Beiträge von Katschi

    Ja, die Zeiten mit 10, 15 Prozent Nachlass gab es schon, sind aber vorbei. Ist insofern eigenartig, als dass du dich intensiv mit dem Set beschäftigst und der Händler "nur" die Bestellung abwickelt, Beratungsaufwand hat er in der Regel nicht. Wohl aber auch keine spannenden Einkaufskonditionen. Buchekessel sind nach wie vor die günstigsten Setvarianten.


    Was du hinsichtlich SQ2-Finishes auch machen kannst, ist auf Facebook nach Sonor Drums "Happy Finish Friday" zu schauen. Dort hast du eine Riesenauswahl an Aufnahmen der unterschiedlichsten Finishes und kannst eine etwaige Einschätzung vornehmen.

    Zu den Preisen - speziell bei dem genannten Händler hier im Südwesten - kann ich dir recht aktuell das mitgeben: ca. 6 % vom Listenpreis waren bei meinem Set drin, eine 25-prozentige Anzahlung verstand sich. Die Lieferzeit wurde zum Zeitpunkt der Bestellung mit sechs Monaten angegeben. Das Set war jedoch nach etwa viereinhalb Monaten abholbereit. Du musst berücksichtigen, dass sich auch die Preise im SQ2-Konfigurator plötzlich ändern. Und die kennen nur eine Richtung: nach oben. Es gilt der Preis zum Bestellzeitpunkt. Ich würde dir empfehlen, zunächst dein Set als Basis zu konfigurieren und dann die verschiedenen Finishes zu konfigurieren, damit du ein Gefühl für die Auswirkungen auf den Preis bekommst.


    Denke auch daran, dass ein möglicher Verkauf später nicht den Wert einspielen wird, wenn es zu individuell ist, was Kesselmaße und Finish betrifft.

    Da ist eine Hutmutter am Ende des Gewindes. Und die gehört dort eigentlich gar nicht hin. Habe ich noch bei keinem Ludwig-Dämpfer gesehen. Entweder ist das einfach über die Zeit korrosionsbedingt festgebacken, oder irgendjemand hat eine Hutmutter montiert. Gehen wir mal davon aus, dass das die den hiesigen DIN-Norm Gewindesteigungswinkel hat, dann versteht sich, dass das mit dem amerikanischen Gewindesteigungswinkel nicht passen kann. Die Mutter hat sich dann ordentlich verhakt und das Gewinde ist im Eimer. Vielleicht hilft auch hier das Kriechöl.

    Egal welchen Drum-Hersteller man aus der Ära nimmt, die Folien kamen fast alle von Delmar. Das Zeugs ist um die 60 Jahre alt, angegriffen, UV-vergilbt, manchmal uneben, manchmal rissig, gerne auch mit Fissuren usw. durchsetzt. Heute gängige Polituren sind in ihrer Zusammensetzung auf Autolacke konzipiert und optimiert und das würde ich mir zweimal überlegen, ob ich das auf eine sensible und betagte Folie draufklatsche. Wie die wohl darauf reagiert? Die Schleifpartikel sind zwar im Nanobereich, bleiben aber in jeder noch so kleinen Fissur odrr Unebenheit hängen. Und oft ist auch noch Carnaubawachs enthalten. Schützt den Autolack, aber garantiert nicht die alte Folie. Daher: so wenig wie möglich Reiniger mit chemischen Bestandteilen verwenden, da deren Wirkung irreparabel ist.

    Ich habe schon x Sets restauriert und vor Jahren ein exakt gleiches Ludwig wieder hergerichtet. Du wirst Zeit brauchen und die solltest du dir auch nehmen. Erst mal wird die komplette HW abgeschraubt. Die Ludwig-HW ist nun 56 Jahre alt und dürfte sich leicht stumpf anfühlen. Mit Chrompaste (z. B. Elsterglanz, kostet ein paar Euro) kriegst du die sicht- und spürbar wieder gut hin. Einreiben, leicht anziehen lassen und dann blank polieren. Eine nette Arbeit.


    Das Kesselinnere mit einem leicht feuchten Schwamm und Spülmittel säubern, nicht mehr. Die Perloid-Folie (das ist kein Lack) besteht aus Polycarbonat und hat zusätzlich zum Schmutz lichtbedingte Altersverfärbungen, die du nicht wegbekommst, was daher rührt, dass es zu der Zeit noch keinen UV-Schutz bei der Herstellung gab. Autopolitur oder Produkte mit Wachsanteilen aufzutragen bedeuten das Ende der Folie. Was aber sehr gut geht ist das Reinigen mit Ballistol-Öl. Außerdem verleiht es der Folie einen seidigen Glanz. Ich arbeite seit Jahren nur noch damit. Kauf dir im Baumarkt am besten das Fläschchen, kostet wenige Euro, ist sehr ergiebig, effektiv und lässt sich prima dosieren. Man braucht nicht viel davon. Riecht irgendwie auch nach Medizin, bisweilen ziehe ich Gummihandschuhe beim Auftragen an. Dazu noch eine gute Menge Tücher aus Stoff und Papier, Watte zur Endpolitur von HW und Folie, fertig ist die Restaurierung (nicht Restauration, die gehört in die geschichtspolitische Welt). Viel Erfolg.

    Was ist mit den Kesselmaßen? Sieht mir eher metrisch als zöllig aus, die Felle haben auch keinen verwertbaren Aufdruck. Ich habe bei mir noch einen metrischen 50er-Kessel mit den gleichen Verstärkungsringen. Der Teppich hier gehört ins gleiche Jahrzehnt. Selbst beim niederländischen Sonor-Guru Henk alias hemelsoet findet sich eine solche Snare nicht. Und da es keine Extrabohrungen gibt und Pancake-Hardware verbaut wurde, könnte das in der Tat eine Individualanfertigung sein. Schrauber gab's schon immer. :)

    Junge, pass mal auf, der Typ verarscht dich. Ich habe mir eben alle Bilder der Anzeige im Netz runtergeladen und dann vergrößert angeschaut. Am kompletten Set hängen keine Ludwig Metall- sondern Plastikböckchen der Sonor Swinger Serie. Dazu passen auch die BD-Spannschrauben. Die Floortom-Halterungen sind Sonor Prismenklemmen, deutlich zu erkennen. Lass die Finger weg. Das ist es nicht wert.

    Lass dir Bilder vom Innern der Kessel schicken und einige Nahaufnahmen der Hardware, außerdem fällt mir auf: eine Ludwig vintage Bassdrum in 22" mit nur 8 Spannschrauben? Scheint mir ungewöhnlich, die 22" haben i. d. R. 10 Spannschrauben. Könnte eher eine 20"-BD sein. Das Tom könnte durchaus auch ein 12" sein, mag aber durch die Perspektive täuschen. Spannklauen und -schrauben an der BD sehen alles andere als nach Ludwig aus. Das Finish dürfte Blue Strata sein. Evtl. wurde das Set auch neu foliert. Wenn du ein altes Ludwig mit dünnen Kesseln und Verstärkungsringen (z. B. Super Classic) suchst, hätte ich anhand der Angaben der Anzeige deutliche Zweifel.

    Völlig richtig, Geschmacksache eben. Aber auch ein für mich lehrreiches Beispiel zwischen Soundvorstellung und Musikstil. Ich wollte ein einheitliches 602-Set und untereinander passen die schon, keine Frage. In der Spielpraxis spürte ich dann doch ziemliche Unterschiede, mir war die Hihat zu brav und auch eigenartig dünn und spitz, die hatte einfach keinen rechten Bauch. Nicht das, was ich suchte. Kann bei der 15"-Variante schon wieder anders sein. Hast du denn die Möglichkeit, die mit der Band probeweise zu testen?

    Ich hatte mir vor zwei Jahren ebenfalls eine gebrauchte 602 Medium 14"-Hihat gekauft, für deutlich unter 300 €. Für sich klingen die prima und ich wollte die, weil ich zwei 602-Crashes habe. Die Hihat war mir im gesamten Bandkontext zi wenig durchsetzungsfähig. Ich spiele nicht sonderlich laut. Sie klang einfach zu clean, langweilig irgendwie, immer gleich. Nach einigen Monaten habe ich die wieder verkauft. Seitdem spiele ich eine Avedis New Beat 14", die schlürft, hat einen deutlich präsenteren Tschick und eben den klanglichen "Schmutz", den eine Hihat haben sollte. Für meinen Geschmack reagiert die Avedis New Beat viel besser und klingt variabler. Egal welcher Stil gespielt wird. Und da kriegst du gute ausgewogene Exemplare, die günstiger als eine 602 Hihat sind. Achte auf ein gutes Top-Bottom-Gewichtverhältnis.


    Meine persönliche Einschätzung.