Das "leise" Schlagzeug im Keller - oder wie zäume ich das Pferd mal nicht von hinten auf

  • Hallo Mike,
    für leises Spiel (vor allem auf der Snare) kann ich Dir die Remo Skyntone-Felle empfehlen.
    Sie sind eher dünn, weich im Anschlag und klingen fast wie Kalbfelle. Auch für feines
    Besenspiel sind sie bestens geeignet. Auf den Youtube-Videos von Colin Bailey kannst Du
    den Klang sehr gut hören.
    Dazu benutze ich für leises Spiel leichte dünne Stöcke, wie z.B. den "TANGO" von Rohema.
    Viel Spass !
    Pete

    ol'pete

  • Ein 8 er Tom kann ganz schön knallen!!!!!! Hat mehr Höhen
    Deshalb würde es sich im Stadionwahrscheinlich
    unverstärkt besser durchsetzen
    Als zB ein 16 er!

    Als Experiment ließe sich das ja leicht herausfinden. 2 Trommler mit eben diesen unterschiedlich großen Trommeln auf einem freien Feld. Eine dritte Person entfernt sich nun langsam von den beiden Spielern und wird irgendwann nur noch eine der Trommeln hören...Welche dürfte das nun sein?


    Aus der Praxis, dass sich als störend empfundene Musik aus der Nachbarschaft ( egal ob aus der Hifi-Anlage des Nachbarn, einem Straßenfest mit live-Kapelle oder aus einer Autoanlage) meist über "zu laute Bässe" definiert, leite ich ab, dass die tieferen Frequenzen bei vergleichbarem Energieaufwand ( also angemessen viel Energie, um die jeweilige Trommel voll zum Klingen zu bringen) weiter tragen.

  • Ihr Lieben,


    ich wollte hier keine Kontroverse lostreten, bin aber wirklich dankbar für alle Infos die Ihr preisgebt. Im großen und ganzen widersprechen die sich ja auch nicht.
    Allerdings geht es dann schon schnell ins Extrem. Es muss nicht so leise wie eben möglich sein, zumindest nicht ständig. Für das was ich primär spielen will sind Sticks unerlässlich denke ich, auch wenn Herr Greb hier mit Besen ziemlich funky den Cissy Strut interpretiert. https://www.youtube.com/watch?v=xu7AkanbgNo
    Ich werde mir alle eure Vorschläge zum Schlagbesteck und zu den Beatern aber nochmal genau anschauen.



    Btw. ich möchte im Keller spielen, nicht im Stadion, geschweige denn Stadionrock. ;)


    Zitat

    für leises Spiel (vor allem auf der Snare) kann ich Dir die Remo Skyntone-Felle empfehlen.
    Sie sind eher dünn, weich im Anschlag und klingen fast wie Kalbfelle.

    Aha, der zweite der Skyntone ins Spiel bringt. Ähnliches gilt dann wahrscheinlich auch für die Evans '56 Calftone Felle.



    Jetzt muss ich aber doch noch einmal eine etwas ketzerische Frage stellen mit einem Zitat von Moe Jorello aus einem Thread in dem es sich um das Pearl Midtown dreht.

    Das Set ist aber "etwas Schwach" auf der Brust (also nicht passend für den Kampf gegen aufgedrehte Amps)

    Wenn die Annahme stimmt, dass alle Schlagzeuge (gleich) laut sind und es nur Unterschiede in der "leisen Spielbarkeit" gibt, wie lässt sich dann so eine Aussage einordnen?
    @Moe: Ich weiß dass Du hier im Forum sehr aktiv bist und wohl auch über viel Erfahrung verfügst, deswegen würde mich Deine Meinung dazu interessieren

  • Möglicherweise gehts hierbei um die sogenannte "Projektion"? Also das Abstrahlverhalten, sozusagen? Da würden dann das Material/die Qualität/die Machart des Holzes und, nicht zuletzt, der Hardware ne Rolle spielen und die Gratungen. Also, im Vergleich zu Kesselsätzen in ähnlichen Grössen. Oder?


    Edit - Frequenzbereichbetonung ist da wohl auch ein Stichwort. Der Mensch nimmt den mittleren Frequenzbereich am besten wahr. Hängt dann auch wieder mit den o.g. Herstellungsmerkmalen zusammen; ich meine, welche Bereiche von einer Schallquelle produziert werden.

    Einmal editiert, zuletzt von arti ()

  • Wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du wenig bis keine Erfahrung damit, wie ein A-Set in unmittelbarer Nähe klingt. Du weißt also nicht einmal, ob Deine theoretischen Überlegungen bzgl. Deiner angedachten Spielweise ( eher leise) Dir überhaupt in Sachen Klangerzeugung in der Praxis dann gefallen wird (deshalb mein Tipp nach Klang_Vorbildern zu suchen).


    Desweiteren hast Du aktuell keine Ahnung, wie sich was in Deinem Keller grundsätzlich in der Nachbarschaft ( und im eigenen Haus) wahrnehmen lässt.


    Was liegt also näher, es möglichst umgehend mal auszuprobieren. Die angedachte Kesselgröße der Bassdrum ( mit entsprechenden Kesseln ergänzt) macht ja durchaus Sinn, aber zusätzliche Überlegungen wegen Fellen, Sticks und Bassdrum-Beatern bewegen sich dann im Bereich der Nuancen...


    Die Idee, die Umgebung möglichst wenig zu stören bedeutet letztlich nur eine Verzögerung der ersten Beschwerde. "Ganz oder gar nicht" sollte also eher die Devise für eine sorgenfreie Schlagzeuger-Zukunft sein.

  • Hallo.


    Vielleicht mal ein ganz anderer Ansatz, hoffentlich sinnvoll für dich (Da ich jetzt nicht alle (räumlichen) Voraussetzungen bei dir kenne und die anderen Freds nur überflogen habe).


    Warum nicht "mehrgleisig" fahren?


    Bau dir dein E-Set und irgendein A-Set im Keller auf.


    Innerhalb der "normalen" Lärmzeiten und wenn es gerade passt (niemand anderes Zuhause, Nachbarn nicht da :thumbup: ) kannst du mit dem A-Set üben, ansonsten mit dem E-Set.


    Das E-Set (oder ein PAD) kann man ganz gut für "Technikübungen" nehmen bei denen es nicht so auf den Sound ankommt (und das dann auch mal über einen längeren Zeitraum machen ohne jemanden zu nerven oder an Feiertagen oder ...).


    An dem A-Set dann das gelernet anwenden und das "Gefühl" entwickeln, bzw. die Sachen machen wo es auf Sound/Lautstärkeunterschiede etc. ankommt.


    Kläre das vielleicht vorher noch mit deinen direkten Nachbarn ab und lade sie, als Entschädigung, einmal im Jahr zum grillen ein :rolleyes:


    Das Thema "Sound" ist (egal ob im Bezug auf Becken, Felle, Holzarten, Stimmung, Gratungen ...), wie du beim mitlesen wohl schon mitbekommen hast, ein ganz eigenes Thema und ich denke wenn du mit einem "soliden" Set beginnst, kannst du über die Jahre (hoffentlich Jahrzente) an deinem Sound feilen und irgendwann genau das finden was du suchst (wobei sich das, aus eigener Erfahrung, auch immer wieder ändern kann; aber dafür gibt es dann ja Kleinanzeigen, Musikgeschäfte....).


    Gruß
    Ralf

    Bier und die Pfalz, Gott erhalt's ;)


  • Das sind weise Worte.

    Den "weisen Worten" muss ich mich anschließen. Du hast mich ertappt, ich bin ziemlich ahnungslos. Ich weiß zwar weiß schon wie sich ein Drumset aus der Nähe anhört, selber gespielt habe ich auch schon einige wenige Male, aber was mein Keller daraus macht ist mir noch nicht so klar.
    Ich habe habe ja in meinem einleitenden Beitrag geschrieben, dass ich erstmal so anfangen will. Klar, ich suche erst noch meinen Sound habe aber schon eine erste Vorstellung, sollte sich nachher rausstellen dass ich für MEINEN Sound Bonham-Sizes brauche und 24er 5Kg-Rides, dann muss halt eine Luxus-Raum-in-Raum Lösung her, egal ob der Kellerraum dann nur noch halb so groß ist. Aber ich möchte halt erstmal am unteren Ende des Dynamikspektrums anfangen.


    Ich wollte das Thema bewusst nicht Richtung gutes E-Set als Alternative richten aber ja, dass E-Set soll nicht verschwinden und für bestimmte Technik- und Koordinationsübungen würde ich das sicher weiter verwenden. Gerade dabei hat man die Dynamik ja noch nicht so im Griff. Allerdings würde ich dann sicher auch ein eine A to E-Conversion machen. Der Größen wegen... und so ein klassiches E-Set-Rack sieht ja doch eher aus wie ein Fahrradständer.


  • Jetzt muss ich aber doch noch einmal eine etwas ketzerische Frage stellen mit einem Zitat von Moe Jorello aus einem Thread in dem es sich um das Pearl Midtown dreht.

    Wenn die Annahme stimmt, dass alle Schlagzeuge (gleich) laut sind und es nur Unterschiede in der "leisen Spielbarkeit" gibt, wie lässt sich dann so eine Aussage einordnen?


    Nun denn, ... meine Erfahrung ist, dass sich Bassdrums je nach Größe aufgrund ihrer Tonfrequenzen unterschiedlich stark gegen andere Instrumente durchsetzen können. Ich rede jetzt nur von unmikrofonierten Sets im "Rock-Kontext". Eine 18er Bassdrum z.B. hat - meines Erachtens - das Problem, dass ihre Klangfrequenz gerne mal mit den Frequenzen (gepaart mit dessen Volumen) aus dem Amp des Bassisten kollidieren kann. Dann wirkt sie "schmalbrüstig". Eine 20 oder 22erer hat dagegen weniger Probleme, sich aufgrund ihres Grundstons gegen denselben Bass durchzusetzen. Eine 16er Bassdrum kommt gegen diesen Bass, je nach Bauart, auch besser zur Geltung, weil hier die Frequenzen ebenfalls nicht kollidieren sondern nebeneinander im Raum herumschwirren (die 16er ist dann hoch-punchig. Ob das zur Rockmusik passt, ist eine andere Frage). Stimmst du sie aber tief, um sie in den Rockkontext einzupassen, klingt sie wieder dünn (und das Pappelholz hat hier auch Auswirkungen). Wie aber schon angemerkt, die Beschaffenheit der Bassdrums, Felle, Stimmung, Kesselmaß, geschliffenes Inneres oder raue Innenkessel, die Holzart, all das hat einen Einfluss und "kann" dafür sorgen, dass eine 18er Bassdrum etwas besser mit einem "Rocb-Bass" zurecht kommt als die andere.


    Eine 16er oder 18er Bassdrum ist bei (akustischem) Jazz dagegen nicht diesen Problematiken in selbiger Art ausgesetzt, weil das Volumen der anderen Instrumente für gewöhnlich hier niedriger ist als bei Rockbands und auch teils andere Tonfrequenzen dominieren.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    Einmal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()

  • Ach ja, zum eigentlichen Thema: Richtig, richtig leise wirst du kein Akustikset spielen können. Das ist ein Irrglaube. Egal, wie dünn die Sticks, egal, ob 16er oder 24er Bassdrum. Becken und Snares hauen klanglich einfach durch. Ist leider so. Daher würde ich nach einem Proberaum suchen, wo man ungestört "lärmen" darf. Du kannst mit Besen, dünnen Jazzsticks, dünnen Becken u.ä. bis zu einem gewissen Grad die Lautstärke runterfahren - aber eben nicht ganz.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine


  • Nun denn, ... meine Erfahrung ist, dass sich Bassdrums je nach Größe aufgrund ihrer Tonfrequenzen unterschiedlich stark gegen andere Instrumente durchsetzen können. Ich rede jetzt nur von unmikrofonierten Sets im "Rock-Kontext". Eine 18er Bassdrum hat - meines Erachtens - das Problem, dass ihre Klangfrequenz gerne mal mit den Frequenzen (gepaart mit dessen Volumen) aus dem Amp des Bassisten kollidieren kann. Dann wirkt sie "schmalbrüstig". Eine 20 oder 22erer hat dagegen weniger Probleme, sich aufgrund ihres Grundstons gegen denselben Bass durchzusetzen. Eine 16er Bassdrum kommt gegen diesen Bass lustigerweise auch besser zur Geltung, weil hier die Frequenzen ebenfalls nicht kollidieren sondern nebeneinander im Raum herumschwirren (die 16er ist dann hoch punchig. Ob das zur Rockmusik passt, ist eine andere Frage). Wie aber schon angemerkt, die Beschaffenheit der Bassdrums, Felle, Stimmung, Kesselmaß, geschliffenes Inneres oder raue Innenkessel, die Holzart, all das hat einen Einfluss und "kann" dafür sorgen, dass eine 18er Bassdrum etwas besser mit einem "Rocb-Bass" zurecht kommt als die andere.


    Eine 18er Bassdrum ist bei (akustischem) Jazz dagegen nicht diesen Problematiken in selbiger Art ausgesetzt, weil das Volumen der anderen Instrumente für gewöhnlich hier niedriger ist als bei Rockbands und auch teils andere Tonfrequenzen dominieren.

    Oh, das klingt interessant. Gilt das für 4- oder 5- Saiter Bässe. Oder bewirkt der tiefere 5-Saiter ein vergleichbares Problem dann für größere Bassdrums? Und was genau bedeutet "kollidieren"? Und wieso soll das ein "Rock" Phänomen sein? Worauf ist bei "Funk" oder "Fusion" beispielsweise hinsichtlich E-Bass und Bassdrum zu achten? Jetzt sitze ich doch erstmal ratlos hier herum....

  • Ach jott... Ich habe Funk und Co. nicht erwähnt (WElch Frevel!), weil Rock das ist, was die meisten spielen. Es ging mir um das, was man bei Rockmusik klanglich erwartet vs. dem, was bei akustischem Jazz erwartet wird (Stereotype). Ich versuche es mal so zu umschreiben: Ein Instrument sendet eine Schallwelle in einem bestimten Tonspektrum aus. Wird vom anderen Instrument eine Schallwelle im selbigen Tonspektrum ausgesendet, vermischen sie sich bzw. neutralisieren sich (Klangkollision). Kannste in der Badewanne ausprobieren, wirf zwei identische Steine gleichzeitig ins Wasser in einem bestimmten Abstand... Die Wellen verlieren an Kraft. Wie gesagt: Meine Erfahrung mit kleinen Bassdrums.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Der Frequenzbereich eines 4-saitigen E-Basse geht von ca 40 - 80 Hertz in der tiefsten Oktave. In diesem Bereich bewegen sich die tiefen Frequenzen sämtlich genannter Bassdrumgrößen. Ein ausgewogenes Lautstärkeverhältnis ist hier das Mittel der Wahl. Mit Frequenz hat das nix zu tun.


    Deine "Kollision" wäre dann eher eine Phasenauslöschung = Identische Wellen heben sich gegenseitig auf. Hierfür müsste man die Gerätschaften aber sehr gekonnt ungeschickt positionieren. Prince revolutionierte die Recording-Welt übrigens dadurch, Trommeln auf die Tonart des Songs abzustimmen. Soweit da der Bass gelegentlich Töne dieser Akkorde getroffen hat, hätte es ja ständig Kollisionen gegeben.

  • @Moe: Alles klar,es geht also um Frequenzen nicht um Lautstärke. Danke!
    Badetag ist erst wieder Mittwoch, aber dann probiere ich das mit den Steinen mal aus ;)


    Proberaum ist wirklich nur die allerletzte Alternative, die sind zu kalt, zu heiss, muffig und dann gibt's noch die, die zu teuer oder zu weit weg sind. Eigentlich sind alle Proberäume zu weit weg... immer.
    Wie gesagt, die Nachbarn sind keine Unmenschen und ich wäre ja auch bereit Geld für eine Raum in Raum Lösung in die Hand zu nehmen, wenn das nötig ist.
    Ich denke drumrumköln hat ganz recht. Ich werde mir ein Set in den Keller holen und dann weiß ich wie groß die Maßnahmen sein müssen um den Krach im Zaum zu halten. Was im Grunde auch meine Idee war.
    Ich wollte halt nur nicht den Fehler machen von vorne herein ein zu lautes Set zu kaufen, oder eins das leiser gespielt nicht gut klingt.


    Ich bin auf jeden Fall wieder etwas schlauer. Vielen Dank noch mal an alle die sich beteiligt haben.

  • Ich denke drumrumköln hat ganz recht. Ich werde mir ein Set in den Keller holen und dann weiß ich wie groß die Maßnahmen sein müssen um den Krach im Zaum zu halten. Was im Grunde auch meine Idee war.
    Ich wollte halt nur nicht den Fehler machen von vorne herein ein zu lautes Set zu kaufen, oder eins das leiser gespielt nicht gut klingt.


    Ich kann Deinen Ansatz nur unterstützen, gleich an der Quelle (Schlagzeug) etwas zu machen. Schallisolation kann schnell zu einem Fass ohne Boden werden, insbesondere unter 100 Hz, also dort, wo häufig die Basstrommel regiert. Wenn man einmal in Normen zur Bauakustik schaut, dann fangen Messungen und Vorgaben bei 100 Hz an: Darunter weiß ein Bauakustiker halt, dass man wenig bis nichts reißen kann, und manche gut gemeinte Maßnahme leider verstärkt statt dämpft ... Es sei denn, die Gnade der Hörkurve wirkt irgendwann "rettend" (auch jener Schall ist objektiv laut und potentiell schädigend, aber er wirkt subjektiv nur leise).


    Ansonsten hilft immer das Gespräch miteinander. Schaust Du in die Rechtssprechung, dann kann weder der Nachbar dem Musiker verbieten, rund um die Uhr zu spielen, noch muss er umgekehrt endlose Musikgeräusche tolerieren. Im Alltag heißt das konkret, man einigt sich beispielsweise auf sinnvolle Spiel- oder Übungszeiten und Dauern.


    Auch können Standort und Ausrichtung, wenigsten theoretisch, einen Einfluß darauf haben, wo, wie laut, wie störend Dein/e Nachbar/n das Schlagzeug wahrnehmen. Ein paar Stell- und Spielproben sowie Feedback und Vorschläge führen da sicher schnell zum Ziel.


    Und Du kannst auch vorab zusammen mit ihm/ihnen einen Vorversuch durchführen, bevor Du ein Set kaufst. Dazu brauchst Du einen Gummihammer und eine Stereoanlage mit etwas Dampf. Läßt Du den Hammer aus Knie- oder Hüfthöhe fallen, erzeugst Du hauptsächlich Trittschall, der durchaus wundersame Wege durchs Gebäude finden kann, und im Wesentlichen vehemente Fußarbeit simuliert. Dröhnst Du mit der Stereoanlage und drehst dabei dei Lautsprecher in verschiedene Richtungen (links, rechts, oben, unten), hast Du ein Gefühl für den direkten Schall, wie er durch Felle und Becken entsteht. (Für die Puristen: Ein geschlossener Raum ist wie ein Karton, in dem man einen Luftballon aufbläht und wieder erschlaffen lässt. So wandeln sich direkter Schall in Trittschall und umgekehrt, denn Wände, Decken und Boden erleben gleichermaßen die Luftaktionen, sprich den Schall. Der Versuch vereinfacht diese Zusammenhänge in die Extremlagen hinein.) Ermittelst Du maximale Fallhöhe des Hammers und maximale Lautstärke der Anlage, hast Du praktisch sinnvolle Grenz- und Vergleichswerte für Deine Bauakustik und gegenseiteige Befindlichkeiten ^^


    Grüße, viel Erfolg + viel Spaß am Set, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

    2 Mal editiert, zuletzt von MS-SPO ()

  • mal abgesehen von den nachbarn, möchte ich ja auch meine eigenen leute nicht all zu sehr belästigen. deshalb habe ich viel mit diversen rods und vor allem leisen spiel experimentiert (so wie "two" es weiter vorne beschrieb). fazit: allein mit diesen beiden maßnahmen ist sehr viel zu erreichen.

  • Hallo Michael,


    vielen Dank.
    Praktische Vorschläge mit fundiertem Fachwissen. So ist mir das am liebsten ;)
    Dass die Akustik in einem Gebäude von vielen Faktoren abhängt ist mir schon klar, so kann ich in einem Raum meine Nachbarn ganz gut bei einem angeregten Gespräch verstehen, in dem Raum hingegen wo mein E-Set steht (1. Etage Balkendecke) bekommen die Nachbarn gar nichts mit, auch mit moderat aufgedrehter PA. Habe allerdings auch dieses sündhaft teuere Thomann Podest (günstig geschnappt)
    Ist mir alles völlig unverständlich warum die beiden Räume sich so unterschiedlich verhalten, welche Faktoren da eine Rolle spielen. Ist halt ein Glücksspiel in einem Jahrhunderwendehaus.

    Dazu brauchst Du einen Gummihammer und eine Stereoanlage mit etwas Dampf. Läßt Du den Hammer aus Knie- oder Hüfthöhe fallen, erzeugst Du hauptsächlich Trittschall, der durchaus wundersame Wege durchs Gebäude finden kann, und im Wesentlichen vehemente Fußarbeit simuliert.

    Das habe ich garnicht gewagt zu fragen, aber ich werde das definitiv mal ausprobieren. Könnte ja eigentlich sogar mein E-Set in den Keller zerren, dann kann ich mir den Gummihammer sparen und die Frequenzen würde in etwa dem entsprechen, was dann mit einem A-Set zu erwarten ist.
    Wäre es also auch im Keller sinnvoll so ein "Trittschall-Podest" aufzustellen!?

    Für die Puristen: Ein geschlossener Raum ist wie ein Karton, in dem man einen Luftballon aufbläht und wieder erschlaffen lässt. So wandeln sich direkter Schall in Trittschall und umgekehrt, denn Wände, Decken und Boden erleben gleichermaßen die Luftaktionen, sprich den Schall. Der Versuch vereinfacht diese Zusammenhänge in die Extremlagen hinein.

    Wenn das so ist, was ist dann mit Diffusion? Wenn durch Pyramidenschaumstoff, Vorhänge o.ä. der Schall im Raum "verteilt", hilft das nicht auch bestimmte "Frequenzkonzentrationen" in den Bereichen vermeiden, die u.U. Probleme machen könnten. Also schmiegt sich der Ballon dann nicht gleichmäßiger in den Karton?


    Gruß,
    Mike

  • Sicherlich bin ich kein Bauphysiler, habe jedoch gehoert, dass Wandverkleidungen mit Blei sehr geraueschdaemmend wirken.
    Meine eigenen praktischen Erfahrungen (Set im Untergeschos eines Einfamilienhauses)) sind folgende:
    Kleine 16er Bassdrum mit EMAD Schlagfell
    Snare und Toms mit Daempfungsringen
    7a Stoecke anstelle 2b Stoecken.
    Bewusst leisere Spielweise.


    LG Walter

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