Ich kann dir nur sagen wie es bei Mischpulten ist.
Da ist es so, dass der Direct Out dem direkten Abgriff des Signals entspricht, also bevor noch irgendetwas mit dem Signal geschieht (Equalizing, Effekte, Kompression...).
Der Master Out hingegen zeigt dann das Endergebnis, und wird für gewöhnlich mit den Lautsprechern verbunden, die das Publikum hören soll. Am Master Out liegen dann auch schon alle Bearbeitungseffekte, die man vorgenommen hat (auch Hall, Phasing, Flanging, usw.).
Moin,
das stimmt aber (leider) nicht bei allen Mischpulten. Grundsätzlich ist bei Mischpulten (die hier aber grade OT sind) der Master Out der Ausgang der ganz am Ende der Signalkette des Mischpults liegt. Das sollte beim Drummodul ähnlich sein. Sprich alle Einstellungen die vorgenommen werden zur Beeinflussung des Sound im Mischpult (plus Geräte im Insert die direkt am Mischpult hängen) sind hier relevant. Es ist quasi das Endergebnis des Mischpults/Moduls. Natürlich kann man danach nochmal in einen Equalizer oder einen Compressor oder was auch immer gehen.
Ein Direct Out am Mischpult ist meist das Signal eines einzelnen Kanals. Die Frage ist dann an dieser Stelle, wo genau das Signal "abgegriffen" wird. Es wird eigentlich immer nach dem Gain/Vorverstärker abgegriffen. Es kann allerdings auch sein, dass auch die Klangregelung (Equalizer) im jeweiligen Kanal noch auf das Signal wirkt, dass am Direct Out ausgegeben wird. Auch die Geräte im Insert des Kanals können auf das Signal wirken, müssen aber nicht. Ob die Klangregelung und auch der Insert im jeweiligen Kanal noch auf den Direct Out desselben wirken, hängt von der Bauart des Mischpults ab. Bei teureren Vertretern (im digitalen Bereich muss es nicht soo teuer sein) hat der Benutzer die Wahl, und kann wählen ob EQ und Insert auf den Direct Out wirken sollen oder aber nicht.
Der Vorteil für ein Abgreifen des Signals nach dem EQ und nach dem Insert:
Ich bin im Studio und möchte mit dem EQ und dem Insert (zb Compressor) bereits das Signal vor der Aufnahme bearbeiten und auf Band/Platte bereits einen Sound zu haben, der meine aktuellen Präferenzen besser widerspiegelt als ein völlig unbearbeiteter Sound. Hier wäre es schade, wenn das nicht geht, weil der Direct Out vor dem EQ und vor dem Insert liegt.
Der Nachteil für ein Abgreifen des Signals nach dem EQ und nach dem Insert:
Ich bin live unterwegs und mische eine Band. Ich mixe natürlich so, dass es live in der Location gut klingt. Nun will die Band aber noch einen 24 Spur Live Mitschnitt, um das später im Studio bearbeiten zu können. Ich hänge also einen entsprechenden Recorder an das Mischpult und verbinde jeden einzelnen Direct Out mit dem Recorder. Pro Spur habe ich dann einen Kanal. Nun wirken aber alle Einstellungen die ich live vornehme, damit es im Laden gut klingt auch auf der Aufnahme. Der Sänger hat vielleicht extreme Pegelschwankungen und muss sehr kompromiert werden. Nachher im Studio stelle ich fest: Viel zu viel komprimiert. Die Spur ist unbrauchbar.
Grüße,
7