Beiträge von Seb

    Ich leite eine facebook-Nachricht eines Kollegen weiter. Genialer Jazztrommler, der sicher Jahre gebraucht hat, das Set zusammenzustellen. Bitte haltet die Augen offen!


    BECKEN GESTOHLEN
    Sonntag Vormittag (11.5.) wurde meine Beckentasche vor meiner Haustüre in Köln-Mülheim gestohlen. Falls jemand in nächster Zeit ein billiges Angebot für eine der folgenden Marken und Größen erhalten oder sehen sollte, gerne bei mir melden.
    Danke für’s TEILEN dieser POST !
    Ride Becken Avedis 20“ (6 Bohrungen)
    Ride Becken Avedis 20“ (6 Bohrungen)
    Hi Hat Becken Avedis 14“ + Hi Hat Becken TOSCO 14“
    Ride Becken V-Classic 20“ (6-10 unregelmäßige Bohrungen)
    Beckentasche PROTECTION RACKET

    Zurück zur Ausgangsfrage - meine Erfahrung:
    Trommeln haben per se keine harmonischen Obertöne wie Saiten-, Blas- etc. instrumente. Allerdings sind durchaus periodiche Sinusschwqingungen ("Töne") in verschiedenen Frequenzverhältnissen vorhanden. Daher klingen Trommeln nicht "falsch" im Verhältnis zu einer bestimmten Tonart, wie es ein Melodieinstrument wäre; in manchen Fellen stechen aber auch bei "Geräuschinstrumenten" bestimmte "Tonalitäten" hervor, die man dann doch auf die Tonart des Stücks abstimmen kann.
    Beispiel: off-center rimshots als Backbeat - die snare "singt" auf bestimmten Frequenzen, und wenn die sehr krumm zur Tonart liegen, ist es evtl. angebracht, leicht zu justieren. Selbes gilt für ein Tom, wenn es z.B. als ride Ersatz durchgehend eingesetzt wird. Hier handelt es sich weniger um Fellobertöne wie bei dem snare-Besipiel oben, sondern um den Grundton, der durch das Verhältnis von Schlagfell/Resofell/Kessel entsteht.
    Oder auch Congas - wenn man einen super harmonischen Klang haben will, kann man sie passend zur Tonart stimmen - muss aber nicht.

    Eine Theorie zur "bass snare" Schreibweise, vor allem in älteren oder traditionelleren Charts (bis ca. 70er Nestico Arr. für Basie):


    Wie schon gesagt, soll der Schlagzeuger über den chart Bescheid wissen, was in der Band passiert, über die Sectionfiguren überm System und die Ensemblefiguren im System. Hier wirds nun interessant, da gelegentlich die Ensemblefiguren in hoch (Snare) und tief (Bass) aufgeteilt sind. Die beiden Stimmen bedeuten also nicht unbedingt Bass und snare spielen, sondern tiefe und hohe Ensemblesounds gestalten. Und so sind meiner Meinung auch die Bass/Snare Viertel zu lesen - als "hoch+tief-Rhythmus", also Bass/Gitarre/drums, in diesem Fall swing in 4. Es gibt ja auch swing in 2 (bum chick), der wird dann oft entsprechend geschrieben mit Bass nur auf 1 und 3.


    Die Bassdrum auf jeden Fall nicht unter den Tisch fallen lassen beim time spielen! Dynamik ist das Zauberwort - man hört sie beim feathering nicht für sich, sie unterstützt aber die Bassfigur/-linie, gibt der Band das Fundament.

    Danke für den clip! Singles scheinen mir aus dem Handgelenk gespielt - auch die Akzente (kein Moeller). Akzente aus den Fingern sind auch schwierig, da du den Stock ja nicht so gut hochziehen kannst. Zu singles aus dem Handgelenk gibt es ein video von Tony Williams 1985 bei einer clinic - interessante Sache.


    Allgemein würde ich möglichst genau da üben, wo es fehlt, also bei dir linke Hand.
    Und wenns am pad klappt, aber nicht am Set, dann halt am Set üben, mit den Stöcken, die du normal benutzt.
    Ein Klassiker unter den single-Übungen:
    RLRLRLRLR R R R LRLRLRLRL L L L
    RLRLRLRLRLRLRLRLR R R R R R R R LRLRLRLRLRLRLRLRL L L L L L L L (auch mit Akzenten 4-4 oder 3-3-2 etc.)

    Seb
    Finger Control und Open Close / Push Pull sind zwei veschiedene Dinge!


    Die reine Finger control, also nur aus de Fingern spielen, halte ich eben für nicht sehr praktisch, daher mein Vorschlag, sich um die open/close-Kombinations-Geschichte zu kümmern.
    Aber ich kenn mich mit den Jojo-Mayer etc. Begriffen nicht 100% aus, gebe ich gerne zu - mit der Technik sehr wohl ;)
    Hier ein video, dass ich vor Jahren hochgeladen habe - ursprünglich verwendet in meiner Diplomarbeit an der Muho Köln zum Thema "Der Ride-Beat im Jazz":
    [video]

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    [/video]


    Selben clip mit Ton im original-Tempo gibts auch (related videos).

    Fingertechnik ist um einiges schwieriger anzuwenden, wenn die Oberfläche wenig rebound (Rückprall) bietet. Daher möglicherweise deine Probleme am Set.
    Oberflächen mit genug rebound: snare (nicht zu tief gestimmt), hi-hat mit tip (nicht mit Schaft/Kante), ride Becken.
    Toms sind meist weicher weil tiefer gestimmt, Hi-Hat Seite bietet kaum Rückprall.


    Die beste Anwendung für Fingertechnik scheinen schnelle singles auf snare und ride zu sein, und vor allem kombinierte Patterns aus Handgelenk und Fingern für 2er, 3er Schlagfolgen (z.B. drei Sechzehntel, eine 16tel Pause), wieder auf besagten harten Oberflächen. Auch 4er, 5er etc. Folgen sind möglich. Es gibt verschiedene Bezeichnungen wie "push pull" oder "open close". Diese Figuren können auch mit beiden Händen abwechselnd für kurze Wirbel verwendet werden.
    Du solltest online einiges an Material dazu finden. Am besten einen guten Lehrer suchen.
    Sich mit Technik zu beschäftigen bringt schon was, braucht nur seine Zeit. Je mehr verschiedene Schlagtechniken man drauf hat, umso besser.

    Wenn du 20/30€ investieren willst - auf der Frankfurt Messe/von drumcenter Köln bestellen: Canopus chrome Drähte. Mit standard Ambassador top und bottom Fellen und Standard-Stimmung ein feinerer, hellerer, "glatterer" Snare-sound.
    Resofell nicht locker, muss aber auch nicht zu stramm überdehnt werden. Ton G kommt schon hin, man kann schon einen dominierenden Ton erkennen. Schlagfell nach Ton find ich allerdings auch fragwürdig - welcher von den fünfen solls den sein? :)


    Habe aus der Kindheit noch einen Rest Sympathie für Blasmusik - Big Band ist aber gaanz was anderes, check mal Mel Lewis auf youtube, kein Blasmusik snare sound!

    Ich bin der Meinung, ich hätte sowas mal bei DW gesehen,


    Es gab Mitte/späte 90er von dw die short (?) oder flat (?) toms. Quasi Snaredimensionen in allen Größen. Habe nur einmal eins testen können. Die flachen Toms klingen nicht kürzer, im Gegenteil, aber weniger bassig.


    Ganz früher (1920er) gabe es ja zuerst kleine flache chinesische Toms (genagelte Felle). In den 30ern dann 9x13, 12x14, 16x16 Toms. Also progressiv tiefer im Verhältnis zum Durchmesser. Gene Krupa hat ja das 16er mit "Sing Sing Sing" populär gemacht, dazu das flache 9x13 Tom auf der Bass (24 und größer damals).
    Die Rack (Hänge-)Toms sind ja (auch jetzt bie den Hyperdrive sets) vor allem wegen dem Aufbau auf der Bass so flach. Sonor hat dann bei den Signatures drauf gesch..en, aber wer mag die denn so hoch spielen?


    DIe Hyperdrive set-ups sind ein hype/fad. Wer lange was von einem vielseitigen Set haben will, kaufe sich ein Set mit moderaten Maßen, vor paar Jahren mit Recht sehr populär.
    (10x8, 12x9, 14x14, 20x16 oder ähnlich).

    Wie schon gesagt:
    Becken und Trommeln gebraucht kaufen - crash ride hi-hat, 4/5teiliges Trommelset, voila.
    Stöcke: die Hausmarken der Musikgeschäfte sind oft gute Qualität.
    "Nicht so dreschen" wurde schon erwähnt. Teile pfleglich behandeln - ölen, Schrauben nicht zu fest drhene, dann hält das alles ne ganze Weile.
    Bassdrumflicken lassen sich aus alten Fellresten zuschneiden, selbst ein ordentlicher Powerstroke-muffling Ring, wenn du das Fell direkt über dem Metall rifen ausschneidest und so den Kragen erhältst. Brauchst dann nur ein einschichtiges Fell zu kaufen (oder gar kein neues, weil du vorher den Flicken drauf hattest).
    Auf hippe Marken-Accessoire verzichten: Diese Gel-Sticker sind ein Beispiel, oder sizzle Ketten etc.Ich habe mir sogar mal ein Practice Pad gebaut - dafür muss man aber die richtige Art Gummi (5-10mm elastisch) finden. Auf einen Sperrholzrest schrauben, der auf die Snare passt - fertig.

    Wenn die Schnur zu dünn und/oder hart ist, drückt sie sich evtl. in die Gratung einer ( Holz-) Trommel ein.


    Es gibt ganz ähnliche Schnur wie die für snares als Gardinenschnur von der Rolle - sollte ein ganzes Trommlerleben reichen!

    Stave Gadd benutzt anscheinend öfter ein A Custom top als bottom, mit einem schwereren old K bottom als top (14").
    Du könntest auch das A custom bottom mit einem anderen top probioeren. Am besten wärs wohl wenn du in einem gut sortiertenLaden alles mögliche ausprobieren könntest.

    Nochmal zur simplen old school Methode - bassdrum mit einem Mikro von vorne , vor dem Fell:
    der Abstand machts! Versucht verschiedenes aus - mit etwas Abstand von der Trommel (genauer vom reos-Fell) kommt der attack plötzlich auch bei einem Front mikro an.
    Evtl. noch ein Zelt aus Decken über dem Mikro bauen, und das Signal ist sogar ziemlich sauber.
    Bei der GJ-kit-Mikrofonierung sollte noch attack vom Schlagfell über die oh's mitkommen - evtl. für mehr kick einen harten Schlegel (mit patch) verwenden.


    Wenn ihr genügend Spuren habt, spricht nicht gegen ein zusätzliches Mikro am Schlagfell - sm 57 sollte funktionieren. Versucht, möglichst wenig SNareteppich drauf zu haben, damit ihr noch eq'en könnt. Oder ihr eq't nicht, dann kann es noch als snare bottom mic fungieren!

    ...danke, weiß Eure Tips zu würdigen,


    aber an das schönste und beste Drumset der Welt kommen natürlich weder GafferTape noch Tempos dran ;) !!!


    Klar, du bist ja auch nicht Paul Leim ;)


    Was Leute gegen ein bisschen tape auf Trommeln (oder auch Becken haben) ist mir nicht klar - wenn es dem sound hilft?


    Mir fiel noch ein - evtl. interessant, wenn auch umständlich, wäre, das gleich auf der Innenseite des Resofells zu probieren.
    Habe auch schon von Leuten gehört, die Wattebällchen in ihre Toms gefüllt haben für den selben Effekt.

    "punch" ist mir auch immer etwas unklar.
    Attack ist eindeutig, bezieht sich sich auf den Beginn eines Klangs (Hüllkurve bei Moog u. allen späteren Synthies). Kann allg. schnell/hart oder langsam/weich sein.
    Allerdings kann ein schneller (der?die?) attack klanglich in unterschiedlichen Frequenzgbereichen liegen: scharf, hart , pappig, holzig etc., bis hin zur attack im Bassbereich, der könnte durchaus mit punch (Schlag in in Bauch/Brust) bezeichnet werden.


    Meine Erfahrung mit letzterem ist, dass es am meisten von der Trommel(Kessel, evtl. Reifen, Gratung) abhängt, etwas weniger vom Stimmen, noch weniger vom verwendeten Fell. Manche Arten von Trommeln schwingen einfach schnell ein, andere langsam.


    Tips zum Stimmen: allg. höher stimmen als du denkst (Beispiel SImon Phillips). Felle sorgfältig in-tune stimmen.
    Wie oben schon erwähnt: Schlagfell nicht tiefer als reso: weniger scharfen attackim Verhältnis zum Ton.

    Geil, wollte ich grad erwähnen - tape mit Tempo o.ä. drunter, aber nur auf einer Seite festgehalten, so dass es bei Vibration erst mal "abhebt". Je nach Größe der Trommel, Stimmung, gewünschter "cut-off" Zeit andere Größen/Gewichte verwenden.
    Funktioniert auch super für jazzige Bassdrumsounds (mit hochgestimmtem Ambassador-Schlagfell - vgl. Filzstreifen lose hinter dem Fell))

    Wenn ich das mal sagen darf: ich finde es super, dass so viele Leute mittlerweile kapiert haben , dass der fetteste akustische bd-sound einfach zwei komplette Felle sind.
    Selbst in den Tests der ehrenwerten Drummagazine wurde litanei-artig (wird immer noch?) bei jedem nuen Set wiederholt, dass der optimale sound erst mit "einem off-center Loch und etwas Dämpfung" erreicht wird.
    Mit Mikro ist es eine andere Geschichte...ich könnte mir vorstellen, dass der Kickport mit mikro kombiniert manchmal eine Verbesserung schafft.
    Der thread widerlegt aber auf schöne Weise die pr-Strategie der Firma, dass der Kickport die Resonanz verstärkt bis zu einem Ergebnis, das man in Sachen Bassigkeit sonst nicht haben kann. Kann man natürlich doch - mit zwei kompletten Fellen.
    Das Bass-Resonanzröhrenprinzip bei Trommeln ist übrigens Jahrhunderte alt - bei der Djembe und verwandten Trommeln kommt es zum Einsatz: hohe Fellspannung, tiefer center- Ton. Ist aber was anderes bei einer zylindrischen, (eigentlich) zweifelligen Trommel.

    Sieht aus, als ob die K Pre-Aged Becken jetzt ganz draußen sind - sollten aber gebraucht zu finden sein. 20" war das letzt erhältliche Modell. Manche waren etwas schwer, Richtung K ride, A Sweet ride, A Medium ride, anderewaren dünn genug als crashes.
    Früher gab es auch 18" und 22" Pre-Aged rides - aber da gab es auch noch: K Jazz ride, K Light ride (small hammermarks), etc.