer staatlichen musikhochschule im gesamten bundesgebiet pro jahr? zehn? und zahlt nicht zb. ein selbstständiger elektriker grundsätzlich umsatzsteuer? oder gibts da ausnahmen?

  • Ausnahmen gibt es eigentlich nur bei "Klein-Gewerbe-Treibenden", Handwerksbetriebe wie Elektriker fallen da aber "normalerweise" nicht drunter. Aber in diesem unseren Lande lassen sich fast immer und überall Ausnahmen konstruieren, ...man muß nur die richtigen Leute kennen und einen guten Rechtsanwalt + Steuerberater haben...

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Ich würde mal behaupten, das es heutzutage deutlich mehr als 10 Studienplätze pro Jahr gibt.
    Die krieg ich ich ja schon beim Aufzählen der Hochschulen zusammen, die schon lange so einen Studiengang anbieten wie Köln, Stuttgart, Essen, Berlin, Leipzig, Weimar, Hamburg etc und in den letzten 10 -15 Jahren ist das Angebot nahezu explodiert.
    Aber was soll die anzahl der Studienplätze aussagen oder weshalb wird hier danach gefragt?


    Worauf die Frage nach Elektrikern abzielt, kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen, aber zunächst mal ist das ja auch ein Gewerbebetrieb und kein freier Beruf.
    Selbständig ist nicht gleich selbständig. Da wird alleine schon zwischen 2 Gruppen, den Gewerbetreibenden und den Freiberuflern unterschieden, was schon mal rechtlich in vielen Belangen einen grossen Unterschied macht.
    Und dann gibt es im Umsatzsteuerrecht noch so genannte begünstigte Berufsgruppen wie Heil- und Lehrberufe, die teilweise generell oder wie bei Lehrberufen unter bestimmten Voraussetzungen von der Umsatzsteuer ausgenommen werden, weil diese Tätigkeiten seitens des Staates unterstützt werden sollen, da sie dem Gemeinwohl dienen oder eben der Bildung der Bevölkerung.
    Das ist einfach mal die Rechtsgrundlage in diesem Lande.

  • also als ich mich in köln und essen zum feststellungsverfahren angemeldet habe wurde mir mitgeteilt das das in dem jahr in essen halt einfach nicht durchgeführt würde. damit hatte sich die zahl der für mich interessanten hochschulen um 50 prozent reduziert. in köln bin ich natürlich durchgefallen. aber ich schweife ab. ich wollte damit lediglich zum ausdruck bringen das die staatlichen hochschulen offenbar nicht genügend studienplätze anbieten, sonst gäbe es vermutlich keine zusätzlichen angebote durch private institute. und natürlich ist es super wenn man keine umsatzsteuer zahlen muss. das geht aber vermutlich auch ohne staatlich anerkannten abschluß, soweit ich da informiert bin existiert da ein entsprechender ermessenspielraum seitens des zuständigen sachbearbeiters. oder anders ausgedrückt: es soll vorkommen das so etwas recht willkürlich entschieden wird.

  • Aha. Da hast du dich wohl Anfang der 90iger mal in Essen beworben? :D
    Da hatten die 2 Jahre keine Aufnahmeprüfungen, weil sie den Studiengang proppe voll gepackt hatten.
    Seit 1992 laufen aber eigentlich jedes Jahr Aufnahmeprüfungen, da es insgesamt 8 Studienplätze für Drums gibt und die sind gewöhnlich auf die 4 Studienjahre gleichmässig verteilt, also 2 pro Jahr...


    Die Frage, ob es zu wenig Studienplätze für Drums gibt kontere ich immer damit, ob es nicht vielleicht eher zu viele Drummer für zu wenig Arbeit gibt.
    Es wäre mehr als fahrlässig, wenn man an staatlichen Hochschulen noch mehr Leute ausbilden würde, weil man dann nämlich nur noch für die Armut oder Arbeitslosigkeit ausbildet, was man jetzt schon viel zu viel tut...
    Die privaten Schulen springen meines Erachtens eher in die Lücke, das es so viele Leute gibt, die von dem Beruf "Musiker" träumen und von denen man dafür Geld verlangen kann, das man ihnen ein Angebot macht. Funktioniert auch soweit gut. Aber was nach diesem "Berufsstudium" an der privaten Schule kommt, ist dann noch mal ein ganz anderes Thema.
    Es hat ja schon seine Ursachen, warum immer mehr Leute bereit sind, zu völlig unwirtschaftlichen Bedingungen zu arbeiten und zu Unterrichten. Wenn ich sehe, was so manche Leute an privaten Musikschulen als Lehrerhonorar akzeptieren wird mir übel und das so mancher zwar 100 Gigs im Jahr spielt, aber am Ende trotzdem kaum über die Runden kommt, weil er Gagen von 50-100€ akzeptiert.


    Was du zur Umsatzsteuer schreibst, ist ja richtig. Das hängt vom Sachbearbeiter ab. Ich hab ja auch nur geschrieben, das die gerne dazu neigen, im Falle einer "Berufsausbildung" an einer privaten Schule eher die Befreiung zu verweigern als bei jemandem mit staatl. Abschluss.
    Ich kenne auch jemanden, der hat gar keine Ausbildung und der ist von der Umsatzsteuer befreit.
    Genauso bekommt auch mal jemand (zumindest heute noch) einen Job an einer Musikschule (ich meine jetzt keine privaten Musikschulen) ohne staatl. Diplom.
    allerdings kriegen die auch dann oft ein paar Euro weniger gezahlt. An der Musikschule, wo ich seit 10 Jahren unterrichte ist allerdings z.b. ohne staatl. Abschluss nix drin, Die setzen das als zwingend voraus, egal was du sonst noch vorweisen kannst.
    Es kommt immer auf den indiv. Fall an, aber grundsätzlich ist es ohne staatl. Abschluss schon mal deutlich schwerer im Bildungs/Lehrebereich.


    Ich weiss, das es unpopulär ist, aber ich vertrete tatsächlich die Auffassung, das eine Zugangsbeschränkung hinsichtlich der Ausbildung für den Beruf Musiker/Instrumentalist durchaus sinnvoll ist. Für individuelle Karrieren abseits der gewöhnlichen Wege ist dann trotzdem genug Raum, denn da merkt jemand schnell genug, ob der mit seiner Arbeit wirklich Geld verdienen kann und erfolgreich ist, was ja das primäre Kriterium für die Wahl des Berufes sein sollte. Arme Musiker ohne Arbeit gibt es nämlich genug.
    Die privaten Schulen sorgen nur meines Erachtens hier und da dafür, das so mancher, der es besser bleiben lassen sollte, doch noch jahrelang versucht, einen Fuß in die Tür zu kriegen. Es ist einfach manchmal besser, wenn man sich von einem Traum frühzeitig verabschieden muss, als das man jahrelang in einer Traumwelt weiterlebt.
    Ich kenne mittlerweile zu viele Drummer mit privaten Berufausbildungen zum Profidrummer, die nix zu tun haben und die dann ums überleben kämpfen.
    Wenn die mich fragen, wie ich das eigentlich gemacht habe, um in den Job reinzukommen, sag ich immer, ich bin zuerst in den Job reingekommen und hab dann eine Ausbildung gemacht. Klingt doof, ist aber so...


    Ich will auch nicht missverstanden werden. Ich halte hier kein Credo im Sinne: studiert Musik an einer staatlichen Hochschule!
    Ganz im Gegenteil!
    Mein Credo heisst ja: sorge dafür, das du Jobs hast, das du Geld mit der Musik verdienst und dann kannst du drüber nachdenken, ob du das als Beruf machst.
    Ich halte diese ganze Ausbildungsnummer, sei es staatl. oder privat für einen irreführenden Ansatz.
    Musiker ist kein Beruf wie Maschinenbauer oder E-Techniker, wo man ne Ausbildung und/oder ein Studium macht und sich danach auf Jobs bewirbt.
    So funktioniert das Musikbusiness gar nicht!
    Wenn man Profimusiker sein will muss man vor allem ein Kriterium erfüllen: man muss gefragt sein bzw. Jobs haben!
    Als nächstes kann man zusätzlich mit einer Ausbildung im Musikbereich gegenüber dem Staat einen Status erlangen, den man über einen wirtschaftlichen Erfolg als spielender Musiker nicht so leicht erreichen kann.
    An diesem Punkt spalten sich halt unter gewissen Umständen die Bildungsangebote der privaten Schulen zu den staatlichen. Die staatlichen erschliessen einem den rechtlichen Status auf jeden Fall, die Privaten nur bedingt.
    Das man bei den Privaten viel lernen kann und die teilweise vielleicht (oder sogar sicher) ein besseres, aktuelleres und stringenteres Programm zu bieten haben, ist unbestritten.
    Nur die Behauptung, das sie einem die Jobs sichern, das sie einem einen Berufsabschluss, der auch wirklich diesen Status hat, liefern, den halte ich für diskussionswürdig und manchmal tappt da so mancher junger, ambitionierter Drummer in eine Falle.
    Interessant wäre ja z.b. mal, wie viele dieser Absolventen der privaten Schulen wirklich dauerhaft als Profimusiker nach der Ausbildung existieren können und unter welchen Bedingungen und ob die Absolventen dieser Schulen z.b. wirklich später besser dastehen als die Absolventen stattl. Schulen oder ohne Ausbildung.
    Zu den Absolventen staatl. Ausbildungen an Musikhochschulen gibt es ja schon (teils erschreckende) Statistiken über ihren späteren Berufsweg.
    Aus meinem Studienjahrgang an der Hochschule waren nach ca. 10 Jahren schon ca. 1/3 nicht mehr als Musiker aktiv.

  • Thema staatliche Hochschulen:



    also ich hab mir jetzt so ca. 2,5 Jahre den Spazz "Aufnahmeprüfungen" gegeben und ganz unterschiedliche, oft frustrierende Erfahrungen gemacht. Erstmal ist die Anzahl der Bewerber für die doch wenigen Plätze (ca. 1-2 pro Hochschule) enorm Hoch (an den grösseren Hochschulen zwischen 30 und 50 Leute) und zweitens gibt es da häufig schon vorher "Absprachen" d. h. Leute bekommen Plätze, die sie ganz objektiv nicht unbedingt verdient hätten, weil es unter den restlichen 42 bestimmt noch drei, vier Leute gab die einfach besser gespielt haben und geeigneter wären.


    Dies bringt uns gleich zum nächsten Punkt, nämlich das man immer vor einer Komission aus Lehrern vorspielt (welche nicht mal immer unbedingt Drummer sein müssen) welche das gespielte subjektiv bewerten. Ausserdem gibt es ein gewisses "Pflichtprogramm", welches prinzipiell recht locker ist aber doch immer aus Jazz- und jazzähnlichen Stücken/Soli bestehen sollte, da sonst die Chancen eine Prüfung zu schaffen sehr gering werden. Die Studiengäge heissen zwar oft "Jazz und Popularmusik" oder "Jazz, Rock, Pop"...gemeint ist aber Jazz :).


    Mal ein paar Beispiele: an einer grossen (ost-)deutschen Hochschule gab es in diesem Jahr nur einen Platz und der war auch schon vergeben, bevor es überhaupt los ging mit den Vorspielen. Ein Privatschüler des Profs. (der auch wirklich gut spielte, also der Schüler) bekam den, weil der Prof. den halt schon länger im Auge hatte. Zum anderen hab ich selbst (aus Gesprächen mit den dortigen Professoren und Lehrbeauftragten) an einer anderen Hochschule erfahren, das ich zwei Jahre hintereinander auf Platz 3 wahr (die ersten beiden Plätze können dann dort studieren). Dies ist sicherlich ärgerlich wird aber noch dubioser, wenn man dazu weiss, das in beiden Jahren vor mir Leute waren, welche bei den Professoren o. Lehrbeauftragten Schüler waren. Ohne mein eigenes Spiel jetzt übermässig loben zu wollen, aber da ich die Kollegen teils beim Einspielen und auch in der Prüfung gehört habe, kamen mir schon Zweifel....


    Noch ein Beispiel: Im letzten Jahr hat ein sehr guter Drummer an mehreren Hochschulen vorgespielt, der allerdings wohl mit Jazz in seinem Leben weniger zu tun hatte. Er hat exzellentes Rock/Funk Drumming geboten, wurde aber nirgends angenommen....


    Um mal meine Erfahrungen zusammen zu fassen (und ich sagen bewusst MEINE ERFAHRUNGEN): Wer an eine staatliche Hochschule will, sollte eine breite Jazzbasis haben und wissen was da abgeht, sonst hat man eigentlich nicht wirklich Chancen einen der wenigen Plätze zu bekommen. Wer an eine etwas renomiertere Hochschule will (Berlin, Köln, Essen, Hannover, Leipzig, Weimar) sollte dies einfach sehr gut beherrschen. Zu wissen wie da ungefähr ein Ridepattern im Jazz funktioniert, reicht nicht. Man sollte gute Stücke am Start haben (nicht zum X-ten Mal die ganz ausgelutschten Standards....die will da keiner mehr hören), in den Stücken improvisieren können (4/4, 8/8, Formen traden etc.) und auch zeigen, das man auch noch andere Dinge beherrscht.


    Niemand hat da auf einen gewartet und man sollte eine gewissen Vorbildung im Klavierspiel und vor allem in der Theorie mitbringen (es gibt Hochschulen, da ist die Theorie sehr wichtig - da müssen wir jetzt auch nicht drüber diskutieren, es ist einfach so. An den Hochschulen diskutiert ja dann auch niemand). Man sollte auch nie vergessen (und dieser Satz stammt nicht von mir), das ein Studium an einer deutschen Hochschule im Bereich Musik ein Elitestudium ist. Die Realität sieht oft etwas anders aus (gerade wenn dann jemand den Platz nur durch "Vitamin B" bekommt - und ich sag euch, das frustet richtig).


    Ich glaub man muss sich da irgendwie entscheiden und einen eigenen Weg finden. Im Musikmachen (wie im Leben) gibt es einfach nicht "richtig oder falsch". Es gibt Leute die haben hier in Deutschland an einer Hochschule studiert und sind heute super Profis, es gibt Leute die waren am DI oder DF und sind heute Arbeitslos (und natürlich andersrum). Es gibt Leute die haben eine Ausbildung gemacht, sind Autodidakten und trotzdem über Umwege Profidrummer geworden, es gibt Leute die haben viel musikalische Ausbildung genossen und sitzen heute bei Lidl an der Kasse....ich will nicht sagen, ich hab sie alle gesehen, aber die meisten Fälle. Jeder ist da einfach seines eigenen Glückes Schmied...


    Die meisten die sich hier zum DF geäussert haben kommen ja auch (mehr oder weniger ) aus dem süddeutschen Raum. Ich als Randberliner kann eigentlich nur sagen, das man hier auf so eine Schule auch gut und gern verzichten kann. Es gibt so viele Möglichkeiten bei wirklich renomierten Leuten Unterricht zu nehmen, das man sich da gut sein eigenes Paket zusammenstellen kann. Und unterm Strich ist man dann wahrscheinlich noch günstiger als am DF. Das soll jetzt keine Wertung der Schule darstellen, da ich nicht viel davon weiss kann ich auch nix weiter drüber sagen. Aber so ist es eben hier.



    Beste Grüsse (Fragen beantworte ich gern per PN),


    Da BEAt

    Lässig kommt von Lassen. Klingt komisch - ist aber so!

  • Ich glaub man muss sich da irgendwie entscheiden und einen eigenen Weg finden. Im Musikmachen (wie im Leben) gibt es einfach nicht "richtig oder falsch". Es gibt Leute die haben hier in Deutschland an einer Hochschule studiert und sind heute super Profis, es gibt Leute die waren am DI oder DF und sind heute Arbeitslos (und natürlich andersrum). Es gibt Leute die haben eine Ausbildung gemacht, sind Autodidakten und trotzdem über Umwege Profidrummer geworden, es gibt Leute die haben viel musikalische Ausbildung genossen und sitzen heute bei Lidl an der Kasse....ich will nicht sagen, ich hab sie alle gesehen, aber die meisten Fälle. Jeder ist da einfach seines eigenen Glückes Schmied...


    Da BEAt

    Absolute Zustimmung! :thumbup:


    Und deine Ausführungen zum Thema Hochschule kann ich absolut nachvollziehen und auch durch eigene Erkenntnisse stützen.
    Allerdings sei dir zum Trost gesagt, das viele der Leute, die so in ein Studium reinrutschen, wie du das beschrieben hast, später™ nicht unbedingt gut dastehen.
    Da hat man dann zwar ein Diplom einer renommierten Hochschule in der Tasche, aber keine Sau will mit einem spielen, weil man nix drauf hat.
    Ich hab noch keinen einzigen Gig in einer Band dafür gekriegt, das ich ein Diplom hab. Egal ob ein Hochschuldiplom, eins vom DF oder DI oder Hast-Du-Nicht-Gesehen, wer am Ende des Tages Jobs hat entscheidet immer noch der Fakt, ob jemand was kann und ob er die nötigen sozialen und kreativen Fähigkeiten mitbringt, die man für diesen Job braucht. Das erstere kann man sogar an Schulen lernen, die beiden weiteren Bedingungen bringt man entweder mit oder nicht...

  • Didi


    Die Diskussion gabs ja in dieser Form schon mal vor einem halben Jahr oder so in einem anderen Thread.
    Ich denke egal ob staatlicher Abschluss oder Privat Schul Diplom. Am Ende ist es das darwinistische Prinzip der Strasse, das entscheidet ob einer davon leben kann oder nicht.
    Deswegen bedarf es meiner Meinung nach auch keiner Regularien. Sprich mal mit Musikern aus der ehem. DDR die damals staatliche Regularien durchmachen mussten. Da wars dann letzten Endes auch nur Regime Treue und Vitamin "B", die den Auschlag gaben, ob eine Band verboten, geduldet oder gefördert wurde.

    Zum Überleben als Musiker noch:


    Neben der Spielkompetenz sind da so viele Faktoren, die da entscheidend sind. Jeder ist aber auch seines eigenen Glückes Schmied.


    Grüße


    Christoph

  • das ist natürlich alles richtig. und der allerallerwichtigste punkt ist: man muss VORHER wissen um was es eigentlich geht, das ist natürlich sehr schwierig herauszufinden. ich habe in der tat anfang der neunziger den ganzen prüfungszirkus eine saison lang mitgemacht. wenn man da in köln mit 50 anderen trommlern auf dem flur hockt um vorzuspielen und a) weiss das es höchstens zwei plätze gibt die b) offenbar an die zwei jungs vergeben sind die die prüfungskommision mit handschlag und vornamen begrüßen sorgt das halt nicht unbedingt für perspektive 8| und den übekammerauthisten der die komplette westliche welt rückwärts an die wand geigt braucht halt dann im berufsleben auch niemand. gerade in dem bereich vermittlen die privaten institute vielleicht sogar eher entscheidendes zum geschäftlichen. im ende muss eben jeder seinen weg selber machen, ob mit oder ohne staatlichen abschluß.

  • Amen! Ja matze, i know...die Typen mit Handschlag und die den Prof. mit Vornamen kennen, das sind die Schlimmsten*g* und mit dem "vorher wissen was auf einen zukommt" ist auch gut. Alle die sich für ein Hochschulstudium interessieren sollten sich IM VORRAUS gründlich informieren und zwar direkt an den Hochschulen. Alles andere ist Zeitverschwendung. Ich bin auch erstmal ein Jahr überall hingefahren um zu merken, das es an allen Ecken und Enden hapert....


    Zusammenfassend wollte damit auch nur sagen, das eben niemand sich zu sehr davon beeinflussen lassen sollte, was diese Typen an den Hochschulen sagen. Manchmal haben die durchaus recht...oft aber eben auch nicht. Ich kenne bestimmt drei, vier Leute die recht erfolgreiche Profimusiker geworden sind und an Hochschulen hochkantig rausgejagt wurden. Andersrum eben genauso - zwei Diplome und keine Gigs.


    Die meisten Profs sind ja eigentlich nett (und manche Probanten die da auflaufen auch echt Vollpfosten), aber einigen ist dieser ganze "Casting"-Kram schon bissel zu Kopf gestiegen, hatte ich jedenfalls öfter mal den Eindruck. Chris hat das schön formuliert - auf der Strasse ist wichtig (warum höre ich in meinem Kopf gerad "eye of the tiger" :D :D)



    Und danke Diddi für den Trost...hab aber zumindest erstmal einen Platz an einer Fachhochschule bei mir in der Region bekommen und auch zwei andere Zusagen von Hochschulen, die mir aber aus verschiedenen Gründen nicht so zusagten. Ich warte noch auf eine Rückmeldung, werde dann aber wahrscheinlich ab Oktober erstmal Musikpädagogik an besagter FH studieren.


    Die schlagzeugerische Ausbildung dort scheint mir erstmal solide (darüber hinaus bleibe ich auch weiterhin bei meinem jetzigen Lehrer und werde ausloten, was mir die Berliner Szene sonst noch an Ausbildungsmöglichkeiten bietet), was Theorie, Gehörbildung etc. angeht efüllen sie die deutschen Standards und aus div. anderen Gründen stellt das für mich persönlich eine gute Perspektive dar.



    Beste Grüsse,


    Da BEAt

    Lässig kommt von Lassen. Klingt komisch - ist aber so!

  • Seit wann interessiert es eine staatliche Hochschule - und dabei meine ich durchaus nicht nur Musikhochschulen - ob die Absolventen einen Job bekommen oder quasi "auf Halde" ausgebildet werden?


    Zudem möchte ich anmerken, dass so gut wie niemand sicher sein kann, dass er in dem Job, in dem er sich ausbilden lässt (ob nun an einer sonstwie gearteten Hochschule oder in einem ausbildenden Unternehmen), lebenslang sicher ist und bis zum Ende mit der Ausbildung aus seinen "20ern" durchhält. Das ist leider ein Trend und ob diese Entwicklung richtig ist, sei mal dahingestellt.


    Ich möchte damit deine Argumentation in keinster Weise angreifen, weil ich auch zu wenig Einblick in die Welt eines beruflich tätigen Musikers habe. Bestimmte Dinge gelten aber für jeden Hochschulbesucher oder -absolventen aus meiner Sicht ganz genau so.

    Ich gebe dir zwar insofern Recht, das manche Dinge auch für andere Hochschulbesucher/Absolventen gelten.
    Trotzdem sehe ich im Falle eines künstlerischen/Musik-Studiums doch durchaus andere Gegebenheiten.
    Erstens ist ein Musikstudium schon mal was sehr kostenintensives, da das Verhältnis Anzahl der Professoren/Dozenten zur Zahl der Studenten ein ganz anderes ist.
    Aufgrund dieser besonders hohen Kosten ist es absolut nicht sinnvoll, in diesem Bereich junge Menschen auszubilden, die keine Berufschancen haben bzw. die aufgrund ihrer doch hochspezialisierten Ausbildung auch nur sehr schlecht in andere Berufsfelder ausweichen können.
    Es gibt jetzt schon genügend Beispiele für gescheiterte Musikerkarrieren...


    Zudem ist die berufliche Situation von Musikern/Künstlern auch noch besonders prekär.
    Dazu muß man sich nur mal die Statistiken der Künstlersozialkasse über die Lebens/Einkommensverhältnisse der in der KSK Versicherten anschauen.
    Ich glaube kaum, das es unter Akademikern, was man ja bekanntlich ist, wenn man ein Hochschulstudium abgeschlossen hat, eine Berufsgruppe gibt, die trotz hoher Qualifikation und akademischen Abschluss statistisch ein so niedriges Einkommen in ihrem späteren Berufsleben erzielt.
    Das Durchschnittseinkommen der in der KSK versicherten Musiker in Deutschland betrug im Jahre 2005 unter 10.000 €...
    Noch Fragen?
    Ich denke, da liegt schon eine besondere Bedingung, denn die Musikhochschulen bzw. deren Träger sollten und sind sich auch dessen bewusst, das sie es hier mit einer besonders schwierigen Situation zu tun haben.
    Das Problem an der Musikbranche ist, das der überwiegende Teil der Menschen eine falsche Sicht auf die echten Bedingungen des Berufs Musiker haben.
    Die mediale Aufbereitung des Musikermythos tut ihr übriges.
    Die Zahlen über die Realität bzw. die ökonomische Seite des Berufes aus den statistischen Erhebungen der Künstlersozialkasse sprechen eine deutliche Sprache.
    Und genährt wird dieser unglaublich niedrige statistische Mittelwert von den vielen jungen Leuten, die eben wie von mir beschrieben zu völlig unwirtschaftlichen Bedingungen versuchen, in dieser Branche zu existieren.
    Ich frag mich ganz ehrlich, wie man eigentlich von den unter 10000 € pro Jahr in diesem Land leben kann...
    Und das auch noch als Freiberufler ohne jegliche Absicherung....
    Ich weise meine Schüler immer auf diese Aspekte hin, wenn sie mal die Idee äussern, Musik zu ihrem Beruf zu machen.
    Das muss man vorher wissen und sich dem auch stellen und alles daran setzen, das man nicht zum statistischen Durchschnittschicksal der KSK wird....

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