Ich merke beim Lesen dieses wirklich guten Threads, dass ich auf die Thematik "Bringt das Studium etwas? Braucht man das?" gar nicht so wirklich eingegangen bin.
Nach meiner Wahrnehmung gibt es mittlerweile zahlreiche handwerkliche gute Musiker mit irgendeinem Abschluss. Ob das nun vom PIT/LAMA/LACM, der Popakademie in Mannheim, der Future Music School in Aschaffenburg oder einer vielen Universitäten ist, lasse ich mal offen. Da (insbesondere öffentliche) Arbeitgeber gerne Möglichkeiten nutzen, weniger Geld zu überweisen, weil formale Qualifikationen auf dem Papier fehlen, bringen solche Abschlüsse für das Unterrichten in vielen Fällen sicherlich etwas. Ob es allerdings wirtschaftlich sinnvoll ist, dafür 4 Jahre an einer Uni oder 1 Jahr in LA zu studieren, um dann pro Unterrichtsstunde 5 EUR brutto mehr zu bekommen? Mir bekannte Musiker die beim Unterrichten gute Stundensätze haben, haben (fast) alle irgendeinen Abschluss in Tasche bzw. gerahmt auf der Gästetoilette hängen.
Wichtiger an diesen (Hoch)Schulen ist aus meiner Sicht auch wieder das Netzwerk. Man kommt einfach mit so vielen Leuten in Kontakt und wenn man "Pech" hat, kommen dann Dinge von alleine ins Laufen. Ich hatte während und nach dem Abi mal eine Zeit, wo ich mit einigen Jungs gejammt habe und ich die Chance hatte bzw. gefragt wurde in einer Band einzusteigen, die später mal wirklich national bekannt wurde. Nicht weil ich besonders gut gewesen wäre. Aber ich war zur richtigen Stelle am richtigen Ort und da kam der Gedanke irgendwie (auch) auf mich. Und der richtige Ort ist vermutlich eher die Popakademie als eine mitteldeutsche Kleinstadt. Auf der anderen Seite ist dort die Konkurrenz dann auch ungleich größer. --> Wenn es den einen besten Weg geben würde, wären alle auf diesem unterwegs.