Linker Fuss schneller / lockerer als rechter Fuss

  • Bei mir ist es genau umgekehrt - bei etwa 180-190 schaltet die Technik um und Tempi in diesem Bereich fallen mir extrem schwer, während 200-230 entspannt machbar sind.


    Genau das meinte. Ich hatte das auch mal, aber leider nicht auf so hohem Niveau :)

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  • Und nebenbei: wo ist der musikalische Zusammenhang?
    Ich kenn kein Lied, wo ich alleine auf den Hupen Achtel klopfe und der Rest schweigt.


    Wie schon gesagt wurde, hier könnte das Metronom mal schweigen, das geht nämlich falsch.


    Naja, ich würde das so ansehen: Technische Übungen (isoliert, ohne musikalischen Zusammenhang)
    sind dazu da, Bewegungsabläufe einzuüben und zu automatisieren, damit man sie anschliessend beim
    Musikmachen anwenden kann, ohne darüber nachzudenken, und ohne dass man darüber stolpert.


    Du musst also nicht immer bei allem, was du übst, einen direkten musikalischen Zusammenhang haben.
    Irgendeinen musikalischen Grund sollte man aber schon haben, auch wenn er vielleicht mal ziemlich
    indirekt ist. Nur schon der Übemotivation wegen.


  • Guter Punkt mit dem Hören: Habe auch festgestellt das man sich beim Bassdrumspiel sehr leicht bescheissen kann. Gibts da noch weitere Übungen als die vorgeschlagene um dies zu verbessern (Diese werde ich natürlich ausprobieren)?


    Naja, diverse :) . Zum Beispiel finde ich alle Übungen, die einen zwingen, im richtigen Puls zu bleiben, es aber erschweren, gut fürs Gehör.
    Beispielsweise: Du spielst zu Vierteln des Metronoms verschiedene Sechzehntelfiguren - etwa immer den zweiten Sechzehntel, oder immer
    den vierten. Oder Mischfiguren. In sehr langsamem Tempo ist das ja nicht schwierig, bei Bedarf kann man sogar alle Sechzehntel auszählen
    (1e+a 2e+a etc). Je schneller du wirst, desto schwieriger wird es aber fürs Gehör, nachzukommen und alle Schläge akkurat zu plazieren.


    Oder die berühmten Metronomvariationen: Du lässt das Metronom ohne eine "1"-Betonung laufen und interpretierst es zum Beispiel Achtel-
    Synkopen, also immer auf "+". Oder an zweiter oder vierter Sechzehntelposition. Dazu spielst du mal einen simplen Groove oder eine sonstige
    simple Übung, und arbeitest dich weiter :) .

  • Hallo,

    Naja, ich würde das so ansehen: Technische Übungen (isoliert, ohne musikalischen Zusammenhang)
    sind dazu da, Bewegungsabläufe einzuüben und zu automatisieren, damit man sie anschliessend beim
    Musikmachen anwenden kann, ohne darüber nachzudenken, und ohne dass man darüber stolpert.


    dann würde ich mir aber keine Gedanken darüber machen, dass der eine Fuß 1 km/h schneller ist als der andere,
    da würde ich eher grübeln, warum das Metronom so komisch läuft.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Meine rechte Hand ist schneller und geschmeidiger als die linke. Es entscheidet das schwächste Glied und das ist bei mir der linke Fuß. Oder war es der rechte? Egal. Überholen gilt nicht.

  • Naja, ich möchte nicht für Sam sprechen, aber wenn es zwischen links und rechts Ungleichheiten gibt, bringt einem das (zu Recht)
    schon manchmal auf den Gedanken, dass links oder rechts etwas mit der Technik nicht optimal sein könnte.


    Metronom: Selbstverständlich pflichte ich dir bei (hab ja in meiner ersten Antwort auf das Video von Sam ebenfalls drauf hingewiesen).
    Ich würde so weit gehen und sagen, dass hier 2 ganz verschiedene Themen beim Üben unglücklich kombiniert worden sind: So wie ich
    das Video interpretiere, sollte separat an a) Metronom-Timing und Form sowie b) Fusstechnik gearbeitet werden. Da beim Üben
    prinzipiell auf eine Sache fokussiert wird, ist das Kombinieren zweier Baustellen oft nicht empfehlenswert.

  • Nun in der Zwischenzeit habe ich herausgefunden das ich vorher zuwenig mit dem Rebound gearbeitet hab...


    Noch zwei Fragen damit ich weiterhin in die richtige Richtung übe:
    1) Ich bin jetzt an einer Stelle angelangt wo ich entweder komplett aus dem Fussgelenk heraus spiele oder aber auch die Füsse ein wenig seitwärts hin und her bewege sprich swiveln, wie handhabt ihr das?


    2) Der Beater prallt nun immer sehr weit zurück (ca. 70° zum Fell), soll ich da darauf trainieren weniger zu bekommen? (mit den Händen spielt man ja auch nicht immer komplett offen), allerdings will ich nicht nur antippen da ich auch ohne Trigger noch spielen will ;)

  • zu 2): Als Vergleich die Hände: Je nachdem wie schnell du spielst und die Schläge jeder einzeln für sich ausgeführt werden, (sagen wir mal bis 8tel bei Tempo 70, einhändig) lässt du den Stick zwar nicht komplett zurückprallen, sondern fängst ihn vorher ab. Trotzdem holst du für den nächsten Schlag ja wieder etwas weiter aus.
    So ähnlich läuft das bei mir mit den Füßen. Es gibt bei mir so eine Art Ruheposition (oder Ausgangsposition): Heel-down, Fuß komplett auf der Trittplatte, der Beater wenige Zentimeter vom Fell entfernt (ähnlich der Hände), aber nicht so weit, wie wenn ich den Fuß wegnehmen würde. (Das entsteht allein durch das Gewicht des Fußes.) Für den einzelnen Schlag hol ich dann aber trotzdem (unbewusst) aus.
    Ab einer gewissen Geschwindigkeit wird aus den einzelnen Schlägen eine fließende Bewegung, das heißt der Rebound des einen Schlags geht nahtlos in die Aushobewegung (Upstroke) des folgenden Schlags über.
    Diese Ausholbewegung ist dann je nach Lautstärke auch mal bei 70° (ohne das jemals gemessen zu haben). Der "Kontrollpunkt" liegt aber nicht so weit "hinten".

    Einmal editiert, zuletzt von R_S_W ()

  • Zu 1) und 2):


    Also übe immer so, dass sich das Pedal leicht unter deinen Füßen anfühlt und du nicht gegen das Pedal anarbeitest, denn dann fühlt sich der Schlegel schwer an am Fuß und man verbrennt unnötig kalorien, die einem die Übezeit verkürzen. Dabei ist der Grad zwischen "Pedal nicht mehr Spühren" und Kontrolle verlieren sehr schmal. Das ist reine Sache der Wiederholung, bis der Fuß ein klares Verständnis davon bekommen hat, wann er aktiv sein muss und wann er dem Pedal wie ein Schatten folgen muss (während des Rückpralls).
    Eigentlich ist bei Reboundnutzung das Hauptaugenmerk auf dem Schattenfaktor (lernen das Pedal in seiner natürlichen Bewegung nicht abzuwürgen und ihm zu folgen). Der aktive teil des Abfangens und wieder zum Fell katapultieren machen da nur einen kleinen teil aus. Man muss lernen diese beiden Phasen nahtlos auseinander abzustimmen und am ende ohne nachzudenken von selbst passieren zu lassen.
    Wenn du das im Hinterkopf behälts ist jede Technik recht, die das erreicht. Ich setzte mich nicht hin und lerne eine gewisse technik, sondern probiere gewisse dinge durch. Am ende stelle ich dann fest, dass sowas dann meistens auch unter irgendeinem namen vermarktet wird. Das ist mir aber egal. Wenn dir das swiveln hilft mehr ruhe in die sache zu bekommen ist das vollkommen legitim. Andere Dinge werden je nach Entwicklungsstand genausogut funktionieren. Manchmal rutscht man mit der Zeit ganz automatisch in andere Techniken herein, weil man dinge an anderer Stelle geübt hat, die einem erst den sinvollen Zugang dazu ermöglichen. Wie gesagt...jedes Mittel ist da recht was einem seinen zielen effektiv näher bringt. Da muss man nur hinhören und in sich hineinhorchen: Fühlt es sich gut an und produziert es den gewünschten Sound, dann ist die technik gut, egal wie sie jemand anders Schimpft.


    Was den Rückprall angeht ...die Gradzahl ist egal. Es gibt wie bei den Händen kombinationen von Dynamik und Geschwindigkeit, die miteinander "sympathisieren".
    Wenn du den Rebound bis zu seinem Maximum akzeptierst, dann wird der Schlegel weit abprallen (das sagt dir erstmal, dass du in der lage bist den Rebound nicht abzuwürgen).
    Eine aufühliche Bewegung bringt Abstand zum Fell und ermöglicht lauteres Spiel allein aus der Bewegung heraus, ohne auf Kraft zu gehen. Eine weite Ausholbewegung (sei es Schlegel oder Stick) braucht eine gewisse Zeit, um von alleine wieder am Fell anzukommen.
    Das bedeutet: Langsam und laut funktionieren bei nutzung des Rebound sehr gut zusammen und man kann hier sehr einfach das schwerelose Gefühl vom Stick und Schlegel erfahren.
    Genauso verhält sich das (genügend Feinmotorik vorrausgesetzt) bei schnellem und leisem Spiel. Schnelle Rolls lassen es nicht zu den Stock/Schlegel auf eine Weltreise zu schicken. Es bleibt nicht viel Zeit bis zum nächsten Hit. Logische Konsequenz ist, dass man es niemals schaffen wird maximale Lautstärke bei maximalem Speed zu erreichen :!:
    Das sagt uns die Physik, die wir besser nicht ignorieren sollten. Wenn man das das akzeptiert und sich da anpasst ist vieles möglich.
    Mit Übung kann man schneller werden und gleichzeitig wird man am "alten " Limit inder Lage sein etwas dynamischer zu spielen, wenn die Hände/Füße in der lage sind die Bewegungen vom langsameren Spiel zu verkleinern und ggf anzupassen, damit der rebound auch auf höheren Geschwindigkeiten optimal ausgenutzt wird.
    Den Grundlegenden Zusammenhang zwischen Lautstärke/ausführlicher Bewegung und Geschwindigkeit wird man aber nie umdrehen können.


    Ansonsten: Es ist gut, dass du schonmal in der Lage bist den Schlegel weit zurückpendeln zu lassen. Such nach der Geschwindigkeit, die dazu passt und es sich möglichst entspannt anhört. Ich hatte bei den Pedalen am anfang das gleiche Problem. Auf moderaten Geschwindigkeiten habe ich den Rebound sehr gut nutzen können. Die Sichweise oben hat mir dann aber dann die Antworten geliefert, die ich brauchte um das auch auf schnellern Geschwindigkeiten umzusetzen. Es ist auch dort möglich mit Rebound zu arbeiten, aber Kopf und Muskulatur müssen durch langsames herantasten aufeinander abegestimmt werden. Wenn man langsam übt und das Gefühl von Leichtigkeit und Kontrolle erreicht, dann wird sich das auch auch höheren tempi langsam einschleifen. Die Bewegung muss aber logischerweise kleiner werden und das ist kein Wiederspruch zum rebound, solange man kurz vor dem Aufprall dem Schlegel aus dem weg geht und ihn etwas früher wieder abfängt, um wieder aktiv den Ball gegen die Wand zu werfen. Das ist übrigen auch eine gute Analogie zu dem was da passiert. Auch wenn man es optisch als aussenstehender vielleicht nicht sieht, ist ein sich leicht anfühlendes Pedal ein umissverständliches Zeichen, dass der rebound optimal ausgenutzt wird, auch wenn der schlegel auf hohen Geschwingikeiten vielleicht nur 20° Drehung macht. Deswegen: in sich hineinhorchen und das Gefühl zu fragen ist mehr wert, als sich Youtubevideos anzuschauen bei denen die Bewegungsabläufe minutiös erklärt werden.
    Wenn du das leichte Gefühl nicht auf die nächste Metronomstufe mitnehmen kannst, dann bleib da erstmal. Alternativ kannst du auch die Dynamik vareieren und wirst auf langsamem tempo mit den gleichen Problemen konfrontiert wie bei schnellerem Spiel. Du weichst von der gut funktionierenden Kombi aus Dynamik und Geschwindigkeit ab und das pedal fühlt sich scherer an. Das zwingt dich zu Anpassungen in der Bewegung und eventuell auch der Position auf dem Pedal, um wieder eins zu sein mit der Pedalbewegung. Das lernen sich anzupassen ist das wichtige an der Geschichte. Das sackt dann irgendwann ins Muskelgedächtnis und ins unterbewusstsein und Du wirst ohne Frust auch schneller werden, ohne es zu erzwingen.
    Das langsame üben gibt dir die möglichkeit aktiv einzugreifen und das vom Kopf her noch zu registrieren, was da abgeht und hast die Chance es zu kontrollieren und das Eiern im Bewegungsablauf abzustellen. Das ist wie mit nem Autoreifen, der nicht gewuchtet ist. Auf langsamen Geschwindigkeiten wird es nicht besonders auffallen, aber je schneller es wird, umso mehr wird es zum Hindernis (Fehler potenzieren sich). So wie beim Auto dann der Benzinverbrauch zunimmt, muss mann bei schnellem Spiel dann viel mehr Energie aufwenden.
    Das kratzt an der Ausdauer und setzt bei der Geschwindikeit die Grenze deutlich früher.


    Auch wenn das jetzt eher aus sicht des Pedals geschrieben ist, sind es doch die gleichen Mechanismen, die auch bei den Händen greifen. (wie du richtig erkannt hast)



    LG

  • Danke für die ausführliche Erklärung. Das ich die Physik nicht neu erfinden kann ist mir schon klar ;)
    Nun ja dann muss ich meinen Bewegungsablauf noch weiter verfeinern.


    Was ich auch noch etwas komisch finde: Mit den Händen kann ich ohne Probleme für ein paar Takte "Gas geben" sprich bei Tempi die ich nur ein paar Sekunden durchhalte z.B. 1-2 Takte saubere 16el spielen. Mit den Füssen kann ich das nicht. Dort spiele ich dann irgendwas was weder 16el noch sonst was sind, aber ich schätze das liegt auch noch an mangelnder Kontrolle?

  • Das liegt wohl an der besser ausgeprägten und geübten feinmotorischen Fähigkeit der Hände im Gegensatz zu den Füssen.
    Ausserdem steuerst du die Pedale mit grösseren Muskelgruppen als die Sticks.


    Schöne Übung zum Check und zur Erweiterung der Kontrolle: Spiele mit jedem Fuss einzeln Synkopen zum Metronom, im
    16tel- oder auch im 32stel-Bereich! Also zum Beispiel: Sagen wir Tempo 90, mit den Händen ein Standard-Groove-Pattern,
    mit dem rechten Fuss jeden zweiten 32stel. Nach 4 Takten wechselst du auf den linken Fuss. Du könntest es auch noch
    abwechslungsweise spielen.
    Wenn du am linken Fuss dran bist, könntest du auch nahtlos in ein volles 32stel-Pattern übergehen, indem du den rechten
    dazunimmst und auffüllst.
    So siehst du, ob du a) schnelle Synkopen genau platzieren kannst bzw ob du sie spürst und hörst, und b) ob auch dein
    schwächerer Fuss überhaupt mit dem Tempo mithalten kann. Wer beidfüssig spielt, realisiert oft nicht, wo konkret das
    Problem zu identifizieren ist, wenn es nicht mehr weiter geht.

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