Was sagt die physik dazu?
Ich verwende das Modell der Trommel als lineares, zeitlich invariantes, schwingendes System, das auf die Störung (Schlag mit dem Stick) mit der Impulsantwort als Ausgangssignal reagiert. Dieser Ansatz stammt aus der Systemtheorie, die mir im Elektrotechnik-Studium begegnet ist.
Im Hintergrund kommt hier die Laplace-Transformation zu Einsatz, mit deren Hilfe man das Verhalten dynamischer Systeme beschreibt.
Ohne jetzt zu tief in die Theorie zu gehen, ist meine Sicht auf die Trommel so:
Es handelt sich um ein schwingendes System aus mehreren gekoppelten Oszillatoren (Trommelkessel und Felle), von denen zwei eine direkt einstellbare Eigenfrequenz haben (Felle). Die Kopplung ist sowohl über die Gratungen, als auch über die Luftsäule gegeben. Wegen der Kopplung kann keiner der beteiligten Oszillatoren mit seiner Eigenfrequenz schwingen und die resultierende Systemantwort (Hüllkurve und Spektrum) hängt unmittelbar von den Verhältnissen der Eigenfrequenzen der Oszillatoren sowie der beteiligten schwingenden Massen ab.
Der Trommelkessel nimmt dabei zwar am Schwingungsgeschehen teil, strahlt aber praktisch keinen Schall ab, da seine Bewegung longitudinal ist.