Unterrichtskonzuept

  • Hallo!


    Nach 13 Jahren Schlagzeugerfahrung gebe ich nun auch Unterricht.


    Mich interessieren eure Meinungen, wie man am besten den Unterricht aufbaut.
    Wieviel Musiktheorie soll rein, wieviel Technik, etc.?


    Ich spiele zwar Jazz, aber bin auch in anderen Bereichen gut bewandert. Leider war mein Unterricht(den ich bekam) vom Aufbau her manches Mal ziemlich verwirrend und ich musste viel Zeit investieren.
    Das möchte ich bei meinen Schülern natürlich vermeiden.


    Danke für eure Vorschläge!

    Digested Band Website -> :::Rock*Ballads*Jazz::: Downoads. Pictures. Partner. Reports. 


  • Hallo,


    meines erachtens solltest Du deinen Unterricht auf den jeweiligen Schüler ausrichten. Wenn du Anfänger unter deinen Schülern hast empfehle ich dir eine neue Methode. Mit diesem Lehrsystem für Anfänger kannst du deinen unterricht individuell auf deinen Schüler ausrichten. Auch wenn deine Schüler keine Notenkenntnisse hat, wird er innerhalb kürzester Zeit Noten lernen und natürlich auch die ersten Übungen auf einer Trommel und am Schlagzeug spielen. Unter http://www.die-trommelschule.com findest du mehr Infos über das Neue Notensystem.


    Gruß
    Tom

  • Ich geb' auch ab und zu unterricht. Bis jetzt hab ich's so gehalten erstmal so lang wie möglich (ideal wären ja 1-2 Jahre) kleine Trommel und Technik zu machen. Halten aber nicht allzuviele aus (merkt man schnel, wer überhaupt keine Motivation bringt). Je nach Bedürfnis des Schülers dann halt zu einzelnen Beats und Rhythmen wechseln und Play-Alongs spielen.


    Vom Schwierigkeitsgrad natürlich mmer steigern (viertel, über 8tel, 16tel, Triolen etc.), viell. auch Doublebass (weit vorrausgegriffen).


    Und vor allem würd ich versuchen, den Schüler möglichst früh (nach individuellem Stand) an möglichst viele Stile zu führen!!


    Kann nicht schaden, wenn er für sich seine(n) Stil(e) und neue Motivation findet.



    Hoffe das hilft,
    MAT

  • Zitat

    Original von Tom van de drum
    Hallo,


    meines erachtens solltest Du deinen Unterricht auf den jeweiligen Schüler ausrichten. Wenn du Anfänger unter deinen Schülern hast empfehle ich dir eine neue Methode. Mit diesem Lehrsystem für Anfänger kannst du deinen unterricht individuell auf deinen Schüler ausrichten. Auch wenn deine Schüler keine Notenkenntnisse hat, wird er innerhalb kürzester Zeit Noten lernen und natürlich auch die ersten Übungen auf einer Trommel und am Schlagzeug spielen. Unter http://www.die-trommelschule.com findest du mehr Infos über das Neue Notensystem.


    Gruß
    Tom


    Ersetzen die Farben die Noten in Deiner Trommelschule? Oder habe ich das falsch verstanden?

    Steve Miller (C)


  • Oh je, deine armen Schüler!
    Das klingt so, als ob man sich als dein Schüler beweisen müsse. Ich weiß ja nicht wie alt deine Schüler sind, aber ich geh mal davon aus nicht älter als du.
    Und da sind 2 Jahre Snare-Technik kein allzu motivierender Unterricht, wenn auch die technischen Grundlagen dann sicherlich besser sein mögen.


    "Vom Schwierigkeitsgrad immer steigern" - Ein sehr sinnvoller und präziser Tip.


    Ich persönlich würde Anfänger auch nicht unbedingt an viele Stile heranführen; wie gesagt die Betonung liegt auf Anfänger, später ist das ungemein wichtig. Aber am Anfang würde ich mal die technischen Grundlagen in den Vordergrund stellen. Und man muss den Schüler individuell fordern und fördern. Wenn ich jeden Stil mal kurz vorstelle und ihn bis ers halbwegs draufhat üben lasse, und dann zum nächsten wechsle, fördere ich seine eigene Musikalität eben nicht.


    Sorry, ich will wirklich nicht auf deinem Unterrichtsstil rumhacken, vielleicht hab ich dich auch nur falsch verstanden, aber auf den Thread bezogen, ich würde es etwas anders machen (siehe oben).


    Wobei man sagen muss, ich habe sowieso in eher ungewöhnliches Verhältnis zum Thema Musikalität/Technik. (Was man übrigens auch bei meinem eigenen, technisch beklagenswerten Spiel merkt :)) Ein unterricht von mir würde eher zur Herausbildung eines musikalischen Individuums führen als zu einem Athleten, der 900bpm Doublebass kann, aber keine musikalische Seele hat.


    Alles Liebe
    muly
    :)


    PS Kritik bitte nicht übel nehmen :)


    An Threadstarter: Ich muss Sebomaniac durchaus recht geben. Hie gibt es durchaus einige mehr oder weniger sinnvolle, auf jeden Fall aber ähnliche Threads zu dem Thema. Zudem finde ich, wer noch solche grundlegenden Fragen offen hat, sollte gar keinen Unterricht geben.

  • Zitat

    Sorry, ich will wirklich nicht auf deinem Unterrichtsstil rumhacken


    Tust du aber schon *heul*


    Nein quatsch, Spaß beiseite; was ich sagen wollt (war viell. blöd formuliert): den Schwierigkeitsgrad etc. muss man (wie Tom van de drum schon sagte) individuell an den Schüler anpassen. Deswegen wirkt das "schwierigkeitsgrad steigern" auch so "präzise".


    Doublebass und Stilrichtungen sind natürlich nicht für den absoluten Anfänger sofort gedacht, deswegen sag ich ja "möglichst früh", aber nicht wenn der Schüler nicht bereit zu ist.


    Auch die Technik auf der kleinen Trommel muss man individuell anpassen. Ich hab damals zu Beginn 1 1/2 Jahre kleine Trommel gemacht. Es ist ätzend, macht aber alles spätere so viel einfacher... Aber für alle die Verzweifeln (und da hast du definitiv recht, muly) die meisten meiner Schüler (und auch die anderer, die's ähnlich machen) halten höchstens ein halbes Jahr durch.


    Versuchen würd' ich's trotzdem...


    Ich hoff' ich hab's ein bisschen klären können, manchmal schreib' ich etwas ungenau

  • Steve Miller


    Die Farben ersetzen nicht die Noten, sie weisen den einzelnen Noten quasi die Gliedmasse zu, mit der sie gespielt werden soll. Die meines Wissens im Agostini übliche Methode mit Quadraten und Punkten wird hier durch Farben ersetzt, nur dass man beim Farbnotensystem nicht nur zwischen Rechts und Links, sondern zusätzlich noch zwischen Händen und Füssen unterscheidet. Um die Notenlänge oder die Postionierung im Raster zu definieren ist trotzdem die Note selber notwendig!
    Wirklich interessante Idee!

    Einmal editiert, zuletzt von Rexona ()

  • Zitat

    Original von geckoapfel
    Bis jetzt hab ich's so gehalten erstmal so lang wie möglich (ideal wären ja 1-2 Jahre) kleine Trommel und Technik zu machen.


    Das halte ich für wirklich GUTE alte Schule!


    Heute leider sehr selten, aber imho sehr sinnvoll.

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    Absoluter Neuzustand incl. Versandkosten nur VB 70,00 Euro.

  • Zitat

    Original von geckoapfel
    Ich geb' auch ab und zu unterricht. Bis jetzt hab ich's so gehalten erstmal so lang wie möglich (ideal wären ja 1-2 Jahre) kleine Trommel und Technik zu machen. Halten aber nicht allzuviele aus (merkt man schnel, wer überhaupt keine Motivation bringt). Je nach Bedürfnis des Schülers dann halt zu einzelnen Beats und Rhythmen wechseln und Play-Alongs spielen.


    Wer dafür Motivation mitbringt, dem ist nicht zu helfen :)


    Aus REIN TECHNISCHER Sicht hast du tendentiell eher Recht, aber mit 2 Jahren Rudiments auf der Snare verdirbt man auch dem Letzten die Lust aufs Trommeln.


    Ein Lehrer (häufig auch Pädagoge genannt) soll motivieren...und nicht irgendwelche Konzepte durchprügeln, die dann zum Motivationskiller werden.


    Meine Schüler lernen spätestens ab der zweiten Stunde wie man Buff-Klack spielt - bisher hat das auch bei mäßig talentierten 6-jährigen funktioniert. Aber sie hatten damit ein Erfolgserlebnis! Was Triolen sind, oder Paradiddlediddle, Buzz roll und french grip sind kann man später auch "spielerisch" vermitteln - es funktioniert.


    Wie man den Unterricht aufbaut ist im Prinzip wurscht, hauptsache man baut ihn überhaupt irgendwie auf! Die Unterrichtsstruktur sollte transparent sein (also nicht: in der einen Stunde dies, dann in der nächsten das, dann jenes und dann mal wieder dies...).


    Schüler sollten immer mit einem guten Gefühl aus dem Unterricht gehen, auch wenn natürlich nicht alles bunt ist und glänzt. Schlagzeug zu lernen ist harte Arbeit, auch das dürfen 9-jährige ruhig wissen.


    Das wäre das was mir um kurz nach eins so spontan einfällt....


    PS: Die chemie muss stimmen zwischen lehrer und schüler! Wenn man vernünftig miteinander umgeht, dann ergibt sich das fachliche fast von selbst...

    Einmal editiert, zuletzt von Englishman ()

  • Ich versuchs jetzt mal zum dritten Mal zu erklären.


    Man soll (auch in meiner Rudiments-Theorie) die Schüler nicht zwingen. Wie gesagt, halten es nicht allzuviele durch, Ich würde nie kleine Trommel durchpauken, wenn der Schüler nich' freiwillig mitzieht.


    Die Motivation die ich meinte ist die allgemeine Motivation zu lernen. Diese zeigt sich so relativ schnell.


    Viele kommen eben an und denken "ok, mal angucken und drauf rumhämmern, des is ja einfach, ich brauch nix lernen...!". Bei denen macht es auch wenig Sinn einfach mal draufloszuspielen, da bis jetzt so noch nich' viel gutes rausgekommen ist.


    Also zusammenfassend (hoffentlich klar und verständlich):


    Soviel Technik wie möglich, nicht über die freiwillige Beteiligung des Schülers hinaus. Wenn kein ernsthaftes Interesse am lernen besteht, lieber gar nicht anfangen, statt zu verkorksen (wenn ein Schüler auch nur einen Funken Wille zu lernen zeigt steht das normalerweise nicht zur Debatte).



    Und um mit den Worten von Ape Simpson zu schließen: "Blablabla, rhabarberrhabarberhlaballablabla - Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!!!"

  • ok, is klar.
    Klang im ersten Post echt etwas anders.


    Aber wie gesagt, war ja nicht böse gemeint und zu deinem anderen Vorgehen hab ich auch noch gewisse Differenzen. Aber so ist das nunmal und das ist auch gut so :)


    trommler: Snare-Technik ist wirklich die gute alte Schule, allerdings denke ich, ist es gerade am Anfang bei fehlender bzw noch nicht so stark vorhandener Übedisziplin wichtig, Spaß zu haben und Erfolge zu sehen. Somit würden die fundamentalen Stroke-Übungen bei mir am Anfang nur eine Nebenrolle spielen.


    Die Differenzen machen sich technisch in der Tat bemerkbar. Man hört aber bei manchen technisch noch so versierten Drummern, dass sie nicht musikalisch sind (ob das nun am Unterricht ag sei dahingestellt!). Aber Fakt ist, man kann auch ohne mit der Snare allein angefangen zu haben, ein guter Musiker werden.
    Nicht dass du das Gegenteil behauptet hättest, aber wie gesagt, die alte Schule ist nicht immer die beste.


    LG
    muly

  • Zitat

    Original von muly
    Aber Fakt ist, man kann auch ohne mit der Snare allein angefangen zu haben, ein guter Musiker werden.


    Tja, nichts ist unmöglich.

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  • @ Rexona


    Mir ist zwar nicht klar wieso Du heißt wie ein Deo, aber ich will Dir trotzdem antworten. Ich hatte es verstanden. Und bitte,
    halte das nicht für eine 'Idee' von mir. Es funktioniert nicht. Kann ja nicht. Wie solle das gehen. Nur deswegen habe ich mich
    erkundigt.

    Steve Miller (C)

    Einmal editiert, zuletzt von Steve Miller ()

  • Technik ist gut und wichtig....


    *lange Pause..


    ABER: Nachteil Schlagzeug: Gegenüber Instrumenten wie Gitarre, wo ein Schüler theoretisch mit 2 beherrschten Griffen seine Lieblingssongs mehr oder weniger erkennbar anspielen kann, besteht die Herausforderung für einen Lehrer, meiner bescheidenen Meinung nach, darin, dem Schüler in kürzester Zeit die Möglichkeit zu geben Musik zu machen.
    Sprich: nach relativ kurzer Zeit fähig zu sein mit dem Musikmachen in der Band zu beginnen.


    Hat der Schüler erstmal Blut geleckt ist er eher auch bereit mal intensiver auf Snare oder Pad Technik zu betrachten und zu erarbeiten weil er/sie durch erste Einsätze mit anderen Musikern das Bedürftnis entwickelt seine "beschränktes" Spiel zu verbessern und auch evtl. leichter einen Sinn hinter Technik erkennt... wenn man einen Schüler erstmal mit 12 Jahren Snare-Technik nervt ist meiner Ansicht nach das Risiko von Frustration grösser.


    Wichtig ist erstmal eine Technikbasis zu vermitteln, damit sich der Schüler nix Falsches angewöhnt, in Punkto Stockhaltung etc.. Das kann nach sehr kurzer Zeit auch am Drumkit eingebunden werden.


    Gewöhnt man Personen von Anfang an an eine bestimmte Disziplin, beispielsweise die ersten oder letzten 10 Minuten des Unterrichts nur Snare zum warm werden, ist die Chance auch gut, dass dieses Ritual beim Üben zu Hause bzw. täglich vollzogen wird.


    Am Ende geht es nur darum: Was braucht der einzelne Schüler um "glücklich" zu werden am Instrument.
    Einige brauchen mehr Input, weil sie riesiges Interesse an Weiterentwicklung haben, andere brauchen weniger weil Sie zum Beispiel nur "zur Entspannung" am WE mit ner Band proben.


    Mit etwas Gespür für diese Bedürftnisse und einem logischen, selbstentwickelten, Konzept sollte einer erfolgreichen Karriere als Instrumentallehrer nichts im Wege stehen.

    nosig

  • Zitat

    Original von Sebomaniac
    Hat der Schüler erstmal Blut geleckt ist er eher auch bereit mal intensiver auf Snare oder Pad Technik zu betrachten und zu erarbeiten weil er/sie durch erste Einsätze mit anderen Musikern das Bedürftnis entwickelt seine "beschränktes" Spiel zu verbessern


    Genau das Gegenteil würde ich behaupten. Gerade jüngere Schüler, die einmal am Set gesessen haben, haben meist gar keine Lust mehr auf 4R4L, etc. auf dem Pad. Das ändert sich dann erst, wenn die im jugendlichen Alter sind.


    Letztlich führen vermutlich viele Wege zum Ziel. Ich denke, das wichtige ist, dass der Lehrer hinter seinem Konzept steht und dieses auch verantworten kann.

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