Beiträge von Moe Jorello

    Pressekonferenzen anlässlich der "Neu-Erfindung des Trommelrunds" und hypeverdächtige Präsentationen/Videos gehören für mich hingegen der Kategorie "Persil-Reklame" an und haben immer das Geschmäckle, einem den eigentlich nicht existierenden heiligen Gral anschwatzen zu wollen. Das sollten gestandene Musiker nicht nötig haben, und ich finde es unwürdig, wenn sie es (jedenfalls augenscheinlich) doch nötig haben.


    Das sind Dinge zu denen der Drummer im Falle des Abschlusses eines Werbevertrages vertraglich verpflichtet ist. Da kann er icht einfach sagen: Nö, mache ich nicht (Weil ich euren Hype nicht glaube/unterstütze, das neue Produkt käsig finde,...). Dann wird der Vertrag gekündigt und der Support ist futsch.

    Irritiert es Dich denn gar nicht, Hammu, dass gerade die, die oben auf der Treppe stehen, zu den eifrigsten "Endorsern" gehören? Ich würde denken, die könnten schon von dem "irgendwas" ihre eigentlichen Berufes leben. Nein, das Argument "ich war jung und brauchte das Geld" zieht für mich hier nicht.


    Hajo, ich denke, du übersiehst da einen wichtigen Punkt. Den des Supports - und das weltweit. Gerade jene Drummer, die sehr erfolgreich sind, müssen sicher sein können, dass das Equipment bei Welttourneen u.ä. pünktlich und heile vor Ort ist. Wenn etwas zu Bruch geht, muss schnell ein Ersatz her. Das bedeutet dass das Binden an eine Marke für einen Drummer gute Gründe haben kann (Was auch erklärt, weshalb fast alle Top-Drummer werbeverträge mit der einen oder anderen Marke haben). Für diesen Support fordert Die Firma dann eine Gegenleistung - in Form von Werbung für ein Produkt.


    Es ist ähnlich wie bei der Fotografie. Viele erfolgreiche Fotografen nutzen entweder Canon oder Nikon, weil sie sichergehen können, dass sie überall auf der Welt von den Marken professionelle, unkomplizierte und schnelle Hilfe bekommen können, falls notwendig (z.B. über den Canon-Professional Service). Im Gegenzug sind nicht wenige dieser Fotografen als sogenannte "Ambassadors" für Canon und Nikon unterwegs, preisen bei Workshops die Vorzüge des System an und stehen auch für Werbefilme etc. parat. Dafür bekommen sie halt ein 8.000 Euro-Objektiv mal eben so gestellt. Beide Seiten haben was davon. Der Fotograf berufliche Sicherheit/Sorglosigkeit bzgl. des Equipments, die Firma hat den Imagegewinn für sich.


    Ich hoffe du siehst die Parallele zum Drumset. Wenn im Flieger z.B. die Bassdrum reisst, und du am selben Abend eine Bassdrum brauchst von Marke X, Modell Y, dann wird Marke X alles daran setzen, schnellstmöglich das Produkt Y zu ihrem Werbeträger und zum Konzert zu bekommen. Im Gegenzug/als Gegenleistung steht der Drummer dann für Werbung parat (Win-Win).


    Sollte das mit dem Support nicht klappen, könnte der Drummer nämlich frech sagen: "Eigentlich sollte ich heute Abend vor euch 70.000 Fans spielen, aber leider war meine Drummarke nicht in der Lage eine neue Bassdrum zu besorgen. Das Konzert fällt daher aus." Das wäre mehr als eine Backpfeife für die Drummarke.

    Und das Verrückte daran ist, daß es wahrscheinlich in einem Jahr keiner mehr (besonders von den jungen, nachwachsenden Drum-Rookies) weiß.


    Und für uns Drummer, die wir schon länger die Szene verfolgen, kommt der Punkt, da wechseln die Drummer teilweise so schnell die Marke, dass man nicht weiß, wer nun was spielt. Ist das nun besser von einem Marketingstandpunkt? Eher nicht.
    Immerhin gibt es neben Erskine, Cobham & Co. noch ein paar Drummer, die "ihrer Marke" verbunden geblieben sind, und das Jahrzehntelang. (Manu Katché, Lars Ulrich, Ringo Starr, Phil Collins, Stewart Copeland, Barriemore Barlow, Steve Gadd...)

    Ist ein Schuldeingeständnis nicht eigentlich schon mit einem Schuldspruch gleichzusetzen?


    Nö. Kommt ja auf die Umstände drauf an. Hat er die Morddrohung als Witz bringen wollen? War er zugekokst? All sowas spielt eine Rolle ... für das Gericht und das sollte es auch bei uns.

    Warum sollte Sonor den Vertrag kündigen, solange Rudds Schuld nicht vor Gericht festgestellt wurde? Um eine Klage von Herrn Rudd zu riskieren wegen Vertragsbruches? Komisch dass immer mehr Vorverurteilungen stattfinden. Ich dachte, man gilt als unschuldig bis das Gegenteil bewiesen ist. Die Zeiten ändern sich wohl...

    Und z.B. einen Stewart Copeland, der Millionen mit Plattenverkäufen und Tourneen verdient hat, als lobendes Gegenbeispiel zu Dirk Brand zu positionieren, finde ich nicht ganz fair.


    Bitte nicht falsch verstehen: Copeland war NICHT als lobendes Gegenbeispiel zu Herrn Brandt gedacht (Was er macht geht für mich in Ordnung) sondern zu Erskine und Cobham. ;)

    Du kannst natürlich etwas ordentliches, neues für 1000 Euro bekommen. Nur kannst du gebraucht auch was noch besseres für 1000 Euro bekommen. :D


    Wenn du schon was neues willst, schau/spiel doch mal einfach mal beim Musicstore ein paar Modelle vor Ort an. Dann bekommst du einen Eindruck, was dir vielleicht gefällt. Mit deiner kleinen Auswahl kannst du hier dann nochmal gezielt Fragen stellen bzgl. Drumset-Modellen, Hardware, Becken etc.. Nur.... bei 1000 Euro wirst du schnell sehen, dass das ein knappes Budget für ein ordentliches neues Set inklusive Becken ist.


    Und bzgl. Ebay... ebay-Kleinanzeigen ist wie jede andere Kleinanzeige in der Zeitung auch. Anrufen, Termin ausmachen, Treffen, kaufen - oder auch nicht.

    ... ob die Marketingabteilungen der Endorsees denn überhaupt keine Geschmacksgrenzen kennen.


    Wohl eher nicht. Denn die sind da auch nicht anders als andere Marketingabteilungen. Schau dir doch mal Werbung für Waschmittel an. Da wäscht das neue Produkt nicht nur sauber sondern rein. (Bedeutet im Umkehrschluss, das Vor-Produkt war ja doch unterirdisch in seiner Waschleistung, obgleich es identisch angepriesen wurde). Bei Automobilen, Smartphones, Onlineportalen, Tiefkühlpizzen, Pay-TV etc. wird dir auch von Prominenten Nasen erklärt, dass jetzt alles viel viel besser ist als noch vor zwölf Monaten... und ist doch nur dieselbe Soße - nur in grün.

    Zitat

    Dieses übertriebene Hype-Geschwurbel nervt mich und mindert das Ansehen des Musikers in meinen Augen, anstatt mein Interesse am beworbenen Produkt oder der endorsten Firma zu erhöhen. Zumal beispielsweise Billy Cobhams rapider Markenwechselrhythmus allein schon seine Werbetätigkeiten ad absurdum führt und Dave Lombardos recht flotter Wechsel (von Tama zu DDrum zu Ludwig zurück zu Tama) ihn auch einiges an Glaubwürdigkeit einbüßen lässt.

    Ich trenne da strikt zwischen Musiker und Werbeträger. Erskines und Cobahms Versuche als "seriöse Werbeträger" lassen mich eher schmunzeln angesichts ihrer mehrfachen Wechsel und übertriebenen Lobpreisungen. Da finde ich Stewart Copeland besser. So ziemlich das einzige was er mal rausposaunt ist "I am playing Tama since 40 Years ... that says it all". Ist also zufrieden mit dem was er hat. Simon Philips ist da auch bescheidener, ebenso Jojo Mayer und Benny Greb. Die überzeugen eher mittels ihres Spiels. Dennoch sind auch sie Werbeträger. Ist das verwerflich? Nö. Wer weiß, wie schwer das Überleben in der eher kurzlebigen Musikbranche ist, der gönnt ihnen das Zubrot, dass sie mit Werbeverträgen mal eben verdienen (Sofern es nicht in Productplacement in Liedern endet) bzw. die Senkung der Betriebskosten dank Endorsements. Es ändert ja auch nichts an ihren wohl unbestrittenen Fähigkeiten als Musiker.

    Wenn eher ... das klingt noch nicht so ganz Zielsicher, von daher würde ich dazu raten, ein Set mit etwa folgenden Konfigurationen zu suchen: 20er Bassdrum, 10er + 12 + 14er Tom (sog. Studio-Setup) oder aber die Kombination 22er BD, 10/12/16. damit kannst du viel abdecken. Das sogenannte Studio-Setup ist für so ziemlich alle musikalischen Bereiche einsetzbar, wäre also für den Einstieg, wenn man noch nicht weiß, wohin die Reise geht, eine gute Option.


    Bei den Marken ist vieles Geschmackssache, Fakt ist aber, dass Quintus, Santander Drums und wie die Billiganbieter alle heißen langfristig nicht glücklich machen. Bei Schlagzeugen von Tama, Sonor, Pearl, DW, Ludwig, Yamaha,... - also renommierten Herstellern - bekommt man für gewöhnlich ordentlich gefertigte Sets mit sauberen Gratungen an den Kesseln und Hardware, die auch etliche Transporte und Konzerte locker mitmacht. (Genau da machen die anderen schnell schlapp)


    Bekannte solide Sets, die nicht Unmengen kosten, sind etwa Pearl Export, Tama Silverstar oder Rockstar, Sonor 2000/2003/2005, Yamaha Stage Custom oder Gretsch Catalina. Dazu brauchst du dann Becken, die auch den Namen Becken verdienen. Da gibt es u.a. von Paiste die PST5-Serie, von Meinl die Classics Custom, von Masterwork das Troy Set, von Istanbul die Samatyas usw. Allesamt Becken, die aus Bronze statt Messing gefertigt sind und daher auch vernünftig klingen. Und wichtig sind insbesondere die Felle auf den Trommeln. Zu Fellwahl und Stimmen von Trommeln gibt es hier im Forum etliche hilfreiche Beiträge, also einfach mal die Forumssuche anwerfen. Selbige gilt übrigens auch bei der Schlagzeug- und Beckensuche. ;)


    Das hier ist z.B. kein schlechtes Angebot. Ein solides Basix Custom (sauber gearbeitete Birkenkessel) mit ordentlichen Becken von Istanbul. http://kleinanzeigen.ebay.de/a…748016-74-9239?ref=search

    Hallo Tim.


    Weißt du schon, wieviel Geld du investieren kannst?


    Das Quintus würde ich definitiv nicht nehmen, das Tama schon eher, aber da lässt sich bestimmt was besseres Preis/Leistungstechnisch für dich finden. (In welche Richtung tendierst du überhaupt? Rock, Pop, Metal, Jazz,... oder noch gar nichts spezielles?)


    Was du nicht unterschätzen solltest, sind die Kosten für brauchbare Becken und stabile Hardware. Das Problem bei vielen "Günstig-Sets" ist, dass die Hardware, also Beckenständer, Snareständer, Fußmaschine usw. nicht viel aushalten und deren Rohre entweder sehr dünn und damit Bruchgefährdet sind oder die Schraubklemmen nicht lange halten. Dann bricht dir alles zusammen und du musst was neues kaufen ... und zahlst dann mehr als für einmal ordentliche Hardware besorgen. Daher wird in diesem Forum nicht ohne Grund oftmals zum Gebrauchtkauf geraten, denn du bekommst da oftmals deutlich wertigere, höherklassige Sets mit zumeist recht stabiler Hardware, die du auch jahrelang nutzen kannst, und das zum selben Preis wie diese günstigen Anfängersets.


    Hier im Forum gibt es einen Kleinanzeigenteil mit oftmals guten Angeboten, außerdem gibt es noch ebay-Kleinanzeigen etc., wo auch öfter gute Angebote zu finden sind.

    Das Set genau begutachten und bei Möglichkeit anspielen und sollte es dann nicht zusagen, den weiteren Weg auf mich nehmen.


    +1
    Einzig vernünftige Option in diesem Fall. Mit 3007/2007er Kisten macht man jedenfalls nichts falsch. Die halten ordentlich was aus und klingen gut. Und wenn das Set in schlechtem Zustand sein sollte, wäre das Gretsch eine recht ordentliche Alternative.