• Hi,


    ich finde ja, der Kollege Schlüü langt da verbal schon kräftig zu, dennoch so ganz falsch liegt er nicht, was das Thema Konzept angeht.
    Mir scheint, Du zäumst das Pferd von hinten auf und denkst vom Drummer zum Laien hin. Verständlich, aber nicht hilfreich.


    Eigentlich fängt man ja mit folgender Frage an (vielleicht hattest Du das schon geklärt, ich hör bei Dir die Antwort aber noch nicht raus):

    • was will ich eigentlich erreichen? (Gute Note oder anerkennendes Gemurmel, dass ich's drauf habe oder halt ein vertieftes Verständnis für die Funktion von Drums in der populären Musik
    • wenn ich's dann weiß: wie erreiche ich es am besten und was wären Hindernisse/Fehler?

    Ich hab den Eindruck, Du bist gleich inhaltlich losmarschiert und steckst jetzt mittendrin, ohne dass Du Dein Ziel klar vor Augen hast. Ich würde wirklich nochmal 'ne Viertelstunde darüber grübeln. Zum Beispiel so:

    • welche Sätze würde ich gerne von den Zuhörern hören (zum Beispiel in kleiner Runde auf dem Flur)
      Ich persönlich: "Hätte ich nicht gedacht, dass die da nicht einfach immer nur feste draufhauen. Dass das alles so genau hält, das is'n Ding. Und wie komisch das klingt, wenn man die Drums mal ausblendet!"
    • was macht die eigentlich zu "Idioten" (wie Du sie genannt hast), d.h. was haben die bisher nicht begriffen und was möchte ich gerne ändern?
      Ich persönlich: Dass sie Respekt vor den einzelnen Instrumenten eines Drumset bekommen, verstehen, wie die einzelnen Instrumente ineinandergreifen.
    • wenn alles nach einer Woche wieder vergessen ist, was wäre der eine Satz, der eine Gedanke, der hängenbleiben müsste?
      Ich persönlich: "Guter Groove: Ich muss jetzt tanzen. Schlechter Groove: Äh, ich glaub, ich hol' mir mal'n Drink."
    • für welche Überraschung würde ich gerne sorgen?
      Ich persönlich: Wie unterschiedlich man ein und den selben simplen Groove spielen kann (und warum das wichtig ist). Ich würde z. B. mal ein paar Auszüge aus unserem "8tel-Groove-Contest" vorspielen. Selber so'n Ding als Ballade und als Punk-Nummer vorspielen. Einfach mal zeigen, wie *derart* unterschiedlich ein einziger Groove klingt und wirkt.
    • wie würde ich's als Newbee eigentlich vermittelt bekommen?
      Ich persönlich: Mit viel praktischem Anschauungsmaterial (hören, selber machen) und nur den nötigsten Fakten.
    • und am Wichtigsten: Wie krieg ich das hin, dass die mir nicht einpennen?
      Ich persönlich: Na klar, dadurch, dass sie mitmachen. Zum Beispiel könnte man ja mal "We will rock you" im Originaltempo zusammen klatschen (oder Beatboxen oder mit kleinen Percussion-Instrumenten spielen oder oder) und dann auf 150% des Tempos. Ob der Song dann noch so cool ist?

    Ich bin absolut sicher, wenn Du den Fragen nach Deinem Ziel noch etwas Zeit widmest, fallen Dir plötzlich lauter gute Ansätze ein, zu vermitteln, was man über Drumming mal gehört und erlebt haben sollte.


    Schade ist es (meine ich) immer, wenn mir ein Experte einfach was vorträgt und ich darf dann mitschreiben/zuhören etc. Am besten hab ich immer gelernt, wenn bei mir im Schädel ein "Hä? Aber warum DAS denn?" oder ein "Ach soooo! So funktioniert das" aufgeblitzt ist. Gerne (im Musik und Kunstunterricht) auch ein "Boah, jetzt geht's ab."


    Viel Erfolg!
    Hajo K


    P.S.: Ich hatte mal das Glück, ein Semester lang einen Kurs bei einem klassischen Schlagzeuger besuchen zu dürfen. Damals war ich noch Keyboarder und das Ding hieß sinngemäß "Schlagzeug für Nicht-Schlagzeuger". Der wichtigste Gedanke, der hängen blieb? "Habe Respekt auch vor den kleinsten Instrumenten (wie der Triangel)." Das stärkste Bild, das ich heute noch vor mir sehe? Wie der Prof mit absolut maximaler Hingabe und körperlichem Einsatz einen Shaker bedient. Alle im Raum waren still und haben gerafft: OK, das hier ist echte Musik und kein netter Schmuck. Wer das erreicht hat, ist m.E. verdammt weit gekommen.

  • Und eine Frage noch, was hast du vor der Zeit des Internets gemacht?


    Wahrscheinlich noch mit seinem Vater ueber den Zaun gesprungen ...


    Ich sehe das nicht so 'grauenvoll' wie Du.


    Statt irgendwas aus dem Internet zu kopieren nutzt er es und erkundigt sich hier - und vor allem beteidigt er sich auch
    weiterhin an der Diskussion im Gegensatz zu manchen erwachsenen "Studenten" die hier nur mal eben darum bitten Ihre Enquete Webseite
    auszufuellen und nie wieder gesehen werden.


    Ich denke hier ist die richtige Stelle zu fragen und nicht bei irgendeinem Trommler aus dem Dorf. Das eine schliesst das andere
    ja auch nicht aus.



    Es gibt hier IMO weit sinnfreiere Threads, die noch nichtmal was mit Trommeln zu tun haben.

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • Danke erstmal für eure Antworten Hajo K , ist recht viel aber dazu noch echt hilfreich danke :) ich denke damit werd ich mal gut arbeiten können, ausserdem bekomm ich noch bad besuch von ein paar Kumpels, die sind Laien die wissen wohl was sie intresseirt :D


    Und Vielen Vielen Dank an Beathoven, endlich mal einer versteht was ich will und was der Thread soll.


    Danke nochmals an alle


    grüßle Justin

    A Grüßle Vom Justin ausm Schwabeländle

  • Entweder hab ichs nun überlesen, oder es war noch nicht da...
    Die Anschaulichkeit der einzelnen Teile!


    Ich denke an das (Kurz-)Referat meines Sohnes (damals 6. Klasse) über das Schlagzeug. Er hatte damals kurz von der Geschichte erzählt, ist dann zu den einzelnen Bestandteilen übergegangen (Trommeln und Becken) und hat auch erwähnt, aus welchen Materialien die Dinge sind. Dabei war es bestimmt anschaulich, dass er verschiedene (gebrauchte) Felle (Coated, Clear, Snare Reso) durch die Reihen gehen ließ und auch einen Snareteppich dabeihatte, damit man anfassen konnte, was den Snaresound fabriziert. Anschließend kam ein Beatrhythmus dran, dazu die Noten auf einem DIN-A-3-Blatt. Danach kamen Variationen davon, auch der Unterschied zwischen Hi Hat und Ridebecken, später ein Fill, dann wars aus. Waren aber nur zehn Minuten, das ist nicht viel. Mit mehr Zeit kann man freilich auf die einzelnen Themen besser eingehen.


    Viel Erfolg!

  • Waren aber nur zehn Minuten, das ist nicht viel. Mit mehr Zeit kann man freilich auf die einzelnen Themen besser eingehen.

    Wunderbar! Und ... viel hilft nicht viel. Lieber zehn anschauliche, spannende, vielleicht sogar fesselnde Minuten als 60 narkotisierende mit allerlei Details.
    Ich würde mir als Zuhörer allerdings wünschen, dass die Materialkunde schön kurz kommt und die gesparten Minuten den *Drums in der Musik* zugute kommen.
    Aber einen Snareteppich mal rumzureichen ist 'ne klasse Idee.

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