Was der Kollege Oliver Stein mit "Aufschreiben" meint, hilft wirklich. Ich habe mal im Anhang eine Bluesnummer von Gary Moore rausgekramt, die ich mir vor x Jahren mal bescheiden notiert habe. Damit habe ich aber einen klaren Blick auf den Song. Ich notiere Tempo, Schema und unten den Basisrhythmus. Fertig ist das Ding. Und das gehe ich mit den Bandkollegen in der Probe durch. Dadurch gewinne ich Sicherheit (und weiß, wann ich dem Gitarristen in den Hintern treten muss, wenn er beim Solo die Bodenhaftung verliert
).
Ein paar Dinge musst du dir allerdings draufschaffen: Strukturiert vorgehen und das (Takt-)Schema erkennen. Die beiden Songs aus eurem Repertoire sind klassisches 12-Takt-Bluesschema. Wenn du das erkennst, bist du auf der richtigen Spur und die Songs erschließen sich. Du siehst die ganz anders. Hast du das Bluesschema verstanden, weißt du blind, wo du ein Fill setzen kannst und wo nicht. Das ist kein Hexenwerk. Die Titel sind relaxed runterzuspielen, ideal für die Bühne und für einen Anfänger einfach zu spielen, da kann nix schiefgehen.
Du beschäftigst dich viel zu sehr mit dir, deinen Fähigkeiten, Ghostnotes (die hier nichts verloren haben) und lauter anderen Dingen. Ist primär nicht relevant, denn wenn du musizierst, sind andere Dinge wichtig. Zu erkennen, dass Musik immer eine Struktur hat. Also gehe strukuriert vor und lass den Ballast hinter dir, der dich nur hemmt. Spiel die Songs klar und in einem für deine technische Fähigkeiten gerade runter. Den Shuffle total straight 1 +2 +3 +4 +. Ohne Schnörkel und Gefrickel, mit denen du dir nur selbst ein Bein stellst. Weglassen, interessiert erst mal keinen. Und versuche mit deinen Kollegen zu spielen, nicht mit dir. Guck denen in die Augen.
Wird schon - freu dich auf den Gig, das motiviert zusätzlich.