Beiträge von martinelli

    Thomas Lang ist halt mehr Sportler als Musiker.

    Die Österreicher sind Multitalente: Peter Alexander konnte moderieren, schauspielern und singen.

    Thomas Lang kann bis 4 zählen und Zirkusakrobatik.

    Sportler mag es unter uns einige geben, aber die sitzen nicht bei EAV oder Gianna Nannini auf der Bühne.


    Aber zum Thema: Ich glaube weiter oben hat schon jemand bemerkt, dass manches schon sehr schwer rauszuhören ist - besonders, wenn das Schlagzeug eher im Hintergrund ist und man eigentlich eine Melange aus verschiedenen Instrumenten hört. Je nach Mix weiß man manchmal gar nicht, woher etwas kommt. Einfaches Beispiel: Ist der Bass alleine auf der 4+ oder liegt da noch eine Bassdrum drunter?


    M.

    Du könntest auch mal die Rocking Motion Technik versuchen.

    Den Namen kannte ich nicht, den musste ich gerade ergoogeln.

    Wipp-Bewegung, ganz einfach.

    Keine Ahnung, was die hier bringen soll.

    Für mich ist das Wippen hilfreich, um beim Swingen automatisch die 2 und 4 zu spielen; die Ferse "schlägt", praktisch unhörbar, die 1 und 3 auf den hinteren Teil des Pedals und die Hi-Hat macht auf 2 und 4 "chick" (wenn der Ballen sie schließt), sodass man gar nicht mehr drüber nachdenken muss.


    Falls das Problem darin besteht, einen ganz kurzen, lauten "Chick" zu erzeugen, würde ich die Hi-Hat mit dem Fußballen bei hochgezogener Ferse spielen. Aber eigentlich hat die getretene Hi-Hat Zeit, bis geschlagene Hi-Hat-Achtel und Bossa-Clave gut rollen bzw. im zweiten Schritt die Bassdrum was sinnvolles macht.


    M.

    Ich würde mich mit der getretenen Hi-Hat erstmal gar nicht müde machen, sondern leichte, gleichmäßige Achtel auf der geschlossenen Hi-Hat spielen. Das gibt Dir auch ein gutes Raster für die anderen Schläge, die dann am besten akkurat auf den jeweiligen Hi-Hat-Schlägen kommen sollten.

    M.

    Es ist ja egal, welchem Modetrend man folgt, aber ich fand es früher interessant, dass - in Abweichung von der sonst üblichen Skalierung (Länge steigt mit dem Durchmesser) - zumindest Pearl das 10er gerne so lang wie das 12er gemacht hat. Ohne viel Ahnung und die genauen Maße dem Zufall überlassend hat Pearl (Pflicht wegen Jeff Porcaro) mir dann auch 10x8, 12x8, 13x9 16x16 geliefert. Klang alles sehr gut. Vielleicht wird die Kurve der optimalen Längen über den Durchmessern ja unten tatsächlich flach. Vielleicht macht das die kleinen Trommeln kraftvoller. Vielleicht ... habe ich heute auch nicht viel mehr Ahnung.


    Bzgl. Optik: Ich finde, wenn die beiden Toms auf gleicher Höhe hängen, sieht eine Abstufung 10x7 & 12x8 für mich besser aus. Geschmacksache.


    M.

    Sauber - als ich die Noten gesehen habe, war ich wieder 13. Brian, Mick, Steve, Andy ... die Helden.

    Die waren besser, als ich mit 18 gedacht habe, wie mir mit 30 oder so klar wurde. :)


    Wetten dass ... jemand, der ohne Noten spielt, es eher wie notiert spielen kann, als ohne die "verschobene" Bassdrum. Er oder sie wird eher dazu neigen, die per Snare betonte 3+ auch auf der Bassdrum zu spielen.


    Aber wenn ich mit der notierten Version Schwierigkeiten hätte, würde ich einfach Bassdrum und Hi-Hat im Wechsel durchlaufen lassen und die Hände wie notiert drüber spielen. Das ist eine unmerkliche Abweichung vom Original, aber flüssig gespielt um Längen besser, als den Groove ins Schwimmen zu bringen.


    M.

    Die Stick Control habe ich ziemlich gewissenhaft und komplett (Wiederholungen, Tempi, Lautstärken) durchgespielt. Eigentlich sollte es das Buch fürs Leben sein, welches man nie endgültig zuschlägt, aber mittlerweile bewerte ich die meisten Rudiments als für mich für irrelevant. Es ist schwer zu sagen, was Stick Control mir gebracht hat. Vielleicht kriege ich manches jetzt nur hin, weil ich diese und andere Übungen (Agostini) gemacht habe, aber ich glaube, meine bescheidenen technischen Ziele hätte ich anders schneller und musikalisch wertvoller erreichen können. Einzelschlag-Alternativen, Betonungen und Verzierungen sind sicher auch ohne Stone und PAS erlernbar - und vieles braucht man im Leben nicht. Das soll aber die Meinung derer, die in Stick Control und PAS-Rudiments die Bibel sehen, nicht verunglimpfen.

    M.

    Luftentfeuchter kosten verdammt viel Energie und bringen es oft nicht. Würde ich ausschalten.


    Obwohl ich E-Schlagzeuge gar nicht mag, habe ich vor Jahren was zum Üben gekauft. Dabei ging es mir nicht um herausragenden Sound und auch nicht um Aufbau-Ergonomie, Rebound, etc. Ich wollte einfach irgendwas, um mal daheim Timing, Unabhängigkeit etc. zu üben. Ich mag E-Drums nicht, aber an ein Übungs-Pad kriegt mich auch niemand mehr. Vor allem will ich 4 verschiedene Sounds für 4 Gliedmaßen haben.


    Meine Lösung: Yamaha DTX 450K

    Vorteile:

    • Geringer Platzbedarf, sehr geringes Gewicht (leicht mal eben rüberzuräumen)
    • Kein Bedarf für Fußmaschine oder Hi-Hat
    • Kein Nebengeräusch vom Aufprall des Schegels auf dem Bassdrum-Pad (weil es ja keines gibt)
    • Leichter Transport: Für eine Notfall-Probe habe ich das ganze mal am Stück einfach ins Auto gestellt, hingefahren, ausgeladen, Pedale ausgerichtet und fertig.
    • Metronom mit Übungsprogrammen
    • Sound-Vielfalt: Man kann den Pads und Pedalen beliebige Sounds zuordnen.
    • Relativ kostengünstig (unter 500 EUR).

    Nachteile:

    • Gummi-Spielflächen (also keine Gittergewebe-Felle) - für mich aber voll ok.
    • Begrenzte Aufbauhöhe (für mich aber trotz beachtlicher Körperlänge ok)
    • Das Ding gibt es nicht mehr. Die Nachfolger haben etwas mehr Stativmaterial.

    Wie gesagt, es kommt drauf an, was man machen will, aber für meine Anforderung war es die richtige Lösung.

    Ähnlich ist das (noch billigere) Fame DD-Lite Pro von RatiopharmKölle am Rhing. Das hat sogar zusätzliche Eigenschaften, allerdings auch wieder ein Bassdrum-Pad (Geräusch, Aufwand).


    Für zuhause halte ich solche Sets für eine gute Lösung; in meinem Fall (nur Unabhängigkeit und Timing) ohnehin.


    M.

    Tempo raushören:

    1. Original starten;
    2. schätzen, was das für ein Tempo sein könnte, d.h. wieviele Zählzeiten (meist Viertel oder punktierte Viertel) das pro Minute sind;
    3. Metronom (klassisches, digitales, oder online) auf ebendiesen Wert einstellen und einschalten;
    4. Metronomschlagzahl so lange verstellen, bis es auf die Musik passt;
    5. das Tempo ablesen.

    Im Übrigen würde ich Lynyrd Skynyrd musikalisch nicht unterschätzen und auch das mit Neil Young nicht falsch verstehen. Es gibt die Erklärung, dass sie Herrn Young nicht brauchen, weil die Leute vor Ort den Protest auch selber in die Hand nehmen können. Das erklärte ja dann auch, warum man sich verträgt und Young die Nummer sogar selber gesungen hat.


    M.

    Wenn Optik ein Thema ist: In ein schön lackierten Set würde ich kein foliertes Tom (Export) mit leichter Farbabweichung einbauen.


    Die durchgehenden Spannböckchen beim SLX machen es zusätzlich schwer, ein Tom zu finden, welches optisch gut dazupasst.

    Auch wenn man über Sinn oder Unsinn dieser Bauweise diskutieren kann: Ich mochte mein SLX gerade deswegen und fand den Klang sehr gut.


    M.

    Auch In-Ears. Ich nutze auch den Handy Click Track bei konstantem Beat aber bei komplexeren Sachen nehme ich auch häufig fertige Clicks zu den Songs von Youtube.

    Ich frage mich gerade, wie man sich fühlt, wenn man zu sowas mitspielt; wenn man weder als Trommler auch nur annähernd flexibel ist noch ein Dirigent oder den Beat für alle vorgibt. Ich vermute, dass man dann auch gleich alles 1:1 nachspielt und dann frage ich mich, ob dem Publikum nicht mit der Originalaufnahme mehr geholfen wäre.


    Bei mir läuft meist ein optisches Metronom, damit ich sehe, wo ich dran bin, ich aber immer noch nachgeben kann, wenn sich als Wohlfühltempo für die Band was anderes ergibt oder ich mich selber disziplinieren muss (huch, ich treibe/schleife heute).


    M.

    Gestern (Vorstellung bei potentieller neuer Band) hat ein Gitarrist von "schmierig" gesprochen und wohl halb-offen / verwaschen gemeint. Den Ausdruck empfand ich schon als Beleidigung und er hat nicht gerade motiviert, der Band beizutreten - abgesehen davon, dass es meine Entscheidung ist, wann ich meine Hi-Hat zu lasse oder eben öffne.

    M.

    ich hab viele Becken :D und zwar nicht aus Sammlergründen, sondern, weil ich dachte, ich will mich einfach mal durchkosten und so viel wie möglich kennenlernen, und halt immer wieder verkaufen, kaufen, verkaufen, kaufen usw. aber das mit dem verkaufen schaff ich irgendwie noch nicht,

    So geht es mir auch. Und einer bestimmten Philosophie folge ich auch nicht bewusst, aber:

    Mit einer Ausnahme (Cocktail-Set) spiele ich immer Beckensätze von einem Hersteller, manchmal sogar aus einer einzigen Serie.

    Ich halte Ride, Hi-Hat und Crash für ausreichend, benutze aber normalerweise vier Becken mehr (2xCrash, China, Splash). Im Gegensatz zu vielen Toms (da bin ich bescheiden) transportieren sich Becken gut und ihre Klangvielfalt lässt sich an vielen Stellen einbringen.


    M.

    [...] Dachte immer, dass die Grenzfläche nur in der BD wirklich sinnvoll ist, von außen hingegen eher als Raumanteil dazugemischt wird. Was für eine Charakteristik verwendest du da? Eher Halbniere, nehme ich an?

    Grenzflächenmikrofone sind zwar auch in der Bassdrum sinnvoll, aber das ist nicht die typische Anwendung und m.W. auch nicht der eigentliche Grund, warum es sie gibt. (Es gibt Leben außerhalb der Schlagzeugmikrofonierung.)

    Die Richtcharakteristik ist in der Regel eine Halbkugel.

    Übrigens kann eine Bassdrum auch mit anderen Mikrofonen von außen abnehmen; meistens geschieht das am Resonanzfell.


    M.

    Das ist das Schema "Down in the Alley".

    Wie kommst Du auf die Idee, die Musiker machten "einfach was sie wollen"? Sie spielen schlicht und ergreifend eben dieses Lied "Down in the Alley - auch wenn Du lieber einen 12-taktigen Blues hören würdest.


    Songtip:

    Suche mal nach "Turtle Blues" von "Big Brother & the Holding Company" auf dem Album "Cheap Thrills". Diese Version ist meines Wissens ohne Schlagzeug, sodass Du wunderbar dazu trommeln kannst - 12 Takte und harmonisch astreines Blues-Schema.


    M.

    Je länger ich selbst trommele, desto mehr

    merke ich, was für ein großartiger Drummer

    Ringo ist.

    Ich habe Beatles gehört, bevor ich getrommelt habe. Das Außergewöhnliche an Ringos Spiel war mir da und auch später als junger Schlagzeuger nicht aufgefallen, weil es einfach da war; weil es ohne Egotrip und recht subtil das jeweilige Stück geprägt hat. Ein Traum!

    Die Details hinter Ringos Spiel (z.B. Phrasierung, Instrumentierung, Kreativität) merkt man in der Tat erst mit wachsender eigener musikalischer Reife.

    M.

    Bei der Suche nach "All my loving" kam ich auf diesen Thread. Der passt insofern, als dass ich gerade die Biographie von Bernard Purdie gelesen habe.


    Blitzkritik: Schwer zu verstehen, warum so ein toller Musiker derartige Selbstdarstellung bis zum Narzismus nötig hat. Während die einen was zu sagen haben (Peter Erskine, "No Beethoven") oder sich selbst vom hohen Sockel stoßen ("Bob Dylan Chronicles"), geht es bei Purdie primär um sein glorreiches Emporkommen und die Schwächen der Anderen. Welche seiner Komplexe beim Werden entstanden sind und welche dieses erst möglich machten, weiß man nicht. Als Musiker ist und bleibt er eine Legende und (einer der etlichen) Wahnsinns-Groover.


    Trotzdem bin ich der Meinung, dass Ringo Starr und Phill Rudd die weltbesten Trommler ihrer Band waren/sind, die auch ein Purdie nicht ersetzen kann. Es gab da mal eine Show, wo ein (übrigens anerkennender, demütiger) Portnoy Beatles gespielt hat ...


    Und meine Frage zur Phrasierung von "All my loving" hat sich vielleicht erledigt (oder kommt als separater Thread wieder). :)


    M.

    Swing, Shuffle und Triplet Feel

    Leicht vereinfacht und in umgekehrter Reihenfolge würde ich sagen:

    • "Triplet Feel" kenne ich im Deutschen nicht; soll wohl "triolisch" oder "ternär" heißen. Dabei werden zwei Einzelnoten so interpretiert, als handle es sich um eine Triole, bei der die mittlere Note ausgelassen wird. Zwei Achtel werden also zur ersten und letzten Note einer Achteltriole.
    • Shuffle sind Rhythmen, bei denen eine Ebene (z.B. die Achtel) der Rhythmik triolisch / ternär (s.o.) interpretiert werden. Als Grundrhythmus würde der Schlagzeuger dabei alle Achtel (also alle Triolen mit ausgelassener mittlerer Note) auf Becken oder Snare spielen.
    • Swing bezeichnet im Allgemeinen einen Musikstil; Informationen gibt es im WWW zu Hauf.
      Wenn "Swing" oder "swing" in den Noten steht, fühle ich mich aufgerufen, das Stück in ebendiesem Stil zu interpretieren. Ein Kernelement dabei ist die Phrasierung. Für den Anfang tut es eine ternäre (s.o.) Aufteilung, bei der auf dem Ride-Becken das typische Swing-Grundmuster erklingt: Viertelschlag gefolgt von zwei triolischen Achteln (also erstes und letztes Achtel einer Achteltriole). Damit liegt man nicht ganz falsch, aber nicht nur im Ride-Muster, sondern auch bei der Phrasierung (Unterteilung der Notenwerte) gibt es ein riesiges Spektrum: Die Einzelnoten können weiter auseinander oder enger beieinander liegen als in ternärer Aufteilung. In sehr schnellen Tempi werden Achtel oft zu echten Achtel (binär), im mittleren Tempo eher ternär oder etwas zwischen binär und ternär und im ganz langsamen Tempo kann es auch weiter sein: Punktiertes Achtel plus Sechzehntel; erste und letzte Note einer Quintole ... Klingt kompliziert, aber das ist alles mehr gefühlt als berechnet.

    M.