Beiträge von Mattmatt

    Ich könnte dir alle Fragen beantworten, würde aber doch ein bisschen ausführlich/aufwendig.

    Alllll deine Fragen könnten dir aber auch live und direkt von einem (guten) Lehrer in schätzungsweise 2–3 Minuten beantwortet werden 😉.


    Du hast schlicht Lücken in Sachen Noten- und Notationskenntnis. Das ist nichts Schlimmes, das aber alles mittels eines Forums aufholen

    zu wollen, finde ich nicht so effizient und zielführend.

    Ja, dieses Forum ist eine gute Ecke und Adresse im grossen, weiten Internet 🙂. Ich hatte hauptsächlich hierhergefunden, weil ich ansonsten an mehr internationalen – sprich USA-lastigen – Orten unterwegs gewesen war und etwas "Lokaleres", "Realeres" und meinem tatsächlichen Leben musikalisch und allgemein irgendwie Näheres suchte.

    GuTh ..nur nochmal damit keine Missverständisse aufkommen. Ich habe versucht, es aus meiner unlogischen/logischen Sichtweise zu verstehen.

    Das hier erklärt ja eigentlich alles!!! und meine Gedanken hab ich stark von den historischen Ereignissen getrennt, was ja völlig schwachsinnig ist.

    ab dem Jahr um 1500 wurde von den Spaniern die Sklaverei auf Cuba praktiziert und diese Menschen kamen natürlich aus Afrika. Somit ist es auch nicht verwunderlich dass die Musik dieser Menschen an den Orten einfloss wo sie gefangen gehalten wurden. Wie eben auch auf

    Lexikon75 sag mal bescheid ob und wann deine Fragen geklärt sind..hab ja auch meine Notenblätter vor mir. Dann warte ich noch

    mit meinen Sachen dann ist es nicht so chaotisch und drucheinander. :). Aber keine Eile, ....ich trinke solange Ostfriesentee und das kann dauern, hier im Norden ;)

    Was ist Ostfriesentee? Ich hab zu Hause einen offenen Schwarztee, der sich so oder ähnlich nennt (weiss grad nicht auswendig ...) 🙂.

    Shuffle: Sie dir nochmal die roten Zahlen an, eine Pause kann ja nur bei 1, 2, 3 oder 4 (in Bezug auf 16tel jetzt, nicht wie eigentlich richtig auf Viertel) vorkommen. In den Sextolen werden diese Zahlen dann nach meiner Schreibweise in obiger Post ja zu 1, 3, 4 und 6. 2 und 5 sind sowieso Pause in

    der verswingten Version. Hast du bei einer Ursprungssechzehntel eine Pause, steht die dann einfach wieder bei der entsprechenden Sextolen-Stelle.

    Je nach bereinigter, schöner geschriebenen Endversion ersetzt du dann vielleicht eine Pause durch eine längere Note zuvor oder so, aber du weisst,

    was ich meine (hoffentlich). Sonst muss ich dann auch noch mit Noten kommen 😉.


    Dein Beispiel: Ja, sogar in einem halben Takt 🙂. HH und Snare spielen 3:2, Snare und Bassdrum 4:3.

    Faszinierend ist ja Folgendes: Dieselbe rhythmische Struktur ist je nach Perspektive polymetrisch statt polyrhythmisch: Wenn du die Hi-Hats beim Zählen und Spielen einfach umdeutest und anstatt "1-trip-let 2-trip-let" etc. (oder ähnlich) "1+2+3+4+" zählst (der Takt geht dann nicht mehr auf, sondern ein neuer Takt, der, den du zählst, gilt dann), gehen die Patterns ja nicht mehr auf, sondern verschieben sich gemütlich über die Taktlinien (odd groupings). Das geht mit allen Polyrhythmuspaaren, respektive kann eben auch umgekehrt etwas Polymetrisches so mit einer neuen Perspektive versehen werden, dass es zu einem schön aufgehenden Polyrhythmus wird.

    Hm ja, na ja, man könnte es abschnittweise als 4 über 3 sehen (Snare spielt 4 gleichmässige Schläge in der Zeit, in der die Bassdrum deren 3 spielt). Ist aber ein bisschen weit hergeholt, denn der Effekt stellt sich natürlich nicht wirklich ein, weil es in jedem Takt wieder unterbricht und länger dauert, bis wieder 1 solcher "Zyklus" kommt.


    Wenn, dann würde ich es eher als polymetrisch wahrnehmen. Würde man die Snareschläge in diesen Abständen einfach weiterziehen anstelle des Unterbrechens und im nächsten Takt Wiederholens, ergäbe es das berühmte «3er-Gruppen»-Pattern, also die Snare spielt in Relation zum 4/4-Puls immer jede dritte 16tel. Wobei, ist ja eigentlich kein Konjunktiv, denn es SIND kurze polymetrische Abschnitte.


    Shuffle: Du musst alles nach Triolen bzw. Sextolen umschreiben, und immer die 2. und 5. Sextole sind Pause. Von 1234 (16tel) nach 123456 (Sextolen).

    Zitat

    Das muss ich wohl. Denn einfach mal plakativ gedacht in Namibia ist vom Trommeln und Tänzen her eine ganz andere als z,b in Peru. Warum dann allg, immer von Latin und Afrika gesprochen wird ? Und die Musikgeschichte zeigt ja auch das alle Stilistiken nicht im ganzen Kontinent verbreitet sind.

    Natürlich weiss ich was damals in Kuba passiert ist, wie es dazu kam und auch was die Musik und Kultur betrifft, Da passt es schon eher.

    Da muss ich mich noch ein bisschen rein arbeiten. Stimmt man muss hier nicht jede noch so blöde frage stellen. man kann auch mal selber

    ein wenig recherchieren. ;)

    Wenn man von Afro-Cuban spricht, meint man ja auch nicht, dass in Afrika und in Kuba dieselbe Musik gespielt würde.



    Das mit der Clave und dem Polyrhythmus hat sich erledigt zwischenzeitlich, oder? Für einen Polyrhythmus braucht es zwei gleichzeitig gespielt Figuren, und zwar zwei jeweils gleichmässige. Das heisst, die Clave einmal in 3-2 und einmal in 2-3 gleichzeitig gespielt ergeben NICHT einen klassischen Polyrhythmus. Es gibt zwar den wohl berühmtesten Polyrhythmus 3:2 resp. 2:3, bei dem 2 und 3 Schläge gegeneinander gespielt werden. Die ersten beiden Schläge sind gleichzeitig, und beide Grüppchen brauchen quasi gleich viel Zeit, bis sie wieder von vorne beginnen. ABER: Der 3-er-Teil muss triolisch sein, also alle 3 Schläge im selben Abstand, was beim 3-er-Teil der Claves NICHT der Fall ist. Kleiner, aber feiner Unterschied ☝️.

    Zitat

    Eine Sache noch. Stichwort Polyrhythmik = Son clave ???

    Nö.

    Zitat

    Das Afro und Latin immer zusammen in Verbindung gebracht werden verstehe ich auch nicht. naja.

    Da musst du dich einfach (musik)geschichtlich schlaumachen, die Informationen sind alle vorhanden. 🙂

    Zitat

    Stell doch mal gegenüber, wie du es notierst, da profitieren ja andere auch davon.

    So, wie Manuel mir schon zuvorgekommen ist 🙂. Abgegrenzte "Viertelpackungen" sind für mich viel schneller erfassbar. Dass man die Taktmitte nicht überschreiben soll, ist ja eine generelle Notenschreibregel. Ich persönlich weite dies in 90 % aller Fälle auch auf die anderen Viertel aus. Ausnahmen z. B. bei langsamen, einfachen Notenbildern. Beispiel: 1 Viertel, dann 1 Halbe, dann wieder 1 Viertel. Die Halbe dauert zwar über die Taktmitte, der ganze Takt ist jedoch sehr leicht zu erfassen.

    Hierzu zwei Fragen: Meinst du nicht eher geshuffelte 16tel? 8tel ergeben irgendwie keinen Sinn mit den ganzen 16tel-Noten ...

    Das zweite ist eigentlich keine Frage 🤣. Meiner Erfahrung nach sind Kombinationen wie hier bei der Hi-Hat-Stimme eher

    schwieriger und unübersichtlicher zu lesen, also eine 8tel plus eine 16tel und dann mehrere folgende "8tel", die aber synkopisch

    sind.

    Gerne! Hoffe, da passt was!

    –Latin-Grooves: Check mal den Songo! Könnte dir gefallen!

    –Bücher: Der Klassiker 4-way-coordination (Dahlgren und noch einer) könnte dir evtl. was geben.

    –Zum Groove-Book solltest du dir noch das Fill-Book (vom Jost Nickel) gönnen 😅.

    Wie ich Gavin Harrison irgendwann 2020 in einem Podcast, Interview oder sonstwas Corona-artigem 🤣 sagen hörte, ist der Knackpunkt bei Fills und der Beschäftigung mit denselben vor allem der, dass es meist ausserhalb des Kontexts geschieht. Das Allerwichtigste an jedem Fill – sei es 1 Snareschlag oder eine zweitaktige Donnermaschine – ist, wo und wann genau im Musikstück es "passiert", erst der Kontext legitimiert ein Fill und macht es entweder zu einem starken oder unpassenden Moment.


    Ich denke, Fills lernen ist wie Vokabulartraining. Man muss verinnerlichen, Synapsen verknüpfen, Koordination und Bewegungsabläufe trainieren, das Timing festigen, die Kreativität nähren – um dann quasi alles zu vergessen und einfach zu musizieren. Was dann intuitiv herauskommt, ist hoffentlich das Resultat aller Bemühungen gemischt mit der eigenen Musikalität, die einen im Moment führt, und natürlich der Erfahrung, die man ganz generell mitbringt.


    Ich glaube, häufig schiessen Fill-Ideen musikalisch gesehen für allgemeine Zwecke mächtig übers Ziel hinaus, aus technischer Sicht und für die Übung ist dieses Übers-Ziel-Hinausschiessen jedoch häufig sehr hilfreich, vielleicht sogar nötig.


    Ein Beispiel ist sicher die bekannte 3er-Überlagerung (z. B. punktierte Achtelnoten im 4/4-Kontext ewig aneinanderreihen zu können), die man wohl kilometerlang übt, aber in einem Song allenfalls mal irgendwo zwischen einem halben und zweit Takten einsetzt 😅. WENN man sie aber einsetzt, dann sitzen sie felsenfest!

    Das Stück Hang On ist wirklich durch und durch der Hammer! Nicht nur ist das Drumming faszinierend, musikalisch, kreativ und super tight, es ist auch eine sehr schöne, Komposition, "uplifting" und stimmig. Gefällt mir sehr gut. Die hellen Drumsounds sind jetzt nicht das Modernste und für meine Prägung der letzten paar Jahre sehr ungewohnt, aber doch irgendwie (oder gerade deshalb) ein interessanter und auch inspirierender Kontrast zu dem, was ich meist höre und auch selber spiele.