Deine Fragen wundern mich jetzt aber schon... Versteh mich nicht falsch, wird beim "Drumtrainer Berlin" nicht auf diese Themen wie Vermarktung, Erwerb des Lebensunterhalts und den Industrie geflogenheiten focosiert?
Bei der Menge Geld die man da lässt...
Stimmt, da lässt man ne Stange Geld liegen [Mir war's das wert und es hat sich auch rentiert, da es mir neben der Ausbildung auch Jobmöglichkeiten eröffnet hat - das an dieser Stelle nur als Nebenbemerkung]. Hab grad aus Interesse mal nachgesehen, was das denn derzeit so kostet. Als ich dort studiert hab hat mich das nicht so viel gekostet, dafür war's noch etwas anders aufgebaut. Wir hatten damals die Wahl zwischen zwei Kursen und ich hab mich für die "nur Schlagzeugspielen" Variante entschieden und zusätzlich einen Pädagogikkurs gemacht. Die andere Variante, die zur Auswahl stand hatte einen Businessteil dabei, hab ich aber eben nicht gemacht, ich wollte einfach Schlagzeug spielen
Faierweise sollte ich auch erwähnen, dass auf meine Anfrage hin wir damals dann einen kurzen Crashkurs zu dem Thema dazubekommen haben. Leider waren die meisten meiner Kommilitonen da nicht so interessiert dran und deshalb gab's da nicht sonderlich viel.
Das Grundprinzip ist mir glaub ich schon einigermaßen klar. Als reiner Musiker hab ich natürlich kein Recht an der Urheberschaft, sondern kann eben nur meine Mitwirkung am Werk melden (Leistugsrecht). Der Komponist und Texter hat das Urheberrecht.
Es ist glaub ich einfach nur oft diese Grauzone, die mich manchmal etwas verwirrt, quasi wo hört das Musikersein auf und wo fängt das Mitwirken am Songwriting an.
So wie dein Beispiel hier:
In der Regel bekommen Produzenten Anteile an den Rechten, dass musst du dann aber aushandeln. Die Industrie (Plattenfirma) delegiert oft einen Produzenten, der dann im Plattenvertrag schon mit Anteilen versehen wird.
Das klingt schon nach 'nem Fall, in dem jemand als Produzent für seine Arbeit als ebensolcher bezahlt wird und dann oben drauf noch eine Beteiligung am Urheberrecht bekommt. So ähnlich wie mein Szenario 3.
Ich glaube mich auch vage an ein Interview oder eine Diskussion zu erinnern, in welcher es um eben solche Aspekte ging. Dass z.B. der Produzent womöglich mit der Auswahl der Sounds (etwa in modernen Popproduktionen) schon so viel Einfluss hat, dass ihm ein Anteil an der Urheberschaft zustehe, obwohl er nichts im klassischen Sinne geschrieben hat.
Oder man denke an das Beispiel eines Clyde Stubblefield, welcher uzählige male gesamplet wurde, aber nie wirklich was davon hatte, außer dass man irgendwann seinen Name kannte, weil er eben keinen Urheberrechtsanspruch hatte. Das hatte schon auch für Diskussionen um die Verteilung der Rechte gesorgt. Klar, sowas ist ein Spezialfall. Und ich hab jetzt auch nicht große Angst, dass meine Beats etliche male gesmplet werden, außer von mir selber
Auch glaub ich mich bei einer Produktion daran zu erinnern, dass es im Raum stand bei ein oder zwei Musikern, ihnen Songrechteanteile zu geben - ich glaub weil die Bezahlung sonst nicht so toll war. Weiß aber die genauen Umstände nicht mehr und das Ergebnis auch nicht.
Anderes Beispiel (das es so schon gegeben hat, jedoch dann im Sand verlaufen ist ohne dass ein fertiges Produkt entstand):
Jemand tritt an mich heran, ob ich nicht einen Beat für ihn hätte oder erstellen kann. Es geht um Hip Hop. Er würde dann andere Instrumente und Vocals drüberlegen. Das Gegenüber ist kein Fremder, vielleicht sogar ein Freund, oder aus irgendeinem Grund klingt das Projekt für mich spannend und ich lass mich drauf ein. Ich mach also einen Beat, an den Drums, am Computer mit ein paar schönen Effekten und Spezialsounds, wie in dem Genre halt nicht unüblich.
Im klassischen Sinn hab ich jetzt weder Text noch Akkordfolge oder Melodie beigesteuert. In so einem Fall wäre ein Anteil an der Urheberschaft schon legitim, oder wie seht ihr das?
Natürlich sollte das vorab besprochen werden, sonst gibt's eh nur Streit.
Wahrscheinlich gibt es einfach allemöglichen Szenarien. Am Besten einfach vorab ausmachen, was Sache ist, sobald im Raum steht, dass man eben mehr ist als "nur" Musiker.