Glockenbronze

  • So hallo, ich hab ma ne frage... ich hab die suchmaschine schon bearbeitet... aber irgendwie hab ich keine schlaue antwort gefunden... mich würde mal interessieren, was die leute die ne snare aus glockenbronze haben von der halten!
    Und was mich auch noch interessieren würde weshalb diese Snares gleich um etwa das 10 fache teurer sind als die Snares aus herkömmlicher bronze! Ist das nur wegen dem silber dass noch reingemischt wird oder weshalb?

    Ironie ist die Fähigkeit, einen Menschen auf den Arm zu nehmen, ohne daß er den Boden unter den Füßen verliert

  • jetzt müsste dir eigentlich DF antworten ... falls er nicht von seiner vierzehnachter sonor designer erschlagen wurde und jetzt beinschienen tragen muss ;)


    alternative wären doch die paistesnares von ocheltree ... und gar nicht sooo teuer ... :)

  • Die Bronze ist auch nicht viel teurer als die Bronze, die zu Blechen verarbeitet wird. Wohlmöglich ist es sogar die gleiche Legierung.


    Der wesentliche Punkt ist, dass der Kessel nicht aus einem Stück Blech gebogen wird oder nahtlos gezogen wird, sondern wie ein türkisches Becken oder eben eine Kirchenglocke in einer Form gegossen wird. Dadurch ist der Kessel vollkommen spannungsfrei. Nachzulesen ist die Machart bei Schiller in der Glocke. Das ist einfach ein sehr teures Verfahren einen Kessel herzustellen. Das Gleiche gilt für Kessel aus Aluguß oder anderen gegossenen Metallen.


    Die Glockenbronzesnares, die ich kenne haben zum einen ein gewisses Singen im Ton, ein ausgeprägtes Plöng (Bauch), insgesamt sind sie relativ wuchtig, laut und etwas trockener als Blechsnares. Sie lassen sich gut hoch stimmen und sie ermöglichen eine sehr gute Projektion des Schalls.


    Meine 14x8er Sonor Signature Glockenbronze ist übrigens an Prinz Eisenherz verkauft. Ich habe aber noch die 14x6er.

  • Ich hatte mal die 14 x 4 Signature in Glockenbronze. Hat mir gar nicht gefallen. Der Kerl, der sie mir abgekauft hat, war dann aber überglücklich damit.


    So viel zum Thema "was die Leute davon halten".

  • Thema Glockengußbronze Snares:


    Auch ich besaß bis vor kurzem eine 14 x 6 Sonor. Ein Mörderteil mit unglaublicher Durchsetzungskraft im Sinne von Volumen/Lautstärke gepaart bei feiner!!! edler Soundgüte... denn "Laut alleine" ist KEIN Qualitätskriterium.


    Nun ein paar Anmerkungen die über DF´s Statements (die größtenteils richtig sind) etwas hinausgehen. Zunächst ist die von Sonor verwandte Glockengußbronze nicht "nur" Nahtlos gezogen, sondern eben wirklich in Form gegossen! was tatsächlich herstellungstechnisch recht aufwendig ist (viele Drumhersteller der Welt wissen seit Jahrzehnten über die Vorteile nahtlosgezogener Stahlsnares und haben trotzdem nicht die Maschinen und Fertigungmöglichkeiten diese herzustellen bzw. scheuen die Investition). Die Firmen die nahtlos gezogene Kessel herstellen z.B. snares aus Stahl oder Alu, kann man bis heute immer noch an einer Hand abzählen. Von wirklich in Form gegossen Snares ganz zu schweigen. Da gibt es scheinbar noch weniger! Hersteller.


    Zurück zur Glockengußsnare: Die hat auch ein erheblich höheres Gewicht als Stahlsnares. Dieses höhere Gewicht liegt nicht nur in den Materialeigenschaften im Sinne höherer Dichte etc. etc. sondern auch zu einem guten Teil an der ungewöhnlichen Kesseldicke. Beträgt die Materialstärke/Dicke fast aller regulären Stahl-, Messing- und Bronzesnares auf dem Markt als Standard 1 mm (bis maximal 1,2) sind es bei der Sonor locker 3 mm oder noch mehr?? Ich habe es nicht nachgemessen und meine vor wenigen Wochen an einen netten Kollegen hier aus dem Forum verkauft. Also abgesehen von der Wertigkeit der Legierung wird im Unterschied zu üblichen Bronzesnares auch eindeutig mehr Material verbaut!!!


    Ich habe seit 10 Jahren den Traum eine eigene Glockengußsnare zu produzieren (bzw. produzieren zu lassen) und zu einem Preis anzubieten der weit unter dem von Sonor (erst recht Paiste oder Tama) liegt. Das irrsinnige ist nämlich das viele Glockengußbronze snares in ihrer Soundqualität sooo überragend sind, dass nicht wenige Drummer eine derartige Snare sofort kaufen würden, wenn nur dieser aberwitzige DUBAI-PREIS nicht wäre. Mein Ziel war quasi "Glockenguß zum Discountpreis". Ich knüpfte Kontakte mit Firmen die nix anderes tun als neue Metallegierungen entwickeln, produzieren, an der Börse handeln, Legierungen die sie nicht fertigen können kaufen und dann mit teurer Messtechnik analysieren, nachahmen :) ...hust...etc. und neben traditionellen Metallverarbeitungsindustrien auch viele Hersteller von Musikinstrumenten rund um den Globus beliefern. Dort versuchte ich mehrfach für mein Konzept zu werben und erhielt u.a. untenstehende skurrile Angaben (an deren Wahrheitsgehalt ich bislang allerdings keinen Zweifel habe).


    (M)eine grobe (und naive) Konzeption vor Jahren war folgende:
    1.) Man versucht den Zulieferer (meine Firmenkontakte hatten große Zweifel, dass Sonor selbst die Legierung herstellt) des Glockengußmaterials und/oder Kessels von den Sonor Snares ausfindig zu machen. ("und/oder Kessels " da ich glaube, dass der Kessel von Sonor selbst aus einer angelieferten Legierung gegossen wird, aber es wäre auch denkbar, dass die Kessel bereits von einer Fremdfirma gegossen und dann an Sonor geliefert werden).


    2.) Sollte der Hersteller der Legierung nicht zu erfahren sein (fraglich :) ob Sonor freiwillig die Legierung bzw. das exakte Herstellungsverfahren und den Händler nennt) könnte ich auch meine (die ich nun nicht mehr besitze) Snare zur "Analyse" für Prototypen zur Verfügung stellen. In Augenschein genommen wurde sie seinerzeit von Mitarbeitern einer Legierungsfirma (bei allen weiteren "Untersuchungen" legte ich damals mein Veto ein).


    3.) Jetzt wird es erst richtig lustig. Folgende Aussagen habe ich immer wieder hinterfragt, da ich es einfach nicht glauben konnte... und auch zu blöd war es zu kapieren. Es wurde mir mehrfach bestätigt (nicht die Blödheit :-). Sollte das Herstellungsverfahren der Legierung und/oder der nahtlosen Fertigung eines derartigen Glockengußbronze Kessels für meine Firmenkontakte zu teuer oder unlukrativ sein (wovon ich ausgehe) würde man die genauen Kesselspezifikationen an eine außenstehende Firma (die möglichst kostengünstig produzieren kann) weiterleiten und diese dann über selbige Drittfirma beziehen.


    Und nun kommt die Pointe: Der Preis für Kunden in der Metallurgie (insbesondere dort wo edlere oder aufwendigere Legierungen verkauft werden) richtet sich nicht etwa ausschließlich nach Angebot und Nachfrage, den Herstellungskosten (Legierungswertigkeit, Materialaufwand, Fertigungsdauer, Maschinenpark etc.) sondern nach ihrem VERWENDUNGSZWECK.


    Ich wiederhole: VERWENDUNGSZWECK!!!
    Das bedeutet wenn ich 25 Kessel gefertigt aus Platin, zum Auffangen des Regenwassers in meinem Provinz-Garten in Dreieich-Buchschlag bestelle, erhalte ich einen total anderen Preis (nämlich viel niedriger) als mich die physikalisch identischen Kessel kosten würden, wenn ich als Verwendungszweck angebe "zur Herstellung eines High-End-Musikinstrumentes". Dann wird es nämlich teuer!!!


    Mehrere Außendienst- und Verkaufsmitarbeiter bestätigten immer wieder, das Schmuck und Instrumentenindustrie besonders "gerne" ... hust... mit prallen (hohen) Einkaufspreisen bedacht werden.


    Natürlich denken wir nun alle das gleiche. "Warum bestellen wir dann nicht einfach 25 Kessel 14 x 6 aus Glockengußbronze zur Restaurierung des Abflußsystems eines Dixi-Klos für eine Imbißbude in Wanne-Eickel?" Zumindest war das meine erste Idee. Da wurde mir unmißverständlich mitgeteilt, dass sowas spätestens bei Folgebestellungen auffliegt. Und mir ist ja nicht an einer snare gelegen (die hatte ich ja schon mit der Sonor) sondern ein dauerhaft erhältliches Produkt.


    Seit einem Jahr habe ich irre viel um die Ohren. Ich hoffe (schon aus Eigeninteresse) dass ich noch in diesem Jahr etwas weiter und hoffentlich konkreter daran arbeiten und recherchieren kann. Habe aber große Zweifel, da sowas leider auch neben Zeit eine Menge Finanzinput und noch ungleich mehr Überzeugungskraft bedeutet. Jeder von uns weiß wie wenig Glockengußbronzesnares er bislang im Leben gesehen oder gar gespielt hat. Nun die Industrie zu begeistern, dass sich Investitionen lohnen, da bei günstigerem Preis viel größere Absatzzahlen winken ist nicht einfach.


    Ich befürchte ohnehin: der Wahan klaut :) mir meine Idee (ich sollte diesen Post also besser schnell wieder löschen). Noch dazu versuchen seit wenigen Monaten auch 1-2 mir bekannte Fernostanbieter scheinbar ein ähnliches Produkt zum Killer-Preis entwicklungstechnisch auf die Schiene zu kriegen. The future will show...

  • ausser ner gebrauchten findeste wohl keine in diesem preisbereich...

    Ironie ist die Fähigkeit, einen Menschen auf den Arm zu nehmen, ohne daß er den Boden unter den Füßen verliert

  • Hallo,
    ich hab mir gerade mal den Beitrag von Drumstudio 1 durchgelesen und da ist mir so ne wahnwitzige Idee durch den Kopf geschossen.


    Ich hab so ein paar Beziehungen zu dem Institut für Gießereitechnik der TH Aache. Die Jungs machen dort alles Mögliche aus Keramik (Luft- und Raumfahrt und so weiter)
    Die könnten mir einen keramischen Kessel gießen.


    Meint ihr, son Teil könnte vernünftig klingen???


    Wie gesagt, war nur gerade so ne spontane Idee....


    Gruß,


    Dietmar

    Mein Spielzeug


    Kaffee schmeckt übrigens am Besten, wenn man ihn morgens trinkt und alle ihren Mund halten...

  • Also neugierig macht mich das jetzt schon,ich weis eigentlich so ziemlich wenig über Keramik, nur das Mercedes daraus Bremsen herstellt und es keine oder nur ganz wenig Wärme leitet.


    Wie sich das auf den Klang auswirkt ist fraglich.
    Eine tolle Vorstellung,wenn man sich überlegt aus was man alles ne Snare machn könnte.....


    Ne Snare aus Eisen,Styropor,Plastik oder Gummi wäre mal witzig.

  • Es gibt auch nicht "die" Keramik. Man bezeichnet als Keramik ein Gemisch, das aus verschiedenen anorganischen Stoffen besteht und einem Brenn-, bzw. Trocknungsprozeß unterworfen wurde.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Einfach mal probieren, wenn du die Möglichkeit hast und es nicht zuviel Aufwand benötigt! Würde bestimmt viele hier interessieren.

  • Also die Jungs da in Aachen "züchten" irgendwie einkristalline Keramikteile, aus denen z.B. Gelenke hergestellt werden.
    Die haben mir mal gezeigt, was für vielfältige Formen sich daraus herstellen lassen. Man kann auf jeden Fall komplett spannungsfreie Sachen herstellen. Wie so ne Snare klingt kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, aber ich werd die Typen nächste Woche mal fragen wie es mit so nem 14 x 5,5" Kessel aussieht und ob sie der Meinung sind, dass sowas überhaupt Sinn machen könnte...


    Dietmar

    Mein Spielzeug


    Kaffee schmeckt übrigens am Besten, wenn man ihn morgens trinkt und alle ihren Mund halten...

    Einmal editiert, zuletzt von mengeldengel ()

  • Platzt so ein Keramikteil bei härterer Spielweise und hoher Fellspannung nicht auseinander? Weiß ja nicht... :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Mr.Nunenmacher
    Bin verzweifelt auf der Suche nach einer Glockenbronzesnare, die so um die 800 Euro kostet,könnt ihr mir weiterhelfen?


    die Peace geht in USA teilweise um 500 über die Theke. Leg 300 Trinkgeld drauf und du bist da wo du hinwillst


    ;) ab und an gibt es günstige Angebote, nur wie drumstudio1 geschrieben hat sind Glockenbronze snares extreme boutique Teile, und es wird finanziell gut gezockt. Lass es erstmal sein und warte auf die Gebrauchte für 400, würde ich sagen. Früher gabs die

    Einmal editiert, zuletzt von Bibbelmann ()

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