Gehör-Schutz

  • Hi Groovemaster!
    War wie immer ein ausführlicher Bericht, danke!
    ABER: Bei unserem Proberaum handelt es sich nicht um den Versuch die Philharmonie nachzubauen, sondern die Reflektionen so einzudämmen, dass man den eigentlichen Natursound möglichst db-arm wiedergegeben bekommt!


    Zuletzt hat aber noch keiner auf die Frage vom 14.03 von 00Schneider geantwortet: Welche Kopfhörer sind die "abdämpfendsten"? Da hab ich zwar die Lösung, aber leider noch nicht die Antwort: am Donnerstag gehe ich mal wieder ins Studio und schau mal aufs Logo unserer neuen Studio-Kopfhörer: absolut das, was wir hier die ganze Zeit bequacken!


    Also, ab Do-Abend gibts die Antwort...

  • (1) Mir geht es schon darum, was ich geschrieben habe: Ich glaube nicht, dass es so etwas wie einen Natursound gibt bzw. dass es wünschenswert ist, ihn als Klangideal anzustreben. Das ist ein Holzweg. Diese Auffassung vertrete übrigens nicht nur ich, sondern die meisten Leute die sich intensiver mit Akkustik und Recording beschäfftigen, zumindest dann, wenn sie akkustische Instrumente mögen. (Natürlich kann man den unnatürlichen Sound auch als Effekt einsetzten) Der Sound eines akkustischen Instruments wird ganz entscheident, ich würde sogar sagen in der Hauptsache durch die Umgebung und die Schallreflektion geprägt. Was soll's, wenn Du mit dem zugedämpften Raum und seinem Sound glücklich bist, ist es o.k. Ich schreibe das nur, weil ich glaube, dass man ein Schlagzeug ruhig klingen lassen sollte und weil ich feststelle, dass sehr viele Schlagzeuger und Bandkollegen das nicht machen, sich aber immer wundern, warum sie keinen natürlichen Akkusitiksound haben. Die Helden haben den nämlich sehr oft, egal ob John Bonham, Mitch Michell oder Matt Cameron im Rockbereich bzw. Elvin Jones, Toni Williams oder Jeff "Tain" Watts im Jazz. Fast alle guten Schlagzeuger mögen einen akkustischen, klingenden Raumsound und spielen ihr Set auch so, dass es im Raum gut klingt. Wenn man immer in schalltoten Räumen übt, dann bekommt man kein Gefühl dafür, wie man ein Set in einem klingenden Raum spielen muss, damit es klingt.


    (2) Bei der Abdämpfdiskussion muss unterscheiden zwischen dem Klang im Raum und den Faktoren, die ihn beeinflussen (darüber habe ich bisher geschrieben) und dem Problem einen Raum nach außen hin zu isolieren. Letzteres funktioniert nur, wenn man an zwei Dinge denkt: (a) Körperschall läßt sich nur durch Masse isolieren, also am besten zweite Mauer bauen oder zumindestens doppelte Gipswände. (b) Isolieren heißt Abkoppeln von möglichen Resonanzwänden, d.h. ein an allen Seiten durch Luft, Dämmmaterial oder Gummi abgekoppelter Raum isoliert am besten. So, wie bei der Schallschutzkabine. So was wird kostspielig und ist sehr umständlich. Darum probe ich auch in einem Bunker, in dem man Lärm machen kann, wie man will.


    (3) Die abgedämpftesten Kopfhörer, die es gibt, sind die Big Phones von Hear Safe. Da kommt kein noch so guter Kopfhörer irgendeiner renomierten Firma ran. Die waren einfach die ersten, die so etwas gebaut haben. Der Kopfhörer schließt ganz dicht ab und dämpft gute 30 db, hat dabei einen wirklichen guten Sound und einen Lautstärkeregler an der Muschel. Zwar teuer, aber wirklich gut und bequem dazu.

  • Right on! Stimmt natürlich, aber wenn der Proberaum nur Betonwände hat und auch noch Mini ist töten die beschriebenen Massnahmen nicht den Drum-Charakter sondern helfen, das Ganze zu einem erträglichen Level zu dämmen. Und das natürlich auch ausserhalb des Proberaums. Kommt wie imer auch ein bisschen auf den Musikstil an, aber sonst hast Du ja eigentlich recht. Das mit dem "Natursound" war sowieso etwas blöd ausgedrückt, gibts eigentlich gar nicht...

  • Ich habe neben dem Bandproberaum in der Nachbarstadt noch einen kleinen 4,5qm kleinen Raum nur für mich zum Üben gemietet, ebenfalls in einem Bunker. Ist im Ruhrgebiet so üblich, da gibt es kaum andere Proberäume. Da habe ich ein ähnliches Problem gehabt. Ganz gut funktioniert Noppenschaumstoff an 3 Wänden und die Wand im Rücken sowie die Decke freilassen, damit man ein bisschen Reflektion hat. Ich habe rumprobiert, bin mit einer Wand angefangen, hab nen Monat getrommelt und habe dann weitergemacht bis der Sound gut war. In diesem Kabuff hab ich nen unglaublich druckvollen, großen, schon fast aufgeblasenen Sound. Das ist zwar ziemlich brutal, aber mit Gehörschutz macht das Üben so auch Spaß, die Trommeln klingen fast wie abgenommen, nur akkustischer.

  • Nach einem Besuch bei Thomann bin ich nun endlich schlauer geworden.


    (1) IEM geht bei 145 € los. Die Ohrhörer kann man an die meisten Sachen ansschließen (Mischpult, evtl. Discman etc.). Ein Mischpult bzw. die passenden Beltpacks etc. sind empfehlenswert.


    Einsteiger-Hörer:
    Sennheiser/IN EAR BR-01-KN 145 €: ziemlich basslastig
    Hearsafe HS 4 229 €: bass- und höhenbetont; im Vergleich zum BR-01 rel. neutral
    Shure E1 199 €: änhlich HS 4


    Ich finde Schaumstoffmuffen angenehmer als Kunststoffmuffen (Tannenbäumchen).



    (2) Besseres IEM ist teurer. Angepasste Otoplastiken kosten zwischen 125 und 200 €, plus passende Hörer (199 - 229 €). Der Vorteil ist der angenehmere Tragekomfort und dadurch einen besseren Klang und Schutz.
    2 in 1: Die Otoplastiken könne einzeln mit Filter als Gehörschutz genommen werden; die Hörer können dann statt dem Filter eingesetzt werden.


    Hearsafe HS 15-4 229 € plus ER-15 169 €
    IN EAR Otoplastiken für jeden Hörer 125 €



    (3) Richtiges IEM ist teuer. Angepasste Hörer bieten einen hohen Tragekomfort und einen sehr guten Sound. Die Öhrhörer sind dabei in die Otoplastiken integriert.


    IN EAR Professional I W 515 €
    Hearsafe HS 2 800 €



    (4) Um IEM zu vervollständigen gibt es empfehlenswertes Zubehör.


    Beltpacks/Mini Mischer:
    Hearsafe In-Ear-Station HW 509€
    Fischer In Ear Monitor Beltpack 177 €


    Bass-Shaker:
    Hearsafe, Fischer Bass-Shaker. 59 - 199 €
    Bass-Shaker-Endstufe 259 - 250 €


    Fischer Drum Amp Set (Mini-Mischer, Bass-Shaker, Endstufe) 419 €



    Neben den aufgezählten gibt es natürlich noch andere Modelle; die Firmen beschränken sich aber auf Hearsafe, IN EAR, Fischer und Research.


    Das ganze geht natürlich auch mit Funk. (ab 399 €)


    Die Preise sind hauptsächlich von Thomann, teilweise die UVPs der Hersteller.


    ____________________


    Lohnt sich der jeweilige Mehrpreis (Otoplastiken, Bass-Shaker)?


    Von mir klare Antwort: JA.


    Die Investition hängt natürlich von der Nutzungshäufigkeit (und vom Geldbeutel :D ) ab.


    Ab mehrmaliger Nutzung die Woche würde ich mindestens die Lösung (2) empfehlen (ebenfalls wenn der Geldbeutel es zulässt).


    _____________________


    Ich hab mich für die Sennheiser BR-01 entschieden (eigentlich war es mein Geldbeutel). Sobal des geht werde ich aber zur Lösung (3) übergehen.


    Wie die Ohrhörer im Praxisgebrauch sind, schreib ich morgen.



    Gruß 00Schneider

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Mit den Ohrhörern klingt das Set zwar leiser, für mich aber irgendwie abgeschlossen bzw. dumpf. Wenn man jetzt so zur CD spielen will, klingt das ganze nicht gut.


    Deshalb meine zwei einfachen Konderser-Miks als Overhead und ein SM 58 zur BD-Abnahme. Die Abstimmung ist zwar noch nicht gut, das Set klingt aber jetzt viel klarer.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Jetzt ist es doch Freitag Morgen geworden!
    Aber zumindest mal die Antwort auf meinen Thread vom 02.04. bin ich euch noch schuldig:


    Richtig gute Kopfhörer (nicht IEM), die so ziemlich alle Aussensounds abdämpfen sind z.B. die
    Sennheiser H25-1! (ca. 170 Euro)


    Sitzen wie angegossen und nichts ausser dem Mischpult kommt an die Ohren!


    Auf der Sennheiser-Page gibts leider kein Ergebniss, könnte auch ein OEM-Produkt sein.


    Ich schau mal weiter... :] :]

  • Hi leutz!
    Ich habe auch diese MusicSafe teile!echt mega geil die dinger!ich hab von anfang an mit hörschutzgespielt!weil en ´drummerkumpel von meinem schlagzeuglehrer hatte en tinitus den er nicht weg bekam und dan hat der er sich umgebracht!und mein schlagzeuglehrer wollte nicht das mir sowas auch pasiert!am anfang hab ich dan mit ohropacks gespielt bis mir en freund die MusicSafe empfholen hat!un dann hab ich gemerkt das die ohropacks wirklich viel zu viel weggenommen haben!aber besser als tinitus!


    also Lets groove together!
    Gruß kai

  • Ja, ja. Das leidige Thema Gehörschutz. Ich wünschte, ich hätte mich früher darum gekümmert. Mein HNO ist von der Hörleistung meiner Ohren nicht gerade begeister.


    Es waren halt die wilden 80er. Monitorsysteme bald größer als die PA............


    Aber man wird älter, weiser und irgendwann wird man sich darüber klar: Scheisse, alles kann man wiederherstellen, nur wenn einmal das Gehör weg ist, ist es weg.


    Also, Lautstärke runter.


    Ist ja mit den heutigen Systemen kein Problem mehr. Ich habe mir nach einigen Ausprobieren folgendes System zusammen gestellt:


    Hearsafe-Station und von Shure den E1 Kopfhörer.
    Hatte am Anfang zwar auch den Bigphone, aber der war mir einfach zu schwer. Nach dem Gig kein Ohrensausen, dafür aber Genickschmerzen. Außerdem fällt der E1 nicht so auf wie der von Hearsafe. Die Lautstärke wird so eingestellt, dass ich mich selbst noch normal sprechen höre. Wenn man In-ear hat, sollte man sehr auf die Lautstärke achten. Der "Monitor" sitzt ja direkt vor dem Trommelfell.


    Jetzt gibt es natürlich welche, die motzen, weil sie die Musik zwar hören, aber nicht spüren. Dafür gibt es ja Bass-Shaker. Oder wie in der letzten Sticks beschrieben, den Buttkicker. Wem 1500 W nicht reichen, ist nicht mehr zu helfen! Werde dazu noch ein neuen Thema aufmachen.


    Noch irgendwas vergessen?? Ach ja, wenn ich selbst Beschallungen habe oder auf Konzerte gehe, ist der E1 als Gehörschutz immer mit dabei. Hatte mal eine Beschallung von so einem Metal irgendwas Openair. Die Gitarristen waren nicht davon zu überzeugen, ihre Amps leiser zu machen. Daher war auf der Bühen (10x10m) ein heiden Lärm. Die Frontline stand ca. 2m vom Schlagzeug entfernt, brauchen aber das Set volle Lotte auf den Monitoren. Schwachsinn, Schwachsinn, Schwachsinn. Gitarristen eben.


    Frage: Welcher Musiker hört sich nie, ist immer zu leise, kommt mit vielen Amps an und bläst allen die Ohren weg?? Na, eine Idee?? :D

    Zitat

    Wir nehrmen doch meine 1, oder?!!?!

  • Hi
    Als Schutz sind die üblichen Stöpsel, die von allen Fachfirmen angeboten werden und den entsprechenden DB Zahlen versehen sind nicht schlecht.
    Für alle, die nebenbei den Klick oder CD hören wollen und die Hearsafesachen zu teuer sind, sollten sich eine Gehörschutzkapsel (z.B.Peltor H10A) zulegen, gute Speacker einbauen mit einem möglichst flexiblem Kabel, dann könnt ihr loslegen.
    Tshau ;)

  • Moin,
    also ich wollte mir von Hearsafe entweder den
    HEARSAFE ER-20
    oder Ultratech ER 20


    allerdings finde ich auch der Site die beiden Produkte nicht in der Preisliste, weiss jemand von Euch die Preise? Jetzt am Wochenende wird anrufen wohl nicht der hammer sein ;)


    Gruß
    Maurice

  • Tach!


    Die beiden Modelle müssten ein uns das Selbe sein, Hearsafe ist nur ein Reseller.
    z. B. "Hearsafe UltraTech by E.A.R" oder "Hearsafe Musicsafe by Alpine".


    Sind doch in der Preisliste unter Standard-Gehörschutz drin:
    Musicsafe 25,05 €
    UltraTech mit Bändchen 23,- €
    (bei Thomann nur 22,90)


    Gruß 00Schneider

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Hi,
    vielen Dank für die Info.
    Hab die Preise jetzt auch gefunden, etwas unübersichtlich diese Online-bestellung...


    Gruß
    maurice

  • Hallo!
    Ich habe heute endlich meinen angepassten Gehörschutz bekommen (Elacin ER-25)


    Die Teile kann ich echt nur jedem empfehlen...supergeniale Sache der sound ist nahezu wie natura nur um einiges leiser.


    !!!GENIAL!!!

    WERBEFLÄCHE ZU VERMIETEN

  • GRÜZI!


    Jetzt wo ich den Thread wiedersehe :D


    Hab mir den Alpine/Hearsafe Musicsafe geholt. (für mich unerklärlich wie man 23 € für ein kleines Stück plastik verlangen kann). Der ist klasse, nur für etwas zu weich. Ich krieg den nie nach Beschreibung ins Ohr. Irgendwas verbiegt da immer.


    XERS
    DIERK

    WLÄ

  • ASÖ!
    Ich hatte aus der Anleitung her verstanden, das Alpine zusammen"gefaltet" in das Röhrchen zu schieben, das Röhrchen ins ohr und irgendwie das Viech wieder rausbekommen. Das es nur als fester Griff dient, hätten sie doch einfach schreiben können :D


    Vielen Dank und Xers
    DIERK

    WLÄ

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