Was macht den jazzigen Klang aus?

  • Tach


    Ich hab schon rumgesucht und alles, gibt echt schon ne Menge bezüglich Jazz hier, aber diese Frage hätt ich doch gern noch beantwortet :


    (sofern man das überhaupt so sagen kann)


    Was macht den jazzigen Klang aus? Klar, Warm und Offen muss es sein... aber wie wichtig sind die Kesselgrössen und das Holz für einen jazzigen Klang? Was für Becken? Ich sehe meist nur >20" Rides und eigentlich kaum ein "kleines" Becken... auch keine kleinen Toms... ist das so?


    Gruss,
    Asa

  • Das klassische Bop kit besteht aus 18x14 BD, 12x8 rack tom, 14x14 floor tom und Snare.
    Ob maple, birch oder sonstwas ist gar nicht mal so entscheidend.
    Gerne genommen ist auch eine Variante mit einer 20x14 BD.


    Bei Becken ist die Standardbesetzung eine Hi-Hat und zwei crashbare Rides (Also nicht gerade ein Zildijian Earth Ride. Nicht zu klein und nicht zu dick lautet die Devise. Besser noch: Groß und dünn). Wichtig beim Jazz ist, dass du nicht nur einen Ridesound hast.


    Wie deine Rides größenmäßig ausfallen, ist abhängig von deinen Vorlieben, der location etc.
    Ich mag den Körper, das klangliche Volumen von 22" Rides. 20" sind mir meist zu piefig, mein 20" Ride benutze ich fast nur als Crash oder bei ganz leichtem Ridespiel. 24" Rides wiederum machen mir mit der Schulter angespielt zu langsam auf. 22" sind für mich ein guter Kompromiss. Der gute Herr Gadd spielt überwiegend 18". Jeder wie er mag.


    Ach ja, mein Set gibt es hier.

  • Die Kessel sind i.d.R. eher dünnwandig. Trommeln etwas höher gestimmt, nicht zu trocken. Dürfen also schon etwas mehr schwingen. Keine Gates, klar. Auch die BD ist meist nicht zu tief gestimmt. Die Instrumente müssen auch bei leisem Spiel (z.B. im Zusammenspiel mit einem unverstärktem Kontrabass) klingen, sollen also gut ansprechen.

    BORIS.

  • ...nicht zu vergessen die Felle, im Normalfall weiße, aufgerauhte Ambassador oder die dünneren Diplomat. Darüber hinaus gibt's noch optische Schmankerl wie die Suede oder Fyberskin, die angeblich den Naturfellen nahe kommen sollen.

    music is the best

  • Also wenn wir bei Fellen angelangt sind,dann würd ich für nen schönen warmen Klang die neuen Evans J1 empfehlen.
    Hatte letztens das Vergnügen die mal zu spielen und war erfreut,was die fürn Ton erzeugen.
    Was mir auch ganz gut gefällt,ist die Aufrauhung,die gibt den Besen ganz gut contra,sodass selbst ich als Besenlegasteniker n schönen Swish hinbekommen hab.

  • Hallo,
    also meiner Erfahrung nach, sind die Kesselgrößen für einen jazzigen Klangcharakter nicht entscheidend (solang es keine 24" BD ist ;) ). Eher die Fellbestückung und die Stimmung sind hier wichtig. Also einlagige Felle (möglichst weiß/rauh) und nicht schlaff gespannt.
    Ob da jetzt nen 12X8 Tom oder nen 10X9 ist, hört bei guter Stimmung eh keiner mehr raus. Ich spiele meist mit 20x14/10X7.5/14X14.


    Tja, die Becken...
    ich hab auch schon Jazzer mit HH, 20" Ride und nem 14"er Crash gesehen. Hier scheiden sich nun wirklich die Geister. Vielleicht sollten es nicht gerade "only-Crash" bzw. "only-Ride" Modelle sein (siehe Earth Ride und 14" Crash). Ein crashbares Ride oder ein ridebares Crash fände ich persönlich da schöner.
    Ich persönlich habe ne 13" HiHat, 18" Crash, und 20" Ride sowie ein 21" Ride mit Sizzles (<--wunderschöööön! Ich z.B. bin absoluter Sizzlesound-Fan!!!)


    Soviel zu mir...

  • Größere Kessel sind meist etwas lauter, genauso größere Becken (gleiche Bauart mal vorausgesetzt).
    Man muss halt den Kontext sehen: Leises Trio, womöglich noch rein akustisch, oder Riesen Big Band mit 20 Bläsern (aua).

    BORIS.

  • Aha... ok danke schonmal :) Das sind so die Dinge ich mir auch zusammengereimt habe, aber sich war ich nicht :)


    Das Problem ist nur.... warum muss Jazz so schwer sein ? :P (nein, das is keine Frage)


    @ Philippe, geiles Set... aber behältst du die Snare oder wechselst du die noch aus?


    @ Daniel S,


    oh jaa hab auf meinem 20" uralt Paiste Thin Ride auch Sizzles :)

  • Die Snare werde ich wohl behalten.
    Klingt ganz gut und spricht fein und sensibel an. Mit einer N&C one ply Snare aber natürlich nicht zu vergleichen. Vielleicht kaufe ich mir bei Gelegenheit noch eine 6,5" Messing oder vergleichbares.

  • Um mal die Klischees einzukreisen:
    Ein Jazzrock-Set wird einem Big-Band Set am ähnlichsten sein. Schau dir Louis Bellson mit seinen 2 BDs an!
    Das Jazzrockset wird mehr Toms haben und wahrscheinlich auch mehr Becken, mehr Schnick-Schnack. Es finden sich u.U. auch ein paar Crashes und Splashes, die im konservativen Jazz nicht zu finden sind.


    Es gibt aber auch "moderne" Jazztrommler, die ganz konservative Sets spielen. Das sind eben alles nur Klischees nach denen du fragst und alles ist relativ.
    Dennoch gibt es diese "Basics", die genau wie die spielerischen Basics die Basen bilden (sei es nun ein Backbeat oder das standard Swing-Pattern), die man erstmal lernen und begreifen muss, um dann später darauf aufbauen zu können. Insofern sind solche Fragen durchaus wichtig.


    Warum ist ein Jazztrio-Set eher klein, warum klingen sie so wie sie es tun? Wenn man das mal begriffen und erlebt hat, findet man auch einen anderen Zugang zu dieser Musik, hört sie mit anderen Ohren.

    BORIS.

    Einmal editiert, zuletzt von ElEhnez ()

  • ElEhnez, genau auf dem Trip bin ich gerade ;)


    Um das klarzustellen, ich bin technisch seeeeehr weit vom Jazz entfernt, aber ich könnte mir vorstellen darauf nun meine Hauptpriorität zu legen, und darum informier ich mich mal was das Equipment angeht... dass ich das Spielen selbst sowieso erst lernen muss, ist mir klar.


    Ich werd wohl in ein paar Wochen erst mit Unterricht anfangen können, daher würde es mich mal interessieren was ich in der Zwischenzeit als vorbereitung auf den Jazz tun könnte, so ganz allein :P

  • wie schon mehrfach gesagt, benutzt jeder sein spezielles equipment. vielleicht sind 18/12/14 sets in kleinen combos verbreiteter, aber jeder muss selbst für sich seinen jazzsound finden. bei mir ist es ein set in 20/13/16, was ja eigentlich eine ungewöhnliche kombination ist, mit amba coated fellen. im klassischen jazz spiele ich mit 14" hats, 20" ride, 21" sizzle ride, bei fusion 14hats, 20 ride, 21 sizzle ride, 18" crash mit umgedrehtem 12er splash drauf, 16er crash mit umgedrehten 10er chian drauf.


    es ist wirklich alles möglich. ich denke, man braucht ein wenig zeit, bis man "seinen" sound gefunden hat. viele session und konzertbesuche helfen dabei. (auch beim erlernen von jazz)

  • Kind of blue hoeren wie schon gesagt
    The art of bob drumming ist auch geil fuer den anfang.


    Spiele selber dieser sache auf meinem rock-set und es geht alles. mann muss nuer auf passen das man die snare nicht zu laut spielt

  • kleine grössen beim jazz ?
    hmmm. ...ein blick in die historie des drumsets gibt andere antworten. die entwicklung der "modernen" musik, zB rock hat die drums kleiner werden lassen; die altmeister des swingnd jazz in den 30er/40er jahren haben auf fetten sets gespielt: ds slingerland von gene krupa von 1935 hatte die stolzen maße von 14x24, 9x13,16x16 und 5,5x14. chuck web spielte in einem drum battle gegen krupasein gretsch kit mit 26er bassdrum.....


    die ganz frühen jazzsets hatten zT eine 28er marching-pauke als bassdrum.; buddy rich spielte 24" bzw. 26" (bis zum traurigen ende).


    1940 baute gretsch die erste 20" bd für das tommy dorsey orchestra ...währenddessen louis bellson 2 x 20" gretsch bd`s spielte.


    richtig ist aber, dass die 20" und 18" letzenendes ihre heimat im bebop und cool jazz-combos fand (50s und 60s). max roach, art blakey und elvin jones spielten 20er bd ....


    wer es also "ultra retro" möchte, kann bei den männergrössen ruhig zugreifen (ob ds bei einem trio alleridngs empfehlenswert ist ...)?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!