DAW: Tower-PC durch Notebook ersetzen, Linux oder MacBook

  • Hi Leute,


    meine aktuelle DAW läuft auf Windows und ist ein Desktop-Rechner. Dort läuft Cubase mit SuperiorDrummer2, das ich zum Spielen verwende zuhause. Ich habe ein RME Multiface, welches ich sowohl mit dem jetzigen Desktop betreiben kann (PCI-karte eingebaut) aber auch über ein Notebook betreiben könnte (PCMCIA-Steckkarte ist ebenfalls vorhanden). Ich möchte aus zwei Absichten meine Workstation durch ein Notebook ablösen:


    1.) Das PC-System kommt aus dem Serverbereich, ist eine monströse Powermaschine und macht demnach nur unnötig Lärm und frisst verdammt viel Strom !. Und ja, ich habe sämtliche Sachen im BIOS schon abgesucht und abgestellt, aber das soll jetzt nicht das Thema werden. Fakt ist ==> Es handelt sich um eine Maschine, die hauptsächlich in Serverumgebungen Platz findet, und das Teil verbraucht immens viel Strom.


    2.) Ich möchte in Zukunft auf Gigs mit meinem E-Drum + SuperiorDrummer2 spielen, deshalb brauch ich natürlich was Kompaktes da ich unmöglich ein Desktop-System mit extra Monitor mitschleppe und auf Bühnen aufstellen möchte. Deshalb werde ich ein Notebook benötigen und genau hier fangen jetzt meine Fragen an...


    • Kann mir jemand ein paar wertvolle Tips mitgeben, die ich bei Zusammenstellung eines Notebooks unbedingt beachten sollte? Ich möchte im Nachhinein nicht irgendwas Wichtiges vergessen oder missachtet haben, und böse Überraschungen erleben.


    • Generell dachte ich an einen Intel i7 Quad-Core mit mindestens 8GB (besser 16GB) RAM und SSD-´oder SSHD-Festplatte. Mit 1.000 EUR werde ich da sicherlich sehr knapp hinkommen, weswegen ich max. 1500,- setzen sollte?


    • Nun zum Betriebssystem: zur Auswahl stehen Microsoft Windows, eine Linux-Distribution oder Apple's MacOS. Windows möchte ich nicht haben, davon will ich komplett weg. Bleiben also nur noch Linux oder eben dann ein MacBook. Würde es ein Apple-gerät werden, so fängt das für ein 15,4" Display mit 16GB RAM und 512GB SSD Platte ab 2.150 EUR an *schluck* Ist schon verdammt viel Geld wie ich finde. Das günstigste MacBook fängt ab 1.699 EUR an, bietet halt nur 8GB RAM und 256GB SSD die sicherlich verdammt knapp wird irgendwann (wenn ich mal die SD2 Libraries miteinberechne). Ein normales (=kein Apple) Notebook in dieser Ausstattung (also Quad-Core CPU mit 8GB RAM und 256GB SSD) würde ich schon ab 1.000 EUR bekommen können. Ganz ehrlich: ein MacBook würde mir natürlich besser gefallen, einfach schon aus dem netten Design.


      Aaaaaber: als Linux-Liebhaber frage ich mich, ob ich mein Vorhaben auch auf einer Linux-Distribution ausüben könnte. Ich bin mir sicher, dass ressourcen- und performancemäßig Linux die beste Wahl wäre. Allerdings habe ich keine Ahnung, ob ich darauf SuperiorDrummer2 zum Laufen kriegen könnte. Ich weiß ja nicht, ob es mittlerweile vergleichsweise Programme gibt wie SD2, aber das kenne ich ja bereits schon und nutze es. Gibt's evtl. auch was Besseres, das auf Linux laufen würde. Und kann ich SD2 auf Linux installieren oder müßte ich das zwangsweise mittels WINE machen? Wer kennt sich da aus von euch, beziehungsweise hat schon Erfahrungen damit gesammelt, oder vielleicht sogar jemand unter uns der das erfolgreich bereits einsetzt?


      Es gibt ja einige Linux-Distributionen, die für den profesionellen Audio-Bereich gedacht sind (oder HIER und Audophile Linux.


      Die Frage ist halt nur, ob ich das SuperiorDrummer2 zum Laufen krieg und anstandslos und fehlerfrei nutzen könnte. Es gibt da wohl noch eine andere Software namens Hydrogen, die unter Linux arbeitet (es gibt wohl auch eine Windows-Version) aber kommt das an SD2 ran oder ist das was ganz anderes? In diesem Forenbeitrag verkündet jemand seinen Freudenschrei, er habe erfolgreich SD2 auf Linux zum Laufen gebracht. Wer weiß mehr dazu?


    • Was wäre eure persönliche Empfehlung? Lieber auf Linux setzen oder doch lieber ein teureres MacBook ?


    Freue mich auf eure Meinungen und Empfehlungen. Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich MacBook-User oder auch Linux-User hier zu Wort melden und mir von ihren Erfahrungen berichten können. Danke an Alle im Voraus.

  • Hi,


    ich benutze Linux Mint und habe Hydrogen schon mal ausgetestet, fand ich jetzt nicht so toll, mit einigen Erweiterungen könnte es aber ganz gut werden, gibt ja einiges an Drumkits usw.


    Superior Drummer2 unter Wine installieren könnte gehen, wenn man die aufgelisteten Erweiterungen und Dev 's installiert, im Detail weiß ich es nicht. :huh:


    Hier die Liste der Programme die unter Wine laufen Wine Wine HQ


    Hab den SD2 nicht gefunden.


    Gruß JRB

  • Die Frage ist halt nur, ob ich das SuperiorDrummer2 zum Laufen krieg und anstandslos und fehlerfrei nutzen könnte. Es gibt da wohl noch eine andere Software namens Hydrogen, die unter Linux arbeitet (es gibt wohl auch eine Windows-Version) aber kommt das an SD2 ran oder ist das was ganz anderes? In diesem Forenbeitrag verkündet jemand seinen Freudenschrei, er habe erfolgreich SD2 auf Linux zum Laufen gebracht. Wer weiß mehr dazu?


    Zu Hydrogen weiss ich mehr, ich bin einer der Autoren der Software :) Eine Alternative zu SD2 ist sie wohl nicht. Die Software wird von uns in der Freizeit entwickelt und ist eigtl. nicht darauf ausgelegt, dass sie als Sampler für EDrums benutzt wird. In letzter Zeit habe ich ein paar Kleinigkeiten hinzugefügt die etwas in die Richtung gehen, aber es kommt eben noch bei weitem nicht an dedizierte Lösungen wie SD oder andere Plugins ran. Es fehlt zum einen an vergleichbaren Sounds sowie gute Unterstützung für Hihats, Positional Sensing oder Cymbal Chokes.


    Du hast übrigens noch eine Alternative vergessen: Linux auf dem Macbook. Solange man nicht ein Modell nimmt welches erst vor einer Woche rausgekommen ist geht das meistens ganz gut, muss man eben probieren. Auf meinem 2009er Macbook Pro läuft Ubuntu mittlerweile ohne rumgefuckel. Aber Wine + Plugins mit geringen Latenzen ist nicht so das ware.. Generell möchte ich dir aber sagen: Du brauchst nicht so viel Power! Ich entwickle (und nutze) seit langem Audio-Software auf weitaus schwächerer Hardware. Wenn Apple sein muss: Ein 13" Macbook Pro kaufen und die SSD selbst tauschen oder auf dem Gebrauchtmarkt nach einem Unibody Macbook Pro ausschau halten. Wenn es Linux werden soll dann evtl. auch mal ein Thinkpad in betracht ziehen.

  • Ich hab vor Jahren mal EZdrummer unter Linux/Wine installiert. Irgendwie ging das, aber was ich dafür an Zeit verbraten hab... War ein Experiment. So eine Kompatibilitätsschicht ist auch nicht wirklich zuträglich was Latenz angeht. Selbst wenn es für Linux einen proprietären Treiber gibt, mit dem Du das RME betreiben kannst würde ich nicht unbedint davon ausgehen daß das Interface so stabil funktioniert wie mit RME Treiber unter Windows oder OS X. Bevor Du Deine Entscheidung triffst kannst Du ja mal spaßeshalber auf Deinem Tower eine Ubuntu Partition einrichten und schauen, ob Du alles zufriedenstellend an's Rennen kriegst? Aber Vorsicht: Wenn Du mit Linux noch nie etwas gemacht hast würde ich die Finger davon
    lassen. Das wird ein Zeitgrab. Wenn Du Spaß am Experimentieren hast und
    Du entdecken willst, wie der ganze Kram "unter der Haube" funktioniert
    und Du viiiieeeel Zeit und Geduld hast: Probier's. Mich hat's irgendwann
    genervt.


    Zitat

    Ich bin mir sicher, dass ressourcen- und performancemäßig Linux die beste Wahl wäre

    halte ich für ein Gerücht.
    Heute bin ich mit einem 2011er Mac Book Pro mit i5 (13") und 8GB unterwegs. Kostet(e) neu unter 1000.- und lacht über die Anforderungen von SD2. Eine SSD lässt sich bei dieser Generation noch easy nachrüsten (werde ich auch irgendwann sicher mal tun).

  • Ich bin mir sicher, dass ressourcen- und performancemäßig Linux die beste Wahl wäre


    halte ich für ein Gerücht.


    Ich sags mal so: Du kannst deinen Linux-Kernel bzw. die Audio-kritische Software (z.b. Jackd) wesentlich besser dem Einsatzzweck anpassen als deinen OS X Unterbau. Dazu gehört eben aber auch das entsprechende Fachwissen. Vergleiche für die Out-of-the-box Situation möchte wohl niemand pauschal anstellen, dafür gibt es doch viel zu viele Linux-Distributionen mit unterschiedlichen Audio-Konfigurationen....


    Die RME-Karten, für die es offzielle Treiber gibt, gelten als äusserst gut unterstützt!

  • Vielen herzlichen Dank euch allen für euer feedback. Eigentlich hatte ich diese Antworten auch schon in etwa erwartet. Bei Apple wüßt ich halt ==> es läuft :) Um die eine oder andere Frage zu beantworten: basteln ist kein Tabu für mich, ich kenne mich mit Linux sehr sehr gut aus da ich schon länger damit im Serverbereich arbeite. Interessant war halt für mich, ob ich mit so 'ner Linux-Distri (siehe meine verlinkten Beispiele weiter oben) und einem Realtime-Kernel gute Ergebnisse erzielen könnte. Mit Apple habe ich absolut null Erfahrung. Deshalb 'ne dumme Frage: kann ich auf einem MacBook das originale MacOSX nutzen, meine Platte aber so partitionieren und auf der anderen Partition auch Linux installieren? Oder geht das nicht bei Apple?


    PS: also wäre 8GB RAM und 256GB SSD vollkommen ausreichend für ein MacBook? was ist eigentlich die größte Bildschirmvariante bei nem Apple MacBook? gibt's da keine 15,4" oder größer oder hab ich die lediglich übersehen?

  • Deshalb 'ne dumme Frage: kann ich auf einem MacBook das originale MacOSX nutzen, meine Platte aber so partitionieren und auf der anderen Partition auch Linux installieren? Oder geht das nicht bei Apple?


    Ja, das geht. Am einfachsten ist es wenn du dir einen alternativen EFI Bootloader wie reFind installierst. Empfehlung: Erst die normale OS X Installation durchführen, danach refind+Ubuntu installieren, danach OS X einrichten bzw. weitere Applikationen installieren.

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