Beiträge von Seven

    Aus dem Bundesanzeiger für das Geschäftsjahr 2021:

    Umsatzerlöse: 11,3 Mio. EUR

    Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebstoffe und für bezogene Waren (Material): 5,9 Mio. EUR

    Löhne, Gehälter, Soziale Abgaben: 4,2 Mio. EUR (bei 72 Mitarbeitenden ca. 57.000 EUR an arbeitgeberseitigem Aufwand)

    Auch zu entnehmen: Bei Sonor arbeiten (nur) 3 Personen in der Forschung und Entwicklung.


    Im Geschäftsjahr 2006 waren es 16,5 Mio. EUR Umsatz, 9,2 Mio. EUR für Material und 4,4 Mio. EUR für Personal (98 Mitarbeitende).


    Ich hätte bei den Kennzahlen auch aus dem Bauch heraus mehr erwartet. Die Entwicklung in den letzten 15-20 Jahren scheint auch nicht besonder rosig zu sein. Immerhin wurden das Personal in dem Zeitraum um ca. 30% reduziert.


    Die Löhne sind von 2006 bis 2023 im Bundesschnitt um ca. 88% gestiegen. Der Holzpreis ist 2021 bis 2023 ziemlich explodiert (etwa verdreifacht), nun aber wieder deutlich gesunken. Im Vergleich zu 2006 liegt er 2024 aber ca. 50% höher. Bei Energiekosten liegen wir heute sicherlich mehr als 50% über dem Niveau von 2006. So ergibt sich auf der Kostenseite für mich ein klares Bild: Ein Drumset von Sonor müsste mit grobem Daumen heute ca. 75% mehr als noch 2006 kosten (sofern es in Deutschland produziert wurde). Und dann hat das Unternehmen damit lediglich die gestiegenen Holpreise und Personalkosten aufgefangen.

    Die 22x16er Bassdrum aus der SQ2 Serie sollte 2006 laut Preisliste 1.587 EUR kosten. Heute spuckt der Konfigurator dafür 2.655 EUR aus. Das entspricht einer Preissteigerung von 68%. Ich würde auf Basis der mir vorliegenden Informationen sagen: Die Preiserhöhung ist absolut im Rahmen. Was natürlich nicht bewertet werden kann in diesem Vergleich: War der Preis des SQ2 in 2006 "angemessen"?


    Soweit eine eher objektive wirtschaftliche Betrachtung.


    Mein DW Kit (22-10-12-14 plus Snare) sollte 2006 3.800 EUR kosten. Ein vergleichbares Finish Ply kommt heute auf 6.300 EUR (mit 16er FT, aber ohne schwarze Kesselhardware). Die Preissteigerung liegt auch hier bei ca 66%, also in einem mit Sonor vergleichbaren Rahmen. Gefühlt finde ich 6.300 EUR für so ein paar Trommeln viel zu viel. Die Steigerung meines verfügbaren Einkommens (wenn ich den Bundesschnitt nehme) ist aber größer als diese Steigerung.


    Fazit: Mein Bauch sagt, dass Premium Drumsets für heute viel zu teuer ("überteuert") sind. Grade weil sich konstruktiv in dem Bereich seit 20 Jahren nicht wirklich großartig etwas geändert hat und man doch eigentlich das gleiche Produkt bekommt. Wenn man sich aber die Entwicklung der zentralen Kosten der Hersteller anschaut, ist die Preisentwicklung rechnerisch nachvollziehbar.

    Ich habe mir meine Kabel auch selbst konfektioniert (mit Neutrik-Steckern).

    Ich brauche bei kluger Positionierung der Subsnake für Kick In - Kick Out - Snare Top - Snare Bottom - Tom 1 und Hihat jeweils "nur" 1,5 Meter Kabel. Vielleicht würde ich heute eher 1,8 Meter machen. Für alles andere am Drumset reichen mir 3,5 Meter. 3 Meter ist bei Overheads für mich zu kurz.

    Es ist so einfach aufgeräumter und man ist beim verkabeln einfach deutlich schneller.

    Ist das Multicore schon konfektioniert oder lötest du selbst? Dann würde ich trotz des Preises zu Neutrik-Steckern raten.

    Nee, das war schon fertig. Ist dieses hier: https://www.thomann.de/de/the_sssnake_sk4185_snake.htm


    Obwohl so auffällig günstig, dachte ich mir: wenn das verlötete Kupferkabel sind, sollte alles gut gehen. Das ist ein fester Aufbau und die Stecker sollen im besten Fall erst wieder abgezogen werden, wenn ich in den nächsten Raum umziehe.

    Oder geht es bei Neutrik-Steckern noch um etwas anderes als die mechanische Belastbarkeit (für den Live-Betrieb)?


    Auch wenn es perspektivisch nicht oft gesteckt werden wird: Nimm was ordentliches mit Neutrik-Steckern. Da hat man sehr lange Freude dran. Diese Billigstecker taugen einfach nicht.

    Das Problem haben Keyboarder bereits einige Zeit länger als Drummer. Bereits mein Dad hatte Mitte der 1980er von "seinem" Keyboarder auf dem Kopfhörer den Original Sound von Jump (van Halen). Über die PA klang es aber nie so gut.


    Das Problem liegt in den meisten Fällen (auch bei anderen Instrumenten, Sängern etc.) an der Quelle. Wenn es also nicht klingt, sollte man zuerst dort ansetzen. Man würde ja auch kein normales Drumkit mit Diplomats befellen, maximal hoch stimmen, die Kiste dann mit Hot Rods spielen und sich wundern, dass der gecoverte Metallica Song so gar nicht wie Ulles Lars klingt.


    Also: Zeit nehmen, Tontechniker nehmen, PA nehmen und dann gemeinsam testen. Das TD17 bietet leider nicht die Möglichkeit, einzelne Instrumente separat auszuspielen. Mit einem TD27 könnte man Bassdrum und Snaredrum zumindest separat zum Mixer geben und dort nochmal getrennt bearbeiten und im Pegel anpassen. Mit dem TD17 wird auf ein Kompromiss rauslaufen: Soll es zum Publikum oder für Dich besser klingen?

    Wieder einmal ein Zeitpunkt/Thread zum Innehalten für mich:

    Ich habe (eigentlich) für mich mehr als ich brauche und das für mich beste schon im Keller stehen.

    Es ist bei mir eher das Thema, dass sich mein Geschmack im Laufe der Zeit immer mal wieder ändert.


    Wenn ich unrealistisch basteln würde:

    22x16er Pearl GLX Pro Kickdrum (Mit das beste was ich je am Pedal hatte)

    14x3,875er Noble & Cooley Solid Maple Snare (Mit das beste, was ich je unter den Sticks hatte)

    10x8 / 12x9 / 16x16 / 18x16 Toms. DW. Birke. X-Shells. (Hab ich nie so gespielt. Vermute aber, dass es mir gefällt).)

    Und das alles in einem Tama Molten Brown Burst Finish.

    Dazu einen Satz Sabian HHX Complex: 10er Splash, 14er Hihat, 17-18-19-20 Thin Crash, 22er Medium Ride.

    Ich bin mit 24x14 momentan sehr zufrieden. Was ich aber festgestellt habe: Ich komme meinem Wunschsound insbesondere dadurch näher, dass ich anders als die 25 Jahre vorher stimme (etwas höher), weniger dämpfe und vor allem den Beater nicht im Fell stehen lasse. Im Gesamtblick gibt das ein völlig anderes Spielgefühl, was erstmal sehr gewöhnungsbedürftig ist.


    Was ich damit an dieser Stelle hier eigentlich sagen will: Man hat auch außerhalb der Wahl des Kessel SEHR viele Optionen, den Sound und das Spielgefühl zu ändern, ohne dass man jetzt 4 verschiedene Bassdrums erwirbt. Ich kenne den Antrieb, dass "Problem" mit dem Kauf eines neuen Produkts lösen zu wollen. Insbesondere dann, wenn man rein ökonomisch dazu auch in der Lage ist.

    Ich habe zwar aktuell keins, bin aber durchaus Fan der Starclassic Performer Reihe (Egal ob B/B oder Walnut oder was auch immer). Da machst Du auch mit älteren Kits aus meiner Sicht - solange nichts kaputt ist - nichts falsch. Preis-Leistungs-Verhältnis insbesondere bei gebrauchten Kits ist sehr ordentlich.

    "Der Ton macht die Musik." ;) In diesem Fall sehr schön mehrdeutig.


    Mein letzter Gig war auf einer mittelgroßen Bühne (6x4 Meter) in einer ca. 20x50 Meter großen halboffenen Halle. Höhe der Halle ca. 8 Meter. Drei Seiten blanker Beton. Eine lange Seite war offen. Decke Beton. Boden Beton. Grau in Grau.


    Ich hab den Gig (Härterer Rock bis Metal) relativ leise gespielt. Crashes gestreichelt. Keine Rimshots. Snare maximal mit 40-50% Energie. Hihat weniger geöffnet als normal. Weniger Fills. Mehr straighte Beats. Weitere Einschränkungen bzgl. Lautstärle hätten mich dann auch in meinem Spiel hörbar/spürbar limitiert.


    Nun hat die Freundin des Sängers diverse Handyvideos gemacht vor der Bühne. Das zwei Gitarristen und ein Keyboarder dabei sind sieht man...das sie auch spielen kann man akustisch eher erahnen. Aufgrund der Größe der Halle war die PA relativ hoch und die PA-Verleiher hatte keine Nearfills oder Infills dabei. Also gab es in den ersten Reihen Vocals, Bass und vor allem auch Drums zu hören. Wie das Ganze sich angehört hätte, wenn ich "richtig" gespielt hätte will ich lieber gar nicht wissen.


    Meine Frage (nach dem Soundcheck, in jeder Pause) an den Tontechniker, ob er mit dem was ich anbiete klarkommt, kam ein lächeln und ein "Basst scho. Ist eh alles zu laut."


    Was hätte ich anders gemacht? Die Bühne hätte anders positioniert werden müssen. Der PA-Verleiher hätte Infills, Nearfills stellen müssen. Der Trommler hätte zusehen müssen, nochmal 10% an Lautstärke rauszunehmen.

    Meines Erachtens ist der lokale Rock-Club Betreiber und Ihr seid als Band Veranstalter. Ihr kassiert den Eintritt, tragt ein wirtschaftliches Risiko und schuldet den zahlenden Besuchern eine Leistung. Wenn Ihr die Veranstaltungstechnik selbst mitbringt, bzw. die Verantwortung dafür nicht auf andere übertragt seid ihr im Zweifel auch etwaige Schäden aus diesem Bereich haftbar; Stichwort Gefährdungshaftung. Hinweis: Es gibt natürlich auch Veranstaltungshaftpflichtversicherungen. Die hilft aber auch nicht weiter, wenn Gesetze oder Vorschriften missachtet wurden.


    Die wenigsten Veranstalter sind sich ihrer Rolle und den damit verbundenen Pflichten und der Verantwortung umfänglich bewusst. Unwissenheit schützt aber vor Strafe nicht. Natürlich geht das in 99,9999% der Fälle gut.

    Hab mich dazu grade mal mit einem Meister ausgetauscht:

    Verantwortlich ist zunächst erstmal immer der Veranstalter, der durch seine Veranstaltung mögliche Gefahren schafft.

    Dieser ist in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass alle Gewerke (Veranstaltungstechnik aber auch Bands) allen Regeln und Anforderungen entsprechen.

    Diese Aufgabe kann der Veranstalter delegieren auf eine andere Person, z. B. einen Meister für Veranstaltungstechnik. Dieser bekommt dann nicht nur die Veranwortung, sondern auch die notwendigen Rechte um der Verantwortung gerecht zu werden. Bedeutet z.B. der Meister als dann Verantwortlicher untersagt einer Band aufgrund seiner Beurteilung den Auftritt auf der Bühne. Wie das dann am Ende der Veranstalter findet, steht auf einem anderen Blatt. Auch lässt sich der entsprechende Meister eine solche Verantwortung entsprechend bezahlen. Daher kommt das in der Praxis eher selten und wenn dann bei größeren Veranstaltungen vor. Anderer mir gut bekannter Meister rechnet eigentlich nur noch Statiken für fliegende Bauten aka Open Air Bühnen. Die Verantwortung die er damit trägt, wird auch sehr gut bezahlt. Das hat dann aber wenig mit "Kisten schupsen & Kabel wickeln" als vielmehr mit einem Ingenieur-Job zu tun.


    Im Standard ist jeder erstmal für seinen Bereich verantwortlich: Der Gitarrist für seinen Amp. Der Keyboarder für seine Mehrfachsteckdose und der Sänger für seinen selbst mitgebrachten Ego-Riser mit integrierter Nebelmaschine. Der für die Veranstaltungstechnik zuständige Meister könnte allerdings der Band untersagen, dass diese sich auf seine Stromverteilung aufsteckt, wenn er dadurch eine Gefahr für sein Equipment bzw. für Fehlfunktionen sieht, in deren Folge wiederum Schäden für Dritte entstehen könnten.


    In Verträgen steht gerne auch drin, dass alle verwendeten Geräte den einschlägigen Normen und Regeln entsprechen müssen. Wenn man das als Band unterschrieben hat, sollte man sich auch besser dran halten. Im Außenverhältnis haftet der Veranstalter. Wenn sich im Innenverhältnis nachweislich Gewerke nicht an vereinbarte Regeln gehalten haben, zahlt die Zeche am Ende das entsprechende Gewerk.


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    Zitat

    § 38
    Pflichten der Betreiber, Veranstalter und Beauftragten
    (1) Der Betreiber ist für die Sicherheit der Veranstaltung und die Einhaltung der Vorschriften verantwortlich.
    (2) Während des Betriebes von Versammlungsstätten muss der Betreiber oder ein von ihm beauftragter Veranstaltungsleiter ständig anwesend sein.

    (3) Der Betreiber muss die Zusammenarbeit von Ordnungsdienst, Brandsicherheitswache und Sanitätswache mit der Polizei, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst gewährleisten.
    (4) Der Betreiber ist zur Einstellung des Betriebes verpflichtet, wenn für die Sicherheit der Versammlungsstätte notwendige Anlagen, Einrichtungen oder Vorrichtungen nicht betriebsfähig sind oder wenn Betriebsvorschriften nicht eingehalten werden können.
    (5) 1

    Der Betreiber kann die Verpflichtungen nach den Absätzen 1 bis 4 durch schriftliche Vereinbarung auf den Veranstalter übertragen, wenn dieser oder dessen beauftragter Veranstaltungsleiter mit der Versammlungsstätte und deren Einrichtungen vertraut ist.

    2 Die Verantwortung des Betreibers bleibt unberührt.

    Die Frage der Verantwortung dafür regelt die Verordnung. Obiges aus dem Muster.

    Die Frage der Verantwortung ist natürlich immer relevant wenn etwas passiert; auch wenn die Bühne klein und die Zuschauerzahl gering ist.

    Den Punkt sehe und diskutiere ich schon seit Jahren. Auf einer professionellen Basis sollte/darf man nicht mehr als 10 Stunden arbeiten. FürSolo-Selbstständige reichen auch 20 EUR pro Stunde vor Ort nicht aus. Was ist mit Fahrtzeiten? Was ist mit Laden und Entladen des Materials im Lager? Was ist mit Angebotserstellung und Rechnungsstellung etc. Was ist mit Ausbildung und Weiterbildung? Versicherungen?


    Die Versammlungsstättenverordnung schreibt je nach Veranstaltung auch die Anwesenheit von Meistern oder ausgebildeten Fachkräften mit mehrjähriger Berufserfahrung vor. Ich will nicht in der Haut eines Veranstalters stecken, bei dessen Veranstaltung es zu Vorfällen/Schäden kommt und bei der entsprechendes Fachpersonal nicht gebucht war.


    In dieser Konstellation wird alleine aus ökonomischen Gründen ein Graubereich entstehen/bleiben, der kleinere und kleinste Konzerte umsetzt. Ich befürchte nur, dass sich die Veranstalter der entsprechenden Risiken nicht wirklich bewusst sein.

    Verstärkt zur Not, aber in keinster Weise verändert! Ich weiß schon was ich mache, was man nicht von allen Tonleuten behaupten kann.

    Das gilt aus der Perspektive des Tonkutschers genauso für Trommler: Wirklich gut stimmen können die wenigsten. Ich bin froh, dass ich als Tonkutscher nur mit Bands unterwegs sein darf, deren Trommler besser trommeln und besser stimmen können als ich.


    Aber ich sehe den Punkt. Es gab hier in der Gegend früher einen Tonkutscher, der zwar sehr genau wusste, was er tat, aber bei dem jede Band mehr oder weniger gleich klang und entsprechend auch jedes Drumkit im Publikum ähnlich klang. Egal wer gespielt, egal was es für ein Kit war und egal wie es gestimmt war. Das wollte ich als Musiker auch nicht.


    Genauso wie ein Double-Bass-Kit mit Heavy-Beats nicht in die Jazz-Combo passt, ist auch ein Hardrock-Drumsound verursacht durch den Tonkutscher bei gleicher Band nicht passt. Daher legen viele Bands Wert auf einen eigenen Techniker, dem sie den Gesamtsound anvertrauen. Denn als Band kann ich alles "richtig" machen. Am Ende kann der Tonkutscher alles kaputt machen. Es ist nur mittlerweile so, dass gute Tonkutscher für "Kofferjobs" (Es wird bis auf den Koffer mit Talkback-Mikrofon, Kopfhörer und Tools nichts mitgebracht) mittlerweile 350-450 EUR plus Fahrtkosten und Umsatzsteuer nehmen. Das wollen und können sich viele Bands nicht (mehr) leisten.

    Die Anekdote vorab:

    Befreundeter (fester, nix Aushilfe) Drummer in einer gut gebuchten Band hat immer 3-5 Snares zu Club Gigs mitgenommen. Die Snare hat er dann unmikrofoniert am Platz des Drumkits gespielt. Und der Band-Techniker hat vom FOH aus die Snare ausgewählt, die unverstärkt in dem Raum am besten klang.


    Als Techniker:

    Den Vorschlag, etwas leiser zu trommeln habe ich schon sehr, sehr oft gemacht. Teilweise auch nur bezogen auf Cymbals oder Snare. Bassdrum und Toms sind eigentlich nie zu laut. In der Regel gilt: Je leiser die Bühne - desto besser der Gesamtsound. Oftmals gibt es heutzutage Vorschriften bezüglich der maximalen Lautstärke, so dass ich bei zu lauten Drums teilweise nur noch im Rahmen des möglichen retten kann. Guter Sound geht dann einfach nicht mehr. Vorschläge, ein kleineres Becken oder eine tiefere Snare zu spielen klappen nicht, da in der Regel niemand mehrere Optionen zum Gig mitbringt.

    Wichtig: Es sind Vorschläge. Da kommt es definitiv auf den richtigen Ton an ("Ey samma spinnst Du? Wieso spielst Du so laut?")


    Als Trommler:

    Mir hat bei allen Bands wo ich Sub war noch nie jemand vorgeschlagen oder gar vorgeschrieben, was ich an Material zu spielen habe. Ich wähle allerdings Snare und Becken durchaus auch danach aus, was ich an maximaler Lautstärke und/oder Location erwarte. Und wenn der Gig dann in einer scheppernden Betonhalle stattfindet, versuche ich so leise wie möglich zu trommeln, da ich genau weiß, dass der FOH-Tech auch so schon genug Probleme hat. Ich habe auch auf größeren Bühnen schon mit Hot Rods gespielt, weil es für die Veranstaltung besser war. Klar haben mir auch schon Techniker und Mitmusiker gesagt, ich möge doch bitte leiser spielen. Das habe ich immer im Rahmen des möglichen umgesetzt. Wenn ich auf einer Bühne stehe, dann mache ich das nicht primär für mich und mein gutes Spielgefühl, sondern für ein möglichst gutes Gesamtergebnis.


    Früher:

    Als Teenager habe ich auf solche Hinweise einen Scheiß gegeben und eher noch lauter gespielt. Ich hätte heute Spaß mit meinem früheren Ich. Not. :)

    Dann schneide ich Dir halt ein paar soundoptimierende Löcher in die Resofelle...

    Ich habe von Live Ears auch ein Testkit bekommen und durfte alles ausführlich testen. Diese Möglichkeit des Testens von verschiedenen "Hörergeometrien" kenne ich sonst von keinem Anbieter und ich muss sagen, dass mir das sehr gefallen hat. Damit geht Martin mE einen Mittelweg zwischen Custom Hörern und universellen Hörern. Zudem muss ich noch zwei Schritte davor ansetzen: In einem Telefonat klopft Martin sehr gut schonmal die Bedarfe ab und schickt vorab auch ein persönliches Video mit Hinweisen zum Testen. Hier fühlt man sich trotz universeller Hörer als individueller Kunde (König ;-)). Prima!


    DIe Testhörer haben natürlich nicht nur die unterschiedlichen Gehäude, sondern auch die unterschiedlichen Modelle bezüglich der Treiber und Abstimmungen abgebildet. Das Martin nicht vorher sagt, welcher Hörer wie bestückt ist, hat mir auch gut gefallen. Die Unterschiede sind definitiv hörbar. Ich hatte einen klaren Favoriten: Der neutraler abgestimmte 2-Wege-Hörer hat für mich am besten geklungen und auch in Verbindung mit Bass-Shaker am besten funktioniert. Transienten waren sehr gut wahrnehmbar.


    Martin stimmt die Hörer mit Silikontips akustisch ab. Die von ihm verwendeten Silikontips sind vom Material her angenehmer und halten besser als alle Silikontips die ich bislang kannte. Sehr gut! Allerdings war mir mit Silkontips die Außengeräuschdämmung zu gering. Und mit Comply Foams klangen die Hörer dann nicht mehr so sauber differenziert. Nachvollziehbar. Was für mich erstmal ungewohnt war: Die Außengeräusche waren weniger dumpf als ich es von anderen Hörern kenne. Das liegt nach Rücksprache mit Martin aber wohl an der Kombination "Meine Gehörgänge & Geometrie der Hörer" und ist nicht generell bei seinen Hörern so.


    Ich habe mich letzten Endes gegen einen Kauf entschieden und nach der Testphase noch ausführlich mit Martin diskutiert. Ich habe für mich keine optimale Lösung im Angebot gefunden. Das ganze Thema ist eine sehr subjektive Sache und ich werde vermutlich wieder auf angepasste, aber auch teurere Hörer gehen.


    Das Angebot was Martin nicht nur mit seinen Produkten, sondern insbesondere auch mit dem ganzen "Drumherum" bietet ist aus meiner Sicht Outstanding. Martin: Mach weiter so!


    Viele Grüße

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