Beiträge von Seven

    Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Die Kommunikation wird - unterstützt durch IT - immer dynamischer und damit steigen auch für Unternehmen die Anforderungen. Natürlich gibt es Unternehmen, die auf allen angebotenen Kanälen sehr kurze Response-Zeiten hinbekommen. Nicht jedes Unternehmen kann/will aber für (noch) kürzere Response-Zeiten (zusätzliches) Personal einstellen. Ich würde bei Sonor lieber 4 Tage auf Antwort warten und dafür 50 € weniger für ein etwaiges Drumkit zahlen, denn das zusätzliche Personal will auch Geld für seine Tätigkeiten...

    Zitat von »Seven«
    Und dann regt eine Trommel nicht nur den Raum sondern gerne auch andere Trommeln an.


    Ich verstehe, dass das zu Problemen im Gesamtmix führen kann, andererseits ist dieses natürliche Übersprechen ein elementarer Bestandteil eines lebendigen Schlagzeugklangs.


    Bei vielen Produktionen in Pop und Rock hört man heute aber nich zwingend einen natürlichen Schlagzeugklang, sondern "eine druckvolle Bassdrum, eine Snare mitten ins Gesicht, fette Toms und crispe Hihats". Da sind wir wieder bei dem Thema, dass man am besten gemeinsam (Drummer und Techniker) eine Vorstellung teilt, wie das Schlagzeug im Publikum klingen sollte. Hier hilft es ungemein, wenn man miteinander redet. Ich rede auch mit Bands die ich seit Jahren betreue immer wieder und gebe aus meiner Perspektive Feedback


    So wird ein guter Techniker an einen Jazzer anders herangehen als an einen Heavy-Metal-Trommler. Ein weniger guter Techniker wird immer mit derselben Vorgehensweise und denselben Tools arbeiten: "Bei 60 hz immer plus 3 dB, bei 200 hz immer minus 10 dB, Kompressor immer mit Ratio von 1:8 und Releasezeit von 200 ms und immer ein Gate auf Toms mit 500 ms Release." Eine Jazz-Combo mit Lars Ullrich Drumsound ist sicherlich interessant, aber sehr wahrscheinlich nicht das, was sich Band und Trommler vorgestellt haben.

    Weitere Anekdote von einem meiner "Lehrmeister". Dieser durfte als Techniker ab den späten 70ern viele Musiker der "Champions League" betreuen.
    Eines Tages war dann ein gewisser Herr Cobham an der Reihe in einem mittleren Club. Herr Cobham dürfte insbesondere den Älteren hier ein Begriff sein. (https://de.wikipedia.org/wiki/Billy_Cobham)
    Die zahlreichen Trommeln wurden mikrofoniert und auf das große Midas-Mischpult aufgelegt, wo in jedem Insert sowohl gute Gates als auch Kompressoren hingen.
    Los ging es mit dem Soundcheck. Erste Trommel macht "Boooooooooooooom". Also legt der Kollege los und biegt das ganze so hin, dass es rund klingt. Was passiert dann. Mr. Cobham steht auf und geht zum Mischpult.
    "Ich will das Du keinen EQ, kein Gate und keinen Kompressor einsetzt. Wir haben Zeit. Ich werde so lange stimmen und mit den Positionen der Mikrofone experimentieren, bis Du hier im Publikumsbereich mir sagst, dass es gut klingt." Am Ende klang es natürlich hervorragend. Aber es dürfte in der knapp 50jährigen Berufsgeschichte meines Kollegen wohl einer der längeren Soundchecks gewesen sein. Ob dabei auch Trommeln abgeklebt wurden, weiß ich leider nicht.

    Man sollte nicht vergessen, dass ein Mikrofon in der Regel an einer anderen Stelle den Schall aufnimmt als das eigene Ohr. Was in 1,5 Meter Abstand als sauber kontrolliertes Ausklingen einer Trommel wahrgenommen wird, klingt in 10 cm Abstand definitiv anders. Dazu kommt in geschlossenen Räumen noch die Tatsache, dass man mit jedem Schlag auch den "Raum anregt" und es sind ja meist mehrere Mikrofone am Schlagzeug montiert, die solange man auf Gates verzichtet auch immer die anderen Trommeln mitaufnimmt. Und dann regt eine Trommel nicht nur den Raum sondern gerne auch andere Trommeln an.
    Beispiele:
    - Ich trete in die Bassdrum und das Floortom wird angeregt und "summt" mit. Entweder ich gate das Tom. Oder ich "kastriere" das Tom mit dem EQ soweit, dass es keine Probleme auf der PA gibt. Oder ich löse das Problem an der Quelle, bzw. am Tom. Hier kann ich nun Bassdrum und/oder Tom umstimmen, was live beim Soundcheck meistens nicht in den Zeitplan passt, oder aber es wird gedämpft und das Problem ist gelöst.


    - Ich war der Tage bei einer wirklich guten Band, wo ich den Techniker gut kenne, die mit einer wirklich guten PA in einem soundtechnisch eher problematischen Club gespielt haben. Ich find die Snare etwas dünn. Wenn der Kollege aber die Snare "dicker" gemacht hat, wurde der Raum so stark angeregt, dass es einfach beschissen klang. Direkt vor der PA waren einige Frequenzbereich deutlich unterrepräsentiert. Sobald man diese Frequenzbereiche hineingezogen hatte, klang es ab 10 Meter Entfernung sehr undifferenziert und verwaschen. Das Bassdrumsignal wurde mit EQ, Gate und Compressor maximal kurz und eher dünn gehalten. Auf dem Kopfhörer klang das kaum noch nach Bassdrum. Über die PA und in dem Raum war die Bassdrum durchaus gut vorhanden und klang auch nicht schlecht


    Letztlich muss man gemeinsam als Team einen guten Sound hinbekommen. Das betrifft Musiker wie auch Techniker. Dabei muss man für das Gesamtergebnis manchmal ungewöhnliche Wege gehen. Natürlich sollte der Techniker wissen was er tut und mit welchen Tools er Probleme in den Griff bekommen kann.
    Aber gute Live-Techniker bekommt man meist nicht für einen Appel und ein Ei. :)

    Professor ist eine Amtsbezeichnung, die man unter bestimmten Umständen auch führen darf, wenn man kein Professor mehr ist. An Universitäten sind in aller Regel hierfür ein Doktortitel und darüber hinaus weitere wissenschaftliche Leistungen (früher öfter eine Habilitation, heute meist damit vergleichbare Leistungen) erforderlich. Zur Promotion wird in der Regel nur zugelassen wer ein Diplom oder einen Master-Abschluss hat. Und in ein Master-Studium kommt man für gewöhnlich erst mit einem Bachelor-Abschluss. Außerhalb von Universitäten ist der akademische Grad des Doktoren oftmals nicht zwingend erforderlich, um eine Professur zu bekommen. Es wird in der Regel mit jedem Grad wissenschaftlicher und weniger praxisorientiert. Bereits im Master geht es dann oftmals nicht um das praktische Musizieren, sondern beispielsweise um die "Analyse der Wirkung von bestimmten Musikstilen auf Gesellschaften mit Hilfe von empirisch quantitativen Methoden". Dafür muss man am Ende eher in Mathematik und Statistik fit sein als im Trommeln.

    Mal andersum: Wo gibt es für Musiker ähnlich sichere Jobs, die ein deutlich besseres Einkommen mit sich bringen? Wer in den öffentlichen Dienst möchte, verzichtet in den meisten Fällen auf Geld, zugunsten einer sehr sicheren Anstellung.
    (Auch wenn das natürlich nicht die Frage beantwortet, warum Musiker mit Diplom oder Master-Abschluss einer Universität nicht mit E13 eingruppiert werden.)

    Die Eingruppierung im ÖD ist von "Einrichtungsart" zu "Einrichtungsart" und auch nach Bundesland verschieden. Es gibt Sekretärinnen die werden mit E5 eingruppiert an Hochschulen in manchen Bundesländern und es gibt Hochschulen, da ist der Standard eher E7 bei letztlich gleichen Tätigkeiten und Profilen. Während teilweise E13 das höchste der Gefühle ist und immer weiter Beamtenstellen abgebaut werden, gibt es andere Einrichtungen, wo problemlos A15 aus dem Handgelenk geschüttelt werden. Hier wird es dann in der Regel politisch.


    Augen auf bei der Berufswahl würde ich mal sagen. Man könnte sich mit Musik und weiterem Fach ja auch in Richtung Lehramt orientieren und sich eine A13 Stelle sichern. Dann reduziert man auf die gewünschte Stundenzahl und hat ausgesorgt, abends Zeit für Proben und kann am Wochenende immer Auftritte spielen. Sehr beliebtes Konzept aus meiner Sicht.


    Ich würde als Steuerzahler nicht einsehen, warum wir heute mehr Geld für Orchester-Musiker im ÖD ausgeben sollten. Wenn der Staat Geld zur Verteilung haben sollte, fallen mir 1000 Dinge ein die man vorrangig finanzieren sollte.

    Moin,


    vielen Dank für die Diskussionsvorlage! Ich bin auch überrascht, wie eng die Mikrofone hier beieinander liegen. Am wenigsten gefällt mir subjektiv das SM57. Beim D2 hätte ich mehr Badewanne erwartet. Und beim t.Bone insgesamt einen hörbaren Unterschied.
    Wenn ich Deine Screenshots sehe, finde ich das bestätigt, was mir an den SM 57 nicht gefällt: Es dröhnt mir zu sehr.
    Was mir in dem Vergleich fehlt wären 1-2 Kondensatormikrone. Wie z.B. das Shure Beta 98, das Audio Technica Pro 35, Beyerdynamics TG D57 oder 58 und Audix Micro D. Wobei bis auf das Beyerdynamic die anderen Mikrofone in einer höheren Preisklasse spielen.

    Wenns unbedingt billig sein muss: T.Bone DC4000
    Bin ich jahrelang gut mit ausgekommen.


    Hör Dir doch mal den Youtube Channel des Kollegen AAXplosion an (https://www.youtube.com/user/AAXplosion).
    Die älteren Videos sind noch mit den von ihm genannten T.Bones. Das ist aus meiner Sicht mehr als ausreichend für Deine Zwecke.


    Ansonsten kann ich das alles gut nachvollziehen. Ein für mich wesentliches Argument für eigene MIkrofone ist der Monitor (IEM) Mix.
    Bei immer gleichen Instrumenten und Mikrofonen kann ich mit einem Digitalpult für den IEM-Mix viel Zeit beim Soundcheck sparen.
    Eine Band, die ich tontechnisch seit Jahren begleite, hat daher auch eigene MIkrofone (die ich teilweise ergänze). Da kommt es durchaus
    vor, dass vor Ort von der Technik-Firma bessere Mikrofone bereitstehen. Wir verzichten in der Regel aber darauf, weil wir meist wenig
    Zeit für den Soundcheck haben. Aus dem gleichen Grund schleppe ich auch lieber mein eigenes Mischpult mit, auch wenn vor Ort ein
    deutlich besseres/teurers Pult bereits steht: Es spart unterm Strich Zeit, weil ich mit dem eigenen Material schneller bin und mit einem
    funktionierenden Preset starten kann.

    Mir gefällt Mix 2 in weiten Teilen besser. Mix 1 ist mir zu indirekt und dünn.
    Die Stimme in Mix 1 ist ziemlich gut gemixt. Wenn dazu die Instrument im Mix in Richtung Mix 2 tendieren würden, würde ich auch zu Mix 1 tendieren.
    Da die Stimme in der Regel das wichtigste ist, ist objektiv Mix vielleicht sogar besser, weil hier die Stimme richtig schön im Mix ist.
    Trotzdem mag ich persönlich direkte und druckvolle Mixe einfach lieber, auch wenn es eventuell handwerkliche Schwächen gibt.

    Die einzige Kompromisslösung, die ich sehe, ist eine PA, die du für daheim nutzt. An die kannst du im Prinzip alles anschließen.
    Umgekehrt wirst du eine Heim Anlage aber nicht als PA nutzen können. Das betrifft alles: Die gesamte Konstruktion, die Lautstärkereserven und die Anschluss Möglichkeiten.


    Sehe ich genauso.


    Du brauchst für eine eine höhere erzielbare Lautstärke und vor allem darüber hinaus nochmal Reserven/Headroom, um Pegelspitzen abbilden zu können. Live gibt es (gewollt und auch ungewollt) mehr Dynamik als bei Musik,
    die man über seine Heimanlage abspielt. Mit solchen Spitzen/Peaks killst Du eine Heimanlage relativ einfach.


    Wenn man keine Probleme mit eher großen und oft wenig dekorativen PA Boxen im Wohnzimmer hat: Go for it. Als Kompromiss wäre dann z.B. die HK Nano auf dem Papier ganz gut geeignet. Und vor allem auch dezent genug für daheim.
    Mit der 608i kann man direkt einige Quellen anschließen und spart sich eventuell ein Mischpult.

    Moin,


    ich kann mir das bei Gelegenheit an meinem Gerät auch mal anschauen. Um es nachzuvolziehen:
    Das Sample liegt auf Pad 7 in Mono und auf Pad 8 in Stereo (sonst identisch).
    Die beiden Pads sind gelinkt und starten synchron.
    Auf Pad 7 liegt als Sub noch der Klick in Mono.


    Wie sieht denn Dein Monitoring aus? Bzw. wie kommen Klick, Pad, Drumkit und Band auf Deine Ohren?
    Warum legst Du Dir nicht das Stereosample von Pad 8 auf die Ohren?

    Ich habe auch viele Jahre relativ viel Geld in Trommeln und Becken und wenig in meine IEM Hörer investiert.
    Würde ich nachdem ich nun bessere/teurere Hörer spiele nicht nochmal machen, wenn ich mich selbst vor 20 Jahren beraten könnte.


    Guter Sound beim Trommeln bringt einfach Spielfreude. Wenn man dann noch den eigenen Sound auf die Ohren bekommt hört man die Nuancen in der Regel
    auch nur mit guten Hörern. Anders und etwas überzogen: Ein Gretsch Catalina klingt mit schlechten Hörern nicht anders als ein Gretsch USA.


    Daher mein Rat: Wenn man sich wie Du Recording Custom und Gretsch USA Kisten bedient, würde ich nachdenken, ob man das Budget für die Hörer nicht doch erhöht.

    Was mich interessieren würde:
    a) Wie kann ich ganz gezielt einen anderen Sound erreichen? Beispiel: Der Trommler hat ein gutes Kit und kann stimmen. Er hat seinen Sound quasi im Stimmschlüssel oder im Handgelenk. Das passt auch. Aber nun will er mal einen ganz anderen Sound (Jazz statt Rock zB). Wie bekommt er das hin?
    b) Wie bekommt man schnell einen anderen Sound, weil es der Techniker im Studio gerne "knalliger" hätte oder weil die Snare im kleinen Gewölbekeller-Club knallt die die Hölle. Also: Wie kann ich schnell reagieren?

    Gebrauchte Kits ohne technische Mängel mit leichten Gebrauchsspuren: 60% vom Neupreis. Das nehme ich zumindest immer wieder wahr. Ob das Kit dann nun 1 Jahr oder 6 Jahre alt ist, spielt da weniger eine Rolle.
    Eine Rolle spielt eventuell, ob man für die Serie noch Einzeltrommeln nachkaufen kann (ohne dafür als Sonderanfertigung Mondpreise beim Hersteller zu zahlen).
    Eine Rolle spielt auch, wie viele vergleichbare Kits aktuell auf dem Gebrauchtmarkt angeboten werden. Je größer das Angebot, desto niedriger in der Regel der Preis.
    Je teurer die Kits (Neupreis sind), desto spezieller sind die Ausstattungsmerkmale (Holz, Größen, Gratungen, Finish etc).
    Beispiel: Wenn Du ein Custom-Kit mit einem Neupreis von 8000 € mir nach 5 Jahren anbietest und das Kit ist GANZ GENAU das worauf ich immer gewartet habe, ist meine Zahlungsbereitschaft eine andere, als wenn mich die Optik des Kits nicht anspricht und die Kesselgrößen nur so einigermaßen passen.
    Ich habe für Kit, dass ich für 1500 DM gebraucht gekauft habe, nach 4 Jahren ein vielfaches beim Gebrauchtverkauf bekommen. Weil ich via eBay in Polen einen Verrückten gefunden hatte, der genau dieses Kit haben wollte. Ich wollte seinerzeit eigentlich ein anderes Kit kaufen und war daher nicht bereit,
    mehr als 1500 DM zu zahlen. Der Verkäufer musste aber schnell verkaufen.