Mir fällt nichts mehr ein.

  • Ich denke, so mancher versteht "Kreativ sein" falsch.


    Es geht nicht, was neues zu erfinden, es gibt ja schon alles. Du bist dann kreativ, wenn Du aus dem Dir vorhandenen Vokabular (= technische Fertigkeiten) tolle Geschichten (=das was Du dann spielst) "erzählst.


    => je mehr Du kannst, desto mehr kannst Du "erzählen. Ansonsten wirklich mal in andere Richtungen reinhören, da kommen Dinge vor, die Du aus Deiner Richtung nicht kennst, "erweitere also Deinen Horizont".


    Beste Grüße...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • oder: mach einfach mal ein zwei Wochen komplett Pause, hör andere Musik als normal und versuch dir auch sonst keinen Kopp zu machen.


    das kann manchmal mehr helfen als alles andere imho.

    Die Erfahrung habe ich auch gemacht.


    Vieleicht auch mal probieren, das set ein bisschen umzukonfigurieren. Das bringt einen auch auf neue Ideen.

    © (Ketzer) 2010. Alle rechte vorbehalten. Kein Verwenden, Zitieren und Kritisieren ohne Erlaubnis.

  • Ich denke, so mancher versteht "Kreativ sein" falsch.


    Es geht nicht, was neues zu erfinden, es gibt ja schon alles. Du bist dann kreativ, wenn Du aus dem Dir vorhandenen Vokabular (= technische Fertigkeiten) tolle Geschichten (=das was Du dann spielst) "erzählst.


    => je mehr Du kannst, desto mehr kannst Du "erzählen. Ansonsten wirklich mal in andere Richtungen reinhören, da kommen Dinge vor, die Du aus Deiner Richtung nicht kennst, "erweitere also Deinen Horizont".

    Das ist eine wunderbare Zusammenfassung, der ich uneingeschränkt zustimmen möchte. Viele Musiker legen viel zu viel Wert auf Urheberschaft und vernachlässigen dadurch das Lernen von den Meistern. Dabei schafft man für die eigene Kreativität erst dann einen geeigneten Nährboden, wenn man sich das musikalische Vokabular erfolgreicher Kollegen aneignet.


    Gerade amerikanische Künstler, die mir da weniger befangen zu sein scheinen, betonen immer wieder, dass man sich einfach nehmen soll, was einem gefällt. Ich erinnere mich an eine Clinic von Dom Famularo, während der er den Zuhörern zurief: "If you like something - steal it! And if someone asks you where you got it from, there are two possibilities: You can say 'I stole it', or you can say 'You like it? Cool, I made it up'". Greg Bissonette zitiert in einem seiner alten Videos ein Sprichwort: "Good composers borrow, great composers steal."


    Wenn Dir also nichts einfällt, ist das völlig egal. Spiel das, was zuvor anderen eingefallen ist. Klau einfach Grooves und Licks, die Dir gefallen. Je mehr Du das tust, desto besser kommst Du auf eigene Ideen.


    .

  • "If you like something - steal it!
    das versuche ich .. ich will garkeine neuen sachen erfinden. Aber wenn ich mir neue sachen anhöre.. gehen wir ma von jazz aus- dann kapier ich nur langsam was da gespielt wird, weils einfach was andres is wie das was ich gewöhnt bin(rock&pop) .. http://www.youtube.com/watch?v…&feature=related(spinning wheel is so ein lied, an dem ich arbeite) und wenn ichs dann einigermaßen kapiert hab, dauerts auch recht lange bis ich das dann spielen kann. und wenn ichs dann spielen kann, passen die sachen noch nich wirklich in die lieder die ich spieln möchte..
    mir kommt es manchma so vor, als haette ich einfach nich so das gespühr für musik.. wisst ihr was ich meine? frustrierende geschichte ... -.-
    oder ich seh die ganze sache einfach irgendwie falsch .. ?

  • ich will garkeine neuen sachen erfinden. Aber wenn ich mir neue sachen anhöre.. gehen wir ma von jazz aus- dann kapier ich nur langsam was da gespielt wird, weils einfach was andres is wie das was ich gewöhnt bin(rock&pop).

    So lange Du es irgendwann überhaupt kapierst, ist doch alles in Butter. Sich in anderen Musikstilen umzusehen, ist immer eine gute Idee.


    Zitat

    und wenn ichs dann einigermaßen kapiert hab, dauerts auch recht lange bis ich das dann spielen kann.

    Ist doch genau richtig. Wenn Du es sofort spielen könntest, würdest Du ja Deine Fähigkeiten nicht steigern.


    Edith fiel gerade ein, dass ich den polyrhythmischen Mittelteil von Tools Eulogy mindestens sechs Wochen lang jeden Tag 15-30 Minuten üben musste, bis ich ihn halbwegs spielen konnte. Und das sind gerade mal drei Takte, die man da lernen muss!


    Zitat

    und wenn ichs dann spielen kann, passen die sachen noch nich wirklich in die lieder die ich spieln möchte.

    Welche Lieder möchtest Du denn spielen? Redest Du von Kompositionen Deiner Band? Es passt nun mal nicht alles zu allem, das sollte Dich nicht beunruhigen. Ich würde an Deiner Stelle einfach viel Musik hören und mir merken, welche Grooves und Fills mir gefallen, mir das gegebenenfalls auch notieren, damit ich nichts vergesse. Dann hörst Du Dir die Sachen raus und übst sie fleißig. Wenn Du irgendwann 20 verschiedene Fills drauf hast, wird irgendeins davon schon passen. Vieles kannst Du auch auf unterschiedliche Arten interpretieren: Anderes Tempo, andere Verteilung auf dem Set, andere Akzente, Noten hinzufügen, Noten weglassen, bis es eben passt.


    Wenn Du von bereits existierenden Kompositionen redest, spielst Du sie exakt so, wie sie veröffentlicht wurden. Das ist ja der Sinn des Nachspielens.


    Zitat

    mir kommt es manchma so vor, als haette ich einfach nich so das gespühr für musik.

    Na na na, jetzt lass mal die Kirche im Dorf. Vielleicht bist Du nicht Mozart oder Ed Thigpen, aber wer ist das schon? Man muss kein Genie sein, um mit Freude zu musizieren. Vieles, was von der breiten Masse als natürliches Talent angesehen wird, ist in Wirklichkeit das Ergebnis harter Arbeit - und die kannst Du Dir auch machen. Viel hören, viel üben, viel spielen, das hilft. Unser Gitarrist würde noch diese Empfehlung hinzufügen: mehr Bier trinken. :D Dieser Ratschlag ist zwar mit Vorsicht zu genießen, aber manchmal hilft auch das.


    .

    Einmal editiert, zuletzt von crudpats ()

  • Zitat

    wenn ichs dann einigermaßen kapiert hab, dauerts auch recht lange bis ich das dann spielen kann.


    Die Zeitspanne von dem Punkt, ab dem ich was verstehe bis zu dem Punkt wo ich es gut spielen kann, lässt sich locker in Monaten ausdrücken, das ist normal...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Zitat

    Kann es sein, dass Du Dich selbst ganz schön unter Druck setzt?


    das wirds wohl sein ..

    Zitat

    Welche Lieder möchtest Du denn spielen?


    ganz herkömliche sachen.. Hush, oder Magic Carpet ride .. oder aktuelle sachen ..
    Mein Lehrer hat ma gesagt, dass man alles wesentlich schneller spielen kann, wenn man es auch singen kann .. (also so lautsprachetechnisch) aber irgendwie kann ich mich damit nur bedingt anfreunden .. vielleicht liegts auch daran?!
    hab mir gerade seid langem ma wieder die jojo mayer dvd reingezogen, und werd mich ma wieder an diese techniken machen .. vll kommt mir dabei ja auch die ein oder andere idee..

    Einmal editiert, zuletzt von chris87 ()

  • Unser Gitarrist würde noch diese Empfehlung hinzufügen: mehr Bier trinken.

    Oder eben weniger :D

    Mein Lehrer hat ma gesagt, dass man alles wesentlich schneller spielen kann, wenn man es auch singen kann .. (also so lautsprachetechnisch) aber irgendwie kann ich mich damit nur bedingt anfreunden .. vielleicht liegts auch daran?!

    Ob's daran liegt, glaube ich kaum, aber den Tipp solltest du nicht unterschätzen. Mein Lehrer macht auch solche Sachen. Am Anfang kommt man sich natürlich leicht bescheuert vor, vor seinen Set zu sitzen und "Bumm Tschack" zu sagen (vgl. hierzu: Wiki) - aber es hilft wirklich!

  • Ob's daran liegt, glaube ich kaum, aber den Tipp solltest du nicht unterschätzen. Mein Lehrer macht auch solche Sachen. Am Anfang kommt man sich natürlich leicht bescheuert vor, vor seinen Set zu sitzen und "Bumm Tschack" zu sagen (vgl. hierzu: Wiki) - aber es hilft wirklich!


    Kann ich nur bestätigen... komplizierte Rythmen etc. lerne ich sehr gut durch singen. Bzw zb die Hi-Hat Figur zu spielen und bass und snare drum mit zu singen, oder auch andersrum... ^^

  • ganz herkömliche sachen.. Hush, oder Magic Carpet ride .. oder aktuelle sachen ..

    Dann verstehe ich die Frage nach der Kreativität nicht. Spiel die Drum-Parts doch einfach so, wie sie dort zu hören sind. Wozu willst Du denn eigene Fills da rein stopfen, wenn Dir sowieso keine einfallen?


    .

  • Zitat

    allerdings sehen bei mir alle fills gleich aus: irgendwie durchgetretene hh oder bd und dann irgendwelche 16tel figuren auf toms und snare.


    bei hush spielt der z.b 16tel triolen rein.. hab das anfangs mit normalen 16tel gelöst, aber das machts irgendwie kaputt. mittlerweile spiel ichs mit 16tel triolen, aber das laeuft noch nicht rund ..
    bei magic carpet ride würd ich gern coole sachen zwischen intro und strophe und solo und ende spielen, weil das ziemlich apruppt kommt und eig keiner weiss, wann ...aber auch da werd ich wohl wieder auf 16tel snare sachen zurückgreifen ..

  • Input Quellen:
    - DVDS
    - CDs
    - Drummagazine
    - neue Bücher
    - Musikstile
    - Forum!?
    - Percussion Instrumente (aufs Set übertragen)
    - Kreativität


    Die meisten Dinge erklären sich von selbst. Zu letzteren beiden Punkten aber ein paar Worte:
    Sobald du anfängst Percussion Instrumente am Drumset zu emulieren, begibst du dich in die Welt der Afro-Cubanischen oder Brasilianischen Musik. Oder gerne mal als Oberbegriff mit "Latin" bezeichnet. Gleichzeitig begibst du dich in eine riesige Welt spannender, dir neuer und abwechslungsreicher Musik mit eigener Geschichte, eigenen Traditionen und vorallem für Drummer eine unglaublich reichhaltige Fülle an genialem Zeug. Ich persönlich im finde Latin ist die beste Quelle für Unabhängigkeit. Es sei denn du kannst schon mit dem linken Fuße eine Clave spielen, ein Bombo mit dem rechten Fuß, den Tumbao in der linken Hand und mit der rechten Flosse einen Cascara. 8| böhmische Dörfer? Dann geh der Sache doch mal nach! Das ist nur ein Beispiel!
    Was sich generell im Latin für Fuß-Ostinatos tummeln ist derartig reichhaltig, dass du dich Jahre lang damit befassen kannst dazu Unabhängigkeit zu entwickeln. Aber auch in der Europäischen Musik gibt es solche Möglichkeiten. Wie Matz schon sagte, eine Achtel und zwei Sechzehntel sind ne Menge Material: versuch mal mit jedem Gliedmaß eine andere 16tel Permutation gleichzeitig zu spielen. ;)


    Jetzt zur Kreativität.
    Bestimmt hast du ein Buch mit Rockgrooves drin. Hast du mal versucht die Hihat-Achtel mit dem Fuß zu spielen statt mit der Hand? Die Snare Schläge mal als Akzente angesehen und die restlichen 16tel als Ghosts Hand2Hand gespielt? <- das ist ein Beispiel für kreatives Üben. Du baust dir aus Notenmaterial eine neue, dich viel mehr fordernde Aufgabe mit ein wenig Kreativität. Oder du nimmst ein Rudiment und baus damit was neues. Permutationen und Verteilungen aufs Set sind die Stichwörter. Oder das ersetzen eines Schlages mit einer Bassdrum...
    USW.!!!


    Ich wünschte ich hätte die Zeit all meinen Ideen auch nur ansatzweise nachzugehen. Ganz ehrlich.


    EDITH: hab einige Rhythmen sicherlich mit falschen Artikeln versehen. - Sorry dafür! ;)

  • Ich glaub der diethard stein hat ma gesagt, dass nich alles was mathematisch/theoretisch machbar is auch sinn ergibt ...
    so latin sachen sind sicher ne gute übung für die unabhängigkeit, und man soll ja auch technisch viel mehr lernen, als das was man tatsächlich spielt, aber irgendwie ist es nich das, was ich mein ..


    Stefan Brunner (Schandmaul) is zum beispiel so ein Kandidat, der es schafft das richtige im richtigen Moment zu spielen. Und ich finde, das viele von den sachen die er spielt technisch nicht all zu schwer sind ..
    das finde ich unheimlich kreativ..


    da spielt sicher auch die begabung eine große rolle .. -.-'

  • Zitat

    Leser-Kommentare

    AndrejF | 1 Kommentar (23.03.2010 01:20)
    Äußerst Unzureichende Definition von Talent
    Talent ist NICHT die Fähigkeit konditioniert zu werden (Schachkinder), sondern die Fähigkeit die Konditionierung in einem bestimmten bereich ideal zu verarbeiten. Würden alle Kinder mit den exakt gleichen Methoden zum Schachspielen konditioniert, so würde es trotzdem "beste" geben. Diese haben Talent. Die im Mittelfeld haben eben keines, auch wenn sie viel besser sind als Unkonditionierte Kinder.




    auf den ersten eindruck würde ich diesen kommentar so unterschreiben .. aber irgendwie find ichs doch interessant und les mir die anderen artikel dazu mal durch..

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