Handsatz-Frage

  • Hallo Jürgen,

    ich würde es erst einmal so spielen wie notiert. Erste Möglichkeit abwechselnde Schläge RLRL. 2te: Im ersten Beispiel hast du ja den Son Clave in der BD, ich würde dann mit rechts das Cascara Pattern spielen, so fallen die BD Schläge mit der rechten Hand zusammen (edit. Zählzeit 4 im ersten Takt BD und linke Hand).

    z.B. RLRR-RLRRLR-RR-R , ich würde noch einen linken Schlag vor dem letzten rechten spielen, also RLRR-RLRRLR-RRLR. Und das Ganze im Swingmodus.

    Beim 3/4 Takt R-RL-LRLR-RL abwechselnder Handsatz.

    gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Heartbeat ()

  • Hallo,


    ja, bei Nr. 2 mache ich das tatsächlich aktuell beim Üben so, also /RLRL-LRL/RLR-RL-L/.

    Beim Hochladen kam mir die Idee, das vielleicht auch mal /RRLL-RLL/RRL-RR-L/ anzugehen. Ob das sinnvoll ist?


    Bei Nr. 3 mache ich es etwas anders: /L-RL-L/RLR-LR/.

    Der Grund liegt in meiner persönlichen Abneigung gegenüber dem Kreuzen der Arme. Das Hängetom spiele ich daher lieber mit Links. Daher muss man dann etwas umgestalten. Ob das klug ist, sei dahingestellt, für mich ist es angenehmer als immer daran zu denken, was passiert, wenn der Stock sich mit dem Arm um den Finger wickelt und der Knoten dann nicht mehr aufgeht oder es einfach die Gesangsstelle "Aua" ergibt.


    Nunmehr fand ich gleich Nr. 4 aus demselben Potpourri weiter vorne, da kann man meiner Meinung nach trefflicher streiten, wie man das machen soll oder gibt es auch hier einen Königsweg?

    (wieso steht das eigentlich auf dem Kopf?)


    Grüße

    Jürgen

  • Ich hab das mal lesbar gemacht, HWS und Augen machen Ü50 nicht mehr alles mit.

    bei Nr. 2 mache ich das tatsächlich aktuell beim Üben so, also /RLRL-LRL/RLR-RL-L/.

    Genau. Den Vorschlägen der Kollegen würde ich dagegen nicht folgen. So wie von dir notiert musst du dir nämlich keine Gedanken machen, mit welcher Hand du die Akzente spielst (on = rechts, off = links, und zwar immer). Und die Hände bleiben in ihrem jeweiligen Flow. Beim Alternieren käme noch hinzu, dass sich der Handsatz jedes Mal dreht (was den während einer Live-Performance ohnehin gestressten mentalen Headroom noch zusätzlich beansprucht).

    Alternieren finde ich erst in höheren Tempi sinnig, wo z. B. schnelle Dreiergruppen hand to hand besser, schneller und ergonomischer gehen. Oder bei überschaubaren Figuren (wozu ich das von dir notierte aber nicht zählen würde).

    Bei Nr. 3 mache ich es etwas anders: /L-RL-L/RLR-LR/.

    Soll die Phrase so (mehrfach) wiederholt werden (ist ja wichtig zu wissen für den Handsatz)? Wenn ja: So wie von dir notiert geht´s. Ich würde aber vermutlich die letzten beiden rr spielen. Die beiden Noten sind m. E. am musikalischsten, wenn sie dezent gespielt werden (am dezentesten von allen), sie leiten ja auf die nächste starke Eins hin, da schlüpfen zwei einhändig soft gespielte m. E. besser als lr. Und du vermeidest den Wechsel von Snare auf Tom mit links (was ich eh eine eher unangenehme Bewegung finde, zumal wenn du die Snare noch leise und das Tom laut spielen möchtest; geht natürlich, aber anders finde ich es angenehmer).

    Nunmehr fand ich gleich Nr. 4 aus demselben Potpourri weiter vorne, da kann man meiner Meinung nach trefflicher streiten, wie man das machen soll oder gibt es auch hier einen Königsweg?

    Kommt nat. auf den musikalischen Zusammenhang an, z. B. wie intensiv du die Hihat spielen möchtest. Und ich nehme an, dass die 3 auch noch betont sein soll (?). Musikalisch könnte ich mir auch alle 4 Hihat-Schläge auf 3 etwas hervorgehoben / mit Nachdruck gespielt (Stockschulter auf Beckenrand oder -fläche) gut vorstellen. Dementsprechend hier rlrl. Und auch wenn 84 noch gut einhändig machbar sind, würde ich wohl auch die ersten drei bzw. vier schon rlrl spielen. Die letzten beiden auch rl. Also RlrL-R-r-RLRLR-rl.

  • Guten Morgen,


    ja, die Figuren kommen allesamt ein paar Takte hintereinander vor.


    Zu Nr. 3) Die Idee mit dem Doppelschlag hinten finde ich interessant und schon frage ich mich, ob das nicht auch gleich für Nr. 4 etwas wäre.

    Tatsächlich frage ich mich da auch nach der Betonung auf der Drei.

    Meine Vermutung geht dahin, dass der Arrangeur eine starke Betonung auf Zwei und Vier wollte und eine Pulsbetonung auf der Eins. Für die schwächere Drei sind ihm dann die Akzentzeichen ausgegangen.

    Lustigerweise habe ich im Internet eine Formation gehört, wo jemand die Kleine Trommel auf der Sechzehntel vor der Zwei betont und dann eigentlich nichts mehr. Das klingt komisch.


    Meine ersten Übeversuche habe ich weitgehend einhändig versucht, also die hohen Hüte mit der einen und die Kleine Kiste mit der anderen Hand. Inzwischen bin ich der Meinung, dass das nicht richtig schön wird, weder rund noch geschmeidig und die Nummer soll eher leichtfüßig daher kommen. Ich werde doch mal etwas Alternierendes versuchen und ich glaube der Doppelschlag hinten könnte darin eine Rolle spielen ...


    Grüße

    Jürgen

  • Meine Vermutung geht dahin, dass der Arrangeur eine starke Betonung auf Zwei und Vier wollte und eine Pulsbetonung auf der Eins. Für die schwächere Drei sind ihm dann die Akzentzeichen ausgegangen.

    Ich bin mir wie Gerd nicht so sicher, ob Arrangeure manchmal so richtig wissen, was sie wollen:

    " Spiel den Original Beat. Fast keiner von den Arrangeuren hat wirklich Ahnung vom Schlagzeug spielen."

    Wenn ich im Orchester "moderne" Pop-Beats spielen soll, dann halte ich mich daher selten an die "Serviervorschläge" und höre mir je nach Verfügbarkeit immer auch das Original an. Allerdings lässt eine solch filigrane Notation wie in der Nr. 4 doch schließen, dass sich irgendetwas überlegt wurde. Man muss auch damit rechnen, dass der Arrangeur seine Überlegungen in die Bass- und Rhythmusgruppe fortgesetzt hat...

    Was die Akzente betrifft, würde ich es mal so versuchen, wie es steht, und schauen, ob es im Kontext groovt.

    Handsatzmäßig wohl alle Achtel mit Rechts und die e's und a's mit Links.

    Four on the floor sind zwei zu viel.


    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 16.03. Heimathafen Lörrach und 10.05. Marktplatz Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Guten Abend,


    ja, es gibt sie, die berühmten "Serviervorschläge" und vor allem die Arrangeure, die eben das ein oder andere Instrument (meistens aus dem Bereich der Idio- und Membranophone) wohl nur aus dem Fernsehen aus weiter Ferne kennen.

    Ich gehe dennoch meist so vor, dass ich erst mal sehe, was heraus kommt, wenn man den Arrangeur ernst nimmt, der ein oder andere von denen hat nämlich doch etwas Ahnung und sich manchmal sogar etwas dabei gedacht. Wenn ich zum Ergebnis komme, dass das alles so nicht sein kann oder sinnvoll ist, dann fange ich auch an, das Zeug umzuschreiben bzw. großzügig zu interpretieren.

    Tatsächlich habe ich im Moment den Verdacht, dass da bei Nrn. 2 u. 3 etwas passieren könnte.


    Nr. 4 habe ich jetzt handsatzmäßig mal völlig umgekrempelt, also weder meine erste Idee mit einer Hand für ein Instrument noch die ebenfalls naheliegende, das eben alternierend bzw. Viertel mit der einen, die dann quasi synkopierten Achtel mit der anderen Hand zu zelebrieren.

    Was mich daran besonders stört, ist die Kreuzung. Ich hasse es, wenn die Hände sich kreuzen, das mache ich nur zu show-Zwecken, aber normalerweise nicht.

    Damit habe ich mir jetzt unter Berücksichtigung der Anregung, ein Doppele zu mache, wenn danach was Akzentuiertes kommen soll, das Ding so gebastelt:

    RLLRL-L-LRLLR-LL

    Da weiß man dann wenigstens, wofür der Paradingens gut sein könnte.


    Interessant, was man so alles treiben kann.


    Grüße

    Jürgen

  • Was mich daran besonders stört, ist die Kreuzung. Ich hasse es, wenn die Hände sich kreuzen ...

    RLLRL-L-LRLLR-LL

    Da weiß man dann wenigstens, wofür der Paradingens gut sein könnte.

    Einerseits ja, andererseits bringt das den schon oben beschriebenen zusätzlichen mentalen Aufwand für das Merken dieses nicht allzu fluffigen Handsatzes und die Gefahr, sich u. U. zu verzetteln und/oder noch härter zu verknoten (wenn man einen Doppelschlag z. B. mal woanders hinsetzt, den Groove aber irgendwie noch retten möchte), mit sich. Ich würde diesen Punkt nicht unterschätzen. Anders hast du die Birne einfach freier und weißt schon weit (sobald du es vor-liest) im Voraus, wenn du einen Akzent auf einer off-Zeit hast, dass du den mit links spielst bzw. on eben mit rechts.

    Hinzu kommt, dass du dich für die Snare auf 1-a gar nicht verkreuzen musst. Das ginge auch recht bequem ohne, indem du den rechten Arm zu gegebener Zeit kurz leicht nach vorne rundest und mit links dran vorbeischlägst.

    Aber erlaubt ist nat. was gefällt ...

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