Mikrofone für Akkordeon-Orchester Live-Abnahme

  • Ich weiß, wir sind im Drummerforum, daher im Off-Topic Forum. Aber hier gibt es ja ein paar Leute, die sich ganz gut mit sowas auskennen.

    Ich suche für unser Akkordeonorchester Mikrofone zur Abnahme bei Konzerten, für drinnen aber auch vor allem draußen. Was könnte ich da mal probieren? Bisher hatte ich meine beiden beyerdynamic TG I53, entweder mittig vor dem Orchester stehen, oder bei etwa 1/4 und 3/4 der "Orchester-Breite" stehen. Finde das aber nicht so ganz optimal. Wir sind etwa 10 Akkordeonspielr/innen und sitzen im Halbkreis, meistens 2-reihig. Hinten Schlagzeug und über Amp verstärktes Bass-Akkordeon.

    Macht das Sinn mit nur 2 Mikrofonen (stereo)? Oder habt ihr bessere Ansätze?

    Die Aufnahmen sind immer ganz ok. Live kommt aber nicht so viel rüber, weil man sehr viel Gain braucht und dann jedes Rascheln hört und von Feedback nicht bewahrt ist...

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12", 13" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 17.05.25 Mehlsack Emmendingen, 19.09.25 Haferkasten Kenzingen, 29.11.25 Heimathafen Lörrach mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Live macht das mit zwei Mikros für alles nicht so richtig Sinn. Das Bassakkordeon am besten per DI am Amp auf das Pult geben, dann im Idealfall für jedes Akkordeon ein eigenes Mikro. Es gehen auch zwei Akkordeons pro Mikro, dreier Gruppen nur dann, wenn die auch im Halbkreis vor dem Mic angeordnet sind - letzteres wird live wohl eher nicht so sein.


    Habt ihr denn jemand, der am Pult sitzt bei euren Aufführungen? Das ist nicht trivial und von der Bühne aus nur ganz schlecht zu machen.


    Ich habe mal Aufnahmen von Akkordeonorchestern gemacht und habe in Erinnerung, dass das nicht so einfach ist - selbst wenn Feedback bei Aufnahmen kein Thema ist. Als Mikros würde ich KM-Kondensatoren empfehlen, wenn draußen auf alle Fälle mit Windschutz. Soll das Schlagzeug auch abgenommen werden?

  • Oliver_Stein : Hm, dachte ich mir schon, dass es nicht so trivial ist...


    Um die noch offenen Punkte zu beantworten:

    • Schlagzeug und Bass sollen nicht (weiter) abgenommen werden, als sie es schon sind.
    • Wir haben niemanden am Pult sitzen.

    Ich dachte an eine "relativ einfache" Lösung, bei der einfach nur das "Ohr des Dirigenten" verstärkt wird - daher auch die Idee des Stereo-Paars quasi hinter ihm über seinen Kopf zum Orchester schauend. Der Dirigent ist der "Mischer", und der Mix, den er hört, wird einfach auf die PA gegeben. Bass und Schlagzeug kommen dabei eh durch. Für Aufnahmen ganz gut, aber zum Live-Verstärken nichts.


    Meine zweite, oft praktizierte, Idee ist, die beiden Mikros näher an die im Halbkreis sitzende erste Akkordeonreihe heranzustellen und dabei die Mikros aus Publikumssicht nach rechts schauen zu lassen - im Prinzip immer auf das mittlere von 3 Akkordeons, ungefähr mit der "3:1 Regel" (Abstand zur Schallquelle = 1, wenn die Schallquelle 3 breit ist). Akkordeons emittieren Schall ja hauptsächlich auf der Seite der Tasten, daher schauen meine Mikros nach rechts. So bin ich näher an den Instrumenten, habe aber nicht mehr so einen homogenen Mix. Die zweite Reihe geht auch unter.

    In der zweiten Reihe sitzt bei unserem "kleinen Haufen" meistens eh nur noch die "4. Stimme" (Rhythmus-Stimme). Wenn ich der nun ein weiteres Mikro verpasse, muss ich schon wieder mischen...


    Daher bin ich eigentlich insgeheim auf der Suche nach dem perfekten Stereo-Paar bzw. der geeigneten Mikro-Technologie (KM/GM/...), die ich in etwa auf Ohrhöhe/-position des Dirigenten aufstelle und das "einfach" auf die PA gebe.


    Vielleicht kann man die Anwendung auch mit der Abnahme eines Chors vergleichen?


    Im Prinzip sind auch mehrere Mikros möglich. Aber dann suche ich nach der Formel, die mir das geeignete Mikro und die Position und Anzahl (wieviele Instrumente pro Mikro) gibt, um möglichst nicht mischen zu müssen. Ich hätte gerne schon durch die Auswahl und Aufstellposition einen homogenen Mix, sodass man das Orchester als homogene Klangquelle erfassen kann. :saint:

    Geht das?

    Four on the floor sind zwei zu viel.

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  • Das Stereopaar wäre im Prinzip die ideale Mikrofonierung für sowas, aber wie Du selber schon feststellen konntest, funktioniert das Live mit Verstärkung zum Publikum hin nur ganz schlecht - der Gain before Feedback ist bei so einer Mikrofonierung einfach nicht gegeben. Ergebnis: es klingt nicht gut und pfeift sehr schnell.

    Wenn die Schallquelle 3 breit ist und Du 1 vom mittleren entfernt bist, hast Du auf dem Mikro in erster Linie das mittlere Instrument - der Trick wäre, mit dem einen Mikro etwas gleichweit von allen aufzunehmenden Instrumenten weg zu sein. Aber zwei Mikros für 10 - das wird einfach nichts. Entweder Du bist zu weit weg, oder so nah dran, dass nur einzelne Spieler auf der PA landen. Beides klingt doof.

    Was könntet ihr also machen? Setzt euch in Dreiergruppen hin, die je mit einem Mikro abgenommen werden. Stellt die Mikros auf der Anlage so ein, dass es gut klingt und bewegt euch nicht mehr auch nur einen Millimeter! So könntet ihr vielleicht mit drei Mikrofonen für die 10 Instrumente klar kommen. Du brauchst dafür aber MIkros, die besonders gut den Frequenzgang einhalten, auch wenn sie seitlich besprochen werden. Solche Mikrofone (z.B. Neumann KM184) sind teuer... Die billigeren gehen sicher auch, aber bei seitlicher Einsprache klingen die manchmal völlig anders als von vorne besprochen - meistens dumpfer und mulmiger. Je mehr Du davon offen hast auf der Anlage, desto schlimmer wird es.

  • Live braucht man grundsätzlich eher Nahmikrofonierung. Ich würde übrigens auch dynamische Mikrofone im Stil von SM57 und Live-Gesangsmikros in Erwägung ziehen. Die sind nicht ganz so empfindlich und dürften vom Frequenzgang gut passen, um die Akkordeons gut im Mix zu platzieren. Am besten wäre sogar, die Mikros irgendwie an den Akkordeons zu befestigen (Clip-Mikros).


    Mit günstigen Mikros wie z.B. t.bone MB85 Beta würde es dann nur noch an genug Kanälen vom Pult, Kabeln und geeigneten Stativen hängen.


    Davon ausgegangen, dass alle ungefähr gleich laut spielen, kann man mit komplett gleichen Einstellungen für alle Akkordeons am Pult starten.


    Es wird sich doch jemand von der Band finden, der das mal checken kann, oder nicht? Einmal checkst du alles ohne Drums und einmal z.B. der Basser ohne Bass.

  • Am besten wäre sogar, die Mikros irgendwie an den Akkordeons zu befestigen (Clip-Mikros).

    Ja, das wäre für die Abnahme prima. Das Problem ist nur, dass die Clipmikros sehr nah am Instrument sind und dann wegen der "merkwürdigen" Abstrahlcharakteristik nicht ausgewogen klingen. Deshalb sind Abnahmesysteme für Akkordeons in der Regel sauteuer und arbeiten mit mehreren Kapseln.


    Mit dynamischen Mikros wie etwa SM57, 58 oder die t.bone-Varianten davon wird das nur etwas, wenn ein Mikrofon für jedes Instrument zur Verfügung steht - dann wäre der Abstand so zwischen 40-60 cm angebracht auf die Tastaturseite. Instrumentengruppen von 3-4 Spielern mit je einem dynamischen Mikro abzunehmen wird eine Herausforderung - so zumindest meine Erfahrung damit. Aber vielleicht kann man das ja vor der Großbestellung auch mal mit einem Testmic (30 Tage Moneyback) ausprobieren, indem man das Signal aufnimmt und hört, ob es für z.B. Dreiergruppen noch geht.

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