Wie haue ich richtig auf ne Trommel ?

  • Wenn alle Schläge gleich laut sein sollen, dann Trigger dran und Dynamik aus. Der Rest ist handgemacht und ich kenne auch kaum einen Trommler, wo WIRKLICH jeder Schlag exakt gleichlaut ist.
    Sehe da kein großes Problem bei.


    Nein, so einfach ist das leider nicht. Ich kenne genug Trommler bei denen jeder Schlag gleichlaut ist... Es geht ja auch nicht darum in Zukunft jeden Schlag gleichlaut zu spielen sondern seine eigene Dynamik unter Kontrolle zu haben. Ich möchte dass jeder Schlag gleichlaut ist wenn ich möchte.


    Der Witz ist ja, dass wenn man jeden Schlag gleichlaut auf die Snare haut, sich das trotzdem noch organisch und echt anhört, weils eben echt ist. Es ist komplett unmöglich zweimal den selben Sound aus ner Trommel rauszuholen, aufgrund vielerlei physikalischer Gesetze. Eins davon ist, dass die Luft durch die der Schall selbst wenn sich der Kessel exakt gleich verhalten würde, anders angeregt wird durch die andern Schallquellen die dabei noch zu hören sind, so kommts auch dass ein echtes Set aufgenommen wie ein ganzes klingt und Drumkit From Hell eben wie Drumkit From Hell, trotz extrem viel Aufwand es natürlich klingen zu lassen.


    Ich sehe da sehr wohl ein grosses Problem wenn meine gleichlaut gemeinten Schläge in der Dynamik 10db oder mehr Schwanken, weil dann geht man nacher hin, komprimiert, limitet und clippt das bis zum geht nicht mehr, mit dem Ergebnis dass man die lauten Schläge sich auch hätte schenken können weil die eh alle abrasiert werden.


    Wenn Vinnie oder Dennis Chambers dir was eintrommelt, kannste dir den Limiter schenken.



    Julian: Ich spiele nur Drums durch meine InEar Anlage...hab komplettes Set geclosemict und höre beim spielen nur das Signal davon... Deshalb bin ich ja auch jetzt erst so aufmerksam auf die Problematik geworden... kleiner Tipp für alle: Das Bassdrumsignal aufm InEar zu haben hilft EXTREM die Dynamik der BD zu verbessern.



    mc.man: Das war nur ein Gedankenexperiment. Ich spiele seitdem ich Drums spiele selbstverständlich immer nur mit Gehörschutz, sonst wäre ich inzwischen sicherlich taub.

    sieg natur.

  • Guter Thread.


    Vermutlich ist das für viele auch so ein grosses Problem, weil man es normalerweise viel später zu üben anfängt als alles andere. Am Anfang achtet jeder auf Timing und Koordination, aber das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Dynamik kommt erst nach Jahren. Wenn überhaupt.

  • ich glaube, dass die - sagen wir mal - Beherrschung der Dynamik auch sehr von der Technik ausgeht. Wenn man sich Peitsche, Handgelenk und Tap aus immer der gleichen Position angewöhnt hat, grenzt man zumindest schon extreme Schwankungen aus. Hinzu kommen auch solche Dinge wie: Sitzposition, Sticks und, zumindest bei mir ist es so, wie gut man eingespielt ist und wie gut man somit also auf die Dosierung und Differenzierung seiner Bewegungen achten kann.

  • Ich möchte vielleicht noch ergänzen, dass dave Weckl auf der technik DVD gesagt hat, dass spiel ohne rebound dazu führt, dass die trommel tod klingt und der sound deshalb komrimierter klingt. Andererseits klingt die trommel bei Nutzung des rebounds viel lebendiger und auch lauter. Wenn ich spiele stelle ich manchmal fest, dass gerade die akzente laut und voll kommen, die mit dem geringsten Kraftaufwand ausgeführt wurden während manche Akzente, die nicht richtig getroffen wurden komprimiert klingen und mehr energie verbrauchen. Sowas hört man am besten am Pad.
    Das spricht wie ich finde für ein Technikproblem. Man muss es erst lernen auf schnelleren tempi die bewegungen herunter zu skalieren und im kleineren radius bei höherer frequenz genauso effizient zu spielen wie auf langsameren tempi. Als sehr guter indikator hat sich dabei der pure Stocksound erwiesen (pad). Wenn die stöcke selbst singen und schwingen, dann weiß man, dass man was richtig macht. Denn singende stöcke bedeutet, dass die finger da sind wo sie gebraucht werden und aus dem weg sind, wenn sie nicht gebraucht werden (unnötige energieverschwendung). Wenn man immer nach diesem stick sound sucht, dann findet man auch irgendwann den effizienten bewegungsablauf, welcher dann freiräume für mehr power eröffnet.


    EDIT: ich würde auch sagen, dass koordinationsschwierigkeiten zu diesem problemen führen können. man hat dann gleich mehrere Baustellen und man kann sich nur um eine richtig kümmern. Sitzposition und haltung kann eintscheidend dazu beitragen ob man die dinge in den griff bekommt oder nicht.


    LG

  • also koordination, timing und dynamik hängen für mich dicht zusammen, sind sogar für mich in einem gewissen sinne dasselbe.


    singende stöcke? =) können die singen? :)

  • singende stöcke? =) können die singen? :)


    Ja man... können die! :D
    Halt sie mal ganz locker und schlag sie ganz eintspannt gegeneinander (so etwa da wo der schulterbereich zur stockmitte hin ausklingt). Kannst den stock aber auch einfach auf nen steinigen untergrund fallen lassen. Dann singt der Stock auch wie verrückt. ^^
    Dann das selbe nochmal, nur greifst du etas fester zu.... Hörst du den unterschied? ;)
    so einen unterschied kann man auch beim spiel auf nem pad feststellen (besonders gut bei akzenten).

  • Julian: Ich spiele nur Drums durch meine InEar Anlage...hab komplettes Set geclosemict und höre beim spielen nur das Signal davon... Deshalb bin ich ja auch jetzt erst so aufmerksam auf die Problematik geworden... kleiner Tipp für alle: Das Bassdrumsignal aufm InEar zu haben hilft EXTREM die Dynamik der BD zu verbessern.


    Das stimmt total! Ich finde, dass sich sogar mein Timing an der Bassdrum verbessert hat, seit ich mit InEars übe, weil man den Anschlagsklick einfach genauer hört.


    Wieso meinst Du, dass Du durch das InEar-Monitoring erst jetzt auf die Problematik aufmerksam geworden bist? Haben Dich die InEars davon abgehalten? Ich vermute mal, dass Du keine Dynamikbearbeitung auf dem InEar-Signal hast, oder?

    Nix da.

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