Beiträge von martinelli

    Tempo raushören:

    1. Original starten;
    2. schätzen, was das für ein Tempo sein könnte, d.h. wieviele Zählzeiten (meist Viertel oder punktierte Viertel) das pro Minute sind;
    3. Metronom (klassisches, digitales, oder online) auf ebendiesen Wert einstellen und einschalten;
    4. Metronomschlagzahl so lange verstellen, bis es auf die Musik passt;
    5. das Tempo ablesen.

    Im Übrigen würde ich Lynyrd Skynyrd musikalisch nicht unterschätzen und auch das mit Neil Young nicht falsch verstehen. Es gibt die Erklärung, dass sie Herrn Young nicht brauchen, weil die Leute vor Ort den Protest auch selber in die Hand nehmen können. Das erklärte ja dann auch, warum man sich verträgt und Young die Nummer sogar selber gesungen hat.


    M.

    Wenn Optik ein Thema ist: In ein schön lackierten Set würde ich kein foliertes Tom (Export) mit leichter Farbabweichung einbauen.


    Die durchgehenden Spannböckchen beim SLX machen es zusätzlich schwer, ein Tom zu finden, welches optisch gut dazupasst.

    Auch wenn man über Sinn oder Unsinn dieser Bauweise diskutieren kann: Ich mochte mein SLX gerade deswegen und fand den Klang sehr gut.


    M.

    Auch In-Ears. Ich nutze auch den Handy Click Track bei konstantem Beat aber bei komplexeren Sachen nehme ich auch häufig fertige Clicks zu den Songs von Youtube.

    Ich frage mich gerade, wie man sich fühlt, wenn man zu sowas mitspielt; wenn man weder als Trommler auch nur annähernd flexibel ist noch ein Dirigent oder den Beat für alle vorgibt. Ich vermute, dass man dann auch gleich alles 1:1 nachspielt und dann frage ich mich, ob dem Publikum nicht mit der Originalaufnahme mehr geholfen wäre.


    Bei mir läuft meist ein optisches Metronom, damit ich sehe, wo ich dran bin, ich aber immer noch nachgeben kann, wenn sich als Wohlfühltempo für die Band was anderes ergibt oder ich mich selber disziplinieren muss (huch, ich treibe/schleife heute).


    M.

    Gestern (Vorstellung bei potentieller neuer Band) hat ein Gitarrist von "schmierig" gesprochen und wohl halb-offen / verwaschen gemeint. Den Ausdruck empfand ich schon als Beleidigung und er hat nicht gerade motiviert, der Band beizutreten - abgesehen davon, dass es meine Entscheidung ist, wann ich meine Hi-Hat zu lasse oder eben öffne.

    M.

    ich hab viele Becken :D und zwar nicht aus Sammlergründen, sondern, weil ich dachte, ich will mich einfach mal durchkosten und so viel wie möglich kennenlernen, und halt immer wieder verkaufen, kaufen, verkaufen, kaufen usw. aber das mit dem verkaufen schaff ich irgendwie noch nicht,

    So geht es mir auch. Und einer bestimmten Philosophie folge ich auch nicht bewusst, aber:

    Mit einer Ausnahme (Cocktail-Set) spiele ich immer Beckensätze von einem Hersteller, manchmal sogar aus einer einzigen Serie.

    Ich halte Ride, Hi-Hat und Crash für ausreichend, benutze aber normalerweise vier Becken mehr (2xCrash, China, Splash). Im Gegensatz zu vielen Toms (da bin ich bescheiden) transportieren sich Becken gut und ihre Klangvielfalt lässt sich an vielen Stellen einbringen.


    M.

    [...] Dachte immer, dass die Grenzfläche nur in der BD wirklich sinnvoll ist, von außen hingegen eher als Raumanteil dazugemischt wird. Was für eine Charakteristik verwendest du da? Eher Halbniere, nehme ich an?

    Grenzflächenmikrofone sind zwar auch in der Bassdrum sinnvoll, aber das ist nicht die typische Anwendung und m.W. auch nicht der eigentliche Grund, warum es sie gibt. (Es gibt Leben außerhalb der Schlagzeugmikrofonierung.)

    Die Richtcharakteristik ist in der Regel eine Halbkugel.

    Übrigens kann eine Bassdrum auch mit anderen Mikrofonen von außen abnehmen; meistens geschieht das am Resonanzfell.


    M.

    Das ist das Schema "Down in the Alley".

    Wie kommst Du auf die Idee, die Musiker machten "einfach was sie wollen"? Sie spielen schlicht und ergreifend eben dieses Lied "Down in the Alley - auch wenn Du lieber einen 12-taktigen Blues hören würdest.


    Songtip:

    Suche mal nach "Turtle Blues" von "Big Brother & the Holding Company" auf dem Album "Cheap Thrills". Diese Version ist meines Wissens ohne Schlagzeug, sodass Du wunderbar dazu trommeln kannst - 12 Takte und harmonisch astreines Blues-Schema.


    M.

    Je länger ich selbst trommele, desto mehr

    merke ich, was für ein großartiger Drummer

    Ringo ist.

    Ich habe Beatles gehört, bevor ich getrommelt habe. Das Außergewöhnliche an Ringos Spiel war mir da und auch später als junger Schlagzeuger nicht aufgefallen, weil es einfach da war; weil es ohne Egotrip und recht subtil das jeweilige Stück geprägt hat. Ein Traum!

    Die Details hinter Ringos Spiel (z.B. Phrasierung, Instrumentierung, Kreativität) merkt man in der Tat erst mit wachsender eigener musikalischer Reife.

    M.

    Bei der Suche nach "All my loving" kam ich auf diesen Thread. Der passt insofern, als dass ich gerade die Biographie von Bernard Purdie gelesen habe.


    Blitzkritik: Schwer zu verstehen, warum so ein toller Musiker derartige Selbstdarstellung bis zum Narzismus nötig hat. Während die einen was zu sagen haben (Peter Erskine, "No Beethoven") oder sich selbst vom hohen Sockel stoßen ("Bob Dylan Chronicles"), geht es bei Purdie primär um sein glorreiches Emporkommen und die Schwächen der Anderen. Welche seiner Komplexe beim Werden entstanden sind und welche dieses erst möglich machten, weiß man nicht. Als Musiker ist und bleibt er eine Legende und (einer der etlichen) Wahnsinns-Groover.


    Trotzdem bin ich der Meinung, dass Ringo Starr und Phill Rudd die weltbesten Trommler ihrer Band waren/sind, die auch ein Purdie nicht ersetzen kann. Es gab da mal eine Show, wo ein (übrigens anerkennender, demütiger) Portnoy Beatles gespielt hat ...


    Und meine Frage zur Phrasierung von "All my loving" hat sich vielleicht erledigt (oder kommt als separater Thread wieder). :)


    M.

    Swing, Shuffle und Triplet Feel

    Leicht vereinfacht und in umgekehrter Reihenfolge würde ich sagen:

    • "Triplet Feel" kenne ich im Deutschen nicht; soll wohl "triolisch" oder "ternär" heißen. Dabei werden zwei Einzelnoten so interpretiert, als handle es sich um eine Triole, bei der die mittlere Note ausgelassen wird. Zwei Achtel werden also zur ersten und letzten Note einer Achteltriole.
    • Shuffle sind Rhythmen, bei denen eine Ebene (z.B. die Achtel) der Rhythmik triolisch / ternär (s.o.) interpretiert werden. Als Grundrhythmus würde der Schlagzeuger dabei alle Achtel (also alle Triolen mit ausgelassener mittlerer Note) auf Becken oder Snare spielen.
    • Swing bezeichnet im Allgemeinen einen Musikstil; Informationen gibt es im WWW zu Hauf.
      Wenn "Swing" oder "swing" in den Noten steht, fühle ich mich aufgerufen, das Stück in ebendiesem Stil zu interpretieren. Ein Kernelement dabei ist die Phrasierung. Für den Anfang tut es eine ternäre (s.o.) Aufteilung, bei der auf dem Ride-Becken das typische Swing-Grundmuster erklingt: Viertelschlag gefolgt von zwei triolischen Achteln (also erstes und letztes Achtel einer Achteltriole). Damit liegt man nicht ganz falsch, aber nicht nur im Ride-Muster, sondern auch bei der Phrasierung (Unterteilung der Notenwerte) gibt es ein riesiges Spektrum: Die Einzelnoten können weiter auseinander oder enger beieinander liegen als in ternärer Aufteilung. In sehr schnellen Tempi werden Achtel oft zu echten Achtel (binär), im mittleren Tempo eher ternär oder etwas zwischen binär und ternär und im ganz langsamen Tempo kann es auch weiter sein: Punktiertes Achtel plus Sechzehntel; erste und letzte Note einer Quintole ... Klingt kompliziert, aber das ist alles mehr gefühlt als berechnet.

    M.

    Man muss auch nicht aus allem eine wissenschaftliche Arbeit machen ;)

    Ich hätte mich ja gar nicht getraut zu fragen wie ich ein größeres Loch machen kann. :D

    Aber im Ernst, so viel kann man da jetzt nicht kaputt machen. Außer man hat zwei linke Hände und versucht das Loch mit einer Schere zu machen. Dann sollte man vielleicht jemanden um Hilfe bitten der schon mal irgendwo ein Loch reingemacht hat. (Im Idealfall sogar ein rundes ;) )

    Ich erspare Euch mal die wissenschaftliche Ausführung und sage nur, dass man es beim Bohren frei aus der Hand sehr wohl versemmeln kann; dass 20 Zoll nicht auf Heimwerker-Standbohrmaschinen passen; dass ich keine Drehbank habe (das wäre genial) ...

    und dass ich die lausigen 0,6mm Bronze erfolgreich, gleichmäßig rund und spurenfrei mit Schleifpapier abtragen konnte.

    Danke für die Tips,

    M.

    ...

    Wie groß ist das Loch den jetzt?

    Und wie groß soll es werden?

    Das Becken geht jetzt gerade locker über eine übliche Beckenaufnahme (z.B. Yamaha), hat aber dann kein Spiel mehr. Das sind etwa 11,5mm, wohl von den historischen 7/16 Zoll. Bis zu den heute üblichen 1/2 Zoll (12,7mm) sind das gerade mal 1,2mm.

    Standbohrmaschine ist leider zu klein für den Beckendurchmesser, aber ...


    Ist ja doch nur Bronze...

    Stimmt; daher werde ich mal versuchen, ob ich nicht umlaufend ca. 0,6mm mit Schleifpapier (erst grob, dann polierend) abgragen kann.


    M.

    Kleine Lochdurchmesser in der Kuppe scheint es nicht nur bei sehr alten Becken zu geben, sondern ich musste feststellen, dass meine gerade erstandenen Paiste Sound Creation (1980er) das gleiche Problem haben. Ich erwäge aus verschiendenen Gründen, das Problem nicht an der Aufnahme (am Stativ) zu lösen, sondern die Kuppenlöcher zu vergrößern.


    Hat jemand Kuppenlöcher sauber und zur eigenen Zufriedenheit vergrößert?

    Wenn ja, dann: Wie?


    Vielen Dank,


    M.

    Ich behaupte mal, erst mal sind für die genannte Anwendung alle dünnen B20-Becken geeignet, insbesondere wenn sie nicht zu groß sind.

    Genau.

    Kleiner macht leiser und dünnere Becken klingen meist tiefer bzw. weniger aggressiv.


    Budget hin oder her: Die Alternativen zu meinen 2oo2 sind edel, waren aber dank Gebrauchtmarkt nicht teuer; kostet halt etwas Zeit. Man kann schrittweise, mit Crash-Becken beginnend vorgehen. Ob das K-Custom, Istanbul Mehmet Traditional (z.B. Paper Thin) oder Sabian HHX sind, ist Geschmacksache.


    M.

    Aber wer zum Snaretuning allgemein die "Masshoff-Methode" empfiehlt, hat den Sinn eh nicht begriffen. Es geht nicht um eine bestimmte Standardstimmung, sondern um eine Grundstimmung, die es erlaubt, mittels nur einer Stimmschraube die gesamte Snare schnell umzustimmen und dabei immer einen vernünftigen Sound zu erhalten.

    Das ist eine mögliche Anwendung für die vorgeschlagene Stimm-Methode, aber nicht die einzige.

    In diesem Thread ging es darum, per Fernberatung eine Metallsnare in den Griff zu bekommen, wobei ich allerdings gar nicht so genau weiß, wo der Threadstarter hinwill. Jedenfalls kriegt auch der Ungeübte so eine trockene Ausgangsposition und kann die auch noch einfach in der Höhe modifizieren. Schaden kann das nicht. (Nein, die Snare geht davon nicht kaputt.)


    M.

    Becken für Minimalbudget: Ein gutes, am Rand gerissenes Becken kann man geschenkt oder für 20 EUR bekommen und es klingt oft noch wie neu. Man kann ein Loch ans Ende des Risses bohren oder den kompletten Riss ausschneiden, um Weiterreißen zu verhindern. Die beiden Becken, die man mir kaputtgehauen hat, habe ich bereits verschenkt, aber vielleicht liest ja jemand mit, der auch ein gerissenes K-custom rumliegen hat. Ansonsten bietet der Gebrauchtmarkt "modifizierte" (schlecht geflickte) Markenbecken für wenig Geld, und es gibt auch solide Serien, die "intakt gebraucht" erschwinglich sind, z.B. Paiste 505.


    Snaresound für nix: Im Zweifel - besonders wenn jemand nicht gut stimmen kann - empfehle ich für das Schlagfell immer den"Trick", den Udo Masshof erklärt (etwa ab Mitte des referenzierten Videos). Dazu dann noch ein einen 3cm breiten Reifen mit Außendurchmesser 14" aus einem alten Fell ausschneiden und drauflegen. Wenn das zu stille wird, kann man auch nur ein Segment dieses Kranzes auflegen. Ich gehe davon aus, dass die Felle halbwegs für eine Snare geeignet und noch ohne Beulen und Risse sind.


    M.

    Obwohl ich die Idee prinzipiell gut finde, frage ich mich doch: Warum lässt man ein Becken verändern, anstatt den Gebrauchtmarkt zum Verkauf und Ankauf zu bemühen? Ist es, um ein Unikat zu bekommen? Gibt es auch Reinfälle, z.B. dass ein 22er Ride auf 20" abgedreht dann doch nicht gefällt und sich so "entstellt" auch gar nicht mehr verkaufen lässt?


    M.